Zeichenkopf für mechanische Zeichengeräte. Es sind Zeichenköpfe für mechanische Zeichengeräte, insbesondere für Parallelo- gramm-Zeichenvorrichtungen, bekannt, bei welchen der drehbare, den Linealträger auf weisende Kopfteil mittels eines Handgriffes, beispielsweise aus Holz oder gepresstem Kunststoff, betätigt wird.
Dieser Handgriff besitzt gewöhnlich kreisförmigen Grundriss und kann längs seines Umfanges mit gleich förmig verteilten Abflaehungen oder Einker bungen versehen sein, um den Fingern der Hand zum Drehen des Griffes einen besseren Halt zu gewähren. Die Führung und Dreh- betätigung des Zeichenkopfes erfolgt in. der Regel mit der auf dem Griff aufruhenden linken Hand.
Das drehbar um die Zeichen kopfachse angeordnete Linealpaar wirkt bei der Aufwärtsdrehung infolge seiner in bezug-- auf die Drehachse rechtsseitigen Anordnung belastend auf die Drehhetätigung, während die Abwärtsdrehung müheloser ist. Die Gewichtsüberwindung beim Aufwärtsdrehen lenkt den Zeichner von seiner Arbeit ab, indem die erforderliche Kraftanstrengung die Arbeitskonzentration unterbricht.
Der erfindungsgemässe Zeichenkopf be zweckt, diesem Nachteil entgegenzuwirken. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Handgriff einen Fuss zur Befesti gung an der drehbaren Linealhalterscheibe aufweist und dass zur Abstützung der Hand eine Auflagerfläche von unregelmässiger Form vorhanden ist, deren Rand auf der einen Seite mit Einkerbungen zur Aufnahme der Finger versehen ist, während sich die Auflagerfläche nach der den Einkerbungen entgegengesetzten Seite hin verjüngt,
um eine dem Handballenteil der Kleinfingerseite als Anschlag dienende Abstützfläche zu bil- dei; und damit dem infolge einseitiger An ordnung des Linealpaares sich ergebenden ungleichen Kraftbedarf zum Aufwärtsdrehen und Abwärtsdrehen der Lineale Rechnung zu tragen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs- gegenstandes ist auf der beiliegenden Zeich nung beispielsweise dargestellt.
Fig. 1 ist eine Draufsicht auf einen er findungsgemässen Zeichenkopf.
Fig. 2 ist ein Schnitt längs der Linie II 1I der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des Zeichen kopfes mit der aufgelegten Hand des Zeich ners.
Der dargestellte Zeichenkopf besitzt in bekannter Weise eine längs ihres Umfanges mit Rasten versehene Sektorscheibe 1, die mit einer über ihr liegenden Skalenscheibe 2 fest verbunden ist. Zwischen diesen beiden Schei ben ist mittels Schrauben 3 und 4 das Trag stück 5 befestigt, an dem die Parallelogramm- tragarme 6 und 7 angelenkt sind.
Die Sektor scheibe 1 trägt eine zentrale Achse 8-, um welche die Linealhaltersoheibe 9 mit den beiden Linealträgerschenkeln 10 und 11 drehbar ist. An der Linealhalterscheibe 9 ist mittels der Schrauben 12 und 13 der Hand griff 14 des Zeichenkopfes befestigt.
Diese Scheibe 9 trägt ausserdem in bekannter Weise das Traggestell 15 für den unter Fe- derwirkung stehenden Klinkenhebel 16, dessen Klinke radial gegen die Sektorscheibe 1 gepresst wird und in eine entsprechende Raste dieser Scheibe einschnappen kann, um die Linealhalterscheibe 9 gegen Verdrehen zu sichern.
Der Handgriff 14 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoffpresskörper mit einem zylindrischen Fuss 17, der an der Scheibe 9 befestigt ist, und einer zur Abstütztmg der Hand dienenden Auflagerfläche 18 von un gefähr dreieckiger Grundform, deren eine Seite mit Einkerbungen 19 für die vier Finger der Hand, vom Zeigfinger bis zum kleinen Finger, aufweist, während der Dau men wie üblich zur Betätigung des Klinken hebels 16 vorgesehen ist.
Da die beiden an den Schenkeln 10 und 11 der Scheibe 9 be festigten Lineale sich auf der rechten Seite der Drehachse 8 der Scheibe 9 befinden und der Zeichentisch mit dem Zeichengerät sich beim Arbeiten in schräger oder annähernd vertikaler Lage befindet, so ist zur Drehung der Linealhalterscheibe im Gegenzeigersinn, also zur Aufwärtsdrehung der Lineale, ein grösserer Kraftaufwand erforderlich als zur Abwärtsdrehung im Zeigersinne, da beim Aufwärtsdrehen die Wirkung des Gewichtes der Lineale überwunden werden muss, wäh rend zum Abwärtsdrehen das Gewicht der Lineale die Drehung unterstützt.
Um diesem unterschiedlichen Kraftbedarf zur Drehung der Lineale in den beiden Richtungen Rech nung zu tragen, besitzen die Fingerkerbun gen 19 des Handgriffes 14 eine besondere Form, und zwar verläuft die linksseitige Fläche 21 jeder Einkerbung steiler als die rechtsseitige Fläche 22, wobei die Flächen 21 bei Drehung des Handgriffes im Gegen zeigersinn den vier Fingern der Hand einen sicheren Anschlag bieten und damit .die Drehung erleichtern. Auch der kleine Finger der Hand erhält bei dieser Ausführung des Griffes 14 einen Haltepunkt, und er unter stützt die Drehung des Griffes.
Bei den bis herigen Ausführungen von Zeichenköpfen hatte der kleine Finger überhaupt keinen Anteil an der Drehung des Handgriffes.
Gegenüber der mit den Einkerbungen 19 versehenen Seite bildet die Auflagerfläche 18 des Handgriffes eine Verlängerung 20, die zur Abstützung der Handfläche, insbesondere des Handballenteils, auf der Kleinfingerseite dient. Auf der Daumenseite des Griffes be sitzt die Auflagerfläche 18 eine Einbuchtung 23, damit der Daumenballen frei liegt, und die zur Betätigung des Klinkenhebels 16 mit dem Daumen erforderliche freie Beweglich keit des Daumenballens nicht beeinträchtigt wird.
Die Auflagerfläche 18 erstreckt sich von der Seite der Einkerbungen schräg ab fallend, bis zum Ende der Verlängerung 20, und zwar ist auf der gleinfingerseite der Hand die Auflagerfläche schwach konkav ausgebildet, wie Fig. 3 zeigt, während im mittleren und rechten Teil des Griffes die Auflagerfläche schwach konvex gewölbt ist, wie Fig. 2 zeigt.
Es entsteht in dieser Weise eine weitere Anschlagfläche für den Hand ballenteil dr gleinfingerseite bei Aufwärts drehung der Lineale, also bei Drehung des Griffes im Gegenzeigersinn, wodurch diese Drehung erleichtert wird.
Der Zeichner kann in dieser Weise wäh rend des Arbeitens die linke Hand ständig auf dem Handgriff ruhen lassen, dessen Auf lagerfläche der Handfläche angepasst ist, und zur Drehung des Zeichenkopfes braucht die Lage der Hand auf der Auflagerfläche 18 nicht verändert zu werden, da die Finger ständig in den Einkerbungen 19 verbleiben und ohne weiteres die Drehung des Griffes und die Betätigung des Klinkenhebels 16 ge statten, im Gegensatz zu den bekannten, runden Handgriffen,
die der Hand keine ge nügende Auflagerfläche bieten und bei wel chen zum Drehen des Zeichenkopfes der Griff jedesmal mit den Fingern besonders erfasst werden muss.
Die dargestellten mechanischen Teile des Zeichenkopfes sind natürlich nur beispiels- weise dargestellt, und es könnte der beschrie bene Handgriff auch mit jedem andern an sich bekannten mechanischen Zeichengerät verwendet werden. Insbesondere ist es mög lich, den beschriebenen Handgriff auch zur Benützung durch Linkshänder zu gestalten.