AT210567B - Verfahren zum Stabilisieren einer wässerigen Lösung von Pflanzenextrakten, insbesondere herzwirksamen Pflanzenextrakten - Google Patents

Verfahren zum Stabilisieren einer wässerigen Lösung von Pflanzenextrakten, insbesondere herzwirksamen Pflanzenextrakten

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AT210567B
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  Verfahren zum Stabilisieren einer wässerigen Lösung von
Pflanzenextrakten, insbesondere herzwirksamen
Pflanzenextrakten 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stabilisieren einer wässerigen Lösung von Pflanzenextrak- ten, insbesondere herzwirksamen Pflanzenextrakten, durch Metallsalze. 



   Arzneimittellösungen, die Pflanzenextrakte enthalten, sind oftmals nicht genügend stabil. Wässerige
Pflanzenextraktlösungen sind im besonderen Masse der Zersetzung durch Befall mit Schimmelpilzen,   Gärungs- und   Fäulniserregern ausgesetzt. 



   Diese Zersetzung kann verhindert werden, wenn man, wie es an sich zum Zwecke der Desinfektion oder Konservierung von sonst fäulnisfähigen Substanzen bekannt ist, Salze eines Metalles aus der Gruppe der Lanthaniden zusetzt. 



   Wenn einer wässerigen Lösung von Pflanzenextrakten ein wasserlösliches Metallsalz der Lanthangruppe, vorzugsweise ein Chlorid derselben, zugesetzt wird, so verursacht dieser Zusatz unerwünschte Ausfällungen in der Pflanzenextraktlösung. 



   Mit der Ausfällung von Glucosiden, Flavonen und   Eiweisskörpem   fallen pharmakologisch wichtige
Wirkstoffe mit aus, die bei der nachfolgenden Filtration dann endgültig verlorengehen. Bei einer Pflanzenextraktlösung von Extractum Crataegi fällt ein insgesamt dunkelbrauner Niederschlag. der diese Wirkstoffe enthält, aus und zurück bleibt eine ziemlich hellklare Flüssigkeit, die aber pharmakologisch nur noch sehr geringwertig ist. 



   Um pharmakologisch stabile Arzneimittellösungen, die Pflanzenextrakte enthalten, zu bekommen, ist also die Beimischung solcher Metallsalze nicht ausreichend, da sie Trübungen und Ausfällungen in dem erhaltenen Lösungsgemisch verursachen, die nicht nur das Aussehen derselben, sondern auch die gleichmässige Stoffverteilung innerhalb des Gemisches beeinträchtigen und vor allem infolge der Unlöslichkeit der Ausfällungen die Wirksamkeit der Arzneimittel vermindern. 



   Um solche Ausfällungen zu verhindern bzw. etwaige Ausfällungen wieder zu lösen, werden erfindungsgemäss der wässerigen Lösung des Pflanzenextraktes, insbesondere von Extractum Crataegi, ein wasserlösliches Salz eines Metalles der Lanthangruppe (Lanthaniden) bis zu einer oberen Konzentrationsgrenze von 5   %   und   Milchsäure,   deren Anteil bis zu 50 % der Gesamtlösung betragen kann, zugesetzt. 



   Die zugegebene Milchsäure bewirkt, dass die ausgefallenen Wirkstoffe und überhaupt die Ausfällungen als solche wieder in Lösung gehen. Die Milchsäure vermag die auftretenden Trübungen und Ausfällungen aufzuheben oder aber bei vorherigem Zusatz zu verhindern. Das ist eine ganz neue und völlig unerwartete Wirkung, die weder mit dem Vorbekanntsein der bakteriziden Wirkung der in Frage stehenden Metallsalzlösungen, noch mit der günstigen Wirkung eines Zusatzes von Milchsäure zur Konservierung von Flüssigkeiten zu tun hat.

   Durch einen Überschuss an Milchsäure, wobei man also mehr Milchsäure zugibt als zur Auflösung des bei Zugabe des Salzes ausfallenden Niederschlages nötig ist, werden die im Säuremilieu löslichen pflanzlichen Wirkstoffe in Lösung gehalten, so dass in einem dann etwa noch entstehenden geringfügigen Niederschlag keine pharmakologisch wichtigen Wirkstoffe mehr enthalten sind und bei einer etwa notwendigen anschliessenden Filtration auch nicht verloren gehen. Das Filtrat enthält alle Wirkstoffe und ist unbegrenzt haltbar. 



   Auch wenn die   wässerige Arzneimittellösung   einen bestimmten Prozentsatz Alkohol enthält, können sich nach Zusatz wasserlöslicher Metallsalze im Laufe der Zeit Trübungen und Niederschläge einstellen. 

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 Auch diese werden durch Zusatz von Milchsäure verhindert bzw. aufgehoben. Die Milchsäure vermag auch alkoholisch extrahierte Pflanzenextrakte und   die.   durch den Zusatz wasserlöslicher Metallsalze entstandenen Niederschläge wässerig zu lösen. 



   Die Verträglichkeit der erfindungsgemäss stabilisierten Arzneimittellösung wird durch die Zusätze nicht beeinträchtigt. Da die Milchsäure neutral sauer schmeckt, ist das fertige Präparat ohne Nebengeschmack und ohne Nebengeruch. Auch das Chlorid der Lanthangruppe ist geruchsfrei und in der zugegesetzten geringen Menge auch geschmacksfrei. 



   Bevorzugt wird insbesondere für   die Stabilisierung wässeriger Lösungen herzwirksamer Pflanzenextrak-   te ein in Wasser gelöstes Salz eines zum Valenzwechsel befähigten Lanthanides zugesetzt, das ausser der bekannten konservierenden Funktion noch einen wichtigen therapeutischen Effekt für herzwirksame Arzneimittel hat. Durch den im intermediären Stoffwechsel auftretenden Valenzwechsel ist bevorzugt das Ceriumsalz zur Aufnahme und Abgabe von Sauerstoff befähigt. Das als Desinfiziens zugesetzte Metallsalz eines zum Valenzwechsel befähigten Lanthanides ist somit ausserdem als Sauerstoffüberträger wirksam. Diese Nebenwirkung ist für herzwirksame Arzneimittel von nicht unerheblicher Bedeutung. Bevorzugt wird das billige Ceriumsalz, insbesondere das sehr gut wasserlösliche Cerochlorid verwendet.

   Auch der für die Stabilität der Lösung benötigte Anteil an Milchsäure ist für herzwirksame Pflanzenextraktlösungen therapeutisch wichtig, weil Milchsäure herzmuskeleigener Energiestoff ist. Die in Kombination wirksamen Zusätze von Milchsäure einerseits und Ceriumsalz anderseits rufen ausser der Stabilisierung zusammen einen ausgezeichneten therapeutischen Effekt der beispielsweise auf der Basis von Crataegus hergestellten wässerigen Pflanzenextraktlösung hervor, so dass die Arzneimittellösung in hohem Masse herzaktiv ist. 



   In der Reihenfolge der Mischung, derart, dass man der wässerigen Lösung von Extractum Crataegi zu- 
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 wirdwirksamkeit beeinträchtigende Ausfällung oder Trübung vermieden, die auch während längster Verbrauchsdauer der Arzneimittellösung selbst bei Grosspackungen nicht auftreten. Die Arzneimittellösung bleibt monatelang in vollem Masse wirksam. 



   Das Ceriumsalz ist als dreiwertiges Cerium ferner deshalb vorteilhaft, weil die Stabilität des dreiwertigen Ceriums in einer   Säurelösung,   wie sie durch den Zusatz von Milchsäure bedingt ist, wiederum 
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    und bewirkt somit auch keine Verfärbung der Arznei-mittellösung.   Beide Zusätze unterstützen sich in bezug auf die erstrebte   Stabilität der Arzneimittellösung.   



  Das Ceriumsalz ist entscheidend für die mikrobiologische Beständigkeit der Pflanzenextraktlösung, und die Milchsäure ist für die physikalische   Beständigkeit,   d. h. für das Klarbleiben der Ceriumsalzlösung in Mischung mit   der Pflanzenextraktlösung bestimmend, wobei   es gleichgültig   ist, ob ein Extractum   aquosum oder ein Extractum spirituosum in Wasser gelöst ist, so dass erst durch beide Zusätze gemeinsam die Arzneimittellösung   hochwirk' :

   am stabilisiert wird.   Die Milchsäure bewirkt somit auch ein Klarbleiben eines in Wasser gelösten Extractum Spirituosum siccum oder spissum, so dass das an sich billigere undbezüglich der Wirkstoffe konzentriertere Extractum Spirituosum auch für die Herstellung wässeriger   Lösungen,   ohne Trübungen zu ergeben, verwendbar ist. 



   Ausser Cerochlorid sind auch alle übrigen Cersalze der mineralischen und organischen Säuren grundsätzlich verwendbar. Als weitere Beispiele werden Cernitrat, Ceracetat und Cerlactat benannt. 



   Ausser Cerium sind Praseodym (Pr), ferner Terbium (Tb) und Ytterbium (Yb) wasserlöslich und zum   Valenzwechsel befähigt.   Das Cerium hat diesen andern Elementen gegenüber den Vorteil der grösseren Billigkeit und der besten Löslichkeit in beiden Valenzstufen. 



   Als weitere Beispiele von herzwirksamen Pflanzenextrakten werden Extractum Strophanti, Extractum   Oleandri,   Extractum   Adonisvernalis. Extractum Convallaria majalis,   Extractum   Bulbus Scillae benannt.   Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung herzwirksamer Pflanzenextrakte beschränkt, da nach-   gewiesenermassen auch   bei andern wässerigen   Pflanzenextraktlösungen   durch den Zusatz eines Metallsalzes Ausfällungen entstehen, die durch Zugabe von Milchsäure wieder in Lösung gehen. 



     Beispiel l :   600 g Extractum Crataegi, bezogen auf die Trockensubstanz, werden in 9400 g Wasser gelöst, 100 g eines Chlorides eines Metalles der Lanthangruppe, bezogen auf das kristallwasserfreie Salz, werden in 3900 g Wasser gelöst. 6000 g   80'% iger Milchsäure entsprechend   den Vorschriften des DAB   VI werden der wässerigen Pflanzenextraktlösung   zugegeben und darauf die 4000 g Metallsalzlösung beigemischt. Man erhält 20000 g fertiges Mischpräparat, welches 3   Ufo   Extractum Crataegi,   0, S"j %   Chlorid der Lanthangruppe und 24   Ufo   Milchsäure enthält. 



   Beispiel 2 : Zur Herstellung einer Arzneimittellösung von insgesamt 10000 g werden 400   g Ex-   
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 mischt. Der Lösung von Extractum Crataegi und Milchsäure wird in 1920 g Aqua   dest.   vorher gelöstes Cerochlorid in einer Menge von 80 g beigemischt. Diese Gesamtlösung wird mit 1000 g Aqua   dest.   aufgefüllt. Die in dieser Reihenfolge miteinander gelösten Lösungsanteile werden nach Durchmischung keimfrei filtriert. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zum Stabilisieren einer wässerigen Lösung von Pflanzenextrakten, insbesondere herzwirksamen Pflanzenextrakten, durch Metallsalze, dadurch gekennzeichnet, dass der wässerigen Lösung des Pflanzenextraktes, insbesondere Extractum Crataegi, ein wasserlösliches Salz eines Metalles der Lanthangruppe (Lanthaniden) bis zu einer oberen Konzentrationsgrenze von 5 % und Milchsäure, deren Anteil bis zu 50 % der Gesamtlösung betragen kann, zugesetzt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Überschuss an Milchsäure zusetzt, also mehr Milchsäure zugibt, als zur Auflösung des bei Zugabe des Salzes ausfallenden Niederschlages nötig ist.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lösung von Extractum Crataegi und Milchsäure ein in Wasser gelöstes Salz eines zum Valenzwechsel befähigten Lanthanides, vorzugsweise Ceriumsalz, insbesondere Cerochlorid (CeCl) oder Cernitrat oder Ceracetat oder Cerlactat zugesetzt wird.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung einer Lösung von insgesamt 10000 g 400 g Extractum Crataegi gelöst in 3600 g Aqua destillat, ferner 3000 g 80% ige Milchsäure, ferner 80g Cerochlorid, gelöst in 1920 g Aqua destillata und 1000 g Aqua destillata in dieser Reihenfolge der Lösungsanteile miteinander gelöst, gemischt und keimfrei filtriert werden.
AT431857A 1957-01-29 1957-07-01 Verfahren zum Stabilisieren einer wässerigen Lösung von Pflanzenextrakten, insbesondere herzwirksamen Pflanzenextrakten AT210567B (de)

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