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Verfahren zur Herstellung von Strassenbelägen.
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zu erteilen, welche die Bildung von Staub verhindert und das Widerstandsvermögen der Fahrbahn der Strasse gegen Abnutzung erhöht, sind bisher teer-oder bitumenartige Stoffe in flüssigem Zustande verwendet worden, die man kalt oder warm auf den Boden giesst und mit Sand oder Splitt (fein körniger Steinschlag) bedeckt. Diese Arbeitsweise besitzt den Vorteil, einfach und billig zu sein ; dagegen weist sie den Nachteil auf, Oberflächen zu bilden, die in Anbetracht der Anforderungen des modernen Verkehrs nicht genügend widerstandsfähig sind.
Zur Behebung dieses Nachteils sind bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden. So wurde vorgeschlagen, auf eine Teerschotterschichte eine Pechmörtelmasse in heissem Zustand zu giessen oder wenigstens Teerschotter zur Ausbesserung der Löcher von Teerstrassendecken zu verwenden. Nach einem andern Verfahren sollen gleichzeitig bituminöse Stoffe und Füllmittel, wie Sand, Kies, organische Stoffe auf die Unterlage geschleudert werden, was die Verwendung besonderer Maschinen erfordert. Auch stampfasplialtartige Massen sind als Strassenbelag bekannt geworden, die aus Teer und Füllstoffen gebildet sind und unter Hitze und Druck hergestellt und aufgebracht werden.
Die Erfindung gibt nun ein einfaches billiges Verfahren zur Herstellung von Strassenhelägen an, das darin besteht, dass in bekannter Weise (wie bei der Oherflächenteerung) teer-oder bitumenartige Stoffe in flüssigem Zustande oder als Emulsion heiss oder kalt auf die Strasse gegossen werden, über diese Stoffe aber ein mit Bitumen imprägniertes Steinmehl in trockenem Zustande mit oder ohne Sand-oder Splittbeigabe gestreut wird.
Das imprägnierte Steinmehl kann vorteilhaft aus Kalksteinmehl, das mit einem Bitumen oder bitumenartigen Stoff getränkt ist, bestehen. Es können zum Imprägnieren des Steinmehl 10 his liber 13 Teile Bitumen für 100 Teile Steinmehl verwendet werden. Der Erweichungpunkt des verwendeten Bitumen kann zwischen 50-100 C schwanken. Die Wahl des Erweichungspunktes hängt von der Beschaffenheit des zur Teerung der Fahrbahn verwendeten Teeres ab. und zwar derart, dass durch die Vermischung dieses Teeres mit dem Bitumen und
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oberfläche besitzt, die im Sommer nicht zu weich und im'Winter nicht zu hart wird.
Auf diese Weise erhält man eine Strassenoberfläche, die dauerhafter ist als solche Flächen, die naeh den bisherigen Verfahren zur Oberflächenteerung hergestellt werden.
Beispiel : Man giesst in bekannter Weise erhitzten Teer auf eine Strasse, z. B. aus Makadam oder Beton. Sodann streut man über die frisch geteerte Oberfläche mit Bitumen im- prägniertes Steinmehl. Dieses Steinmehl ist von solcher Feinheit, dass es durch ein Sieb von 800 Maschen pro cm2 hindurchgeht. Es wird gewöhnlich in kaltem, stets aber in pulverigem und trockenem Zustande gestreut. Das Kennzeichen des Verfahrens nach der Erfindung besteht nun gerade in dem Streuen des imprägnierten pulverigen Steinmehls über die nach üblicher Weise geteerte Oberfläche. Dabei sättigt sich das bitumenhaltige Steinmehl mit Teer und verbindet sich somit fest mit der Strassenoberfläche ; es erhöht die Bindekraft des Teers.
Die Stärke des so gebildeten Strassenbelages kann schwanken ; man kann z. B.'auf l M geteerte Strassen-
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Oberfläche 2-4 leg mit Bitumen imprägniertes Steinmehl streuen. Die Fahrbahn kann, ohne besonders gestampft oder gewalzt zu werden, sofort nach dem Streuen des Steinmehls dem Verkehr übergeben werden.
Dem imprägnierten Steinmehl kann vorteilhaft auch noch Sand beigegeben werden.
Diese Beigabe kann während des Streuens des Mehles oder erst nachher stattfinden.
An Stelle von Teer kann man irgendein teerartiges oder bitumenartiges Erzeugnis verwenden, das nach dem Gusse genügend lang flüssig bleibt, so dass die Strassenunterlage nicht erhitzt werden braucht, um die Flüssigkeit in sie eindringen zu lassen.
Für das erfindungsgemässe Verfahren gilt in allen Fällen das Kennzeichen, dass man den nach den gebräuchlichen Oberflächenteerungsverfahren aufgetragenen Teerguss mit bitumenhaltigem, pulverigem Steinmehl bedeckt. Durch den Zusatz dieses bitumenhaltigen Steinmehl zum Teerguss wird diesem eine Bindekraft verliehen, die er sonst nie besitzen würde.
Der nach diesem Verfahren hergestellte Strassenbelag vereinigt die Vorteile der bisherigen geteerten oder mit Asphalt oder Petroleumrückständen versehenen Strassenheläge. ohne deren Nachteile aufzuweisen. Der Teer oder ähnliche Stoffe, die man bei Beginn des Verfahrens auf die Strasse giesst, dringen in die Unterlage und haften an den Steinen fest. Sie allein genügen dagegen nicht, dem Belag die nötige Widerstandskraft zu geben. Die Widerstandskraft wird durch das mit Bitumen imprägnierte Steinmehl hervorgerufen, das man sofort nach der Teerung ausstreut und das sich mit dem Teer oder teerartigem Stoffe vermischt. Dieser Stoff verleiht somit dem genannten Steinmehl das Vermögen, fest am Strassenkörper anzuhaften.