CH198156A - Verfahren zur Veredlung der Eigenschaften von künstlichen Massen. - Google Patents

Verfahren zur Veredlung der Eigenschaften von künstlichen Massen.

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/0008Organic ingredients according to more than one of the "one dot" groups of C08K5/01 - C08K5/59
    • C08K5/0041Optical brightening agents, organic pigments

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Description


  Verfahren zur Veredlung der Eigenschaften von künstlichen Massen.    Es wurde gefunden,     dass    man die Eigen  schaften von     künstlichen        blassen    veredeln       kann,        wenn    man den künstlichen Massen Um  setzungsprodukte aus     mindestens    eine     Hy-          droxylgruppe    enthaltenden Farbstoffen und       Veresterungsmitteln    einverleibt,     aus    denen  der     Ausgangsfarbstoff        lediglich    durch einen       Verseifungsprozess    regeneriert werden kann.

    Durch diesen Zusatz erhalten die     künstlichen     Massen nämlich die     wertvolle    Eigenschaft,  dass sie,     wenn    sie mit     Verseifungsmitteln    be  handelt werden, durch die erfolgende Regene  rierung der Farbstoffe echt gefärbt werden.  



       Umsetzungsprodukte        aus        mindestens    eine       Hydroxylgruppe    enthaltenden Farbstoffen  und     Veresterungsmitteln,    aus denen der Aus  gangsfarbstoff lediglich durch     einen    Versei  fungsprozess regeneriert     werden    kann, werden       beispielsweise    erhalten, indem     mindestens          eine        HydroxTlgruppe    enthaltende Farbstoffe,  die den     verschiedensten    Reihen,     wie    z.

   B. der       Azo-,    der     Anthrachinon-,    der     Azin-,    der       Oxazin-,    der     Thiazin-,    der     Arylmethan-    oder    i    der     Phthaleinreihe    angehören, und gegebenen  falls komplex     gebundene    Metalle,     wie    z. B.  Chrom- und     Hupfer,    enthalten können, mit       Veresterungsmitteln,    wie z.

   B.     Carbon-    und       Sulfonsäurehalogeniden    oder     Anhydriden    von       aliphatischen,        hydroaromatischen    und aro  matischen     Säuren,    behandelt werden.  



  Besonders geeignet sind lösliche Umset  zungsprodukte aus schwerer- bis unlöslichen,  mindestens     eine        Hydroxylgruppe    enthalten  den Farbstoffen. Für die Herstellung der  artiger Umsetzungsprodukte kommen als     Ver-          esterungsmittel    beispielsweise solche     in    Be  tracht, die neben der     die        Veresterung    bewir  kenden Gruppe     mindestens        einen        Substituen-          ten    enthalten, der die     Löslichkeit    der Farb  stoffe erhöht.

   Solche     Veresterungsmittel    sind       zum        Beispiel        Halogenide        bezw.        Anhydride     von     aliphatischen,    hydroaromatischen oder       aromatischen        Carbonsäuren,    die     Sulfo-    oder  weitere     Carboxylgruppen    oder     beispielsweise     auch     Alkylaminogruppen    enthalten;

   diese  Gruppen können nach der     Einwirkung    der           Veresterungsmittel    auf den Farbstoff in die       Alkalimetallverbindungen        bezw.    in die     qua-          ternären        Ammoniumverbindungenübergeführt     werden. Wird die     Veresterung    in Gegenwart  von tertiären Basen, z. B.     Dialkylaminoben-          zolen,    und insbesondere von     cyclischen    ter  tiären Basen, wie z.

   B.     Pyridin    oder     Chino-          lin,    durchgeführt, so können auch solche     Ver-          esterungSmittel        verwendet    werden, deren  nicht veresternd wirkender     Substituent    mit  der tertiären Base Reaktion eingeht und da  durch Erhöhung der Löslichkeit der Farb  stoffe beispielsweise in Wasser und/oder in       organischen    Lösungsmitteln bewirkt.

   Als  Beispiele von     Veresterungsmitteln    seien ge  nannt solche     Halogenide    von     Sulfoncarbon-          säuren,    in denen sowohl die     Sulfo-,    als auch  die     Carbogylgruppe    in Form ihrer Halo  genide vorliegen, ferner solche, in welchen  nur die     Sulfogruppen    oder nur die     Carboxyl-          gruppen    in Form ihrer     Halogenide    vorliegen.

    Von solchen Produkten kommen beispiels  weise in Frage: Die     Halogenide    der     Sulfo-          benzoesäuren,    die     Sulfonaphthoesäuren,    die       Sulfoessigsäure    usw., ferner . die     Dialkyl-          amino-l-benzoylhalogenide,    die.     4-Halogen-          alkyl-l-benzoylhalogenide        usw.    In vielen  Fällen können auch     Halogensulfonsäuren,     wie z. B.     Chlorsulfonsäure    und ihre Derivate,  wie z.

   B. deren Ester und     Amide    oder ähn  lich wirkende Produkte, gegebenenfalls in Ge  genwart von tertiären Basen, als     Vereste-          rungsmittel    verwendet werden, wodurch  saure Ester der Schwefelsäure erhalten wer  den. Die     Veresterung    der Farbstoffe kann  nach den üblichen Methoden erfolgen.  



  Für das vorliegende Verfahren geeignete  Umsetzungsprodukte sind beispielsweise in  den französischen Patenten Nr. 815575 sowie  Nr. 820852 beschrieben.  



  Als künstliche Massen, die auch als Lö  sungen und insbesondere als sogenannte  Spinnlösungen,     beispielsweise    in Wasser, Al  koholen, Glykolen, Betonen, wie z. B. Ace  ton,     Kohlenwasserstoffen,    wie z. B. Benzol  und     Toluol,        Äthern,    Ätheralkoholen und  Estern, wie z. B.     Glykolalkyläther    und Bu-         tylacetat,    trocknenden oder härtenden Ölen,       Lösungsmittelgemischen,    wie sie z.

   B. für       Zaponlacke    üblich     sind,    vorhanden sein kön  nen und die mit den     Umsetzungsprodukten     gefärbt werden, kommen beispielsweise sol  che in Frage, die auf     Cellulose-,    natürlicher  oder künstlicher     Harzbasis    aufgebaut sind.  Auf     Cellulosebasis    sind aufgebaut z.

   B. die  Lacke, die plastischen Massen und die Spinn  lösungen aus     Nitro-,        Acetyl-,        Äthyl-,        Ben-          zylcellulosen    sowie weiterer Ester und Äther  der     Cellulose.    Die Kunstmassen, die auf na  türlicher Harzbasis aufgebaut sind, können  Lackharze, wie z. B.     Kopale,    Bernstein,  Schellack, Kolophonium oder Wachse, wie  z. B.     Carnaubawachs    und     Ozokerite,    ferner  natürliche     Polymerisationsprodukte,    wie  Kautschuk,     Balata    und     Guttapercha    enthal  ten.

   Zu Kunstmassen, die auf künstlicher  Harzbasis aufgebaut sind, können verarbeitet  werden beispielsweise die Kondensationspro  dukte aus Aldehyden mit     Phenolen    oder mit  aromatischen Aminen, z. B. Anilin oder mit       Säureamiden,    wie z. B Harnstoff,     Thioharn-          stoff    und deren Derivaten, sowie     Arylsulf-          amiden,    ferner die Kondensationsprodukte  mehrbasischer Säuren mit mehrwertigen Al  koholen, wie z. B.     Glyptale    und     Alkydharze,     weiter     Polymerisationsprodukte,    wie z. B.

         Vinyl-,        Styrol-    und     Acrylsäureharze,    end  lich     Kaseine.     



  Der Einverleibung der Umsetzungspro  dukte in die künstlichen Massen kann in be  liebiger Weise geschehen, z. B. in dem man  Lösungen der Massen, wie z. B. Spinnlösun  gen mit Lösungen der Umsetzungsprodukte,  z. B. in geeigneten Lösungsmitteln (Alkohol,  Wasser, Essigester) vermischt oder indem  man Lösungen der Massen mit den Umset  zungsprodukten in geeigneter Weise, wie  z. B. durch Mahlen vereinigt, oder indem  man die festen Massen mit den Umsetzungs  produkten, z. B. mittels Walzen oder Knet  vorrichtungen, behandelt; dabei können auch  geeignete Zusätze, wie z.

   B. höhere Fett  säuren, Füllstoffe, wie     Bariumsulfat,    Zink  oxyd,     Titanoxyd,    sowie     Weichmachungsmit-          tel        bezw.        Plastifizierungsmittel,    wie z. B.           Triphenylphosphat,        Trikresylphosphat,        Gly-          cerin,        Ricinusöl    gemacht werden.  



  Werden für die     Einverleibung    Umset  zungsprodukte verwendet, die die Eigen  schaft haben,     Komplexe    bildende Metalle zu  binden, so kann     aus    diesen Produkten die  komplexe     Metallverbindung        in    Gegenwart der       Massen    vor oder nach der     Regenerierung    des  Farbstoffes hergestellt werden.  



  . Die Regenerierung des Farbstoffes     in    den  nach vorliegendem Verfahren veredelten  künstlichen Massen kann in einem     beliebigen          Zeitpunkt,    also vor, während oder nach ihrer       Verarbeitung    beispielsweise zu     Gebilden,    wie  z. B. Fäden und     Filmen,    erfolgen, und zwar  dadurch, dass man die     künstlichen    Massen  mit     Verseifungsmitteln,    die aus dem Umset  zungsprodukt den Farbstoff regenerieren, be  handelt. Solche     Verseifungsmittel    sind bei  spielsweise Alkalien oder- solche erzeugende  Mittel, wie z. B.

   Ammoniak,     Natriumcarbo-          nat,    Natronlauge,     Trinatriumphosphat    öder       Alkaliacetat;    im ferneren können in vielen  Fällen, beispielsweise bei den nach dem fran  zösischen Patent Nr. 820352 verwendeten  Umsetzungsprodukten, als     Verseifungsmittel     auch Säuren, wie z. B. organische (Essig  säure, Ameisensäure) und anorganische (ver  dünnte Schwefelsäure) Säuren     verwendet     werden.  



  Die aus den nach vorliegendem Verfahren  veredelten künstlichen Massen erhältlichen  gefärbten Massen, die deckend,     transparent     oder lasierend     bezw.    opak sein können, weisen  die     verschiedensten    Farbtöne auf, und     diese     sind sehr echt.     I       <I>Beispiel</I>     r:

              In    eine Lösung von 15 Teilen     Acetyl-          cellulose        in    90 Teilen Aceton und 10 Teilen  Methylalkohol werden unter     Umrühren    0,75  Teile     einer    Lösung des     Einwirkungsproduk-          tes    von     m-Benzoesäme-sulfochlorid    auf den       Azofarbstoff    aus     diazotiertem        2,5-Dichlor-          anilin    und     2,3-Oxynaphthoesäure-o-anisidid,     gelöst     in    5 Teilen Methylalkohol, zugefügt.

    Man erhält     eine    klare, gelborange gefärbte       Acetylcelluloselösung,    die in bekannter Weise    zu Fäden versponnen, oder zu     Filmen    ver  arbeitet werden kann.  



       DerFarbstoff    kann in der     künstliehenMasse     zum Beispiel wie folgt regeneriert werden:  Nach der Verarbeitung, z. B. zu Filmen,  lässt man das Material     in        einer    etwa 2 % ixen       Ammoniaklösung    bei     Raumtemperatur    wäh  rend etwa 1     Stunde    liegen, wobei der     Azo-          farbstoff    -in klar gelöster Form in der     Ace-          tylcellulose    regeneriert wird.

   Man erhält       einen    kräftig orangerot, äusserst echt gefärb  ten     Cellulosefilm.            Beispiel   <I>2:</I>  0,5     Teile    des     Einwirkungsproduktes    von       Benzoesäure-3,5-disi@lfochlorid    auf den     Azo-          farbstoff    aus     diazotiertem        4,4'-Diamino-3,3'-          dimethoxydiphenyl    und 2 -     Oxynaphthalin     werden in 5 Teilen     Atylalkohol    gelöst und  die Lösung unter Rühren zu 100 Teilen einer       Acetylcelluloselösung,

      wie sie zur Herstel  lung von     Acetatkunstseide    verwendet wird,  gefügt. Das verwendete Einwirkungsprodukt  aus dem     Azofarbstoff    und -dem Säurechlorid  bleibt     in    der     Spinnmasse    klar gelöst, und .die  Masse lässt sich in üblicher Weise zu Fäden  verspinnen, oder zu Filmen verarbeiten.  



  Durch Einlegen, z. B. des Filmes, in  2%iges Ammoniak bei Raumtemperatur,  wird es klar und kräftig echt violett gefärbt.  <I>Beispiel 3:</I>       In    100 Teile     einer    wie im     Beispiel    2 ver  wendeten     Acetylcelluloselösung    werden 0,4  Teile des     Umsetzungsproduktes,    das man er  hält durch     Einwirkung    von     m-Sulfobenzoe-          säurechlorid    auf den     Azofarbstoff    aus     dia-          zotiertem        2-Aminonaphthalin    und     2,

  3-Oxy-          naphthoesäureanilid,    gelöst     in    5     Teilen    Al  kohol, zugefügt. Das verwendete     Umset-          zungsprodukt    löst, sich in der     Acetylcellu-          loselösung    klar auf.

   Nach dem beliebigen  Verarbeiten der Lösung und     Entwickeln    des  Farbstoffes im erhaltenen Gebilde, wie im  Beispiel 2 beschrieben worden ist, erhält man       ein    klares, kräftig bordeauxrot gefärbtes       Acetylcellulosegebilde.              Beispiel   <I>4:

  </I>  In<B>100</B> Teile einer     iV'itrocelluloselösung,     hergestellt durch Lösen von 75 Teilen alko  holfeuchter     gollodiumwolle    in einer Mi  schung aus 75 Teilen Methylalkohol, 150  Teilen Äther, 2,5 Teilen     Amylalkohol    und  5 Teilen     Campfer,    werden 0,75 Teile des       Umsetzungsproduktes,

      das man erhält durch  Einwirkung von     Benzoesäure-m-disulfochlari.d     auf den     Azofarbstoff    aus     diazotiertem        1-          Amino-2-methoxy-a.zobenzol    und     2-Oxynaph-          thalin    in 5 Teilen Methylalkohol gelöst, ein  gerührt.  



  Wenn man die     Nitrocelluloselösung    auf  einen Film verarbeitet und letzteren bei  Raumtemperatur in 2%iges Ammoniak ein  legt,     entwickelt        sich    ,der     Farbstoff.    Es     re-          sultiert    ein klarer,     kräftig    rot gefärbter Film.

         Beispiel   <I>5:</I>  In 100 Teile einer     85'07        Cellulose    enthal  tenden     Cellulosexanthogenatlösung,    wie sie  zur Herstellung von     Viskosekunstseide    ver  wendet wird, werden 0,5 Teile des Einwir  kungsproduktes von     Benzoesäure-m-disulfo-          chlorid    auf den     Azofarbstoff    aus     diazotier-          tem    4,4' -     Diamino    - 3,3' -     dimethoxydiphenyl     und     2-Oxynaphthalin,    gelöst in 5 Teilen    Wasser, unter gutem Rühren langsam zuge  fügt.  



  Der Farbstoff entwickelt sich in der  Spinnmasse, indem er sich in äusserst fein  verteilter Form abscheidet, so dass die     Cellu-          loselösung    zu beliebigen Gebilden verarbeitet  werden kann, die kräftig violett gefärbt sind.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRü CHE I. Verfahren zur Veredlung der Eigen schaften von künstlichen Massen, da durch gekennzeichnet, dass man den künstlichen Massen Umsetzungsprodukte aus mindestens eine Hydroxylgruppe ent haltenden Farbstoffen und Veresterungs- mitteln einverleibt, aus denen der Aus gangsfarbstoff lediglich durch einen Ver- seifungsprozess regeneriert werden kann.
    II. Veredelte künstliche Masse, enthaltend Umsetzungsprodukte aus mindestens eine Hy droxylgruppe enthaltenden Farbstof fen und Veresterungsmitteln, aus wel chen der Ausgangsstoff lediglich durch einen Verseifungsprozess regeneriert wer den kann, erhalten gemäss Patentan spruch I.
CH198156D 1937-06-02 1937-06-02 Verfahren zur Veredlung der Eigenschaften von künstlichen Massen. CH198156A (de)

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