Schädlingsbekämpfungsmittel. Es ist bekannt, dass Verbindungen der allgemeinen Formel
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worin X Halogen und R1 und R; mittels Kohlenstoff gebun dene cyclische Reste ohne salzbil dende Gruppen bedeuten, sich hervorragend zur Schädlings bekämpfung eignen. Dank ihrer ausserordent lich breiten Wirkung können sie sehr viel seitig verwendet werden.
Für verschiedene Zwecke ist die Verwendung von wässrigen Emulsionen der oben definierten Verbindun gen erwünscht.- Dabei wirkt sich aber das gute Kristallisationsvermögen dieser Verbin dungen ungünstig aus.
So kann es vorkom men, dass nach dem Behandeln von Waren, wie Teppichen, Pelzen oder Wollwirkwaren usw., mit derartigen Emulsionen nach dem Verdunsten der flüchtigen Anteile entweder sehr rasch oder erst nach einiger Zeit die Wirksubstanz auskristallisiert und infolge dessen durch Bildung weisser Flecken oder Beläge - und mögen diese noch so dünn sein - nachteilige Folgen eintreten.
Es wurde nun gefunden, dass wässrige Emulsionen, die gekennzeichnet sind durch einen Gehalt an mindestens einer Verbin dung, die geeignet ist, das Kristallisieren der Verbindungen gemäss obiger Definition zu verhindern, sich für die verschiedensten Zwecke der Schädlingsbekämpfung ausge zeichnet eignen.
Durch das Verhindern der Kristallisation wird nicht nur das Aussehen der behandelten Stoffe oder Gegenstände ver bessert, sondern es tritt gleichzeitig auch eine erhöhte Haftfestigkeit der aktiven Verbin dungen und eine länger dauernde Wirkung ein. Ferner wird das Insektizid gleichmässiger auf dem behandelten Material verteilt, was einer Erhöhung der Wirksamkeit gleich kommen kann. Als kristallisationshemmende Stoffe kön nen Verbindungen verschiedener Art verwen det werden.
Nachstehend wird eine Anzahl derartiger Verbindungen und Verbindungs typen aufgezählt, ohne jedoch den Anspruch der Erfindung auf diese Beispiele zu be schränken: Glykolätherester, Adipinsäure- ester, Phthalsäureester, Butyrophenon, Lauro- phenon, Dimethyllaurophenon, Lauroyl- naphthälin, Stearoyltetralin, Paraffinöl, Spin- delöl,
Pine-oil, Trikresylphosphat usw.
Es können aber auch krista.llisations- hemmende Stoffe verwendet werden, die selbst eine insektizide Wirkung besitzen, wie z. B. Thianthren, Dimethylthianthren usw.
Besonders günstige Eigenschaften weisen erfindungsgemässe Emulsionen auf, die zwei oder mehrere der oben definierten Insektizide neben .einem oder mehreren kristallisations- verhindernden Stoffen enthalten. Weiter können auch andere natürliche oder synthe tische Insektizide oder Fungizide zugesetzt werden.
Die beanspruchten Emulsionen können für verschiedene Zwecke der SchädIings- bekämpfung Verwendung finden. Keratin- haltiges Material, wie Wolle in irgendwelcher Verarbeitungsform, ferner Haare, Federn oder Pelze, werden durch Behandlung mit den Emulsionen vor dem Angriff durch Motten, Pelz- oder Teppichkäfer geschützt. Leib- oder Bettwäsche kann durch Besprühen oder Tauchen von Schädlingen befreit und vor dem Wiederbefall durch Läuse, Flöhe oder Wanzen bewahrt werden.
Durch Ver nebeln der beanspruchten Emulsionen auf Zimmerwände und Böden, Vorhänge, Lam pen usw. wird eine ausgezeichnete Dauer wirkung, z. B. gegen Fliegen und Stech mücken, erzielt. Ektoparasiten von Mensch und Tier können durch Besprühen oder Pin seln der von Schädlingen befallenen Körper teile mit den beschriebenen Emulsionen er folgreich und ohne weitere Belästigung für den Wirt bekämpft werden. Aber auch die meisten andern schädlichen Insektenarten (z. B. Küchenschaben, Holzschädlinge usw.) sind auf diese Weise wirksamer als bisher zu bekämpfen.
Bei allen diesen Anwendungen tritt keine nachträgliche Kristallisation und damit Flecken- oder Belagsbildung ein.
<I>Beispiel 1:</I> Man löst durch gelindes Erwärmen 10 Teile Trichlormethyl-4,4'-dichlordiphenyl- methan in 20 Teilen Phthalsäurebutylester und 10 Teilen Xylol auf und gibt 60 Teile eines Rizinusölsulfonates zu. Durch Ein rühren in 9900 Teile Wasser erhält man eine gebrauchsfertige Emulsion.
Diese Emulsion kann zur Entwesung von Wohnräumen verwendet werden, wobei sie entweder durch geeignete Spritzen vernebelt tvird oder Wände und Böden damit ge waschen werden. Gleichzeitig wird lang dauernde Schnaken- und Fliegenfreiheit er reicht.
<I>Beispiel 2:</I> 10 Teile Trichlormethyl - 4,4' - dichlordi- phenylmethan, 5 Teile Trichlormethyl- 3,3',4,4'-tetramethyldiphenylmethan und 30 Teile Dimethyllaurophenon werden in 10 'feilen Xylol und 40 Teilen eines Rizinusöl- sulfonats gelöst und mit 9900 Teilen Wasser verrührt. Man erhält so eine Emulsion, die sich vorzüglich zum Behandeln von keratinhalti- gemMaterial eignet.
Wolle in ihren verschie- denenVerarbeitungsformen oder Federn, die in einer solchen Emulsion getaucht wurden, sind gegen den Angriff durch Motten oder Teppichkäfer geschützt und zeigen auch nach einem Jahr keine Fleckenbildung. <I>Beispiel 3:
</I> 5 Teile Trichlormethyl - 4,4' - dichlordi- phenylmethan und 5 Teile o-Chlorbenzoe- säureallylester werden in 20 Teilen Phthal- säureäthylester und 10 Teilen Xylol gelöst und 60 Teile Dimethyl-dodecyl-anilin-metho- sulfat zugegeben. Durch Verrühren mit 9900 Teilen Wasser erhält man eine ge brauchsfertige Emulsion.
An Stelle des o-Chlorbenzoesäureallyl- esters können auch andere Insektizide ver wendet werden, und zwar sowohl synthe- tische als auch natürliche, wie Pyrethrum oder Rotenon.
<I>Beispiel</I> 10 Teile Trichlormethyl - 4,4' - dichlordi- phenylmethan und 20 Teile Dimethyllauro- phenon werden in 10 Teilen Xylol und 60 Teilen eines Rizinusölsulfonats durch Er wärmen gelöst. Man rührt in<B>50000</B> Teile Wasser ein und taucht in dieser Emulsion bei 30-40 Leibwäsche. Nach dem Abquetschen und Trocknen besitzt die Wäsche die Eigen schaft, damit in Berührung kommende Ekto- parasiten des Menschen in kurzer Zeit abzu töten.
Beispiel <I>5:</I> 10 Teile Trichlormethyl-4,4'-dimethyldi- phenylmethan und 20 Teile Thianthren wer den durch gelindes Erwärmen in 10 Teilen Xylol gelöst und in 60 Teile einer Kaliseife eingearbeitet. Durch Auflösen in 9900 Teilen Wasser erhält man eine gebrauchsfertige Emulsion.
An Stelle der in den obigen Beispielen erwähnten Emulgiermitteln können auch an dere verwendet werden, wie z. B. Natron seifen, Natriumsalze von Alkoayfettsäuren mit höheren Alkylresten (C,,C±#), Fett alkoholsulfo-nate, a-Dimethylamino-dodecyl- toluol-methosulfat, Dimethylaminoessigsäure- dodecylamidchlormethylat, Dimethyl-dode- cylamin-chlor-benzylat usw.
Nachstehend sei noch eine Anzahl weite rer Verbindungen aufgezählt, die der oben erwähnten allgemeinen Formel entsprechen und die an Stelle der in den Beispielen ge nannten aktiven Verbindungen verwendet werden können. Der Erfindungsansprueh wird jedoch in keiner Weise auf diese Auf zählung beschränkt.
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