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Verfahren zur Herstellung eines Wegebelagmaterials Die Hauptforderungen,
die an eine Wegebahn gestellt werden müssen, um sie haltbar gegenüber jedem Verkehr
bei den wechselnden Einwirkungen der Witterung zu haben, sind die, die einzelnen-
größeren oder kleineren Mineralpartikeln, woraus die Decke der Wegebahn in der Hauptsache
besteht, widerstandsfähig gegen Abnutzung und so .miteinander zusammengekittet zu
erhalten, daß die- Wegebahn wasserdicht ist und sie ferner eine gewisse Weichheit
und Elastizität besitzen muß, ohne daß die Mineralpartikeln sich im Verhältnis zueinander
verschieben.
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Die früheren Versuche, diese gegenseitigen Forderungen durch Anwendung
von Wegebelägen aus Asphalt oder asphaltähnlichen Massen zu erfüllen, bei denen
man hauptsächlich Wert darauf gelegt hatte, durch die Klebekraft und Konsistenz
des Bindemittels ein intensives Zusammenkitten der Mineralpartikeln zu erreichen,
hatten gezeigt, daß selbst bei Verwendung' des besten Bindemittels es nicht zu verhindern
war, daß die Partikeln sich unter dem Verkehrsdruck untereinander verschoben. Unter
solchen Verschiebungen wurden die Partikeln teils abgenutzt, teils zu ganz feinem
Staub zermahlen, welcher durch das Bindemittel gepreßt wurde und dadurch zuletzt
ganz außerstande war, der Wegebahn die nötige Festigkeit zu geben. Gemäß dem derzeitigen
Stande der Technik ist nun bereits ein Verfahren bekannt, welches diesen Übelständen
abhelfen soll. Dasselbe besteht darin, daß man als Bindemittel Pech oder Bitumen
bzw. Erdgummi und als Füllstoff Bergkalkstein verwendet. Die mit dieser Mischung
hergestellten Straßenbeläge erfüllen aber nicht die eingangs erwähnten Forderungen,
die man an eine gute Wegebahn stellen muß, in genügendem Maße. Die Ursache liegt
wohl darin, daß der zerkleinerte Bergkalkstein nicht ausreichend unregelmäßig, eckig,
rauh und porös ist, so daß die Partikeln bei der Komprimierung nicht genügend fest
ineinandergreifen bzw. nicht dauerhaft festkitten.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Material als
Grundstoff für den Wegebau auszuwählen, welches eine große Abnutzungsfestigkeit
besitzt und durch Zermalmen oder Granulierung in solche Partikeln zerteilt wird,
die eine derart unregelmäßige und eckige Form sowie rauhe Oberfläche haben, daß
sie während der Komprimierung geradezu ineinandergreifen und einander festhalten.
Außerdem soll es ein Material sein, welches mit Rücksicht auf die vorgesehene Imprägnierung
so porös ist, daß die Imprägnierung unter Verwendung eines Maximums von Bitumen
geschehen kann, während die Menge des Bindemittels zwischen den einzelnen
Partikeln,
vorausgesetzt, daß ein weiteres Zermalmen stattfindet,- sich in eine Anzahl kleiner
Einheiten teilen,' die jede für sich dasselbe Eingriffsvermögen hat, wie die ursprünglichen
Partikeln und jede gleicbfalls von einer dünnen Schicht des Bitumen umgeben ist,
auf Grund der vorherigen Imprägnierung der Partikeln.
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Als das bestgeeignete Material für diesen Zweck hat sich der Korallenkalksteinerwiesen.
je nach der Verwendung wird der Korallenkalkstein zu Partikeln verschiedener Größen
gemahlen oder granuliert und kann ohne weitere Behandlung als Füllstoff für Asphaltbeläge
benutzt werden, deren Herstellung nach den bisher bekannten Methoden erfolgt, z.
B. als Gußasphalt, Stampfasphalt usw.
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Nach einer vorausgehenden Imprägnierung der Partikeln wird ein Produkt
erreicht, welches ohne weiteren Zusatz von Bitumen als Bindemittel fertig für den
Gebrauch ist, das aber übrigens, was sehr wesentlich ist, eine solche Konsistenz
hat, daß es längere Zeit gelagert und transportiert werden kann, ohne in großen
Massen zusammenzuballen, indem es nach Imprägnierung äußerlich als ganz trockendes
Material erscheint, dessen inwendige Hohlräume aber dennoch mit Bitumen gefüllt
sind.
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Die Imprägnierung geschieht in bekannter Weise am besten., wenn der
gemalhlene oder granulierte- Korallenkalkstein in einer rotierenden Trommel auf
etwa 6o° erwärmt und dabei evtl. vorhandene Feuchtigkeit aus den Hohlräumen der
Partikeln ausgetrieben wird. Unmittelbar darauf wird dem Material Bitumen zugesetzt,
z. B. Kohlenteer oder Kohlenpräparate, die -so weit erwärmt sein müssen, daß sie
dünnflüssig werden. Durch die langsame nun folgende Abkühlung der Partikeln werden
deren Hohlräume sich allmählich mit Bitumen vollsaugen. Ein solches Material kann
im erkalteten Zustand in passenderSchichthöheausgelegtwerden,wonaches !, in bekannter
Weise mit einer Handwalze leicht gewalzt wird. Die Oberfläche kann in bekannter
Weise mit, einer Emulsion behandelt werden, die aber die Eigenschaft haben muß,
daß sie etwas in die Schicht eindringt und dadurch recht schnell die oberen Partikeln
zusammenkittet. Die weitere Komprimierung und das Zusammenkitten kann dem Verkehr
überlassen werden.
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Ohne vorhergehende Imprägnierung kann der Korallenkalkstein in zerkleinertem
oder granuliertem Zustand auf die Wegebahn in passender Höhe, wie bekannt, ausgelegt
und gut gewalzt werden, wonach es mit warmem Teer, Asphaltemulsidn o. dgl. Stoffen
behandelt wird, welche die Eigenschaft haben, in den Belag einzudringen. Unmittelbar-
nach der Imprägnierung kann die Wegebahn in bekannter Weise getrocknet werden, evtl.
mit einer leichten Walze, mit erwärmten Walzen, damit die Imprägnierungsmasse leichter
in die Hohlräume der Partikeln eindringen kann.
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Hieraus geht hervor, da ß der- Korallenkalkstein unter vielen Formen
-und Verhältnissen angewendet werden kann und der Grund hierfür nicht nur
in der großen Abnutzungsfestigkeit, sondern auch in dem außerordentlich großen Eingriffsvermögen
der einzelnen Partikeln liegt, welches es bewirkt, daß ein Wegebelag mit obengenannten
Partikeln als Grundstoff eine Einheit bildet, deren einzelne Partikeln nicht durch
den Verkehrsdruck gegeneinander sich verschieben, sondern im Gegenteil sich-anejuander
festhaken, wodurch der Druck über eine große Fläche verteilt wird; wichtig ist auch
die Porösität- des Materials,' durch welche eine Imprägnierung der Partikeln -unter
Anwendung eines Maximums von Bitumen möglich ist.
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Der Korallenkalkstein kann naturgemäß gleichzeitig mit anderen Füllstoffen
Verwendung finden.