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Verfahren zur Herstellung von Strassendecken im Kaltverfahren.
Es ist bekannt, zerkleinertes Steinmaterial, Schotter und Splitt, auf den Unterbau einer Strasse gleichmässig aufzubringen, einzuwalzen und im Heiss-oder Kaltverfahren mit Teer oder Asphalt zu besprengen. Zum Schutze der Oberfläche erhalten derartige Decken noch die bekannte'Oberflächenbehandlung.
Diese Deckenarten (Innenteerungs-oder Tränkdecken) haben den Nachteil. dass durch das fehlende feinere Füllmaterial zahlreiche Hohlräume in der Decke verbleiben und dass dadurch die Festigkeit und Haltbarkeit stark herabgemindert wird, dass ein grosser Teil des auf die Decke gesprengten Bindemittels durch die Hohlräume auf den Unterbau hindurchläuft und die Aussenflächen des Schotter- und Splittmaterials vorn Bindemittel nur unzulänglich umhüllt werden, ferner, dass bei Regenfällen diese Decken im Heissverfahren wochenlang, im Kaltverfahren tagelang unvollendet und verkehrshindernd liegen bleiben müssen, bis wieder trocknes Wetter eintritt.
Die Decken haben auch noch den Nachteil, dass sie nur an der Oberfläche geschlossen sind. während sie mit der Tiefe an Dichte verlieren und dadurch keine
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standzuhalten. Dieser erhebliche Mangel ist nicht nur in der unzureichenden Ausfüllung durch das Bindemittel, sondern auch darin begründet, dass das Steirigerüst nicht nach dem Prinzip des Hohlraumminimums zusammengesetzt und komprimiert ist, d. h. dass die Mischung der verwendeten Steinmaterialien und die Schichtung der einzelnen Splitt-und Schotterlagen nicht der Tendenz zur Erreichung des Hohlraumminimums entsprechend erfolgt ist.
Nach dem Verfahren gemäss der Erfindung, bei welchem die Gesamtheit aller verwendeten Baustoffe in zweckentsprechender Mischung und Schichtung an der Baustelle im Kaltverfahren mit einem Bindemittel-vorzugsweise mit Asphalt oder Teeremulsionen oder kaltflüssig gemachten Teeren oder kaltflüssig gemachten Aspalten-umhüllt und dann durch einmaliges Einwalzen komprimiert wird, treten die vorgenannten Mängel nicht auf, und es können danach vollkommen dichte Strassendecken mit einem Minimum an Hohlräumen auch bei ungünstigem Wetter hergestellt werden.
Dies konnte bisher nur im Heissverfahren und auch nicht in dieser vollkommenen Weise und nur bei trockenem und warmem Wetter erreicht werden, während der Einbau mit Teermakadam od. dgl., bei welchem das Steinmaterial heiss mit Teer ummantelt und kalt zur Baustelle transportiert und dort eingebaut wird, den grossen Nachteil hat, dass das Material auf dem Transport und auf der Baustelle verschmutzt wird und dadurch an Bindekraft verliert. Durch den Transport sowohl der Steinmaterialien als auch der Bindemittel zu einer zentral gelegenen Stelle, wo sie gemischt werden, und die darauf nötige nachmalige Verfrachtung zu den Baustellen entstehen doppelte Verlade-und Transportkosten, die dies Verfahren erheblich. verteuern.
Auch weisen diese Decken noch zu reichliche Hohlräume auf, weil die Auswahl der Korngrössen des Steinmaterials, ihre Mischung und Schichtung und die Eomprimierung durch Einwalzen nicht unter Beachtung der der Erfindung zugrunde liegenden Richtlinien erfolgt ist, deren Einhaltung nötig ist, um die schädlichen Hohlräume weitestgehend zu beseitigen. - Auch werden die gemäss der Erfindung hergestellten Mischdecken nicht wellig und schlüpfrig, sie werden bei heissem Wetter nicht weich und schwitzen nicht aus-im vorteilhaften Gegensatz zu den im Heissverfahren hergestellten Decken, bei bei denen diese Fehler zu berechtigten Klagen vielfach Anlass geben.
Die Deckenart kann beispielsweise in drei verschiedenen Ausführungen hergestellt werden, welche zwar in der Zusammensetzung des Stein-und Sandgerüstes verschieden, in der Ausführungsweise jedoch gleichartig sind.
A. Beispiel 1.-6-10 cm stark. Bestandteile :
Hartsteinschlag (Schotter) oder Hochofenschlacke 30-55 mm
Hartstein-Grobsplitt oder Hochofenschlacke 15 -30 111m
Hartstein-Mittelsplitt 8 -15 mm
Hartstein-Feinsplitt 3-8 mm
Asphalt-oder Teeremulsionen (55-60% Trockengehalt) oder kaltflüssig gemachter Teer oder kaltflüssig gemachter Asphalt.
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Teer oder lialtflüssig gemachter Asphalt.
C. Beispiel III. 3-5 cm stark. Bestandteile : Hartstein-Grobsplitt oder Hochofenschlacke 15-30 wm
Hartstein-Mittelsplitt 8-10 nun
Grus oder Sand von 0'2-0'6 we
Sand von 0-0-2 Asphalt-oder Teeremulsionen (55-60% Trockengehalt) oder kaltflüssig gemachter Teer oder kaltuüssig gemachter Asphalt.
Die Decken werden in zwei verschiedenen Lagen wie folgt ausgeführt :
Auf die vorher ausgeglichene und profilierte alte Chaussierung oder Pflasterung wird zunächst die grobere Binderschicht aufgebracht. nachdem das dazu verwendete Gestein vorher mit einem der obengenannten kalten Bindemittel entweder von Hand auf Mischblechen oder maschinell gut gemischt und getränkt ist. Auf diese untere Binderschicht wird sofort die zweite, feinere Füllerschicht, in derselben Weise wie die Binderschicht imprägniert, profilmässig ausgebreitet. Bei Verwendung von Emulsionen sind diese nach dem Mischen mit dem Gesteinsmaterial und dessen Tränkung gebrochen, d. h. ihr Zerfall ist eingetreten, und die ausgefällten Teer-oder Asphaltteilchen haben eine innige Verkittung der Stein-, Schlackenbestandteile herbeigeführt.
Bei Verwendung von kaltflüssig gemachten Teeren oder kaltflüssig gemachten Asphalten findet der Umhüllungs-und Durchtränkungsprozess ebenfalls sofort bei der Mischung statt. Die so imprägnierten Mineralschichten sind aber noch dehnbar und knetbar, da die Bitumina oder Teere nicht sofort erhärten, sondern nachgiebig sind. Nunmehr wird die Decke mit einer mittelschweren Strassenwalze gründlich zusammengedrückt. Infolge der unter dem Gesichtspunkt der Erreichung des Hohlraumminimums gewählten Mischung der Korngrössen der Gesteinsarten und deren mit dem gleichen Ziele gewählten Schichtung wird durch das Ein-
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dass die Teile der oberen Schicht bis auf den Unterbau dringen und hiebei die bis dahin noch vorhandenen Hohlräume praktisch fast vollständig beseitigen.
Es ist ein wesentliches Erfordernis des Verfahrens, dass das zweckentsprechend gemischte und geschichtete, vorher imprägnierte Steinmaterial durch einmaliges Einwalzen in der oben geschilderten Weise ineinandergepresst wird. Würden zuerst die untere, dann die obere Lage gewalzt, wie bei andern bisherigen Verfahren, so ist die untere Lage bereits so weit verfestigt und verkittet, dass das feinere Steinmaterial der oberen Lage nicht in die untere eindringen und die dort noch vorhandenen Hohlräume ausfüllen kann.
Hienach oder nach etwa 14 Tagen erhält die inzwischen eingefahrene Decke eine leichte Oberflächenbehandlung mit imprägniertem Feinsplitt oder Sand, um die etwa noch vorhandenen kleinen Poren an der Oberfläche zu schliessen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von hohlraumarmen, bituminösen, von oben nach unten gleichmässig dichten Strassendecken unter Verwendung von Steinmaterialien od. dgl. verschie- dener Körnung, dadurch gekennzeichnet. dass sämtliche Materialien auf der Baustelle vor ihrer Aufbringung mit einem Bindemittel im Kaltverfahren - vorzugsweise mit Asphalt-oder Teeremulsionen oder mit kaltflüssig gemachten Teeren oder mit kaltuüssig gemachten Asphalten- umhüllt werden und dann in zweckentsprechender Mischung und Schichtung die grössten Körnungen zuunterst aufgetragen, und durch einmaliges Einwalzen derart kräftig ineinandergepresst werden, dass eine gleichmässige Durchdringung der Schichten eintritt, mit dem Erfolge,
dass die Hohlräume in den gröberen unteren Schichten durch die feineren Körnungen der oberen Schichten fast völlig ausgefüllt werden.