Verfahren zur stereophonischen Wiedergabe von Schallschwingungen und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur stereophonischen Wiedergabe - von Schall schwingungen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Unter stereophonischer Wiedergabe von Schallschwingungen ist eine derartige Wieder gabe mittels mehrerer Wiedergabevorrichtun gen zu verstehen, dass der Raumeffekt, durch den man beim direkten Ar_hören einer Schall quelle ihren Platz im Raum und somit auch ihre Bewegung bestimmen kann, so gut wie möglich beibehalten wird. Zu diesem Zweck werden bekanntlich für die Aufnahme mehrere räumlich getrennte Aufnahmevorrichtungen verwendet, deren Schwingungen getrennten Kanälen zugeführt werden, welche nachher gesondert mittels ebenfalls räumlich getrenn ter Wiedergabevorrichtungen wiedergegeben werden.
Bekanntlich wird zur Verringerung der Verzerrung das Frequenzgebiet der wieder zugebenden Schallschwingungen in mehrere Gebiete unterteilt. Wenn diese Massnahme auch bei stereophonischer Wiedergabe ange wendet würde, so würde dies dazu führen, dass bei einer Teilung des Frequenzgebietes in n-Teile und bei einer stereophonischen Übertragung in m-Kanäle n # m-Schallwieder- gabevorrichtungen vorhanden sein müssten:
Gemäss dem Verfahren nach der Erfindung zur stereophonischen Wiedergabe von Schall schwingungen werden Schallschwingungen von verschiedenen Frequenzgebieten mittels ge sonderter Wiedergabevorrichtungen wieder gegeben, wobei die Schallschwingungen in den höheren Frequenzgebieten räumlich ge trennten Wiedergabevorrichtungen je aus ge sonderten Kanälen, die Schallschwingungen im niedrigsten Frequenzgebiet aber ihren Wiedergabevorrichtungen aus einer geringeren Anzahl von Kanälen zugeführt werden.
Unter "Kanal" ist ein Weg zu verstehen, in dem die den Schaltschwingungen ent sprechenden elektrischen Stromschwankungen :fliessen können, z. B. eine Trägerwelle oder eine Fernübertragungsleitung.
Es hat sich nämlich erwiesen, dass die Schallschwingungen im niedrigsten Frequenz gebiet für den stereophonischen Effekt nicht wesentlich sind. Diese Schallschwingungen niedriger Frequenzen und grösserer Wellen längen haben nämlich nur einen sehr geringen Richteffekt, so dass sie für die Ortsbestimmung der Schallquelle nicht wesentlich sind. Durch das erfindungsgemässe Verfahren kann eine wesentliche Ersparnis an Schallwiedergabe vorrichtungen erhalten werden.
Nach einer Ausführungsform des erfin dungsgemässen Verfahrens, bei dem die Schal'Ischwingungen von einem Träger abge tastet werden, können die hohen Frequenz gebiete von gesonderten Tonspuren abgetastet werden, während das niedrigste Frequenz gebiet von einer einzigen Tonspur abgetastet werden kann.
Die obere Grenze des niedrigsten Fre- quenzgebietes liegt z. B. vorteilhaft zwischen 200 und 300 Hertz. Unterhalb dieser Fre quenzen haben die Schallwellen praktisch keinen Richteffekt.
Nachstehend ist das Verfahren nach der Erfindung an Hand einiger Ausführungsbei spiele von Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens näher erläutert.
In der beiliegenden Zeichnung ist in Fig. 1 eine stereophonische Schallwiedergabe anlage dargestellt, bei der die Schallschwin gungen von einem Träger abgetastet werden, wobei die Frequenzgebiete auf dem Träger nicht getrennt aufgezeichnet sind.
In Fig. 2 ist eine stereophonische Schall wiedergabeanlage dargestellt, bei der die Schwingungen des hohen Frequenzgebietes von getrennten Tonspuren, das niedrigste Frequenzgebiet aber nun- von einer Tonspur abgetastet wird.
In Fig. 1 ist 10 ein Tonträger mit zwei Tonspuren 11 und 12, welche zusammen eine stereophonische Aufzeichnung bilden. Mittels zweier Objektive 13 und 14 werden diese Spuren auf zwei Photozellen 15 und 16 ab gebildet und in elektrische Stromschwan- kungen verwandelt. Diese Stromschwankun gen werden gesondert von den Vorverstärkern 17 und 18 und Kraftverstärkern 19 und 20 verstärkt und über die Siebketten 21, 22, 23 und 24 den Wiedergabevorrichtungen zuge führt.
Die Siebketten 21 und 24 lassen nur die Schwingungen oberhalb etwa 250 Hertz passieren, während die Siebketten 22 und 23 nur für die Schwingungen unterhalb dieser Clrenze durchlässig sind. Dadurch werden die stereophonischen Aufzeichnungen, soweit es das höhere Frequenzgebiet betrifft, gesondert den räumlich getrennten Wiedergabevorrich tungen 25 und 26 zugeführt, während sämt liche Schwingungen des niedrigsten Frequenz gebietes über einen einzigen Kanal der für beide Aufzeichnungen gemeinsamen Wieder gabevorrichtung 27 zugeführt werden.
Obwohl in der Zeichnung die Wiedergabevorrichtung schematisch nur mit einem Lautsprecber an gedeutet ist, kann selbstverständlich jede Wiedergabevorrichtung aus mehreren akustisch parallel geschalteten Lautsprechern bestehen.
Die beiden Siebketten 22 und 23 können auch durch eine Siebkette ersetzt werden, welche mit den beiden Kraftverstärkern 19 und 20 und dem Lautsprecher 27 verbunden ist. Es wird eine Wiedergabevorrichtung er spart, da bei getrennter Wiedergabe der verschiedenen Frequenzgebiete die Wieder gabevorrichtung 27 doppelt vorhanden sein müsste.
In Fig. 2 ist 46 ein mit drei Tonspuren 47, 48 und 49 versehener Träger. Von diesen drei Tonspuren bilden 47 und 49 eine stereo phonische Aufzeichnung des Frequenzgebietes über 250 Hertz, während die Schwingungen des niedrigsten Frequenzgebietes gemeinsam in der Tonspur 48 aufgezeichnet sind. Diese drei Tonspuren werden mittels der drei Objektive 50, 51 und 52 abgetastet und durch die Photozellen 53, 54 und 55 in Stromschwankungen verwandelt.
Diese Strom schwankungen werden gesondert von den Vorverstärkern 56, 57 und 58 und den Kraft verstärkern 59, 60 und 61 verstärkt und den Wiedergabevorrichtungen 64, 65, 66 und 67 zugeführt. Die höheren Frequenzgebiete der stereophonischen Aufzeichnung werden aus zwei getrennten Kanälen mit den Verstärkern 5$, 61 und 56, 59 den Lautsprechern 64 bezw. 65 zugeführt, die für die Wiedergabe des hohen Frequenzgebietes geeignet sind.
Die Stromschwankungen des niedrigsten Frequenz- gebietes werden aus einem einzigen Kanal, mit der Verstärkeranlage 57, 60 den Laut sprechern 66 und 67 zugeführt, die für die Wiedergabe des niedrigen Frequenzgebietes geeignet sind.
Auch ist es möglich, die Lautsprecher 66 und 67 für das niedrige Frequenzgebiet, die im vorliegenden Falle mit den Lautsprechern 64 und 65 zu zwei Aggregaten 62 und 63 kombiniert sind, für sich aufzustellen. Es kann auch für die niedrigen Frequenzen nur eine einzige Wiedergabevorrichtung aufgestellt werden, wie im Falle von Fig. 1.
Obwohl in der Zeichnung eine Wieder gabeanlage dargestellt ist, bei der der Schall von einem Träger abgetastet wird, so ist dies bei dem erfindungsgemässen Verfahren nicht notwendig. Die wiederzugebenden Schall schwingungen könnten auch direkt, z. B. mittels Teleplionlinien oder drahtlos, von einer Aufnahmeanlage zugeführt werden.