DE2721034C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft parenterale Arzneiformen, die Natriumamoxycillin
enthalten.
In der GB-PS 12 41 844 sind unter anderem Amoxycillin der
Formel I und dessen Salze beschrieben
Amoxycillin hat ein sehr gutes breites antibakterielles
Spektrum, außerdem wird es nach oraler Verabreichung sehr
gut absorbiert. Gelegentlich ist es jedoch wünschenswert,
diese Verbindung parenteral zu verabreichen. Gemäß der
GB-PS 12 41 844 kann man zwar das Natriumsalz von Amoxycillin
herstellen, das man in sterilem Wasser auflösen und als
injizierbare Lösung verwenden kann, diese Natriumsalze sind
jedoch bei einigen für die parenterale Verabreichung notwendigen
Konzentrationen nur unvollständig in Wasser löslich.
Dieser Nachteil verhindert zwar nicht die Verwendung der
Amoxycillin-natriumsalze für injizierbare Lösungen, ein vollständig
lösliches Amoxycillin-Präparat für Injektionen wäre in
der Medizin jedoch sehr erwünscht.
Die Erfindung betrifft daher eine parenterale Arzneiform mit
einem Gehalt an Natriumamoxycillin, die durch einen Gehalt an
einem Natriumsalz der Verbindung Amoxycillin der Formel I und
an Trinatriumphosphat in einem Gewichtsverhältnis von 8 : 1 bis
50 : 1 gekennzeichnet ist.
Der Ausdruck "parenteral" bedeutet, daß das Präparat sowohl
durch intravenöse oder intramuskuläre Injektion als auch durch
Infusion verabreicht werden kann.
Besonders geeignet ist eine erfindungsgemäße Arzneiform, die
als wäßrige Lösung vorliegt und die das Natriumamoxycillin
und Trinatriumphosphat in einem Gewichtsverhältnis von 8 : 1 bis
50 : 1 enthält. Eine solche Lösung hat eine für den praktischen
Gebrauch geeignete Stabilität.
Als Lösungsmittel für die wäßrige Lösung geeignet ist Wasser,
gegebenenfalls vermischt mit einer oder mehreren pharmakologisch
verträglichen alkoholischen Verbindungen, wie Äthanol, n-Propanol,
Isopropanol, Diäthylenglykol, Propylenglykol oder Glycerinaldehyd.
Die Lösung enthält im allgemeinen nicht über zwei, insbesondere
nicht mehr als eine alkoholische Komponente.
Als Lösungsmittel besonders geeignet ist Wasser allein oder Wasser,
das mit bis zu 30 Volumenprozent Äthanol oder Propylenglykol vermischt
ist. Bevorzugt ist Wasser.
Die erfindungsgemäße Arzneiform kann aber auch als festes
Präparat vorliegen, das in einem wäßrigen Lösungsmittel gelöst
und für Injektionen verwendet werden kann. Diese Präparate
sind wegen ihrer leichten Herstellung und Verwendung besonders
geeignet.
Die erfindungsgemäße Arzneiform kann aber auch in einem
Doppelbehälter oder einer Doppelspritze vorliegen, wobei der
eine Teil des Behälters oder der Spritze das Natriumamoxycillin
als trockenes Pulver und der andere Teil eine wäßrige Lösung
des Trinatriumphosphats enthält.
Eine solche Arzneiform in einem Doppelbehälter
oder einer Doppelspritze kann aber auch in dem einen Teil das
Natriumamoxycillin als trockenes Pulver zusammen mit festem Trinatriumphosphat
und im anderen Teil das wäßrige Lösungsmittel
enthalten.
Ferner kann die erfindungsgemäße Arzneiform in einem
Doppelbehälter oder einer Doppelspritze vorliegen, in denen der
eine Teil das Natriumamoxycillin und andere das Trinatriumphosphat
enthält.
In all diesen Arzneiformen ist ein Gewichtsverhältnis von Natriumamoxycillin
zu Trinatriumphosphat von 10 : 1 bis 30 : 1, insbesondere
etwa 14 : 1 bis etwa 28 : 1, z. B. etwa 28 : 1, bevorzugt.
Im allgemeinen werden die erfindungsgemäßen Arzneiformen
als eine 5- bis 30prozentige Lösung, bezogen auf das
vorhandene Natriumamoxycillin, verabreicht. Die Menge an
wäßrigem Lösungsmittel in dem einen Teil des Doppelbehälters
oder der Doppelspritze wird deshalb so bemessen, daß eine
5- bis 30prozentige Lösung entsteht.
Vorzugsweise liegen die erfindungsgemäßen Arzneiformen als
Präparate vor, die nur eine einzige Dosis des Wirkstoffes enthalten;
eine solche Dosis entspricht etwa 125, 250, 375, 500
750, 1000, 2000, 4000 oder 5000 mg an reinem Amoxycillin-Wirkstoff.
Wie allgemein üblich, enthalten diese Einzeldosen etwa
5 bis 10% mehr an Natriumamoxycillin als für die entsprechende
einzelne Dosis notwendig ist, einerseits um ein leichtes Entnehmen
der benötigten Dosis zu gewährleisten,
andererseits um die Zersetzung bei längerer Lagerung zu berücksichtigen.
Im allgemeinen liegen die erfindungsgemäßen Arzneiformen in
Glas- oder Kunststofflaschen oder in Ampullen vor und enthalten
gegebenenfalls noch weitere herkömmliche Hilfsstoffe, wie
Salze, um die Endlösung isoton mit Blut zu machen.
Alle Bestandteile der erfindungsgemäßen Arzneiformen sollten
sterilisiert werden, z. B. in herkömmlicher Weise durch Erhitzen,
Bestrahlen oder steriles Filtrieren.
In der Veröffentlichung von W. A. Ritschel "Biopharmazie der
Injektabilia" (Pharm. Ind. 35,5 (1973), S. 273-285) wird ausführlich
über die Definitionen von parenteralen Arzneiformen berichtet,
welche grundsätzlich zur Injektion des Arzneimittels in den
Körper vorgesehen sind. Die parenteralen Arzneiformen können als
fertige Injektionslösungen bzw. Suspensionen oder als Trockenpräparate
(z. B. in Form von Trockenampullen und Trockenfläschchen)
vorliegen. Außerdem kann die Wirkstoffmenge so eingestellt
werden, daß der betreffende Behälter für die parenterale Arzneiform
entweder nur diejenige Dosis enthält, welche dem Patienten
auf ein Mal injiziert wird, oder die Menge entspricht dem Mehrfachen
einer solchen Dosis, was insbesondere für Großverbraucher,
wie Krankenhäuser, von Interesse ist. Ritschel betont in seinen
Ausführungen auch, daß nicht vollständig lösliche Wirkstoffe
Suspensionen bilden, bei denen die Möglichkeit des Kristallwachstums
während der Lagerung besteht, was zu unerwünschten
Konzentrationsänderungen in den parenteralen Arzneiformen führen
kann.
Bei den erfindungsgemäßen Arzneiformen wird dieser Nachteil
durch die gezielte Mitverwendung von Trinatriumphosphat in bestimmten
Gewichtsverhältnissen zum Amoxicillin-Wirkstoff überwunden.
Das in den erfindungsgemäßen Arzneiformen verwendete Trinatriumphosphat
kann als Hydrat, z. B. als Dodecahydrat, oder wasserfrei
verwendet werden. Häufig ist getrocknetes Material, z. B.
mit einem Wassergehalt nicht über 3%, insbesondere nicht über
2% (bestimmt nach Karl Fischer) bevorzugt, da diese trockenen
Verbindungen zu Arzneipräparaten führen, die besonders gute
Lagerungseigenschaften aufweisen.
Um das Trinatriumphosphat genügend trocken und steril herzustellen,
kann man es in pyrogenfreiem destilliertem Wasser lösen
und die Lösung durch ein Sterilisationsfilter in steriles
Methanol filtrieren. Das ausgefallene Trinatriumphosphat wird
abfiltriert und in einem Heißluftofen unter aseptischen Bedingungen
getrocknet. Vorzugsweise wird jedoch eine sterile
wäßrige Lösung des Trinatriumphosphats durch Sprühtrocknen
in einem aseptischen System gemäß Masters und Vestergaard
in "Aseptic and Closed
Cycle Spray Drying in Pharmaceuticals/Bio-chemicals Manufacture",
Process Biochemistry, Seite 21, Januar/Februar 1975, getrocknet.
Das in den erfindungsgemäßen Arzneiformen verwendete
Natriumamoxycillin kann gemäß der GB-PS 12 41 844 hergestellt
werden.
Erfindungsgemäße Arzneipräparate
in Form von wäßrigen Lösungen können durch Lösen des Natriumamoxycillins
und des Trinatriumphosphats in einem wäßrigen
Lösungsmittel hergestellt werden. Das kann entweder
- a) durch Lösen von festem Natriumamoxycillin in einer Lösung von Trinatriumphosphat in einem wäßrigen Lösungsmittel, oder
- b) durch Lösen eines trockenen Gemisches von festem Trinatriumphosphat und festem Natriumamoxycillin in einem wäßrigen Lösungsmittel, oder
- c) durch Lösen von festem Trinatriumphosphat in einer Lösung von Natriumamoxycillin in einem wäßrigen Lösungsmittel, oder
- d) durch Vermischen einer Lösung von Trinatriumphosphat in einem wäßrigen Lösungsmittel mit einer Lösung von Natriumamoxycillin in einem wäßrigen Lösungsmittel erfolgen.
Erfindungsgemäße Arzneiformen in fester Form werden durch
Vermischen des Natriumamoxycillins und des Trinatriumphosphats
hergestellt.
Arzneiformen in einem Doppelbehälter oder einer Doppelspritze
werden dadurch hergestellt, daß die entsprechenden
Bestandteile in die entsprechenden Behälter oder Teile des
Behälters eingefüllt werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
1 kg Trinatriumphosphat-dodecahydrat von einer für Injektionen
an Menschen geeigneten Reinheit wird in 3,5 Liter pyrogenfreiem
destilliertem Wasser gelöst und durch ein 0,22-µ-Celluloseacetat-Filter in überschüssiges Methanol filtriert.
Das ausgefallene Phosphat wird durch ein Sinterglasfilter
filtriert und in einem Heißluftofen getrocknet, schließlich
durch einstündiges Erhitzen auf 160°C sterilisiert, wobei alle
Stufen unter aseptischen Bedingungen bei einer relativen
Feuchtigkeit nicht über 40% durchgeführt werden. Nach dem
Abkühlen wird das Phosphat in einer schnellaufenden Hammermühle
gemahlen und durch ein 1,016-mm-Sieb gesiebt.
3 kg steriles Natriumamoxycillin werden von dem Trinatriumphosphat
getrennt in einer schnellaufenden Hammermühle gemahlen
und durch ein 3,175-mm-Sieb gesiebt. Eine Menge gemahlenes
Natriumamoxycillin, die 1 kg Amoxycillin entspricht, wird in
einen sterilen Mischer eingefüllt und mit 50 g des sterilen
gemahlenen Trinatriumphosphats versetzt. Die Pulver werden
zu einem einheitlichen Gemisch vermischt, in eine sterile
Abfüllvorrichtung übergeführt und in reine sterile Ampullen
in einer Menge entsprechend 538 mg Amoxycillin je Ampulle abgefüllt.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird wiederholt, mit dem Unterschied,
daß 100 g Trinatriumphosphat verwendet werden.
Es wird eine Lösung von Trinatriumphosphat-dodecahydrat in
Wasser für Injektionen B. P. mit einer Konzentration, die 1,08% (Gewicht/Volumen Lösung)
wasserfreiem Salz entspricht, hergestellt. Die Lösung wird
durch Filtrieren sterilisiert und in einer Menge von 2,8 ml je
Ampulle in Ampullen aus alkaliresistentem Glas abgefüllt.
Steriles Natriumamoxycillin wird in einer Menge, entsprechend
538 mg Amoxycillin je Ampulle, in Ampullen eingefüllt.
Eine Injektionslösung wird dadurch hergestellt, daß man den
Inhalt einer Natriumamoxycillin-Ampulle mit 2,5 ml Phosphat-Lösung
aus einer Ampulle versetzt und bis zur Lösung schüttelt.
Die Arbeitsweise von Beispiel 3 wird wiederholt, mit dem Unterschied,
daß eine Trinatriumphosphatlösung mit einer Konzentration,
entsprechend 2,16% (Gewicht/Volumen Lösung) wasserfreiem Salz, verwendet wird.
Ein Gemisch von 1 Volumenteil absolutem Äthanol und 3 Volumenteilen
Wasser für Injektionen B. P. wird steril filtriert. Je
2,8 ml dieser Lösung werden in Ampullen eingefüllt. Durch Versetzen
des Präparats von Beispiel 1 mit 2,5 ml dieses Gemisches
aus einer Ampulle erhält man eine Injektionslösung.
Es wird eine Injektionslösung gemäß Beispiel 5 hergestellt,
wobei als Verdünnungsmittel jedoch ein Gemisch von 1 Volumenteil
Propylenglykol und 3 Volumenteilen Wasser für Injektionen
B. P. verwendet wird.
Unter Verwendung einer Lösung von Trinatriumphosphat in dem
Äthanol/Wasser-Gemisch des Beispiels 5 wird ein Präparat gemäß
Beispiel 3 hergestellt.
Es wird ein Präparat gemäß Beispiel 3 hergestellt, wobei eine
Lösung des Trinatriumphosphats in einem Gemisch von Propylenglykol
und Wasser gemäß Beispiel 6 verwendet wird.
1 kg Trinatriumphosphat-dodecahydrat wird in 3,5 Litern
pyrogenfreiem destilliertem Wasser gelöst. Die Lösung wird
steril durch ein 0,22-µ-Celluloseacetat-Filter filtriert und
unter aseptischen Bedingungen bei einer Geschwindigkeit von
2 Liter/Stunde bei einer Einlaßtemperatur von 200 bis 210°C
und einer Auslaßtemperatur von 100 bis 102°C sprühgetrocknet.
Das sterile sprühgetrocknete Trinatriumphosphat wird mit dem
sterilen Natriumamoxycillin gemäß Beispiel 1 vermischt.
Die Arbeitsweise von Beispiel 9 wird wiederholt, mit dem Unterschied,
daß 100 g Trinatriumphosphat verwendet werden.
Claims (3)
1. Parenterale Arzneiform mit einem Gehalt an "Natriumamoxycillin",
gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Natriumsalz
der Verbindung "Amoxycillin" der Formel I
und an Trinatriumphosphat in einem Gewichtsverhältnis
von 8 : 1 bis 50 : 1.
2. Parenterale Arzneiform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis von Natriumamoxycillin
zu Trinatriumphosphat 10 : 1 bis 30 : 1 und vorzugsweise
14 : 1 bis 28 : 1 beträgt.
3. Parenterale Arzneiform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als rein wäßrige Lösung oder als
Lösungsmittelgemisch mit bis zu 30 Vol.-% Äthanol oder
Propylenglykol mit einem Gehalt von 5 bis 30 Gewichtsprozent
an "Natriumamoxycillin" vorliegt.
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