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Verfahren zur Herstellung wasserfreier therapeutisch wirksamer Metalloleosole.
Es sind schon Verfahren bekannt geworden, Metalle in Ölen kolloidal zu lösen. Es handelt sich hiebei in der Regel um Salze der Edelmetalle, wie Silber, Platin, Palladium, dann auch Quecksilber, welche bei höheren Temperaturen in Gegenwart des Öles oder des in demselben gelösten Reduktionsmittels, kolloidales Metall erzeugen.
Diese Verfahren haben insoferne keine grosse Reichweite, als es nach ihnen nicht gelingt, immer beliebig grosse Dispersionen von Metallen in Öl herzustellen. So z. B. gelangt man dadurch, dass man Öl und Goldchlorid auf hohe Temperaturen erhitzt, immer nur zu schwarzem, ausgeschiedenem Goldschlamm oder zu wenig stabilen dunklen Goldlösungen. Eine rubinrote oder blaue kolloidale Lösung lässt sich auf diese Weise nicht erzielen. Auch eine kolloide Eisenöllösung lässt sich so herstellen. Sie zeigt aber keinerlei Fähigkeit die Zellatmung zu fördern, eine Eigenschaft, welche erst die therapeutische Wirkung zur Folge hat.
Ein solches Verfahren, das sowohl einer allgemeinen Anwendung fähig ist, d. h. in gleicher Weise etwa das Edelmetall Gold und das an der Grenze von Metallen und Metalloiden stehende Antimon, kolloidal in Öl in Lösung zu bringen vermag, auszuarbeiten, ist dem Erfinder gelungen. Die danach hergestellten Lösungen zeigen auch die Fähigkeit, die Zellatmung in höherem Masse zu fördern und daher hohe therapeutische Wirkung auszuüben.
Als Ergebnis einer sehr grossen Anzahl von Versuchen hat sich der folgende Weg als allgemein gangbar erwiesen :
Man löst z. B. ein Goldsalz entweder direkt oder indirekt durch ein gemeinsames Lösungsmittel in Öl. Anderseits stellt man die Lösung eines Alkali enthaltenden Öles, z. B. eine Kaliumseife, in Öl her. Es gelingt dann, bei Verwendung von entsprechend reinem Material durch Mischen dieser beiden Lösungen kolloidale Goldlösungen herzustellen. Die Farbe dieser Lösungen ist je nach dem Verhältnis Gold zu Kalium, rubinrot bis blau bis schwarz. Man kann also nach diesem Verfahren ebenso wie in wässeriger Lösung kolloidales Gold von verschiedenem Dispersionsgrad in Öl herstellen. Es war überraschend, dass diese Lösungen soweit sie mikrodispers, also rubinrot sind, auch Monate und Jahre lang haltbar blieben.
Es war ferner überraschend, dass diese Lösungen eine hohe Fähigkeit zeigten, die Zellatmung zu fördern, und dass sie Zusätze von zellatmungsfördernden Mitteln, wie Lebertran, Lebertranextrakten bzw. Ketonen, leicht vertrugen. Überraschend war schliesslich die allgemeine Anwendbarkeit des Verfahrens ; denn es konnte sogar Antimon auf diesem Wege kolloidal in Öl in Lösung gebracht werden. In der Spannungsreihe dazwischenliegend, wurden auch mit dem Eisen Versuche gemacht. Da war wieder der eine Umstand überraschend, dass Eisenlösungen in Öl vor Zusatz von Alkali enthaltendem Öl keine oder nur sehr träge Fähigkeit aufweisen, die Zellatmung zu fördern.
Gab man zu diesen Lösungen Alkali enthaltendes Öl, so stieg diese Fähigkeit sprunghaft an, so zwar, dass ganz hohe Zellatmungsförderung erzielt wurde, besonders dann, wenn man das Eisen in einer Oxydulform in Öl löste.
Durch Zusatz von Alkali enthaltendem Öl geht offenbar das Metall aus dem molekularen in den kolloiden Zustand über.
Beispiele :
1. 1 g Goldchlorid wurde in 30 cm3 Schwefeläther in der Kälte gelöst. Die Lösung wurde in 400 cm3 Olivenöl aufgenommen. Der Äther wurde sodann bei Zimmertemperatur im Vakuum abge-
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saugt. Nach Erhöhung der Temperatur (bei anhaltendem Vakuum) auf zirka 600 ist die Salzsäure fast quantitativ verschwunden und es resultiert eine grüne bis blaue, wahrscheinlich molekulare Goldlösung. Anderseits wurde eine möglichst wasserfreie Lösung von fettsaurem Kalium in Öl bereitet, die ungefähr 2 pro mille Kalium enthielt. Diese Lösung wurde warm filtriert und dazu die Goldlösung hinzugefügt. Man erhält je nach den Mengenverhältnissen Goldlösungen von rubinroter bis blauer Farbe. Die rubinrote Lösung ist besonders gut haltbar.
2. Man erzeugt durch Fällung von Kaliumpalmitat mit Eisenchlorid ein Eisenoxydpalmitat und trocknet dasselbe bei etwas über 100 . Erhitzt man nun das so entstandene Eisenpalmitat auf Temperaturen von 200 bis 300 C, so wird das Produkt deutlich schwarz, offenbar deshalb, weil nun Eisenoxyduloxyd vorhanden ist. Dieses Produkt lässt sich in heissem Öl leicht lösen und wird, wie in Beispiel 1. durch Zusatz von kalihaltigem Öl in eine aktive kolloidale Form übergeführt.
Bei diesen Vorgängen eignet sich als Alkali besonders das Kalium, da seine fettsauren Salze in Öl verhältnismässig leicht löslich sind. Die erreichbaren Konzentrationen genügen, wirksame Präparate zu erzeugen, während Natrium und Lithiumseifen nicht immer genügende Seifenkonzentrationen in Ölen ergeben.