Schlagmühle. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mühle, bei der das Mahlgut durch rotierende Schläger, d. h. durch Einwirkung von Zentri- fugalkräften gegen die Innenwand des Mühlen gehäuses geschleudert wird und dadurch eine Zerreibung erfährt, wobei der Grad der Mahl feinheit durch Siebsichtung einstellbar ist.
Zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der artiger Mühlen ist man dazu übergegangen, die als Mahlmantel, dienende zylindrische Innenfläche des Mühlengehäuses wellenförmig auszubilden, bezw. mit quer zur Schleuder richtung verlaufenden Rippen, sogenannten Schlagleisten, zu versehen.
Versuche haben nun ergeben, dass selbst gegenüber derartigen speziellen Mahlmantel ausbildungen noch eine wesentliche Steigerung der Mahlleistung durch Vermehrung der Reib flächen und Mahlkanten gemäss vorliegender Erfindung erreicht wird.
Die erfindungsgemässe Schlagmühle kenn zeichnet sich dadurch, dass sie mindestens einen feststehenden Mahlkörper mit zahnför migem Profil aufweist. In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 zeigt die wesentlichen Teile der Mühle im achsialen Schnitt.
Fig. 2 veranschaulicht das Mahlwerk in Vorderansicht bei weggehobenem Gehäuse deckel.
Fig. 3 zeigt den Mahlmantel in schaubild licher Darstellung, und Fig. 4 einen Schläger im Seitenriss.
Mit 1 ist das Mühlengehäuse bezeichnet, das rückseitig einen zur Aufnahme der Lage rungsorgane für die Antriebswelle 3 bestimm ten Lagerstutzen 2, von dem nur der am Ge häuse angegossene Teil gezeichnet ist, auf weist. An der Vorderseite ist am trommelför migen Gehäuse ein seitwärts schwenk- und verriegelbarer Deckel 4 angelenkt, dessen oberer Teil als Einfüllstutzen 4' ausgebildet ist.
Auf das in das. Mühlengehäuse durch das staubdicht abgeschlossene Kugellager 5 ein geführte Ende der Antriebswelle 3 ist ein rabenartiger Schlägerkopf 6 aufgekeilt, der mit drei kreisringförmigen Nuten und mit senk recht durch diese verlaufenden, symmetrisch angeordneten Bohrungen für die festschraub- baren Lagerzapfen 7 versehen ist, an denen je drei Schläger 8 mit zahnförmigem Profil auswechselbar nebeneinander angelenkt sind.
In das Mühlengehäuse ist mittelst Schraub- befestigung ein Mahlkörper 9 lösbar einge setzt, der, wie Fig. 3 zeigt, aus zwei in par allelem Abstand voneinander gehaltenen kreisbogenförmigen gezahnten Schienen 9 a. und diese querverbindenden, ebenfalls gezalin- ten Schlagleisten 9b gebildet ist. Die Zah- nungen sind an den Schlägern in deren ITni- laufrichtung, am Schlagkörper entgegengesetzt gerichtet angeordnet.
Das die Form einer Zylindermantelhälfte aufweisende Sieb 10 für die Mahlprodukte ist ebenfalls symmetrisch zur Mahlwerksachse unterhalb des 11Ialil- körpers 9 in Schiebenuten desselben leicht auswechselbar so angeordnet, dass es die Fort setzung eines Zylindermantels bildet, in dem die Zahnfüsse des Mahlkörpers 9 liegen (Fig. 2). Diese Siebanordnung bezweckt, Toträume an den Angrenzstellen zwischen Sieb und Mahl körper auszuschalten und eine ungestörte Siebung der Mahlprodukte zu erreichen.
An Stelle eines aus gebogenen Schienen und Querstreben bestehenden feststehenden Mahlkörpers kann die Schlagmühle mehrere feststehende gezahnte Mahlorgane oder aber einen die Form eines zylindrischen (-ewölbes aufweisenden, mit Zahnungen versehenen fest stehenden Mahlkörper besitzen, der fest oder auswechselbar iin Gehäuse angeordnet ist.
Die lösbare Anordnung eines einheitlichen gezahnten Mahlkörpers hat jedoch den grossen Vorteil, dass derselbe nach Abnützung oder Defektwerden leicht ersetzt oder dass ein für das jeweilige Mahlgut geeignetster Mahlkörper in diese Mühle eingesetzt werden kann, so dass also ein und dieselbe Schlagmühle für die verschiedensten Mahlprozesse verwendbar ist und zudem jeweils mit Gewähr für Höchst leistung eingerichtet werden kann. Den selben Zwecken dient auch die verschiedene Anordnungsmöglichkeit und Auswechselbar keit der Schläger und des Siebes.
Die Wirl,:uligsweise der beschriebenen Schlagmühle ist folgende: Das durch den Einfüllstutzen aus einem über der Mühle an geordneten, nicht gezeichneten Vorratstrichter in das Mühlengehäuse eingeführte Mahlgut wird von den rotierenden Schlägern erfasst, gegen die Zähne des Mahlkörpers geschleudert, wobei es von diesen Kanten und Flanken in irrer wieder zurückprallt und von neuem von den Schlägern erfasst wird,
bis es infolge der dadurch bewirkten zerreibenden Wirkung in der gewählten Siebfeinheit entsprechende Teilchen zerschlagen ist und durch das Sieb hindurchgesehleudert werden kann. Das durch den Absackstutzen in bekannter Weise nach unten aus dem 3Iahlgehä use gelangende Mahl produkt unterliegt, je nach der -Tatur des 111ahlgutes,
noch in bekannter Weise infolge der durch die Zentrifugallkräfte mitausge- stossenen Luft einer sogenannten Windsich- tung, wobei zur Förderung dieses Trennipro- zesses die vorliegende Mühle noch mit einem nicht gezeichneten, :in sich bekannten Ent- staubungsstutzen sowie einer Lüftungsklappe versehen ist.
Die beschriebene gezahnte Ausbildung der Mahlorgane, insbesondere des den Mahl mantel bildenden Mahlkörpers, ergibt eine relativ bedeutende Vergrösserung der Beauf- schlagungs- und Reibflächen bezw. -kanten, so dass mit verhältnisniä1>ig kleinen Mühlen abmessungen und geringen Antriebskräften hiermit die Leistungsfähigkeit bekannter grö sserer Schlagmühlen nicht nur erreicht,
son- clern sogar überboten werden kann, ganz ab gesehen von dem bei dieser Mühle erreichten grossen Vorteil der Verwendbarkeit derselben für die verschiedensten Mahlprozesse, dank der Auswechselbarkeit, d. 1i. Einsetzbarkeit der die jeweils optimale Reibarbeit gewähr leistenden Mahlorgane.