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Verfahren zur Herstellung einer stampfasphaltartigen masse aus Kalkmergel
und Bitumen, insbesondere für Wegedecken u. dgl. Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung einer stampfasphaltartigen Masse, die es ermöglicht, bituminöse
staubfreie Straßendecken, Bodenbelege usw. und beliebig geformte Gegenstände; wie
Platten, Blöcke usw., schon bei gewöhnlicher Temperatur durch einfaches Komprimieren
herzustellen, wobei ein kompaktes Produkt erzielt wird.
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Zur Herstellung der Masse wird erfindungsgemäß Kalkmergel von lockerer
Beschaffenheit und einem spezifischen Gewicht von etwa der Hälfte desjenigen von
dichtem Kalkgestein mit einem großen Gehalt an kohlensaurem Kalk in körniger oder
pulverisierter Form für sich oder zusammen mit anderen festen körnigen oder pulverförmigen
Stoffen bei erhöhter Temperatur mit einem beliebigen Bitumen innig gemischt, dessen
Konsistenz derjenigen eines Erdölbitumens mit einer Penetration von 5o bis
300 entspricht. (Die Penetration wird bestimmt nach den Vorschriften für
die Prüfung und Lieferung von Asphalt und Teer usw. DIN 19g5/6 unter den normalen
Bestimmungen, betreffend Belastung, Zeitdauer, Temperatur und Eindringung von bz«-.
zoo g, 5 Sek. 25° C und '/",mm.) Es ist zwar bekannt, körnige oder gepulverte
Massen verschiedener Herkunft mit geringen Mengen eines bei gewöhnlicher Temperatur
flüssigen Bitumens innig zu vermischen. Hierbei wird ebenfalls eine bei gewöhnlicher
Temperatur durch Komprimieren erhärtbare Masse erhalten. Derartige Massen stehen
jedoch in bezug auf Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen starken Verkehr der
komprimierten Masse nach der Erfindung bedeutend nach.
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Es ist auch schon bekannt geworden, Kalkgestein beliebiger Dichte
bzw. Porosität, z. B. lockeren hochporösen Mergel, als Ausgangsstoff zu verwenden.
Dabei wird so verfahren, daß man die Korngröße des Mahlgutes nach der Dichte des
Gesteins einstellt in der Weise, daß einem dichten Gestein ein feines Korn und einem
weniger dichten ein gröberes Korn entspricht. Ein derartig gemahlener Ausgangsstoff
wird in einer evakuierten Drehtrommel bei erhöhter Temperatur mit flüssigem oder
flüssig gemachtem Asphalt gemischt, wonach das Vakuum aufgehoben und Wasserdampf
unter Druck in die Trommel eingelassen wird. Der bei diesen Verfahren gewonnene
Stampfasphalt ist jedoch nicht kalt zu verarbeiten. Es ist ferner bekannt, körnige
aber nicht voluminöse Massen beliebiger Zusammensetzung, wie Sand, Kalkstein usw.,
bei erhöhter Temperatur mit bei normaler Temperatur festem Bitumen beliebiger Herkunft
innig zu vermischen und diese Mischung zur Herstellung von Straßendecken, Platten
u. dgl.
zu komprimieren. Hierbei muß jedoch das Komprimieren auch
bei erhöhter Temperatur ausgeführt werden, denn diese bekannten Massen lassen sich
bei normaler Temperatur nicht zu einer genügend festen Masse zusammenpressen.
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Bei Verwendung des obengenannten höchst porösen Kallcgesteins, jedoch
zusammen mit einem Erdölbitumen hoher Viskosität, wird sowohl die Umständlichkeit
in der Ausführung des bekannten Verfahrens vermieden als auch ein Erzeugnis erzielt,
das bei normaler Temperatur die erforderliche lockere Beschaffenheit, Komprimierbarkeit
und Klebkraft besitzt, so daß es vor Benutzung nicht erwärmt zu werden braucht.
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Die Menge des zur Herstellung der Masse benötigten Bitumens, welche
dem Kalknergel oder der Mischung von Mergel mit anderen festen Stoffen zugesetzt
wird. hängt von der Art und der Korngröße des Kalkmergels: von der Art der Korngröße
und der Menge der gegebenenfalls zugemischten anderen Stoffe sowie von der Art des
Bitumens ab. Als Maximum gilt die Menge, mit der eine Mischung von noch lockerer
Beschaffenheit erhalten werden kann.
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Als Bitumen kann man sowohl natürliches Bitumen wie die bituminösen
Rückstände der Erdöl- und Steinkohlenteerdestillation verwenden, vorzugsweise verwendet
man Erdölbitumen.
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Um eine stampfasphaltartige Masse zu erzielen, die in verdichtetem
Zustande dem Drücke Widerstand leisten kann, welcher auf einer Straßendecke durch
raschen und starken Verkehr erzeugt wird, welche hierbei nicht zerbröckelt, sondern
immer mehr und mehr komprimiert wird und die widerstandsfähig gegen den Einfluß
der höchsten Sommertemperatur und der niedrigsten Wintertemperaturen ist, wird bei
der Herstellung der Mischung die Korngröße des verwendeten Minerals sorgfältig derart
gewählt, daß man ein Produkt mit möglichst wenig Hohlräumen erzielt.
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Zur Herstellung eines Produktes, das in jeder Hinsicht den Vorschriften
einer gleichmäßigen Zusammensetzung und Festigkeit genügt, muß das Biturnen gleichmäßig
in dein Material verteilt werden, ohne daß die Mineralteilchen, wie es bei der Verwendung
von zu viel Biturnen unausbleiblich ist, derart aneinanderkleben, daß eine gute
Komprimierbarkeit verhindert wird.
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Es wird demgemäß bei der Herstellung dieser Maske das Mineral bei
erhöhter T einperätur mit dem Bitumen in einer dazu geeigneten Mischvorrichtung
innig gemischt, in der gleichzeitig durch die Reibung eine derartige intensive Mischung
stattfindet; daß ein gleichmäßig gefärbtes Gemenge von lockerer Beschaffenheit erhalten
wird.
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Bei der Komprimierung der abgekühlten stampfasphaltartigen Masse bei
normaler Temperatur werden alle Teilchen durch die Klebkraft des Bitumens fest miteinander
verbunden. Das Komprimieren dieser Masse wird mit den üblichen Gerätschaften und
Vorrichtungen ausgeführt, wobei ein kompaktes Produkt mit einem spezifischen Gewicht
von und höher erhalten «-erden kann.
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Wenn man für Wegedecken usw. ein gröberes Mineral oder einen anderen
festen Stoff als Füllstoff verwenden muß, so wird dieses Material in trockenem Zustande
mit Bitumen umhüllt. Das umhüllte grobe Material kann dann mit der erforderlichen
Menge der stämpfasphaltartigen Masse, welche die Zwischenräume zwischen dem gröberen
Material ausfüllt, vermischt werden. Auch diese Mischung kann bei gewöhnlicher Temperatur
komprimiert werden.