DE715822C - Verfahren zur Herstellung wasserfreier, therapeutisch wirksamer Schwermetalloleosole bzw. Schwermetalloxydoleosole - Google Patents

Verfahren zur Herstellung wasserfreier, therapeutisch wirksamer Schwermetalloleosole bzw. Schwermetalloxydoleosole

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DE715822C
DE715822C DET51915D DET0051915D DE715822C DE 715822 C DE715822 C DE 715822C DE T51915 D DET51915 D DE T51915D DE T0051915 D DET0051915 D DE T0051915D DE 715822 C DE715822 C DE 715822C
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Dr Walther Traxl
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WALTHER TRAXL DR
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WALTHER TRAXL DR
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    • A61K47/44Oils, fats or waxes according to two or more groups of A61K47/02-A61K47/42; Natural or modified natural oils, fats or waxes, e.g. castor oil, polyethoxylated castor oil, montan wax, lignite, shellac, rosin, beeswax or lanolin
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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Description

  • Verfahren zur Herstellung wasserfreier, therapeutisch wirksamer Schwennetalloleosole bzw. Schwermetalloxydoleosole Es sind schon Verfahren bekanntgeworden, Metalle in Olen kolloidàl zu lösen. Es handelt sich hierbei in der Regel um Salze der Edelmetalle wie Silber, Platin, Palladium, dann auch Quecksilber, welche bei höheren Temperaturen in Gegenwart des Öles oder des in demselben gelösten Reduktionsmittels, kolloidales Metall erzeugen.
  • DieseVerfahrenhaben insofern keine große Reichweite, als es auch ihnen nicht gelingt, beliebig große Dispersionen von Metallen in Ol herzustellen. So z. B. gelangt man dadurch, daß man Öl und Goldchlorid auf hohe Temperaturen- erhitzt, immer nur zu schwarzem, ausgeschiedenem Goldschlamm oder zu wenig stabilen dunklen Goldlösungen. Eine rubinrote oder blaue kolloidale Lösung läßt sich auf diese Weise nicht erzielen. Auch eine kolloidale Eisenöllösung läßt sich so herstellen. Sie zeigt aber keinerlei Fähigkeit, die Zellatmung zu fördern, eine Eigenschaft, welche sehr wahrscheinlich eine therapeutische Wirkung zur Folge hat (Biochem. Ztschr. 273, S. Iogff.). Da man die spezifisch bakterizide Wirkung verschiedener Metalle mit der zellatmungsfördernden Wirkung der Öle kombinieren kann, ist es erstrebenswert, ein Verfahren von allgemeiner Anwendbarkeit zu finden, daß es gestattet, Metalle bzw. ihre Oxyde in Ölen una Fetten zu lösen, so zwar, daß die Lösungen selbst oder nach Mischen mit frischen Ölen eine zellatmungsfördernde Wirkung aufweisen.
  • Das vorliegende Verfahren ist einer allgemeinen Anwendung fähig, d. h. es gestattet in gleicher Weise etwa das Edelmetall Gold und das an der Grenze von Metallen und Metalloiden stehende Antimon kolloidal in Öl in Lösung zu bringen. Die Lösungen zeigen auch die Fähigkeit, die Zellatmung in höherem Maße zu fördern und daher hohe therapeutische Wirkung auszuüben.
  • Als Ergebnis einer sehr großen Anzahl' von Versuchen hat sich der folgende Weg als allgemein gangbar erwiesen: Man löst z. B. ein Goldsalz entweder direkt oder indirekt durch ein gemeinsames lösungsmittel in Ö1. Andrerseits stellt man die Lösung eines Alkali enthaltenden Öles, z. B. eine Kaliumseife in Öl, her. Es gelingt dann, -bei Venvendung von entsprechend reinem Material durch Mischen dieser beiden Lösungen, kolloidale Goldlösungen herzustellen.
  • Die Farbe dieser Lösungen ist je nach dem Verhältnis Gold zu Kalium, rubinrot bis blau bis schwarz. Man kann also nach diesem Verfahren, ebenso wie in wässeriger Lösung, kolloidales Gold von verschiedenem Dispersionsgrad in Öl herstellen, ohne, wie das bei der Herstellung von Hydrosolen nötig ist, Reduktionsmittel zu verwenden. Es war iiberraschend, daß diese Lösungen, soweit sie mikrodispers, also rubinrot sind, auch monate- und jahrelang haltbar blieben. Es war ferner über?schend, daß diese Lösungen eine hohe Fähigkeit zeigten, die Zellatmung zu fördern, und daß sie Zusätze von zellatmungsfördernden Mitteln, wie Lebertran oder Vitamin-C-Präpataten, leicht vertrugen. Überraschend war schließlich die allgemeine Anwendbarkei t des Verfahrens; denn es konnte sogar Antimon auf diesem Wege kolloidal in Öl gelöst werden. Dazwischenliegend wurden auch mit Eisen und kupfer Versuche gemacht.
  • Da war wieder der eine Umstand überraschend, daß Eisenlösungen in Öl vor Zusatz von Alkali enthaltendem 01 keine oder nur eine sehr geringe Fähigkeit aufwiesen, die Zellatmung zu fördern. Gab man zu diesen Lösungen Alkali enthaltendes Ö1, so stieg diese Fähigkeit sprunghaft an, so daß ganz hohe Zellatmungsförderungen erzielt wurden, besonders dann, wenn man das Eisen in einer Oxydulform in (51 löste.
  • Durch den Zusatz von Alkali enthaltendem Öl geht offenbar viel mehr Eisenoxyd aus dem molekularen in den kolloiden Zustand über, als man durch Erhitzen von Eisensalzen mit neutralen Ölen erhält.
  • Wohl gibt es schon Präparate, welche Quecksilber neben Kaliseife in Fetten verteilt enthalten. Z. B. H a g e r 5 Handbuch der pharmazeutischen Praxis I. Bd. (I925) S. I Sapo hydrargyri mollis. Das Verfahren, das zu ihnen führt, geht von metallischem Quecksilber aus und verteilt dasselbe auf mechanischem Wege. Die Seife spielt hierbei möglicherweise entweder die Rolle des Schutzkolloids oder einfach die eines Verdickungsmittels. Bei vorliegender Erfindung handelt es sich aber um den umgekehrten Weg vom molekular gelösten Zustand des Metalls zum kolloidalen.
  • Die Patentschrift 229 306 betrifft die Herstellung von Salbenpräparaten, die anorganische Kolloide, wie kolloides Gold, Silber, Schwefel usw., enthalten. Dabei wird ausschließlich Wollfett als Salbengrundlage verwendet. Das Verfahren fußt auf der diesem Stoff eigenen Eigenschaft, Wasser und wäßringe Lösungen aufzunehmen. Diese kommt andern Fetten und Ölen nicht zu. Nur so ist dann ein Verfahren möglich, z. B. eine kolloidale Lösung von Gold in Lanolin so herzustellen, daß neben diesem ein Goldhydrosol aus Goldchlorid, Ätznatron und einem Redukticnsmittel, wie Formaldehyd oder Hydrazinhydrat, erzeugt wird. Wenn man dabei a-om Lanolin absieht, handelt es sich also um eine für die Herstellung von Goldhydrosolen typische Vorschrift. Daß das Goldhydrosol dabei an die organische Phase wandert, hängt. hier offenbar mit den hydrophilenEigenschaften des Wollfetts zusammen.
  • Es ist aber nicht möglich, nach diesem Verfahren eine kolloide Metall- oder Metalloxydlösung in Olen oder Fetten zu erzeugen.
  • Das kann aber notwendig werden, wenn z. B.
  • Präparate für subkutane oder intramuskuläre Injektion in Frage stehen und man etwa Olivenöl als Grundlage wählt.
  • Daß in natürlich vorkommenden Ölen als Dispersionsmittel in Gegenwart von Alkali bei Zugabe molekular gelöster Metallösungen unmittelbar kolldides Metall entsteht, ohne daß, curie bei der Herstellung von Hydrosolen, ein Reduktionsmittel zugegeben werden muß, war nicht vorauszusehen. Hierbei ist es gleichgültig, ob; das Öl bei dieser Reaktion mit seinen H,auptbestandteilen als Wasserstoffdonator wirkt oder ob in ihm gelöste Wirlçstoffe die Reduktion herb eifüliren.
  • Ferner ist es mit dem beschriebenen Herstellungsverfahren möglich, stabile kolloidale Metallösungen auch in wenige viskosen Fettsubstanzen zu erzeugen, als es das Wollfett ist, z. B. im Olivenöl.
  • Das vorliegende Verfahren besitzt also ganz allgemeine Anwendbarkeit. Davon können die folgenden Beispiele nur einen schematischen Ausschnitt geben.
  • Vorweggenommen sei, daß sich von den zur Verwendung gelangenden Alkalien besonders das Kalium eignet, und zwar, weil seine fettsauren Salze in Öl leichter löslich sind als die der andern Alkalien.
  • In den Beispielen wurde als Alkali enthaltendes 01 grundsätzlich eine Auflösung von Kaliumpalmitat im jeweiligen Öl verwendet.
  • Eine solche in der Wärme leicht herstellbare Lösung ist wasserfrei und wegen der Unveränderlichkeit des Kali umpalmitats gut definierbar. Man kann aber die nötigen Alkali enthaltenden Öle auch anders herstellen, z. B. durch Auflösen von Kaliumalkoholat in Öl.
  • Man zerstört dann das Alkoholat in der Wärme durch iiberhitzten Wasserdampf und kann auf diese Weise zu praktisch wasserfreien Präparaten gelangen. In beiden Fällen ist vor der Verwendung von etwa ungelösten Seifen zu filtrieren.
  • Beispiel I I g Goldchlorid wird in 30 ccm Schwefeläther gelöst. Diese Lösung wird in 300 ccm Olivenöl aufgenommen. Hierauf wird das Gemisch unter Vakuum gesetzt, bis der Hauptteil des Äthers - verflüchtigt ist. Dann erhitzt man bei anhaltendem Vakuum langsam auf 600 und bringt so die letzten anhaftenden Spuren Äther zum Verschwinden.
  • Dabei wird offenbar aber auch die Salzsäure abgetrieben, denn es entsteht in den meisten Fällen je nach Olißrenölsorte eine grünliche bis blaue oder dunkelgrüne Lösung, aus der öfter makrodisperse Goldfilter auszufallen be- -ginnen. Längstens in diesem Zeitpunkt ist die Erwärmung zu unterbrechen, da sonst das Gold ausfällt. Andererseits hat man sich, wie schon oben beschrieben, eine Auflösung von Kaliumpalmitat in Öl bereitet.
  • Sie enthält nach Abfiltrieren der ungelösten Seife 0,2010 Kalium, als K-OH berechnet. Zu 100 Teilen dieser Lösung setzt man bei, etwa 90 bis 110° 50 Teile der molekularen Goldlösung. Es entsteht eine rubinrote, mikrodis- -perse Goldlösung, die sich als haltbar erweist.
  • Beispiel 2 Man verwendet nach dem Vorgang in Bei- -spiel 1 Arachisöl. Es sind wohl nur 0,05 °/Oige Kaliöllösungen erreichbar. Aber auch hier ist das Ergebnis eine rubinrote Goldlösung.
  • Beispiel 3 Man verwendet nach dem Vorgang in Beispiel 1 Ricinusöl. Die Kaliöllösung ist 0,I5%ig. Die so hergestellte Goldlösung ist dunkel, violettstichig, sehr viskos und haltbar.
  • Beispiel 4 Man verwendet nach dem Vorgang in BeispielI Lebertran.-DieKalilösung ist o,I°/oig.
  • Die Goldlösung ist prächtig rubinrot, mit stark. violettem Stich.
  • Beispiel 5 Man verwendet nach dem Vorgang in Beispielt Schweinefett. Die Kalilösung im geschmolzenen Fett ist 0,3%ig. Die geschmolzene Lösung ist prächtilg rubinrot. Im erstarrten Zustand ist sie mißfarben, zeigt aber beim Aufschmelzen wieder die rubinrote Farbe.
  • Beispiel 6 Man erzeugt Eisenpalmitat durch -Ausfällen einer etwa 50l,igen Lösung von Kaliumpalmitat durch eine überschüssige Menge in Wasser gelösten Eisenchlorids. Durch Zusatz von etwas Aceton wird der gallertige Niederschlag flockig und leicht filtrierbar Der Niederschlag wird getrocknet und sodann 7g davon schnell auf 2000 erhitzt, bei welcher Temperatur er zu schäumen beginnt.
  • Hierbei geht das Eisen offenbar in die Oxyduloxydform über, was sich durch ein Dunketwerden zu erkennen gibt. Man erhöht die Temperatur auf 2500, bis das Schäumen aufhört. Die noch heiße, zähflüssige Masse wird in 200 g heißem Olivenöl gelöst, auf IOO° abgekühlt und mit- 250 g o,20J0igem Kaliöl versetzt. Hierzu setzt man dann noch I00 ccm Olivenöl. Die Lösung wird filtriert.
  • Sie ist dunkelbraun von kolloidem Eisenoxyd und Oxyduloxyd. Sie ist auch haltbar.
  • Beispiel 7 2,5 g Kupferacetat werden in I00 ccm Aceton gelöst. 6o ccm davon werden mit 200 ccm Arachisöl vermischt und hierauf das Aceton im Vakuum bei go0 entfernt. Vermischt man einen Teil der so entstandenen blauen Lösung mit zwei Teilen einer 0,05 0/o Kalium (als Kaliumhydroxyd berechnet) enthaltenden Arachisöls, so entsteht beim Erwärmen auf I85° ein Farbumschlag nach Gelb. Beim weitern Erhitzen- auf 2250 ent steht dann eine in der Aufsicht rotbraune und in' der Durchsicht gegen Tageslicht dunkelgrüne Lösung, welche das Tyndällphänomen zeigt, also kolloidal ist.
  • Beispiel 8 - 0,4 g Antimontrioxyd werden in 200 ccm Leinöl so hoch erhitzt, als es das Leinöl noch verträgt. Neben ausgeschiedenem metalls schem Antimon entsteht eine fast klare molekulare Lösung. Man fiItriert heiß vom ausgeschiedenen Antimon ab. Von dieser Lösung wurde ein Teil mit zwei Teilen einer Kalileinöllösung (Herstellung wie oben, Gehalt an Kalium, als K OH berechnet, O,I60/o) vermischt. Das Gemisch ist zunächst fast klar. Es wird so hoch als möglich erhitzt.
  • Dabei scheidet sich Antimon aller Dispersitätsgrade ab. Man filtriert vom Grobdispersen und erhält so eine kolloide Lösung von Antimon in Leinöl.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung wasserfreier, therapeutisch wirksamer Schwermetalloleosole bzw. chwermetalloxydoleosole, dadurch gekennzeichnet, daß molekulare Lösungen der Metallsalze in Ölen oder Fetten mit Alkali enthaltenden Ölen oder Fetten umgesetzt werden.
DET51915D 1938-07-12 1938-07-12 Verfahren zur Herstellung wasserfreier, therapeutisch wirksamer Schwermetalloleosole bzw. Schwermetalloxydoleosole Expired DE715822C (de)

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