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Tonschriftträger und Vorrichtung zu seiner Herstellung Ähnlich wie bei einer Schallaufzeichnung in einer einfachen Spur ergibt sich auch bei stereophonischen Schallaufzeichnungen oft das Bedürfnis nach einer oder mehreren gesonderten Hilfsaufzeichnungen, z. B. für Volumenregelung od. dgl. Da jedoch bereits zwei Aufzeichnungen für den Schall vorhanden sind, ist es gewöhnlich mit Rücksicht auf den verfügbaren Raum sehr schwierig, für diese Aufzeichnung noch eine dritte Spur anzubringen.
Es ist daher bereits bekannt, in einer der Schallspuren noch eine solche Hilfsschwingung unterzubringen, deren Frequenz ausserhalb des hörbaren Bereiches gelegen ist. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass im Falle die Frequenz der Hilfsschwingung unterhalb des hörbaren Bereichs liegt, diese schwierig von den Schallfrequenzen getrennt werden kann, und wenn sie oberhalb dieses Bereichs liegt, also z. B. 20.000 Hz beträgt, die Aufzeichnung schwierig ist, da sich die üblichen Aufzeichnungsorgane hiezu nicht gut eignen.
Weiter ist es für Schallplatten bekannt, in der einen Spur alle Schallschwingungen des einen Kanals unterzubringen und in der anderen Spur nur die hohen Töne, z. B. oberhalb 300 Hz, des anderen Kanals, um eine engere Spur zu bekommen und auf diese Weise mehrere Spuren nebeneinander auf einer üblichen Schallplatte anbringen zu können.
Obgleich bekanntlich die tiefen Töne im allgemeinen nicht zur stereophonischen Wirkung beitragen (siehe z. B. die schweizerische Patentschrift Nr. 208382) und also bei der Wiedergabe bereits seit längerer Zeit für die tiefen Töne nur eine einzige Wiedergabevorrichtung verwendet wird, hat sich in der Praxis jedoch ergeben, dass, wenn die Schallschwingungen, die dieser Wiedergabevorrichtung für die tiefen Töne zugeführt werden, nur von einem einzigen der Kanäle kommen, in gewissen Fällen eine Verringerung der Klangfarbe des wiedergegebenen Schalls auftritt. Wenn z.
B. eine Schallquelle, die viele tiefe Töne erzeugt, sich nahe einem der Mikrophone befindet und wenn dieses Mikrophon dem Kanal angehört, aus dem die tiefen Töne gerade wegfallen, werden diese niedrigen Frequenzen nur vom anderen Mikrophon und somit verhältnismässig zu schwach wiedergegeben.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das Weglassen der tiefen Töne aus einem der Kanäle im allgemeinen unerwünscht ist, so dass z. B. die Ausübung des zum Aufzeichnen auf einer Schallplatte bekannten, vorstehend erwähnten Verfahrens, bei dem dieses Weglassen dazu erfolgt, den Bereich von z. B.
0 bis 300 Hz für die Hilfsschwingungen freizumachen, die Wiedergabe beeinträchtigen würde.
Auf Grund dieser Erkenntnis bezweckt die Erfindung ein Verfahren zur Aufzeichnung stereophonischer Schallschwingungen zu schaffen, bei dem alle von den Mikrophonen aufgenom- menen Schallwellen in zwei Spuren untergebracht werden und in einer dieser Spuren zudem noch eine oder mehrere Hilfsschwingungen aufgezeichnet werden, die eine Frequenz haben, die nicht ausserhalb, sondern innerhalb des Hörbereiches liegt.
Gemäss der Erfindung ist dies dadurch möglich, dass die hohen Töne des einen Kanals in der einen
Spur und die hohen Tone des anderen Kanals gemeinsam mit den tiefen Tönen beider in der anderen Spur untergebracht werden, und dass in der Spur, in der nur die hohen Töne enthalten sind, zugleich eine oder mehrere Hilfsaufzeichnungen angebracht sind, deren Frequenzen innerhalb des Hörbereichs liegen, jedoch unterhalb der Trennfrequenz zwischen hohen und tiefen Tönen, also praktisch bei Frequenzen zwischen 250 und 600 Hz.
Der Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens ist der, dass die von beiden Mikrophonen auf- gefangenen tiefen Töne wiedergegeben werden und also stets die gewünschte Fülle haben.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens wird vorzugsweise eine Vorrichtung verwendet, bei welcher Schallschwingungen beider
Kanäle einem Gegentaktverstärker gegenphasig zugeführt werden, dessen Ausgangskreis zwei
Transformatoren enthält, die derart gebaut sind, dass sie jeweils nur für die hohen Töne eines einzigen Kanals durchlässig sind. Im vorliegenden
Fall werden weiter dem Sekundärkreis des einen
Transformators die Hilfsschwingung und dem
Sekundärkreis des anderen Transformators die 10 Gegentakt verstärkten tiefen Töne beider
Kanäle durch einen nur die tiefen Töne hindurch- lassenden Transformator, dessen Primärseite
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durch Kapazitäten überbrückt ist, gemeinsam zugeführte.
Die Erfindung ist nachstehend beispielsweise an Hand der Zeichnung näher erläutert. Fig. 1 stellt schematisch eine Vorrichtung dar, aus der das Prinzip der Erfindung ersichtlich ist. Fig. 2 stellt eine erfindungsgemässe Vorrichtung unter Anwendung des erwähnten Gegentaktverstärkers dar.
In Fig. 1 bezeichnen MI und M2 Mikrophone, die in für stereophonische Schallaufzeichnung üblicher Weise in einem gewissen Abstand voneinander angeordnet sind. Die aufgenommenen Schwingungen werden den Kanälen 1 bzw. 2 zugeführt und durch die beiden Verstärker V1 bzw. V, verstärkt. Die aus dem Verstärker V2 kommenden Schwingungen werden dann in zwei Zweige gespaltet, deren einer über ein Filter Fh, das nur für die Schwingungen oberhalb der Trennfrequenz, z. B. 600 Hz, durchlässig ist und deren anderer über das Filter F, für die niedrigen Töne in den ersten Kanal 1 übertragen wird. Die so erhaltenen Modulationen werden nun über die Verstärker Va bzw. V4 weiter den Schreibern 51 und S2 zugeführt, die je eine gesonderte Spur auf einem Träger anbringen.
Die aus dem Filter Fa kommenden Schwingungen haben also alle Frequenzen oberhalb der Trennfrequenzen, so dass der Bereich unterhalb dieser Trennfrequenz zum Anbringen einer oder mehrerer Hilfsschwingungen frei ist, die z. B. über den Kanal 3 beigemischt werden können.
EMI2.1
verstärkers zugeführt. Da die Schwingungen dabei in Gegenphase zueinander sein müssen, sind bei MI die Leitungen des einen Kanals umgepolt. Im Anodenkreis der Röhren Bi und B2 liegen, in Serie geschaltet, die Primärwicklungen der Transformatoren Tu T2 und Fg.
Tl und T2 sind derart ausgebildet (die Primärwicklung hat z. B. eine niedrige Selbstinduktion), dass sie nur die hohen Töne der Kanäle 1 und 2 hindurchlassen. Die Primär- oder gegebenenfalls die Sekundärwicklung des Transformators Tg ist durch eine Kapazität überbrückt, so dass diese nur die niedrigen Töne der beiden Kanäle im Gegentakt verstärkt weiterleitet. Die von diesem Transformator kommenden Schwingungen werden im Kanal 1 den hohen Tönen dieses Kanals zugesetzt und gemeinsam mit diesen dem Schreiber 81 zugeführt. Zum Ausgleich der Umpolung bei K1 ist dieser Kanal bei Ks wieder umgepolt.
Im Kanal 2 werden weiter über den Kanai 3 einc oder mehrere Hilfsschwingungen, deren Frequenz unterhalb der Trennfrequenz (zwischen 250 und 600 Hz) liegt, beigemischt und dem Schreiber 82 zugeführt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Tonschriftträger mit über zwei Kanäle aufgenommenen stereophonischen Schallaufzeichnungen, die in zwei getrennten Spuren festgehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Spur die tiefen Töne beider Kanäle und die hohen Töne des einen Kanals enthält, während die andere Spur die hohen Töne des anderen Kanals und eine oder mehrere Hilfsaufzeichnungen enthält, deren Frequenzen innerhalb des Hörbereiches, jedoch unterhalb der Trennfrequenz zwischen hohen und tiefen Tönen, vorzugsweise bei Frequenzen zwischen 1'0 und 600 Hz liegen.