DE2820992A1 - Arzneimittel auf nitroimidazol-basis - Google Patents
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Description
Arzneimittel auf Nitroimidazol-Basis
Die Erfindung bezieht sich auf Arzneimittel, insbesondere solche mit antimikrobiellen Nitroimidazol-Wirkstoffen, mit
verbesserten Löslichkeitseigenschaften.
Die antimikrobiellen Nitroimidazol-Wirkstoffe stellen eine
wertvolle Klasse von Mitteln dar, die sich dadurch auszeichnen, daß sie einen 5-Nitroimidazol-Kern aufweisen, und
sie sind besonders für die Behandlung von Protozoen-Infektionen brauchbar, wie der Trichomoniasis und Amoebiasis,
und auch zur Behandlung von Infektionen durch anaerobe Bakterien. Zu dieser Klasse gehören Verbindungen wie Tinidazol,
Metronidazol und Nimorazol. Ein Problem bei dieser Klasse von Verbindungen ist ihre geringe Löslichkeit in wässrigen
Medien, was die Zusammenstellung wässriger, injizierbarer Mittel schwierig macht. Nun wurde aber eine bequeme Methode
gefunden, antimikrobielle Nitroimidazol-Wirkstoffe löslich zu machen, was die leichte Herstellung wässriger, für die
parenterale Injektion geeigneter Lösungen ermöglicht. Solche Zusammenstellungen sind von besonderem Wert bei der
systemischen Behandlung von Infektionen durch anaerobe Bakterien.
So wird erfindungsgemäß ein Arzneimittel zur Verfügung ge-
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stellt/ das einen antimikrobiellen Nitroimidazol-Wirkstoff
im Gemisch mit einem pharmazeutisch annehmbaren Salz einer Mono- oder Dxhydroxybenzoesäure oder mit einem Mono- oder
Dihydroxybenzylalkohol aufweist.
Das erfindungsgemäße Arzneimittel kann in Form einer sterilen
wässrigen Lösung oder in Form eines festen Gemischs vorliegen, hergestellt durch Mischen der Komponenten oder durch
Lyophilisieren einer sterilen wässrigen Lösung der Komponenten. Weitere Bestandteile können vorhanden sein, z.B. eine
Säure oder Base kann zum Neutralisieren der Lösung (wenn nötig) und zur Erzielung eines pH-Werts im physiologisch annehmbaren,
für eine Injektionslösung geeigneten Bereich zugesetzt werden. Salze (z.B. Natriumacetat, Natriumlactat,
Natriumsuccinat oder Natriumchlorid) und andere gelöste Stoffe (z.B. Dextrose oder Mannit) können auch zugesetzt sein,
um die Lösung isotonisch zu machen.
Wird ein Salz einer Hydroxybenzoesäure verwendet, wird eine Dihydroxybenzoesaure bevorzugt, insbesondere Gentisinsäure
(2,5-Dihydroxybenzoesäure). Geeignet sind auch 2,3-, 3,4- und 3,5-Dihydroxybenzoesäure und Salicylsäure. Das bevorzugte
Salz ist das Ammoniumsalz, aber das Natriumsalz ist auch geeignet, wie auch Salze mit organischen Basen, wie L-Arginin,
Meglumin (N-Methylglucamin), fithanolamin und Cholin. Andererseits
kann die Hydroxybenzoesäure als freie Säure verwendet werden und kann durch Zugabe einer äquivalenten Menge
der gewünschten Base neutralisiert werden, um eine wässrige
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Lösung des Salzes vor der Zugabe des Nitroimidazol-Wirkstoffs
zu liefern.
Ein bevorzugter Hydroxybenzylalkohol ist Gentisylalkohol, andere Mono- oder Dihydroxybenzylalkohole, z.B. Salicylalkohol,
können auch verwendet werden. Die Verwendung eines Hydroxybenzylalkohols hat den Vorteil, daß eine Base zum
Neutralisieren der Zusammenstellung nicht erforderlich ist.
Die erforderlich Menge an Hydroxybenzoesäure oder Hydroxybenzylalkohol
hängt von der Identität und der erforderlichen Endkonzentration des verwendeten Nitroimidazols sowie
von der Natur der eingesetzten Hydroxybenzoesäure oder des Hydroxybenzylalkohols ab.
Es wurde gefunden, daß zur Herstellung einer wässrigen Lösung von Tinidazol in einer zur intravenösen Verabreichung
brauchbaren Konzentration, d.h. mit einer Konzentration von bis zu 50 mg/ml, eine Gentisinsäuremenge von 2 bis 4 Gewichtsteilen,
bezogen auf das Tinidazol, erforderlich ist, vorzugsweise etwa 2,8 Gewichtsteile. Für eine höhere Tinidazol-Konzentration,
die für intramuskuläre Injektion geeigneter ist, d.h. eine Konzentration bis zu 200 mg/nl, ist
ein kleineres Verhältnis von Gentisinsäure zu Tinidazol nötig, d.h. eine Gentisinsäuremenge von 1 bis 2 Gewichtsteilen,
bezogen auf das Tinidazol, vorzugsweise etwa 1,4 Gewichtsteile. Fehlt ein löslich machendes Mittel, ist Tinidazol in
Wasser nur zu 5 mg/ml löslich.
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Praktisch kann eine Lösung des Nitroimidazol-Wirkstoffs
durch Zusatz zu einer wässrigen Lösung des Salzes der Hydroxybenzoesäure oder zu einer Lösung des Hydroxybenzylalkohols
hergestellt werden. Das Gemisch wird gerührt, bis sich das Nitroimidazol gelöst hat, und der pH wird, wenn
nötig, eingestellt und die Lösung dann unter Verwendung einer bakteriendichten Membran steril filtriert und in sterile
Ampullen eines für die beabsichtigte Verwendung des Wirkstoffs geeigneten Volumens abgefüllt. So wären für die
Anwendung beim Menschen als intravenöses, injizierbares Mittel Ampullen, die 10 ml einer Tinidazol-Lösung einer Konzentration
von 50 mg/ml aufnehmen, geeignet, während für intramuskuläre Verwendung Ampullen mit 4 ml einer Tinidazol-Lösung
mit 200 mg/ml verwendet werden könnten.
Andererseits kann nach dem Sterilisieren die Lösung durch Gefriertrocknen in herkömmlicher Weise lyophilisiert werden,
z.B. durch Kühlen auf -40°C und Einbringen der gefrorenen Lösung in ein Hochvakuum für 24 h, um ein festes Produkt zu
gewinnen. Es kann vorzuziehen sein, das Produkt in dieser Form zu lagern, wobei die Lösung leicht unmittelbar vor der
Verwendung durch einfache Zugabe des erforderlichen Volumens an Wasser wieder_hergestellt werden kann.
Ähnliche Zusammenstellungen können unter Verwendung anderer Nitroimidazole erfolgen, z.B. wässrige, injizierbare Mittel
unter Verwendung von Metronidazol, Nimorazol, Ornidazol und Bamnidazol mit Gentisinsäure.
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Es folgen Beispiele für erfindungsgemäße Arzneimittel:
Eine intravenös injizierbare Tinidazol-Rezeptur wurde aus
dem folgenden Mittel hergestellt:
Tinidazol 50,0 g
Gentisinsäure 140,0 g
Ammoniaklösung (0,880), verdünnt
mit 4 Teilen Wasser für E.P.-In- zu pH 5,25-0,2
jektion
Wasser für E.P.-Injektion auf 1 1
Die Gentisinsäure wurde mit der Hälfte des Wasser gerührt, und die verdünnte Ammoniaklösung wurde langsam zugegeben,
bis sich der gesamte Feststoff gelöst hatte und der endgültige pH der Lösung 5,25-0,2 betrug. Langsame Zugabe ist
notwendig, um eine Verfärbung der Gentisinsäure zu vermeiden. Das Tinidazol wurde dann zugesetzt und gerührt, um
eine klare Lösung zu ergeben, die mit Wasser zum Endvolumen von 1 1 verdünnt wurde. Die Lösung wurde nach der Methode
der British Pharmacopoea (1973) durch Filtrieren durch ein Bakterien-festes Filter unter aseptischen Bedingungen sterilisiert
und in sterile Glasampullen abgefüllt.
Eine intravenös injizierbare Zusammenstellung von Tinidazol wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, doch mit der folgenden
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Zusammensetzung hergestellt:
Tinidazol 5,0 g
p-Hydroxybenzoesäure 14,0 g
verdünnte Ammoniaklösung zu pH 5-7
Wasser für die E.P.-Injektion auf 100 ml
Intravenös injizierbare Zusammenstellungen von Tinidazol wurden, wie in Beispiel 2 beschrieben, hergestellt, mit
der Ausnahme, daß die folgenden Säuren anstelle von p-Hydroxybenzoesäure verwendet wurden:
3 3,5-Dihydroxybenzoesäure
4 . 2,4-Dihydroxybenzoesäure
5 3,4-Dihydroxybenzoesäure
Eine intravenös injizierbare Zusammenstellung von Tinidazol mit folgender Zusammensetzung wurde hergestellt:
Tinidazol 5,0 g
Natriumsalicylat 18,0 g
Wasser für die E.P.-Injektion auf 100 ml
Das Natriumsalicylat wurde in der Hälfte des Wassers gelöst und das Tinidazol zugesetzt und zu einer klaren Lösung ge-
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rührt. Wasser wurde bis zum Endvolumen von 100 ml zugegeben und die Lösung wie in Beispiel 1 beschrieben in Ampullen
steril filtriert.
Intravenös injizierbare Zusammenstellungen von Tinidazol wurden, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt, mit der
Ausnahme, daß an Stelle der Ammoniaklösung ein Äquivalent der folgenden Basen in jedem Falle zum Neutralisieren der
Gentisinsäure zugesetzt wurde:
Beispiel | Base |
7 | 1 η Natriumhydroxid |
8 | L-Arginin |
9 | Meglumin |
10 | Äthanolamin |
11 | Cholin |
Beispiel 12 |
Eine intravenös injizierbare Zusammenstellung von Tinidazol folgender Zusammensetzung wurde hergestellt:
Tinidazol 5,0 g
Gentisylalkohol 14,0 g
Wasser für E.P.-Injektion auf 100 ml
Der Gentisylalkohol wurde in der Hälfte des Wassers gelöst, und das Tinidazol wurde zugesetzt und zu einer klaren Lösung
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gerührt. Das Volumen der Lösung wurde auf 100 ml aufgefüllt und die Lösung in Glasampullen, wie in Beispiel 1 beschrieben,
steril filtriert.
Beispiel 13 \
Eine intravenös injizierbare Zusammenstellung von Tinidazol wurde, wie in Beispiel 12 beschrieben, hergestellt, mit der
Ausnahme, daß m-Hydroxybenzylalkohol anstelle von Gentisylalkohol
verwendet wurde.
Eine sterile wässrige Lösung von Tinidazol und Gentisinsäure (4 ml), hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde
unter Vakuum bei -40 0C 24 h gefriergetrocknet, um einen
gelblichen Feststoff zu liefern.
gelblichen Feststoff zu liefern.
Das Produkt des Beispiels 14 wurde durch Zugabe von Wasser
für E.P.-Injektion zur Ampulle wieder hergestellt. Der Feststoff löste sich sofort zu einer klaren Lösung. Das Volumen des zugesetzten Wassers wurde variiert, um Lösungen von Tinidazol folgender Konzentrationen zu ergeben:
für E.P.-Injektion zur Ampulle wieder hergestellt. Der Feststoff löste sich sofort zu einer klaren Lösung. Das Volumen des zugesetzten Wassers wurde variiert, um Lösungen von Tinidazol folgender Konzentrationen zu ergeben:
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Volumen zugesetzten Wassers Tinidazol-Konzentration
1/5 ml 133,3 mg/ml
2,0 ml 100 mg/ml
3,0 ml 66,7 mg/ml
4,0 ml 50 mg/ml
Eine intramuskulär injizierbare Zusammenstellung von Tinidazol
wurde wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt, jedoch mit folgender Zusammensetzung:
Tinidazol 20,0 g
Gentisinsäure 28,0 g
verdünnte Ammoniaklösung zu pH 5-7
Wasser für E.P.-Injektion auf 100 ml
Eine intravenös injizierbare Zusammenstellung von Metronidazol
der folgenden Zusammensetzung wurde unter Anwendung der Arbeitsweise des Beispiels 1 hergestellt:
Metronidazol 5,0 g
Gentisinsäure 20,0 g
verdünnte Ammoniaklösung zu pH 5-6
Wasser für E.P.-Injektion auf 100 ml
Eine intravenös injizierbare Zusammenstellung von Nimorazol
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der folgenden Zusammensetzung wurde unter Anwendung der Arbeitsweise des Beispiels 1 hergestellt:
Nimorazol 5,0 g
Gentisinsäure 5,0 g
verdünnte Ammoniaklösung zu pH 5-6
Wasser für E.P.-Injektion auf 100 ml
Eine intravenös injizierbare Zusammenstellung von Bamnidazol der folgenden Zusammensetzung wurde unter Anwendung der Arbeitsweise
des Beispiels 1 hergestellt:
Bamnidazol 4,0 g
Gentisinsäure 20,0 g
verdünnte Ammoniaklösung zu pH 5-6
Wasser für E.P.Injektion auf 100 ml
Eine intravenös injizierbare Zusammenstellung von Ornidazol der folgenden Zusammensetzung wurde unter Anwendung der Arbeitsweise
des Beispiels 1 hergestellt:
Ornidazol 5,0 g
Gentisinsäure 8,0 g
verdünnte Ammoniaklösung zu pH 5-6
Wasser für E.P.-Injektion auf 100 ml
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Claims (1)
- DR. A. VAN DERWERTH DR. FRANZ LEDERER REINER F. MEYERDlPL-ING. (1934-1974) DIPL-CHEM. DIPL-ING.8000 MÜNCHEN 80 LUCILE-GRAHN-STRASSETELEFON: (089) 472947 TELEX: 524624 LEDER D TELEGR.: LEDERERPATENT18. April 1978 PLC. 264 (PC.5937)PFIZER CORPORATION Calle 15 1/2, Avenida Santa Isabel, Colon, PanamaPatentansprüche1. Arzneimittel, enthaltend einen antimikrobiellen Nitroimidazol-Wirkstoff im Gemisch mit einem pharmazeutisch annehmbaren Salz einer Mono- oder Dihydroxybenzoesäure oder mit einem Mono- oder Dihydroxybenzylalkohol.2. Arzneimittel nach Anspruch 1 mit einem antimikrobiellen Nitroimidazol-Wirkstoff im Gemisch mit einem pharmazeutisch annehmbaren Salz einer Dihydroxybenzoesäure.3. Arzneimittel nach Anspruch 2, in dem die Dihydroxybenzoesäure Gentisinsäure ist.4. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, in809849/0662ORIGINAL INSPECTEDdem das pharmazeutisch annehmbare Salz der Mono- oder Dihydroxybenzoesäure das Ammoniumsalz ist.5. Arzneimittel nach Anspruch 1, in dem der antimikrobielle Nitroimidazol-Wirkstoff im Gemisch mit Gentisylalkohol vorliegt.6.. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, in dem der antimikrobielle Nitroimidazol-Wirkstoff Tinidazol ist.7. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, in dem der antimikrobielle Nitroimidazol-Wirkstoff Metronidazol, Nimorazol, Ornidazol oder Bamnidazol ist.8. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7 in Form einer sterilen wässrigen Lösung.9. Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7 in Form eines festen Gemischs.10. Arzneimittel in Form einer wässrigen Injektionslösung von Tinidazol für die intravenöse Verabreichung, enthaltend Tinidazol in einer Konzentration von bis zu 50 mg/ml und Gentisinsäure in einer Menge von 2 bis 4 Gewichtsteilen, bezogen auf das vorhandene Tinidazol.11. Arzneimittel nach Anspruch 10, in dem die Gentisin-809849/0662säure in einer Menge von 2,8 Gewichtsteilen, bezogen auf das vorliegende Tinidazol, vorhanden ist.12. Arzneimittel in Form einer wässrigen Injektionslösung von Tinidazol für intramuskuläre Injektion, enthaltend Tinidazol in einer Konzentration von bis zu 200 mg/ml und Gentisinsäure in einer Menge von 1 bis 2 Gewichtsteilen, bezogen auf das vorhandene Tinidazol.13. Arzneimittel nach Anspruch 12, in dem Gentisinsäure in einer Menge von 1,4 Gewichtsteilen, bezogen auf das vorliegende Tinidazol, vorhanden ist.80 9849/0662
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