Als Laufkatze ausgebildeter Stromabnehmer für Elektrobusse. Vorliegende Erfindung betrifft einen als Laufkatze ausgebildeten Stromabnehmer für Elektrobusse, deren Stromleitung zwei über einander angeordnete Fahrdrähte besitzt.
Nach der Erfindung weist dieser Strom abnehmer Laufrollen für den obern Leiter, eine Rolle für den untern Leiter und Führungs schienen auf, durch welche die Rollen eines andern, auf der gleichen Stromleitung laufen den Stromabnehmers einerseits von den Fahr drähten abgehoben und auf der andern Seite wieder auf diese aufgesetzt werden können. Dies ermöglicht den Elektrobussen, sich zu überholen und zu kreuzen, ohne dass hiezu besondere Ausweichstellen vorgesehen werden müssen. Dadurch ist naturgemäss der Betrieb viel elastischer und kann den jeweiligen Ver hältnissen besser angepasst werden.
Beiliegende Zeichnung stellt ein Ausfüh rungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dar; darin sind Fig. 1 und 2 Aufriss und Grundriss der allgemeinen Anordnung, Fig.3 und 4 Aufriss und Grundriss der Laufkatze und Fig. 5 eine Endansicht.
Nach Fig. 1 und 2 benützen die im ge zeichneten Falle in entgegengesetzten Rich tungen verkehrenden Wagen eine aus Ober- und Unterkabel 1 und 2 bestehende Doppel leitung. Die Stromabnahme: erfolgt durch Laufkatzen 3, welche mittels einer am Elek- trobuss nachgiebig gehaltenen Kabelrolle 4 durch Kabel 5 mit dem Elektrobuss verbunden sind. Die Stellung des Stromabnehmers ist bei der Hin- und Rückfahrt stets dieselbe.
Nach Fig. 3 bis 5 sitzen zwei auf dem Oberkabel 1 geführte Rollen 8 auf Dreh zapfen 9, welche in dem plattenförmigen Hauptkörper 10 der Katze 3 festgehalten sind. Mit diesem Hauptkörper 10 ist eine strom umleitende Führungsschiene 11 verbunden; welche in der mit einem Pfeil bezeichneten Fahrrichtung der Katze einen mit dem Körper 10 aus einem Stück hergestellten Ausleger 12 besitzt, welcher mit der linken - Seite des Kabels in Berührung steht und mittelst eines Fingers 13 das Kabel auf der diese Berührung sichernden Höhe festhält. Die Laufkante dieses Auslegers für die Rollen der begegnenden Katze verläuft zuerst in einem schwachen Bogen ansteigend und dann in einem stärkeren Bogen bis unter das Niveau des Oberkabels absteigend.
Der ansteigende Bogenteil dient dazu, den einen Rand der Laufrolle der begegnenden Katze vom Ober kabel abzuheben und über dieses Kabel hin wegzuführen, während der absteigende Bogen teil dazu dient, beim Einlaufen der ersten Laufrolle der begegnenden Katze auf diesen Bogen den nachschleppenden festen Ausleger über das Kabel hinwegzuheben, weil sonst der Seitendruck des am Kabel anliegenden Auslegers eine Entgleisung der Katze verur sachen könnte. Ein anderer an die Schiene 11 anschliessender Ausleger 14 ist schwingbar am Körper 10 befestigt und wird von einer Feder 15 in einer vom Kabel 1 abgehobenen Stellung und am Anschlag 16 anliegend fest gehalten.
Am Ende dieses Auslegers ist ein Schuh 17 ausgebildet, welcher eine untere Höhlung 18 besitzt, mit welcher der Schuh auf dem Kabel 1 aufruhen soll und eine obere Höhlung 19 für den Durchgang der Trag rollen der sich mit dieser Katze begegnenden Katze. Der Drehzapfen 20 dieses Auslegers ist schief gestellt, so dass der Ausleger in aufgehobener Lage aus der Vertikalebene durch das Kabel ausgeschwungen ist, aber in niedergelegter Lage auf das Kabel zu lie gen kommt.
Die Führungsschiene 11' für die Rolle des untern Kabels 2 ist von ähnlicher Bau art, wie die eben beschriebene für die Rollen des Oberkabels. Ein Hauptkörper 10' ist links neben dem Unterkabel 2 auf zwei parallelen Verbindungsgliedern 21 verschiebbar, welche in einem im obern Körper 10 eingelassenen Isolierblock 22 festgehalten und unten durch eine Platte 23 verbunden sind. Am Haupt körper 10' ist eine Rolle 8' drehbar gelagert, welche durch eine im Isolierblock verankerte Feder 24 von unten gegen das Unterkabel 2 angedrückt wird. Die Führungsschiene 11' besitzt auch einen mit dem Körper 10' aus einem Stück erstellten, in der Fahrrichtung gelegenen Ausleger 12', der aber durch einen unter das Kabel 2 greifenden Finger 13' die eine Berührung mit dem Ausleger sichernde Lage des Kabels bewirkt.
Die Laufkante dieses Auslegers ist nach unten gerichtet. Der andere Ausleger 14' ist ebenfalls auf einem schief stehenden Zapfen 20' an den Körper 10' angelenkt, wird aber durch sein Eigengewicht am Anschlag 16' gehalten. Er besitzt auch einen Schah 17' mit einer am Kabel 2 von unten anliegenden Höh lung 18' und einer auf der entgegengesetzten Seite vorgesehenen Höhlung 19' für die darüber streichende Rolle 8' der begegnen den Katze.
Das Kabel 5 ist nach Fig. 3 an der Platte 23 befestigt. Das eine Verbindungsglied 21 ist als Rohr ausgebildet, in welchem ein mit dem Hauptkörper 10 elektrisch verbundenes Kabel 25 geführt ist, während ein zweites Kabel 26 mit dem Hauptkörper 10' verbun den ist. Die Anschlüsse des Kabels 5 sind durch einen Gummisack 27 isoliert.
Beim Betrieb bleiben die Führungsschie nen stets auf derselben Seite der Fahrdrähte sowohl bei der Hin-, als auch bei der Rück fahrt. Es werden also die beiden Strom abnehmer der eine mit seinem starren Aus leger voran und der andere Stromabnehmer mit seinem aufgehobenen schwingbaren Aus leger voran sich begegnen. Während der Stromabnehmer mit dem starren Ausleger voran ruhig seinen Weg auf den Fahrdrähten fortsetzt, werden die Laufrollen des andern Stromabnehmers durch die in innigem Kon takt mit den Leitern gehaltenen starren Aus leger des ersten Stromabnehmers auf die Führungsschienen dieses Stromabnehmers ab gelenkt, ohne dass eine Unterbrechung der Stromzuleitung erfolgt.
Ausserdem sichert der am Ende des schwingbaren Auslegers vorge sehene, mit unterer und oberer Höhlung ver sehene Schuh 17 nach dem Niederlegen dieses Schuhes auf den Leiter ein sicheres Auflaufen der Laufrollen auf den Leiter.
Es lässt sich ohne weiteres an der Zeich nung erkennen, dass auch ein Überholen von zwei in gleicher Richtung fahrenden Wagen möglich ist. Nehmen wir beispielsweise an, dass der linke Wagen in Fig. 2 nach links, statt nach rechts fährt, aber mit einer ge ringeren Geschwindigkeit als der rechte Wagen, dann wird der Stromabnehmer dieses rechten Wagens bei der Überholung den jenigen des andern Wagens aufladen, auf seine Führungsschienen leiten und dann wie der auf die Leitung abladen, genau wie es bei der Kreuzung vor sich gegangen ist. Dabei wird naturgemäss die relative Ge schwindigkeit beider Stromabnehmer geringer sein.