Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer stereophonischen Schallaufzeichnung mit einer zu Steuerungszwecken dienenden Hilfsaufzeichnung. Ähnlich wie bei einer Schallaufzeichnung in einer einfachen Spur wird bei stereophoni schen Schallaufzeichnungen oft der Bedarf an einer oder mehreren, vom Schall gesondert aufgezeichneten, zu Steuerungszwecken die nenden Hilfsschwingungen empfunden, z. B. für La.utstä.rheregelung, stereophonische Wir kungen oder dergleichen.
Da jedoch bereits zwei Aufzeichnungsspuren für den Schall vorhanden sind, ist es gewöhnlich mit Rück sicht auf den verfügbaren Raum sehr schwie rig, für diese Aufzeichnung noch eine dritte Spur anzubringen.
Es ist daher bereits bekannt, in einer der Schallspuren noch eine solche Hilfsschwin gung unterzubringen, deren Frequenz ausser halb des hörbaren Bereiches gelegen ist. Die ses Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass, wenn die Frequenz der Hilfsschwingung unterhalb des hörbaren Bereiches liegt, diese schwierig von den Schallfrequenzen getrennt werden kann, und wenn sie oberhalb dieses Bereiches liegt, also z. B. 20 000 Hz beträgt, die Aufzeichnung schwierig ist, da sich die üblichen Aufzeichnungsorgane hierzu nicht ,gut eignen.
Weiter ist es für Schallplatten bekannt, in der einen Spur alle Schallschwingungen des einen Kanals unterzubringen und in der andern Spur nur die hohen Töne, z. B. ober halb 311(J Hz, des andern Kanals, um eine engere Spur zu bekommen und auf diese Weise mehrere Spuren nebeneinander auf einer üblichen Schallplatte anbringen zu können.
Obgleich bekanntlich die tiefen Töne im allgemeinen nicht zur stereophonischen Wir kung beitragen und also bei der Wiedergabe bereits seit längerer Zeit für die tiefen Töne nur eine einzige Wiedergabevorrichtung ver wendet wird, hat sich in der Praxis jedoch ergeben, dass, wenn die Schallschwingungen, die dieser Wiedergabevorrichtung für die tie fen Töne zugeführt werden, nur von einem einzigen der Kanäle kommen, in gewissen Fällen eine Verringerung der Klangfarbe des wiedergegebenen Schalles auftritt. Wenn z. B. eine Schallquelle, die viele tiefe Töne erzeugt, sich nahe einem der Mikrophone befindet, und wenn dieses Mikrophon dem Kanal angehört. aus dem die tiefen Töne gerade wegfallen, werden diese niedrigen Frequenzen nur vom andern Mikrophon und somit verhältnismässig zu schwach wiedergegeben.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Er kenntnis zugrunde, dass das Weglassen -der tiefen Töne aus einem der Kanäle im all gemeinen unerwünscht ist, so dass z. B. die Ausübung des zum Aufzeichnen auf einer Schallplatte bekannten, vorstehend erwähnten Verfahrens, bei dem dieses Weglassen dazu erfolgt, den Bereich von z. B. 0 bis 300 Hz für die Hilfsschwingung freizumachen, die Wiedergabe beeinträchtigen würde.
Auf Grund dieser Erkenntnis bezweckt die Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer stereophonischen Söhallaufzeichnung zu schaffen, bei dem aller von den Mikrophonen aufgenommene Schall und somit nicht ein Teil desselben in zwei Spuren untergebracht wird und in, einer dieser Spuren zudem noch eine oder mehrere zu Steuerungszwecken die nende Hilfsschwingungen aufgezeichnet wer den, die eine Frequenz haben, .die nicht ausser halb, sondern innerhalb des Hörbereiches liegt.
Gemäss den Verfahren nach der Erfindung wird dies dadurch ermöglicht, .dass die hohen Töne des einen Kanals in der einen Spur und die hohen Töne des andern Kanals gemeinsam mit den tiefen Tönen beider Kanäle in der andern. Spur untergebracht werden, und dass in der Spur, in der nur die hohen Töne des einen Kanals enthalten sind, zugleich minde stens eine zu Steuerungszwecken dienende Hilfsschwingung untergebracht wird, deren Frequenz innerhalb des Hörberleiches, jedoch unterhalb der Trennfrequenz zwischen den hohen und tiefen Tönen liegt.
Der Vorteil des erfindungsgemässen Ver fahrens ist der, dass jederzeit von beiden Mi krophonkanälen aufgenommene tiefe Töne auch wiedergegeben werden und stets die ge wünschte Fülle haben.
Die Erfindung umfasst auch eine Vorrich tung, mittels der das vorstehend erwähnte Verfahren durchführbar ist. Diese Vorrich tung enthält Mittel zur Trennung der hohen und tiefen Töne in einem der Kanäle und zur Übertragung der tiefen Töne dieses Kanals in den andern Kanal, und ferner Mittel, um dem von den tiefen Tönen befreiten Kanal mindestens eine solche Hilfsschwingung zu zuführen.
Vorzugsweise wird zu diesem Zwecke eine Vorrichtung mit einem Gegentaktverstärker verwendet, dessen einem Eingangssteuergitter die vom einen Mikrophonkanal aufgenom menen Schwingungen, und zwar nacherfolg ter Phasenumkehrung und dessen anderem Eingangssteuergitter die vom andern Mikro phonkanal aufgenommenen Schwingungen zu- geführt sind. Zwischen den beiden Ausgangs anoden .des Gegenkontaktverstärkers sind drei primärseitig in Serie liegende Transformatoren geschaltet, von welchen zwei derart gebaut sind, dass sie sekundärseitig nur die hohen Töne je eines Kanals weitergeben.
Dem Se kundärkreis des einen dieser beiden Transfor matoren wird die Hilfsschwingung und dem Sekundärkreis des andern die im Gegentakt verstärkten tiefen Töne beider Kanäle, welche dem Sekundärkreis des dritten, nur .die tiefen Töne hindurchlassenden Transformators ent nommen sind, zugeführt.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand eines in der beiliegenden Zeichnung darge stellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 stellt schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung der stereophonischen Schall aufzeichnung dar.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung unter An wendung des erwähnten Gegentaktverstärkers. In Fig. 1 bezeichnen J1, und :'41. Mikro phone, die in für stereophonische Schallauf zeichnung üblicher Weise in einem gewissen Abstand voneinander angeordnet sind. Die aufgenommenen Schwingungen werden den Kanälen 1 bzw. 2 zugeführt und durch die beiden Verstärker Y, bzw. V, verstärkt.
Die aus dem Verstärker Z % kommenden Schwin gungen werden dann durch zwei Zweige auf geteilt, der eine Teil gelangt über ein Filter Ft" .das nur für die Schwingungen oberhalb der Trennfrequenz, z. B. 600 Hz, durchlässig ist, zum Verstärker V., und der andere Teil über das Filter Fe, das nur für .die niedrigen, z. B. unter 600 Hz, liegenden Töne durch lässig ist, in den ersten Kanal 1.
Die so er haltenen Schwingungen werden nun über die Verstärker K3 und Y,, weiter den Schreibern .5 ", und & zugeführt, die je eine gesonderte Spur auf einem Träger anbringen. Die aus dem Filter Fli kommenden Schwingungen haben also alle Frequenzen oberhalb der Trennfrequenz, so da,ss der Bereich unterhalb dieser Trennfrequenz zum Anbringen einer oder mehrerer zu Steuerungszwecken dienen den Hilfsschwingungen frei ist, die z. B. über den Kanal 3 beigemischt werden können.
In, Fig. <B>2</B> werden die von den Verstärkern 1', und Ir. kommenden Schwingungen den Gittern zweier Röhren <I>B,</I> bzw. B2 des Gegen taktverstärkers zugeführt. Da die Sehwin- gungen dabei -in Gegenphase zueinander sein müssen, sind bei h, die Leitungen des einen Kanals umgepolt. Im Anodenkreis der Röh ren<I>B,</I> und & sind die Transformatoren<I>T,,</I> T., und T, enthalten.
T, und T2 sind derart ausgebildet (die Primärwicklung hat z. B. eine niedrige Selbst induktion), dass sie nur die hohen Töne der Kanüle 1 und 2 hindurchlassen. Die Primär- oder gegebenenfalls die Sekundärwicklung des Transformators T3 ist durch eine Kapazi tät überbrückt, so dass dieser nur die niedrigen Töne der beiden Kanäle im Gegentakt ver stärkt weiterleitet. Die von diesem Transfor mator kommenden Schwingungen werden im Kanal 1 den hohen Tönen dieses Kanals zu gesetzt und gemeinsam mit diesen dem Schrei ber S, zugeführt.
Zum Ausgleich der Um- polung bei K, ist dieser Kanal bei K., wieder umgepolt. Im Kanal 2 werden weiter über den Kanal 3 eine oder mehrere Hilfssehwin- gungen, deren Frequenzen unterhalb der Trennfrequenz (zwischen 250 und<B>600</B> Hz) liegen, beigemischt und dem Schreiber & zu geführt.