Diehtungsplatte. Dichtungen aus mehreren Lagen von Me tallblech sind bekannt. Sie sind durch Ein fassung der Ränder zusammengehalten, also nicht ebenflächig und demzufolge nicht gleichmässig elastisch. Ausserdem besitzen sie, weil Metall auf Metall liegt, an sich eine zu geringe Nachgiebigkeit. Man hat zwar vor geschlagen, zur Erhöhung der Nachgiebigkeit Papierzwischenlagen anzubringen, muss aber in diesem Fall eine geringere Wasser- und Hitzebeständigkeit in Kauf nehmen.
Wollte man anderseits auf die Randeinfassung ver zichten, so würden die Dichtungen ihren fe sten Zusammenhalt verlieren und man würde ausserdem Gefahr laufen, dass Flüssigkeiten oder Gase zwischen den einzelnen Lagen hin durchtreten. Es sind zwar auch Dichtungen aus aufeinandergeleimten Papieren oder Kar tons bekannt; diese können jedoch bei hoher Beanspruchung durch Druck und Hitze nicht verwendet werden.
Die Erfindung betrifft nun eine Dich tungsplatte, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie mehrere dünne Hartstofflagen mit mindestens aus einer organischen, nachgiebi gen, hitzebeständigen Masse bestehenden Zwi schenschichten aufweist, welche zu einer fu genlosen Einheit zusammengefügt sind. Aus diesen Dichtungskörpern können die ge wünschten Formen von Dichtungen oder Un- terlagsplatten durch einfaches Ausschneiden oder Ausstanzen hergestellt werden.
Als Hartstoffe können Stoffe verschiede ner Eigenschaften abwechselnd verwendet werden, beispielsweise Metallblech abwech selnd mit durch Kunstharz gehärteten Asbest folien. Durch den Überzug mit den organi schen Stoffen werden in diesem Fall die Asbestlagen gegen Angriffe weitgehend ge schützt, so dass sich Dichtungen und Unter lagsplatten von hoher Beständigkeit ergeben.
Der Dichtungskörper kann auch an den Aussenflächen mit den organischen Stoffen dünn überzogen sein. Ein. solcher Aussenüber zug ist in manchen Fällen erwünscht, damit sich die Dichtungen an die Dichtungsflächen besser anschmiegen und auch bei roh bearbei teten Dichtungsflächen eine einwandfreie Ab dichtung ergeben.
Als organische, nachgiebige Massen kom men für den vorliegenden Zweck z. B. natür licher oder künstlicher Kautschuk, trock nende Öle, Linoxyn, Zelluloselacke, Kunst harze und dergleichen mehr in Betracht. Ge eignete Stoffe, wie Kunstharze, können in schmelzflüssigem Zustand aufgetragen wer den. Von den Kunstharzen sind z.
B. ölmodi- fizierte Phenolformaldehydharze, oder öl- reaktive oder ölmodifizierte Phenolformal- dehydharze in Verbindung mit trocknenden, fetten Ölen oder trocknenden Mineralölen ge eignet.
Die natürlichen oder künstlichen nachgie bigen organischen Massen können auf belie bige Weise, die z. T. durch ihre Natur be stimmt wird, mit den Hartstoffen verbunden werden. Zum Beispiel kann man die Hart stoffolien mit einer Auflösung oder Emulsion der organischen Stoffe überziehen und die Folien nach Trocknung zusammenpressen. Dabei kann man zur Erzielung eines zusam menhängenden Dichtungskörpers entweder beiderseitig behandelte Folien verwenden, oder solche, die nur auf einer Seite überzogen sind, oder man kann beiderseitig behandelte mit unbehandelten abwechseln lassen.
Gewisse organische Massen lassen sich auch in Form dünner Folien zwischen die Hartstoffolien einlegen, mit denen sie dann durch Einwirkung von Wärme und Druck verbunden werden. Bei diesen Folien kann der nachgiebige Stoff in bekannter Art auf einem dünnen Träger, z. B. Seidenpapier, aufgebracht sein.
Falls die verwendeten organischen Mas sen durch Hitze härtbar sind, kann die Här tung nach Herstellung des Dichtungskörpers oder nach dem Ausschneiden der Dichtung er folgen; es besteht ferner die Möglichkeit, die Härtung erst nach dem Einbau der Dichtun gen durch die natürliche Betriebswärme sich vollziehen zu lassen.
Je nach Bedarf können den organischen Stoffen Füllmittel bekannter Art, Vulkanisä- tionsmittel und dergleichen, zugegeben wer den.
Solche Dichtungsplatten eignen sich zum Abdichten glatter Trennfugenflächen, ins besondere für Zylinderkopfdichtungen an Verkbrennungskraftmaschinen.
Beispiel <I>1:</I> Eisenblechbänder in Rollen von 20 cm Breite und 0,1 mm Stärke werden von den Rollen abgewickelt und jeweils an der Ober seite im ,Spritzverfahren mit einem Überzug von Nitrozelluloselack versehen. Jeweils vier solcher Bänder werden dann übereinander geführt, mit einem unbehandelten Blech ab gedeckt und durch Zusammenwalzen verbun den. Därnach wird die Oberfläche des so ent stehenden Dichtungskörpers allseitig mit Nitrozelluloselack überzogen und der Dich tungskörper durch einen Trockenofen ge führt.
Es entsteht auf diese Weise ein Dicb- tungskörper in endloser Form von etwa 0,7 mm Stärke, aus dem in bekannter Weise Dichtungen, Unterlagsplatten usw. geschnit ten werden können. Statt des Nitrozellulose lacks können auch dickflüssige, unter Um ständen gefüllte Nitrozellulosekleber verwen det werden, die mit einer geeigneten Streich vorrichtung aufgetragen werden.
Beispiel <I>2:</I> Ein Eisenblech von 0,5 mm Stärke wird beiderseits mit Kautschuklatex bestrichen, dem übliche Vulkanisationsmittel zugegeben sind. Nach dem Trocknen, d. h. nach dem Verdunsten des Emulsionswassers, werden auf beiden Seiten Eisenbleche von 0,2 mm Stärke aufgelegt, die in gleicher Weise mit Kaut schuklatex behandelt sind. Schliesslich werden beiderseits unbehandelte Eisenbleche von 0,08 mm Stärke aufgelegt und das Ganze unter Druck zu einem festen Dichtungskör per verbunden. Sodann werden die Aussen flächen des entstehenden Dichtungskörpers mit Kautschuklatex gestrichen und das Ganze in üblicher Weise vulkanisiert.
Es entsteht auf diese Weise ein Dichtungskörper von ho her Elastizität von etwa 1,2 mm Stärke. <I>Beispiel 3:</I> Zwei Eisenbleche von 0,2 mm Stärke wer den mit einer Lösung von künstlichem Kaut schuk, welche übliche Vulkanisationsmittel enthält, überzogen, nach dem Trocknen des Überzuges vereinigt und auf beiden Seiten mit dünnen Kupferblechen von 0,05 mm Stärke belegt. Die entstehende Platte wird hierauf einer Behandlung mit Druck und Wärme unterzogen, wodurch die Teile unter sich eine feste Verbindung bekommen und der künstliche Kautschuk vulkanisiert wird.
Der auf diese Weise hergestellte Dich tungskörper besitzt eine hohe Elastizität und Druckfestigkeit sowie Wärmebeständigkeit. Infolge der Nachgiebigkeit des dünnen Kup ferbleches ergeben die daraus hergestellten Dichtungen selbst auf rauhen Flächen eine zuverlässige Abdichtung.
<I>Beispiel</I> Neun Aluminiumbleche von 0,1 mm Stärke, von denen das 2., 3., 5. und 7. mit einem beiderseitigen Überzug von nachste hender Zusammensetzung versehen ist, wer den unter Anwendung von Druck und Hitze miteinander verbunden.
Der Überzug besteht aus
EMI0003.0003
30 <SEP> Gewichtsteilen <SEP> modifiziertem <SEP> Phenolformaldehydharz,
<tb> 20 <SEP> trocknendem <SEP> Mineralöl,
<tb> 50 <SEP> Lackbenzin. Mit dieser Lösung werden die zu behan delnden Bleche in beliebiger Weise über zogen, etwa dadurch, dass man sie durch ein Bad laufen lässt und das überflüssige Mate rial durch eine Abstreichvorrichtung entfernt. Ehe man die Bleche vereinigt, muss das Lö sungsmittel nahezu verdunstet sein.
Die Er hitzung wird etwa bei einer Temperatur von 1.70 vorgenommen und diese Temperatur wird etwa 1 Stunde lang gehalten, wobei der Kunstharzüberzug eine gelartige Verdickung erfährt und in eine gummiartige Beschaffen heit übergeht.
Es ist auch möglich, auf das Lackbenzin zu verzichten und die Bleche unmittelbar mit einer erwärmten, flüssigen Mischung des ge nannten Kunstharzes mit dem trocknenden Mineralöl zu überziehen; die Weiterbehand lung wird in der geschilderten Weise vor genommen.
<I>Beispiel 5:</I> Manilapapier von 0,2 mm Stärke wird mit einer Lösung von
EMI0003.0010
20 <SEP> Gewichtsteilen <SEP> Haut- <SEP> oder <SEP> Lederleim <SEP> in
<tb> 10 <SEP> Glyzerin <SEP> und
<tb> 70 <SEP> Wasser getränkt und an der Luft getrocknet. Dar nach wird zwischen zwei so behandelte Pa- pierschichten Messingblech von 0,12 mm Stärke eingelegt und das Ganze beiderseits mit Messingblech der gleichen Stärke abge deckt. Der auf diese Weise gebildete Körper. der somit aus zwei Lagen getränkten Papiers und drei Lagen Messingblech besteht, wird sodann unter Druck und Hitze in feste Ver bindung gebracht.
<I>Beispiel 6:</I> Dünne Asbestpappen von 0,5 mm Stärke werden in bekannter Weise mit einem Kunst harz der Phenolformaldehydgruppe getränkt, auf 0,3 mm Stärke zusammengepresst und durch Hitzeeinwirkung gehärtet. Die auf diese Weise entstehenden harten Folien wer den unter Verwendung eines elastischen Kunstharzes der in Beispiel 4 näher beschrie benen Art abwechselnd mit Kupferblechen von 0,2 mm Stärke so aufeinandergelegt, dass das Kupferblech die Aussenhaut des entste henden Dichtungskörpers bildet, wonach das Ganze durch nochmalige Einwirkung von Druck und Hitze in festen Verband gebracht wird.
<I>Beispiel 7:</I> Acht dünne Kupferbleche von 0,05 mm Stärke werden abwechselnd mit Klebefolien aufeinandergelegt und durch Einwirkung von Druck und Hitze miteinander fest verbunden. Als Klebefolien sind z. B. mit Natur- oder Kunstschellack getränkte dünne Papierblätter geeignet. Der Grad der Plastizität kann nach Wunsch durch entsprechende Zugabe von ge eigneten Weichmachern, wie Trikresylphos- phat oder ähnlichem, geregelt werden.
Es kön nen auch andere Kunststoffe in F'olienform für Dichtungen der beschriebenen Art Ver- vwendung finden, wie Akrylsäureester oder Vinylmischpolymerisate.