AT126191B - Verfahren zur Herstellung von Straßendecken im Kaltverfahren. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Straßendecken im Kaltverfahren.

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  Verfahren zur Herstellung von Strassendecken im Kaltverfahren. 



   Es ist bekannt, zerkleinertes Steinmaterial, Schotter und Splitt, auf den Unterbau einer Strasse gleichmässig aufzubringen, einzuwalzen und im   Heiss-oder Kaltverfahren   mit Teer oder Asphalt zu besprengen. Zum Schutze der Oberfläche erhalten derartige Decken noch die   bekannte'Oberflächenbehandlung.   



   Diese   Deckenarten     (Innenteerungs-oder Tränkdecken)   haben den Nachteil. dass durch das fehlende feinere Füllmaterial zahlreiche Hohlräume in der Decke verbleiben und dass dadurch die Festigkeit und Haltbarkeit stark herabgemindert wird, dass ein grosser Teil des auf die Decke gesprengten Bindemittels durch die Hohlräume auf den Unterbau   hindurchläuft   und die Aussenflächen des   Schotter- und Splittmaterials vorn Bindemittel   nur unzulänglich umhüllt werden, ferner, dass bei Regenfällen diese Decken im Heissverfahren wochenlang, im Kaltverfahren tagelang unvollendet und verkehrshindernd liegen bleiben müssen, bis wieder trocknes Wetter eintritt.

   Die Decken haben auch noch den Nachteil, dass sie nur an der Oberfläche geschlossen sind. während sie mit der Tiefe an Dichte verlieren und dadurch keine 
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   standzuhalten.   Dieser erhebliche Mangel ist nicht nur in der unzureichenden   Ausfüllung   durch das Bindemittel, sondern auch darin begründet, dass das   Steirigerüst   nicht nach dem Prinzip des Hohlraumminimums zusammengesetzt und komprimiert ist, d. h. dass die Mischung der verwendeten Steinmaterialien und die Schichtung der einzelnen Splitt-und Schotterlagen nicht der Tendenz zur Erreichung des Hohlraumminimums entsprechend erfolgt ist. 



   Nach dem Verfahren gemäss der Erfindung, bei welchem die Gesamtheit aller verwendeten Baustoffe in zweckentsprechender Mischung und Schichtung an der Baustelle im Kaltverfahren mit einem Bindemittel-vorzugsweise mit Asphalt oder Teeremulsionen oder kaltflüssig gemachten Teeren oder kaltflüssig gemachten   Aspalten-umhüllt   und dann durch einmaliges Einwalzen komprimiert wird, treten die vorgenannten Mängel nicht auf, und es können danach vollkommen dichte   Strassendecken   mit einem Minimum an Hohlräumen auch   bei ungünstigem   Wetter hergestellt werden.

   Dies konnte bisher nur im Heissverfahren und auch nicht in dieser vollkommenen Weise und nur bei trockenem und warmem Wetter erreicht werden, während der Einbau mit Teermakadam od. dgl., bei welchem das Steinmaterial heiss mit Teer ummantelt und kalt zur Baustelle transportiert und dort eingebaut wird, den grossen Nachteil hat, dass das Material auf dem Transport und auf der Baustelle verschmutzt wird und dadurch an Bindekraft verliert. Durch den Transport sowohl der Steinmaterialien als auch der Bindemittel zu einer zentral gelegenen Stelle, wo sie gemischt werden, und die darauf nötige nachmalige Verfrachtung zu den Baustellen entstehen doppelte Verlade-und Transportkosten, die dies Verfahren erheblich. verteuern.

   Auch weisen diese Decken noch zu reichliche   Hohlräume   auf, weil die Auswahl der Korngrössen des Steinmaterials, ihre Mischung und Schichtung und die   Eomprimierung durch Einwalzen   nicht unter Beachtung der der Erfindung zugrunde liegenden Richtlinien erfolgt ist, deren Einhaltung nötig ist, um die schädlichen Hohlräume weitestgehend zu beseitigen. - Auch werden die gemäss der Erfindung hergestellten Mischdecken nicht wellig und schlüpfrig, sie werden bei heissem Wetter nicht weich und schwitzen nicht aus-im vorteilhaften Gegensatz zu den im Heissverfahren hergestellten Decken, bei bei denen diese Fehler zu berechtigten   Klagen   vielfach Anlass geben.

   Die Deckenart kann beispielsweise in drei verschiedenen Ausführungen hergestellt werden, welche zwar in der Zusammensetzung des Stein-und Sandgerüstes verschieden, in der Ausführungsweise jedoch gleichartig sind. 



   A. Beispiel   1.-6-10 cm   stark. Bestandteile :
Hartsteinschlag (Schotter) oder Hochofenschlacke 30-55 mm
Hartstein-Grobsplitt oder   Hochofenschlacke 15 -30 111m  
Hartstein-Mittelsplitt   8 -15 mm  
Hartstein-Feinsplitt   3-8 mm  
Asphalt-oder Teeremulsionen   (55-60%   Trockengehalt) oder   kaltflüssig   gemachter Teer oder kaltflüssig gemachter Asphalt. 
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Teer   oder lialtflüssig gemachter Asphalt.   



   C. Beispiel III. 3-5 cm stark. Bestandteile :   Hartstein-Grobsplitt   oder Hochofenschlacke 15-30   wm  
Hartstein-Mittelsplitt 8-10   nun  
Grus oder Sand von   0'2-0'6 we  
Sand von   0-0-2     Asphalt-oder Teeremulsionen (55-60% Trockengehalt)   oder   kaltflüssig gemachter   Teer oder   kaltuüssig   gemachter Asphalt. 



   Die Decken werden in zwei verschiedenen Lagen wie folgt ausgeführt :
Auf die vorher ausgeglichene und profilierte alte Chaussierung oder Pflasterung wird zunächst die grobere Binderschicht aufgebracht. nachdem das dazu verwendete Gestein vorher mit einem der obengenannten kalten Bindemittel entweder von Hand auf Mischblechen oder maschinell gut gemischt und getränkt ist. Auf diese untere Binderschicht wird sofort die zweite, feinere Füllerschicht, in derselben Weise wie die Binderschicht imprägniert,   profilmässig   ausgebreitet. Bei Verwendung von Emulsionen sind diese nach dem Mischen mit dem Gesteinsmaterial und dessen   Tränkung   gebrochen, d. h. ihr Zerfall ist eingetreten, und die ausgefällten   Teer-oder Asphaltteilchen   haben eine innige Verkittung der Stein-, Schlackenbestandteile herbeigeführt.

   Bei Verwendung von   kaltflüssig   gemachten Teeren oder kaltflüssig gemachten   Asphalten   findet der   Umhüllungs-und Durchtränkungsprozess   ebenfalls sofort bei der Mischung statt. Die so imprägnierten Mineralschichten sind aber noch dehnbar und knetbar, da die Bitumina oder   Teere   nicht sofort erhärten, sondern nachgiebig sind. Nunmehr wird die Decke mit einer mittelschweren Strassenwalze gründlich zusammengedrückt. Infolge der unter dem Gesichtspunkt der Erreichung des Hohlraumminimums gewählten Mischung der Korngrössen der Gesteinsarten und deren mit dem gleichen Ziele gewählten Schichtung wird durch das Ein- 
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 dass die Teile der oberen Schicht bis auf den Unterbau dringen und hiebei die bis dahin noch vorhandenen Hohlräume praktisch fast vollständig beseitigen.

   Es ist ein wesentliches Erfordernis des Verfahrens, dass das zweckentsprechend gemischte und geschichtete, vorher imprägnierte   Steinmaterial durch einmaliges Einwalzen   in der oben geschilderten Weise ineinandergepresst wird. Würden zuerst die untere, dann die obere Lage gewalzt, wie bei andern bisherigen Verfahren, so ist die untere Lage bereits so weit verfestigt und verkittet, dass das feinere Steinmaterial der oberen Lage nicht in die untere eindringen und die dort noch vorhandenen Hohlräume ausfüllen kann. 



   Hienach oder nach etwa 14 Tagen erhält die inzwischen eingefahrene Decke eine leichte   Oberflächenbehandlung   mit imprägniertem Feinsplitt oder Sand, um die etwa noch vorhandenen kleinen Poren an der Oberfläche zu schliessen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von hohlraumarmen, bituminösen, von oben nach unten gleichmässig dichten Strassendecken unter Verwendung von Steinmaterialien od. dgl. verschie-   dener   Körnung, dadurch gekennzeichnet. dass sämtliche Materialien auf der Baustelle vor ihrer Aufbringung mit einem Bindemittel im   Kaltverfahren - vorzugsweise   mit Asphalt-oder Teeremulsionen oder mit   kaltflüssig   gemachten Teeren oder mit   kaltuüssig   gemachten   Asphalten-   umhüllt werden und dann in zweckentsprechender Mischung und Schichtung die grössten Körnungen zuunterst aufgetragen, und durch einmaliges Einwalzen derart kräftig ineinandergepresst werden, dass eine gleichmässige Durchdringung der Schichten eintritt, mit dem Erfolge,

   dass die Hohlräume in den gröberen unteren Schichten durch die feineren Körnungen der oberen Schichten fast völlig ausgefüllt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die so hergestellten Strassendecken durch mit Bindemitteln auf der Baustelle imprägniertem Sand oder Feinsplitt behandelt werden, um die oberen Poren zu verschliessen.
AT126191D 1928-10-06 1929-10-24 Verfahren zur Herstellung von Straßendecken im Kaltverfahren. AT126191B (de)

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