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Verfahren zur Herstellung eines stereophonischen Tonfilms Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines stereophonischen Tonfilms und besteht
darin, daß zunächst eine stereophonische zweispurige Tonaufzeichnung hergestellt
wird, deren jede Spur eine Gegentakt -A-Schrift umfaßt, und daß von dieser Aufzeichnung
eine Kopie hergestellt wird, die nur je eine Hälfte der Gegentakt-A-Schrift jeder
der beiden Stereotonspuren enthält. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden
bei der Aufnahme die Tonspurhälften vertauscht und gegebenenfalls die eine Tonspur
mit umgekehrter Polurig aufgezeichnet als die andere Tonspur. Die Erfindung betrifft
auch die derart hergestellte Tonaufzeichnung selbst.
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DerVorteildiesesVerfahrens liegt in folgendem: Es ist für manche Zwecke
wünschenswert, stereophonische Tonaufzeichnungen mit allen Vorteilen aufzunehmen,
die das Gegentaktverfahren bietet. Gerade diese stereophonische Wiedergabe ist für
Verzerrungen besonders empfindlich; die Aufnahme von Gegentaktschrift sichert eine
weitgehende Verzerrungsfreiheit. Während für manche Fälle es möglich ist, diese
Vorteile in vollem Umfang auszunutzen, indem auch für die Wiedergabe diese stereophonischen
Gegentaktfilme benutzt werden, ist dies für andere Fälle nicht möglich. In sehr
vielen Fäll-en wird es zweckmäßig sein, für die Wiedergabe lediglich einen stereophonische@nFilm
mit je einerGleichtaktspur zu benutzen. Dies wird nach der Erfindung ermöglicht.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann. die Anordnung auch so getroffen
werden, daß der stereophonische Film mit zwei Gleichtaktspuren ohne weiteres in
Wiedergabeapparaturen benutzt
werden kann, die für stereophonische
Wiedergabe nicht eingerichtet sind.
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Die Erfindung ist im nachfolgenden an Hand der Zeichnungen erläutert:
Fig. i zeigt die grundsätzliche Anordnung einer Tonaufnahme und -wiedergabe für
stereophonische Filme mit Gegentaktaufzeichnung; Fig. 2 zeigt eine gemäß der Erfindung
hergestellte Stereotonaufzeichnung; Fig. 3 zeigt eine Abwandlung zu Fig.2; Fig.
q. zeigt einen Aufnahmefilm, bei dem die Tonspurhälften gemäß der Erfindung vertauscht
sind; Fig. 5 zeigt eine Teilkopie von einem Film gemäß Fig. q.; Fig. 6 zeigt eine
Abwandlung zu Fig. d..
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In Fig. z sind: vor einer aufzunehmenden SzeneS zwei Mikrofone 3-1l
und 1-I, in einem gewissen Abstand. voneinander links und rechts von der Szene aufgestellt.
Über getrennte Kanäle, die durch die Aufnahmeeinrichtungen Al und f1, angedeutet
sind, werden die von den Mikrofonen 1-1l und @II, aufgenommenen Tonschwingungen
in Tonspuren L, R aufgezeichnet. Jede dieser Tonspuren L, R hat die Form
einer Gegentakt-A-Schrift und besteht somit aus den beiden einander entsprechenden
Hälften L1 und L2 bzw. R1 und R,. Diese Tonaufzeichnung kann bei der Wiedergabe
durch je eine Fotozelle für jede Tonspurhälfte, also durch die vier Fotozellen PI"
PL2, Prl, Pr. abgetastet werden, wobei diese Fotozellen paarweise über getrennte
Kanäle, die hier durch die Wiedergabeeinrichtungen: W1 bzw. W,, angedeutet sind,
mit Lautsprechern T1 bzw. T, verbunden sind. Die beiden mit jedem Kanal verbundenen
Fotozellen arbeiten also auf diesen Kanal in Gegentakt.
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Dieses Verfahren gemäß Fig. i hat den. Nachteil, daß der für die gesamte
Tonaufzeichnung auf dem Film zur Verfügung stehende Raum beschränkt ist und über
den Betrag von etwa 2:,2 mm nicht ausgedehnt werden kann. Es soll daher gemäß der
Erfindung die Aufzeichnung gemäß Fig. i nur für die Originalbänder erfolgen; nachdem
der Film aber fertiggestellt ist, also alle dazu nötigen Verfahren, wie Umschreiben,
Mischen, beendet sind, sollen gemäß der Erfindung nur zwei Teilspuren der vier Teilspuren
der Aufzeichnung nach: Fig. r auf dem Wiedergabefilm kopiert werden. Die Aufzeichnung
des Wiedergabefilms kann daher aussehen wie Fig. 2 zeigt. Dort sind nur die Tonspuren
L1 und R2 der Fig. i vorhanden. Diese werden dann über Fotozellen P, und P, abgetastet,
die ihrerseits mit den Lautsprechern T, und T, verbunden sind.
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Wesentlich günstiger noch als, die Anordnung nach Fig.2 ist die in
Fig. 3 dargestellte Anomdnung der Tonspuren auf dem Wiedergabefilm. Fig.3 zeigt
zwei Tonspuren, die den Spuren L1 und R1 der Fig. i entsprechen. Diese Aufzeichnung
der Fig. 3 kann über eine stereophonische Wiedergabeeinrichtung wiedergegeben werden,
wie sie Fig. 2 unten zeigt. Sie kann aber überdies auch über eine Wiedergabeeinrichtung
wiedergegeben werden, die lediglich eine einzige Fotozelle besitzt, welche die ganze
Breite des Tonstreifens, also gleichzeitig die Spuren L1 und R1 abtastet.
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Während der Bearbeitung des: Films im Aufnahmeatelier ist es notwendig,
den Film abzuhören. Den Film nach Fig. i kann man nur abhören unter Benutzung der
vier in Fig. i dargestellten Fotozellen oder unter Benutzung lediglich der Fotozellenpaare
PI" Pri bzw. PI., Pr2; das bedeutet, daß alle Apparate zum Abhören solcher Filme
im Aufnahmeatelier mit wenigstens zwei Fotozellen ausgerüstet sein müssen. Dies
wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung überflüssig gemacht. Hiernach werden
die Aufnahmeeinrichtungen Al und A, verschieden gepolt. Man erhält dadurch eine
Aufzeichnung nach Fig. d.. Es zeigen dann die Spitzen der Aufzeichnung L nach links,
während die Spitzen der Aufzeichnung R nach rechts zeigen (in Fig. i zeigen die
einander entsprechenden Spitzen in beiden Aufzeichnungen nach der gleichen Richtung).
Auf diese Weise erhält man im mittleren Teil der gesamten Tonspur der Fig. q. eine
aus L2 und R2 bestehende Aufzeichnung, die ohne weiteres, von einer Fotozelle abgetastet
werden kann. Die Kopie dieser Aufzeichnung ist in Fig. 5 noch einmal alis Wiedergabefilm
dargestellt. Man kann diese Aufzeichnung der Fig.5 auch auffassen als eine Kopie
der beiden Tonspurhälften L1 und RP Die Anordnung nach Fig..I hat nicht nur den
Vorteil, daß eine solche Aufzeichnung im Atelier besser abgetastet werden kann,
sondern darüber hinaus den Vorteil, daß sie leichter kopiert werden kann, weil die
betreffenden zu kopierenden Tonspurhälften hier unmittelbar nebeneinanderliegen.
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Eine Aufzeichnung, bei welcher nebeneinanderliegende Tonspurpaare
sich ergeben, die über eine Fotozelle abgetastet werden können, kann man gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung auch dadurch erhalten, daß man gleich bei der Aufnahme
die Aufzeichnungen entsprechend vertauscht. Fig. 6 zeigt eine solche Anordnung,@bei
welcher die Aufzeichnungsvorrichtung Al die beiden äußern AufzeichnungshälftenLl
und L2 und die Aufzeichnungsvorrichtung der beiden inneren Aufzeichnungshälften
R1 und R" aufzeichnet. In diesem Fall sind beide Tonspuren L und R jede für sich
durch eine Fotozelle abtastbar.
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Bei stereophonischer Aufnahme über zwei voneinander räumlich weit
getrennte Mikrofone, wie sie in Fig. i dargestellt sind, erhält man zwei Aufzeichnungen,
bei denen die Phasen der hohen Frequenzen infolge der verschiedenen Laufzeiten der
Töne von der Schallquelle zu dem betreffenden Mikrofon voneinander sehr stark abweichen.
Für die tiefen Frequenzen bleiben aber im wesentlichen die Phasenverhältnisse erhalten.