Kompass mit Einrichtung für die Messung von Höhenwinkeln. Oft wünscht man nicht nur das Azimuth eines anvisierten Punktes zu kennen, sondern auch noch die Höhe, resp. den Höhenwinkel, gebildet zwischen der vom Beobachter aus gehenden Horizontalen und dem anvisierten Punkt.
Bei einigen Kompass-Instrumenten wurde dies durch ein im gompass eingebautes Pen del erreicht, wobei je nach der Neigung des Instrumentes der Index des Pendels auf einer Skala den Höhenwinkel angab. Bei andern Kompass-Instrumenten wurde statt des Pen dels eine Libelle derart drehbar angeordnet, dass ein fest mit der Libelle verbundener In dex je nach der Neigung des Instrumentes nach dem Einspielen der Libelle auf einer Skala den Höhenwinkel ergab. Um die Ge nauigkeit zu steigern, wurde oft statt dem Index ein Nonius angebracht.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein gompass mit Einrichtung zur 11Tessung von Höhenwinkeln, bei welchem auf die Verwen dung eines Pendels, sowie einer drehbar an geordneten Libelle verzichtet werden kann.
Beim erfindungsgemässen Kompass ist in einer Fassung ein gompassgehäuse drehbar gela gert, welches Kompassgehäuse einen Teilring und eine Libelle aufweist, welche beiden fest am Kompassgebäuse angeordnet sind und ferner an der Fassung ein mit der Teilung des Teilringes zusammenarbeitender Index angebracht, wobei die Anordnung von Teil ring und Libelle am Kompassgebäuse eine solche ist, dass bei vertikal stehender Teil ringebene, und in die Horizontallage einspie lender Libelle, sowie bei horizontal liegender, mit der Fassung feststehender Visierrichtung der Index auf dem Teilring die Ablesung Null ergibt.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht. Der gezeichnete Kompass weist eine Fassung 2, welche normalerweise eine Visiervorrichtung, angedeutet durch die Visierachse 6-7, und einen Ablesespiegel besitzt, auf. In der dargestellten Ausführungs form ist mindestens eine Anlegefläcbe 8 der Fassung parallel zur Visierachse 6-7, damit die Neigungswinkel direkt durch Anlegen der Anlegefläche 8 an die Fläche, deren Nei gung festgestellt werden soll, gemessen wer den können.
Das eigentliche Kompassgehäuse 1 ist in der Fassung 2 drehbar befestigt und trägt einen Teilring 4. Eine Libelle 3 ist fest im Kompassgehäuse 1 montiert, und zwar derart in bezug auf den Teilring 4, dass bei vertikal stehender Teilringebene und in die Horizon tallage einspielender Libelle, sowie bei hori zontal liegender mit der Fassung 2 festste hender Visierrichtung 6-7 und dazu paral leler Anlegefläche 8 der auf der Fassung 2 an gebrachte Index 5 am Teilring 4 die Able- sung Null ergibt.
Wird der Kompass bei ver. tikal bleibender Teilringebene in eine Lage gebracht, in welcher die Visierrichtung nicht mehr horizontal verläuft, so muss zwecks Ein spielen der Libelle 3 das Kompassgehäuse 1 in bezug auf seine Fassung 2 gedreht wer den, wodurch sich der Teilring 4 in bezug auf den feststehenden Index 5 ebenfalls dreht, wobei nun am Index 5 ohne weiteres der Höhenwinkel, welchen die Visierrichtung jetzt mit der Horizontalen einschliesst, abgelesen werden kann.
Fig. 1 zeigt den Kompass bei horizontaler Lage der Visierachse 6-7 bezw. Anlegefläche B. Die Libelle 3 wurde durch Drehen des Kompassgehäuses 1 zum Einspielen gebracht und am Index 5 wird der Höhenwinkel Null abgelesen.
Fig. 2 erläutert die Ablesung eines Hö henwinkels. Die Visierlinie 6-7 bezw. die Kante 8 weise auf den angezielten Punkt. Damit die Libelle 3 einspielt, muss das Kom- passgehäuse 1 gegenüber der Fassung 2 ge dreht werden. In der Stellung des Einspie lens der Libelle 3 wird am Index 5 der dem angezielten Punkt zukommende Neigungs winkel abgelesen, im gezeichneten Beispiel also 30 .
Bei der angegebenen Ausführungsform wird auf eine besondere Kreisteilung für den Höhenwinkel verzichtet, da die Kompasstei- lung dazu dient. Zur Erhöhung der Genauigkeit der Ab lesung des Höhenwinkels kann an der Fas sung 2 statt eines einfachen Indexes 5 ein Nonius angebracht sein.
Der Ableseindex 5 kann zugleich dazu dienen, um die Deklination aus den Berech nungen auszuschalten. Das Kompassgehäuse wird aus der Nullstellung um den Betrag der bekannten Deklination (zum Beispiel 10 ) ge dreht, wobei also statt denn Nullstrich der Kompassteilung resp. der Nordmarke der Teil strich 10 der Kompassteilung mit dem Index zur Übereinstimmung gebracht wird. Die Ab lesung der Magnetnadel an der Kompasstei- lung ergibt dann die mit der Karte überein stimmende Richtung.