DE966003C

DE966003C - Verfahren zum Aufschliessen von Farbbasen

Info

Publication number: DE966003C
Application number: DEF8761A
Authority: DE
Inventors: Dr Fritz Schmidt
Original assignee: Bayer AG
Current assignee: Bayer AG
Priority date: 1952-04-06
Filing date: 1952-04-06
Publication date: 1957-07-04

Description

Verfahren zum Aufschließen von Farbbasen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Aufschließen von Farbbasen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf die aufzuschließenden Farbbasen niedermolekulare saure Ester mehrbasischer Carbonsäuren einwirken läßt, zweckmäßig in Gegenwart eines Lösungsmittels. Unter Aufschließen von Farbbasen ist hier die Überführung von farblosen oder farbschwachen, in organischen Medien schwer oder nicht löslichen Farbbasen mittels Carbonsäuren in die entsprechenden farbkräftigen carbonsauren Salze zu verstehen, die in organischen Medien leicht löslich sind.
Für die Durchführung der vorliegenden Erfindung kommen beispielsweise die sauren Ester der Phthalsäure, Adipinsäure oder anderer gesättigter oder ungesättigter Polycarbonsäuren mit Alkoholen von der Art des Äthylalkohols, Propanols, Butanols, Cyclohexanols, Glykols od. dgl. in Betracht. Geeignete Mengenverhältnisse lassen sich durch Vorversuche leicht ermitteln; im allgemeinen verwendet man etwa gleiche :Mengen an Farbbase und Aufschlußmittel. Als Lösungsmittel seien Butanol und Glykolmonoäthyläther genannt.
Die erfindungsgemäß aufgeschlossenen Farbbasen, z. B. Nigrosinbasen, können in der üblichen Weise zum Färben von Lacken dienen; die mit solchen Lacken ausgeführten Anstriche sind überspritzecht.
Gegenüber den bislang zum Aufschließen von Farbbasen verwendeten Naturprodukten von der Art des Colophoniums oder des Akaroidharzes zeichnen sich die vorgeschlagenen Aufschlußmittel dadurch ans, daß sie im Gegensatz zu den Naturprodukten stets in gleicher Beschaffenheit zur Verfügung stehen; infolgedessen weisen auch die damit aufgeschlossenen Farbbasen stets die gleiche Beschaffenheit auf und geben nicht mehr Anlaß zu Beanstandungen wegen wechselnder Güte.
Vor den gleichfalls bereits zum Aufschließen von Farbbasen benutzten höheren Fettsäuren von der Art des Oleins besitzen die erfindungsgemäß zu verwendenden sauren Ester mehrbasischer Carbonsäuren den Vorteil, daß sie im Gegensatz zu Olein auch bei solchen Farbbasen verwendbar sind, die - wie Malachitgrün - zur Verfärbung neigen. Beispiel i io Gewichtsteile Phthalsäuremonobutylester werden in io Gewichtsteilen eines gleichteiligen Gemisches von Butanol und Glykolmonoäthyläther bei 6o bis 7o° gelöst und bei dieser Temperatur mit io Gewichtsteilen Schwarzbase NC (Nigrosinbase, vgl. Schultz, Farbstoff-Tabellen, 7. Auflage, Bd. I, 1931, Nr. 985) unter Rühren versetzt. Man rührt weiter i Stunde bei 7o° und erhält eine schwarze homogene Paste des aufgeschlossenen Farbstoffes.
3o Teile dieser Farbpaste trägt man in einen Nitrocelluloselack folgender Zusammensetzung ein: 165 Gewichtsteile Kollodiumwolle (350/, butanolfeucht), 5o Gewichtsteile Weichmacher (z. B. Dibutylphthalat oder Benzylbutylphthalat), 27o Gewichtsteile Glykolmonoäthyläther, 15 Gewichtsteile Butanol, 27o Gewichtsteile Aceton, 23o Gewichtsteile Äthylalkohol.
Die schwarze Farbstoffpaste löst sich durch i- bis 2stündiges Rühren einwandfrei auf. Der so fertiggestellte Schwarzlack kann beliebig verdünnt und nach bekannten Methoden, z. B. durch Aufstreichen, Spritzen, Tauchen, auf die zu lackierenden Oberflächen aufgetragen werden. Man erhält nach dem Auftrocknen einen hochglänzenden, tiefschwarzen Lacküberzug, der in nachträglich aufgesetzte hellfarbige Lacke, z. B. weiße oder bunte Zierstreifen, nicht blutet. Zur Verbesserung der Lichtechtheit kann man dem schwarzen Grundlack geeignete Pigmente, wie Ruß oder Pigmentschwarz, zusetzen. Beispiel 2 i Gewichtsteil Viktoriablau B Base (Schultz, Farbstofftabellen, 1. c., Nr. 822) wird mit i Gewichtsteil Phthalsäuremonoester des Glykolmonomethyläthers i Stunde auf dem Wasserbade verrührt. Man erhält einen Farbstoff, der in organischen Lösungsmitteln, z. B. Alkohol, Butylacetat oder Benzol, löslich ist. Beispiel 3 i Gewichtsteil Grünbase B (Malachitgrünbase, Schultz, 1. c., Nr. 754) wird mit i Gewichtsteil Phthalsäuremonobutylester gemäß Beispiel 2 behandelt. Man erhält einen grünen, in organischen Medien löslichen Farbstoff. Beispiel 4 i Gewichtsteil der dem Farbstoff Astraphloxin F F extra (Schultz, 1. c., Nr. 930) zugrunde liegenden Farbbase wird mit 2 Gewichtsteilen Phthalsäuremonododecylester gemäß Beispiel 2 behandelt. Man erhält einen roten, in organischen Medien löslichen Farbstoff.
Die Paste mit der erfindungsgemäß aufgeschlossenen Farbbase kann auch in an sich bekannter Weise unter Zusatz geeigneter Hilfsstoffe zum Beschreiben oder Bedrucken von Papier, Hydratcellulose usw. verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Aufschließen von Farbbasen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die aufzuschließenden Farbbasen niedermolekulare saure Ester mehrbasischer Carbonsäuren einwirken läßt, zweckmäßig in Gegenwart eines Lösungsmittels. In Betracht gezogene Druckschriften Deutsche Patentschriften Nr. 8o1 737, 8317:20; deutsche Patentanmeldung p 34462 IV c/228; französische Patentschrift Nr. 934 812; USA.-Patentschriften Nr. 2 520 429, 2 427 921, Chemikerzeitung, 1921, S. 287, 288; Ullmann, Enzyklopädie der technischen Chemie, Bd. X, S. io; I. G. Farbenindustrie, Werk Badische Anilin- u. Soda-Fabrik, ATinten, Tuschen, Stempelfarben,;, 1939, S. 12.