Verfahren zur Herstellung einer Strassendecke und gemäss dem Verfahren hergestellte Strassendecke. Es sind Strassendecken bekannt, die aus einem festen Unterbau und einer Barüber liegenden mörtelgebundenen Makadamschicht bestehen. Es ist aber auch bekannt, dass mör telgebundene Decken im allgemeinen zur Rissbildung neigen, und zur Bekämpfung die ser Gefahr häufig mit Fugen versehen wer den müssen. Man ist deswegen vielfach zur Verwendung von langsam erhärtenden Mör teln übergegangen, zum Beispiel Trass-Kalk- mörtel, Trass-Kalk-Zementmörtel und der gleichen, welche diese Unzulänglichkeiten vermeiden sollen.
Derartige Mörtel stehen aber in bezug auf ihre Festigkeitsentwick lung den guten Portlandzementen nach und die Ausbildung einer staubfreien, sehr har ten und widerstandsfähigen Strassenober fläche wird durch die Anwendung solcher Mörtel nicht begünstigt.
Es liegt das Bestreben vor, statt der langsam abbindenden und langsam erhärten den Mörtel die bekanten Zemente oder an- dere hydraulische Bindemittel von ähnlicher Schnelligkeit der Erhärtung zu verwenden, die rasch hohe Festigkeit ergeben. Werden solche Mörtel in einer Makadamschicht ver wendet, dann ergibt sich jedoch beim Wal zen dieser Makadamschicht der Nachteil, dass während der Erhärtung des Mörtels die ein zelnen Schottersteine in gewissen Grenzen in Bewegung bleiben, so dass der abgebun dene Mörtel nicht mehr an allen Teilen der Schottersteinoberfläche fest und innig haftet.
Diese oben geschilderten Nachteile wer den durch das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung von Strassendecken dadurch beseitigt, dass man oberhalb und- unterhalb der Makadamschicht eine vorteilhaft elasti sche Polsterschicht, zum Beispiel aus Lava- krotzensand oder zerkleinerter Schlacke, an bringt. Diese Polsterschicht besteht erfin dungsgemäss aus wasseraufsaugenden, aber nicht wasserlöslichen Stoffen. Das Verfahren soll nun anhand der Zeich nung an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden.
In der Zeichnung zeigt: Fig. 1 einen Schnitt durch die Strassen decke, Fig. 2 einen Teilausschnitt der Strassen deckenoberfläche in grösserem Massstab.
Der feste Unterbau 1 kann zum Beispiel aus Beton bestehen, und oberhalb der Beton schicht 1 liegt die Polsterschicht 2, die zum Beispiel aus Lavakrotzensand (Schaumlava) gebildet ist. Die zu verkeilenden 8chotter- steine stützen sich nun nicht auf einem völlig unnachgiebigen Untergrund ab, das heisst es wird der sonst bestehenden Gefahr einer Zersplitterung der Meine beim Walzen vor gebeugt.
Ferner dient die Polsterschicht 2 dazu, einen Überschuss an Anmachewasser in dem in der Makadamauflage verwendeten Mörtelgemisch aufzusaugen. Wenn Beton als fester Unterbau verwendet wird, dann kann dieser Beton durch die Polsterschicht gegen vorzeitige Austrocknung geschützt werden.
Die Polsterschicht hat auch zur Wirkung, dass nach Beendigung des Walzvorganges die unregelmässig geformten Schottersteine nicht nur mit vorspringenden ganten, also punkt weise unmittelbar auf dem harten Unterbau aufruhen, sondern Flächenberührung mit der Unterlage durch Eindringen in die Polster lage besitzen und daher fester gelagert sind.
Aus diesen verschiedenartigen technischen Wirkungen, die die Polsterschicht möglichst umfassend erfüllen soll, ergibt sich, dass be sondere Stoffe, wieLavakrotzensand (Schaum lava), zerkleinerte Schlacke und dergleichen in erster Linie in Frage kommen. Dies sind solche Stoffe, die wasseraufsaugend, aber nicht wasserlöslich sind, die sich ferner durch feste Lagerung auszeichnen, so dass beim Walzen Bestandteile dieser Schicht nicht oder nur in geringem Masse in den da rüber befindlichen Mörtel hochsteigen.
Man kann aber auch irgend welche andern Stoffe für diese Polsterschicht verwenden, die der Makadamschicht eine feste Auflage auf dem Untergrund gewährleisten. Gerade bei die sen Stoffen wird es sich besonders empfeh- len, die Polsterschicht zu walzen vor Inan griffnahme der weiteren Bauarbeiten.
Es ist sogar möglich, für die Polsterschicht Mörtel zu verwenden. Wenn dieser zweckmässig trockene Mörtel gewalzt wird, dann besteht keine Gefahr, dass beim späteren Fertigwal zen der Makadamschicht unter Hinzufügung von Wasser die Mörtelpolsterschicht in das Makadamgefüge hochsteigt.
Oberhalb dieser Polsterschicht befindet sich das Makadamgefüge 3, dessen Hohl räume von dem Mörtel 4 ausgefüllt werden. Oberhalb des mit Mörtel 4 verfüllten Maka- damgefüges 3 befindet sich die obere Pol sterschicht 5, die ebenfalls aus Lavakrotzen- sand (Schaumlava) bestehen kann.
Diese oberhalb der Makadamschicht an zuordnende Lage, etwa aus Lavakrotzensand (Schaumlava), zerkleinerter Schlacke oder dergleichen hat zunächst den Sinn, dass beim Walzen der Druck nicht allein von den Schotterköpfen aufgefangen wird. Diese Hilfsschicht dient vielmehr der Druckvertei lung in der Form, dass beim Walzen oder bei sofortiger Verkehrsbeanspruchung auch die Mörteloberfläche zwischen den einzelnen Steinen auf Druck beansprucht wird.
Wird der Mörtel für die Makadamschicht mit reichlich grossem ViTasserzusatz ange macht, dann wird der für den Abbindevor- gang überflüssige Wasserüberschuss von der obern Abstreuschicht abgesaugt. Die Be standteile dieser obern Deckschicht sollen sich nach Möglichkeit beim Walzen nicht mit dem darunter befindlichen Mörtel vermischen, bezw. in diesen eindringen, da sonst eine Vermagerung des Mörtels gerade an den Stellen eintritt, an die besonders hohe Festigkeitsanforderungen gestellt werden.
Der Einbau der Strassendecke erfolgt in der Weise, dass auf dem festen Unterbau 1 die untere Polsterschicht 2 etwa in der Höhe von 1 bis 2 cm aufgebracht wird. Besonders wenn diese Polsterschicht aus zweckmässig trockenem Mörtel gebildet ist, empfiehlt es sich, diese Polsterschicht zu walzen, bevor die weiteren Bauarbeiten vorgenommen werden.
Auf die gewalzte Polsterschicht wird ,jetzt Mörtel aufgebracht, der im Gegensatz zu der untern Polsterschicht zunächst nicht komprimiert, sondern locker liegt; sobald über diesen Mörtel nunmehr der Sehotter ausgebreitet ist, und der Walzprozess unter Zugabe von Wasser einsetzt, wird dieser lockere Mörtel in die Schotterdecke aufstei gen und die Hohlräume ausfüllen. Die regu lierbare Höhe der Schicht des lockeren Mör tels wird bestimmend sein, bis zu welcher Höhe die Hohlräume der Decke gefüllt werden.
Auf die bereits vorkomprimierte Schot terdecke wird dann nochmals Mörtel aufge bracht zur Schliessung der obern Hohlräume durch Schlammung.
Dieser Vorgang wird in bekannter Weise durch gleichzeitiges Walzen unterstützt. Nachdem die Decke gut zugeschlä,mmt ist, wird die obere Polsterschicht durch Ab streuen mit Lavasand hergestellt. Man kann dann nochmals walzen, ohne dass die Gefahr vorliegt, dass der Lavasand in den Mörtel eingedrückt wird. Zweckmässig muss man allerdings den Lavasand sehr feinkörnig wählen, das heisst gröbere Stücke, die einen zu starken partiellen Druck auf die obern 1liörtelpfropfen ausüben, dürfen nicht vor handen sein. Als zweckmässige Körnung wird ein gleichmässiges Gemisch von etwa 0 bis 3 mm Korngrösse empfohlen.
In Fig. ? ist dieser letzte Walzvorgang auf der obern Polsterschicht 5 näher veran schaulicht. Mit Ziffer 6 und 7 sind Köpfe von Schottersteinen dargestellt, zwischen denen sich die Mörtelpfropfen 8, 9 und 10 befinden. Mit dem Pfeil 11 ist der Aussen durchmesser der Bandage einer Strassenwalze angedeutet.
Es ist zu erkennen, dass die Polsterschicht 5 druckverteilend in der Weise wirkt, dass zum Beispiel der Walzdruck sich auch auf den Mörtelpfropfen ganz erstreckt.
Nach Beendigung des Walzvorganges kann später die obere Polsterschicht wieder entfernt werden. Die obersten Spitzen der Schottersteine 6, 7 können ganz wenig aus dem Mörtel herausragen, so dass hierdurch besonders die Rauhigkeit der Strassenober fläche begünstigt wird.
Man erkennt, dass die untere Polster schicht zwischen dem Unterbau und der Ma- kadamschicht und die oberhalb der Maka- damschicht liegende Polsterlage jede für sich besondere technische Funktion über nehmen. Jede dieser Schichten trägt für sich zu einem erheblichen technischen Fortschritt bei.
Das Zusammenwirken beider Polster schichten ergibt darüber hinaus noch den weiteren Vorteil, dass beim Walzen bezw. bei der Verkehrsbeanspruchung die Schotter steine vor der völligen Erhärtung des Mörtels gegen Lagenveränderung bezw. Verwacke- lung geschützt sind. Der Mörtel kann nach keiner Seite mehr ausweichen und wird durch die druckverteilenden Polsterschichten unten und oben gut gegen die Schottersteine angedrückt.
Mit den Mitteln der Erfindung ergibt sich die Möglichkeit, im Makadamgefüge übliche Zemente als Mörtel zu verwenden. Wie erläutert, kann auch dieses Bindemittel ohne Gefahr mit reichlich viel Wasser an gemacht werden, so dass der Abbindungs- vorgang in wünschenswerter Weise verlän gert wird.