CH210683A - Verfahren zur Verhinderung der Zersetzung hitzeempfindlicher Lösungen. - Google Patents

Verfahren zur Verhinderung der Zersetzung hitzeempfindlicher Lösungen.

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CH210683A
CH210683A CH210683DA CH210683A CH 210683 A CH210683 A CH 210683A CH 210683D A CH210683D A CH 210683DA CH 210683 A CH210683 A CH 210683A
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Aktiengesellsc Farbenindustrie
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Ig Farbenindustrie Ag
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  Verfahren zur Verhinderung der Zersetzung hitzeempfindlicher Lösungen.    Lösungen oder Suspensionen physiologisch       wirksamer    Stoffe zersetzen sich häufig, sei  es durch Oxydation oder     Verseifung    oder in  sonstiger Weise, vielfach leichter in einem       pg-Bereich    über 5 als im stärker sauren Ge  biet. Dies ist insbesondere bei Temperatur  erhöhungen der Fall, wie sie zum Beispiel  beider Hitzesterilisation angewandt werden.  Es kommt hinzu, dass die Lösungen vielfach  in der Hitze eine     PH-Verschiebung    nach der  alkalischen Seite hin zeigen, die zwar in der       gälte    wieder zurückgeht, die jedoch.. die Zer  setzung der Lösungen fördert.  



  Es wurde     nun    gefunden, dass man diesem  Nachteil dadurch entgehen kann, dass man  den Lösungen oder Suspensionen vor dem       Sterilisieren    Harnstoff und eine Säure in  solchen Mengen zusetzt, dass der für die In  jektion     günstige        PH-Bereich    zwischen etwa 5  und etwa 7 erst nach Ablauf der im Einzel  falle gewünschten     Sterilisierzeit    erreicht wird.

         Das    System     Harnstoff-Säure,    beispielsweise         Harnstoff-Salzsäure    beeinflusst nämlich den       pH-Wert    der Lösung in der     Weise,    dass  infolge der Zersetzung des     Harnstoffes     durch die Säure der     p11-Wert    nach der  alkalischen Seite hin verschoben wird.

   Diese  Verschiebung geht jedoch nicht gleichmässig  vor sich, sondern der     pH-Wert    steigt gegen  Ende der     Sterilisierzeit,    d. h. erst nach Ab  lauf einer gewissen     Erhitzungsdauer,    sprung  haft von der ursprünglich vorhandenen Kon  zentration auf in der Nähe des     NeutraIpunk-          tes        liegendeWerte.    Die jeweils anzuwendende       Menge    an Harnstoff und Säure ist im Ein  zelfall durch Vornahme eines einfachen Ver  suches leicht zu     ermitteln    und auf die ge  wünschte     Sterilisierzeit    abzustimmen.

   In der  Regel sind     geringe    Mengen an Harnstoff und  Säure     in,der    Grössenordnung von weniger als  je 1 % des     Lösungsvolumens    ausreichend. Als  untere Grenze wird etwa 0,05%     anzusehen     sein. Nur in seltenen Fällen     kommt    eine  Menge von mehreren Prozenten     in    Betracht;      doch wird der Betrag von etwa 10 % prak  tisch nie überschritten.  



  Als anzuwendende Säuren kommen ausser  Salzsäure noch andere physiologisch verträg  liche Säuren,     beispielsweise        Milcbsäure,          Weinsäure,    Zitronensäure, Phosphorsäure  oder auch     Fettsäuren    in Betracht.  



  Die hier     beschriebenen        Systeme    lassen  sich innerhalb sehr weiter Grenzen regulieren,  so dass es möglich ist, durch geeignete Ab  wandlung der Harnstoff- oder     Salzsäure-          Konzentration    Lösungen herzustellen, die  einen     p11-Wert    zwischen 2 und 4 für eine  ganz bestimmte, gewünschte     Sterilisierzeit,     zum Beispiel für 10 oder 30 oder für 50 Mi  nuten behalten;

   gegen Ende der     Sterilisierzeit     regelt sich der     pH-Wert    in der     zugeschmol-          zenen    Ampulle selbsttätig auf 5,5 bis 7, je  nach der zugesetzten Harnstoff- und Säure  menge ein.  



  Diese Art der Stabilisierung kann auch  so ausgenützt werden,     da.ss    man saure Lösun  gen oder     Suspensionen    von Arzneistoffen  aller Art von einem     pH-Wert    von etwa 2 her  stellt, die sich bei gewöhnlicher Temperatur  jahrelang sauer halten und die erst kurz vor  dem Gebrauch eine vorgeschriebene Zeit  sterilisiert werden, um dann einen für die  Injektion geeigneten     p11-Wert    zu erreichen.

           Beispiele:       la. 0,8 g salzsaures     p-Butylaminobenzoyl-          dimethylaminoäthanol,    0,6 g Harnstoff,  20 cm' n/10 Salzsäure und 50 cm' 0,2-n       Monokaliumphosphatlösung    werden mit     N@'as-          ser    zu 100 cm' aufgefüllt in Ampullen  48 Minuten sterilisiert und hierauf vorsichtig  auf Zimmertemperatur abgekühlt.  
EMI0002.0025     
  
    pg <SEP> vor <SEP> dem <SEP> Sterilisieren <SEP> : <SEP> 2,54
<tb>  " <SEP> nach <SEP> " <SEP> <B>11</B> <SEP> : <SEP> 5,32
<tb>  Verseifungsgrad <SEP> : <SEP> 0,47 <SEP> 7o.       1 b.

   Eine     wässerige    Lösung,, die in 100 cm'  0,8 g     sadzsaures        p-Butylaminobenzoyldime-          thylaminoäthanol,    0,6 g Harnstoff, 10 cm'  n/10 Salzsäure und 50 cm' 0,2-n Monokalium  phosphatlösung enthält, wird in Ampullen    gefüllt, 27 Minuten sterilisiert und hierauf  vorsichtig auf Zimmertemperatur abgekühlt.  
EMI0002.0030     
  
    PH <SEP> vor <SEP> dem <SEP> Sterilisieren <SEP> : <SEP> 2,81
<tb>  " <SEP> nach <SEP> " <SEP> <B>11</B> <SEP> : <SEP> 5,34
<tb>  Verseif <SEP> ungsgrad <SEP> : <SEP> 0,4775.

         Dem gegenüber zeigte eine wässerige Lö  sung von<B>0,8%</B> salzsaurem     p-Butylamino-          benzoyl-dimethylaminoäthanol    und 0,15<B>70</B>  Harnstoff vor dem Sterilisieren einen     pH-          Wert    von 6,08, nach dem Sterilisieren von  6,73 und einen     Verseifungsgrad    von 1,42 %.  



  2. Eine wässerige Lösung, die in 100 cm'  <B>0,01</B> g salzsaures     o-Diogyphenyl-propanolamin,     0,6 g Harnstoff und 10 cm' n/10 Salzsäure  enthält, wird in Ampullen abgefüllt, in denen  etwa     1/,    des Raumes mit Luft gefüllt bleibt.  Hierauf wird 25 Minuten sterilisiert. Die  Lösung zeigt nur eine ganz schwach rosa  Verfärbung.  
EMI0002.0038     
  
    p$ <SEP> vor <SEP> dem <SEP> Sterilisieren <SEP> : <SEP> 1,93
<tb>  " <SEP> nach <SEP> " <SEP> : <SEP> 5,80.

         Demgegenüber zeigt eine ohne     Zusatz     von Harnstoff und Salzsäure     hergestellte     Lösung von 0,01 g der genannten Verbindung  in 100 cm' Wasser nach der gleichen     Sterili-          sierzeit    eine kräftig     rötlichbraune    Verfärbung  und ein Absinken des     pH-Wertes    von 6,48  vor dem     Sterilisieren    auf 4,35 nach dem  Sterilisieren.  



  3. 2 g     p-Aminobenzoyldiäthylamino-ätha-          nolhydrochlorid,    0,6g Harnstoff, 10 cm' n/10  Salzsäure, 50 cm' 0,2     n-Kaliummonophosphat-          lösung    in 100 cm' Lösung werden in 5     ein-          Ampullen    gefüllt und in siedendem Wasser  26 Minuten erhitzt. Hierauf werden sie vor  sichtig auf Zimmertemperatur abgekühlt..  
EMI0002.0052     
  
    p$ <SEP> vor <SEP> dem <SEP> Sterilisieren <SEP> : <SEP> 3,11
<tb>  " <SEP> nach <SEP> " <SEP> : <SEP> 5,30
<tb>  Verseifungsgrad <SEP> : <SEP> 0,52%.

         Zum Vergleich wurde eine Lösung von       2%        p-Aininobenzoyldiäthylamino-äthanol-          hydrochlorid    und     0,15%    Harnstoff nur  20 Minuten     sterilisiert.    Sie zeigte vor dem  Sterilisieren einen     p11-Wert    von 6,07 und  nach dem     Sterilisieren    einen     pH-Wert    von  6,46 und einen     Verseifungsgrad    von     1,55%.         Der Vorteil des     Salzsäurezusatzes    ist  hieraus ohne weiteres ersichtlich.  



  4. Aus einer Lösung von 0,1 g     1-o-Di-          oxyphenyläthanolmethylamin    und 5,5     em3     n/10 Salzsäure in 94,5     emg    Wasser     wurden     10     em3    entnommen, diesem Lösungsanteil  0,6 g Harnstoff, 10     em3    n/10 Salzsäure zu  gegeben und auf 100     cm3    mit Wasser auf  gefüllt;

   die so entstandene Endlösung hatte       somit    einen Gehalt von 0,01 % an     1-o-Dioxy-          phenyläthanolmethylamin.    Hierauf wurde  22 Minuten dang bei<B>100'</B>     sterilisiert.    Die  Lösung zeigt nur eine schwache     Rosafärbung.     
EMI0003.0015     
  
    p$ <SEP> vor <SEP> dem <SEP> Sterilisieren <SEP> : <SEP> 2,06
<tb>  " <SEP> nach <SEP> " <SEP> : <SEP> 5,79.       Demgegenüber zeigt eine ohne Harnstoff  und Salzsäure, aber sonst in gleicher     Weise     hergestellte Lösung bei gleicher     Sterilisierzeit     eine starke rotbraune Verfärbung.

           p$    vor dem     Sterilisieren    : 6,20  " nach "     35    : 3,90.    5. 2.5 mg     6,7-Dimethyl-9-(1'-d-ribityl-)          isoalloxazin    werden mit 5 cm' einer     Lösung,     die in 100 Teilen 0,6g Harnstoff und 5     em3          n,110    Salzsäure enthält, eine halbe Stunde bei  Zimmertemperatur geschüttelt. Das Filtrat  wird in Ampullen von 1 cm' eingegossen und  35 Minuten in siedendem Wasser erhitzt.  
EMI0003.0026     
  
    pg <SEP> vor <SEP> dem <SEP> Sterilisieren <SEP> : <SEP> 2,37
<tb>  " <SEP> nach <SEP> " <SEP> : <SEP> 7,14.       Eine Zersetzung der Verbindung war  nicht festzustellen.

   Dagegen zeigte eine       ebenso    bereitete Lösung, welche, ohne Harn  stoff- und     Salzsäurezusatz,    mit Hilfe eines       Phosphatpuffers    von vornherein auf     PH    7,06  eingestellt worden war, bei gleich langem  Erhitzen auf<B>100'</B> einen Verlust von etwa  20% der Verbindung.  



  6. 89 mg.     kristallisiertes        blutzuckersen-          kendes    Hormon (2000 I. E.) werden in 50     cm3     Wasser unter Zusatz von Salzsäure gelöst.  Zu dieser Lösung gibt man 17,6 mg Zink-         sulfat    und $00 mg     Protamin.    Die schwach  opalisierende Lösung wird mit Salzsäure auf  p$ 3,6 eingestellt, mit 7,2g Harnstoff ver  setzt und anschliessend 41/2 Stunden auf 60  bis 65   C erhitzt.  
EMI0003.0037     
  
    p$ <SEP> vor <SEP> dem <SEP> Erhitzen <SEP> : <SEP> 3,5-ä,6
<tb>  <B>32</B> <SEP> nach <SEP> <B>33 <SEP> 39</B> <SEP> . <SEP> 7,0.

         Die Erreichung des     pH-Wertes    7,0 verur  sacht dabei neben der     Sabilisierung    auch die  Ausfällung der     Inselhormon-Protaminverbin-          dung    in Form einer flockigen     Suspension,    die  den     bekannten    Effekt der Sänger anhaltenden       Inselhormonwirkung    zeigt. Mit gleichem Er-   folg können an Stelle von     Protamin    auch  andere, eine Verzögerung der Inselhormon  wirkung herbeiführende Substanzen, bei  spielsweise     Histon,    Proton oder     Bis-2-methyl-          4-aminochinolyl-6-carbamidhydrochlorid    an  gewandt werden.

    



  7. 0,8 g salzsaures     p-Butylaminobenzoyl-          dimethylaminoäthanol,    0,6 g Harnstoff,  20 cm' n/10     Propionsäure    und Wasser ad  100 cm' werden in Ampullen gefühlt,     ca.        li2     Stunde     sterilisiert    und hierauf vorsichtig auf  Zimmertemperatur abgekühlt.  
EMI0003.0055     
  
    p$ <SEP> vor <SEP> dem <SEP> Sterilisieren <SEP> : <SEP> ca. <SEP> 3,5
<tb>  " <SEP> nach <SEP> " <SEP> <B>52</B> <SEP> : <SEP> ca. <SEP> 5,0
<tb>  Verseifungsgrad <SEP> etwa <SEP> 1%.

Claims (1)

  1. PATENTAINTSPRUCI-1: Verfahren zur Verhinderung der Zer setzung hitzeempfindlicher Lösungen oder Suspensionen beim Sterilisieren in der Wärme, dadurch gekennzeichnet, dass man den Lösungen oder Suspensionen vor dem Er hitzen Harnstoff und eine Säure in solchen Mengen zusetzt, dass die Lösung vor dem Er wärmen einen pH-Wert kleiner als 5 besitzt und nach der Hitzesterilisierung einen pH- Wert zwischen 5 und 7 hat.
CH210683D 1937-10-08 1938-10-05 Verfahren zur Verhinderung der Zersetzung hitzeempfindlicher Lösungen. CH210683A (de)

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