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Verfahren zur Herstellung von Straßenbelagmassen Für Straßenbeläge
sind einerseits natürliche Asphalte bekannt, die beispielsweise aus Trinidad, aus
der Schweiz oder in Deutschland aus Limmer und Vorwohle stammen und infolge natürlichen
Kalksteingehalts unmittelbar oder mit härtenden Kalksteinzusätzen als Straßenbeläge
geeignet sind. Ersatzmittel hierfür sind andererseits hergestellt worden, indem
Erdharz, Pech, Schieferbitumen oder andere Bitumina mit pulverisierten Füllstoffen
gehärtet wurden, und zwar dienen hierbei Holzmehl, Braunkohlenkoks und ähnliche
pulverisierte Zuschläge zur Herstellung weicher Kunstasphalte, während pulverisierte
Schlacken-, Koks-, Karborund- und ähnliche Zuschläge zur Herstellung härterer Kunstasphalte
dienen.
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Alle diese natürlichen oder künstlichen Asphalte haben bei der Verwendung
als Straßenbeläge den Nachteil, daß sie glatt und besonders bei Nässe schlüpfrig
werden.
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Zur Beseitigung dieses Nachteils hat man Steinsplitt oder Schlackenkörner
mit Bitumen gebunden, aber ein solcher Belag greift mit den scharfkantigen harten
Teilen gummibereifte Fährzeugräder unerwünscht stark an, und seine Lebensdauer ist
gering, weil die harten Füllkörper im Bitumen nicht genügend fest liegen 'und herausbrechen.
Bei Gußasphalt mit Gehalt an Steinsplitt ist die Lebensdauer besser, aber die unerwünschte
Scharfkantigkeit der Füllkörper bleibt vorhanden.
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Bekannt ist endlich eine zur Herstellung säurefester Gefäße bestimmte
ünd angeblich auch für Straßenbeläge taugliche Masse aus Teer oder Pech ohne freie
Kohlenstoffe und mit Zusatz von zerkleinertem Gestein, Schlakken oder Koks, und
zwar teilweise in Gestalt feinsten Mehls und teilweise in Gestalt gröberer Teile.
Die Kohlenstofffreiheit bewirkt hierbei, daß diese Masse die doppelte Druckfestigkeit
wie Beton besitzt und völlig dicht ist, aber gerade diese Eigenschaften machen eine
solche Masse als Straßenbelag untauglich, denn infolge ihrer viel zu großen Härte
ist sie polierfähig und wird daher schlüpfrig, und infolge ihrer Porenfreiheit hat
sie keine Wasserbindefähigkeit und wird daher unerwünscht staubbildend.
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Die Erfindung besteht demgegenüber darin, daß harter Asphalt, der,
wie eingangs angegeben, natürlicher oder künstlicher Herkunft sein kann, im ganzen
oder nur in der Oberflächenschicht mit Koks in Stückgröße von beispielsweise etwa
3 bis 5 cm versetzt wird. Hierbei ergibt sich mit Gaskoks oder gegebenenfalls Hüttenkoks
infolge von dessen Porosität eine zuverlässige Einbindung in die Asphaltmasse, so
daß ein Herausbröckeln der Koksstücke ausgeschlossen ist. Die Härteverschiedenheit
zwischen den Asphaltteilen und Koksteilen unterbindet dabei die Polierfähigkeit
und somit das Schlüpfrigwerden des Straßenbelages, ohne daß aber die Koksstücke
scharfe, für gummibereifte Fahrzeugräder gefährliche Kanten ergeben könnten. Es
entsteht also ein elastischer, nicht angreifender und rauher Straßenbelag, der auch
ständig rauh bleibt, indem die Koksstückchen, sobald sie im Laufe der Belagabnutzung
etwas aus dem Asphalt herauswachsen,
oben durch Abbröckeln immer
neue rauhe Flächen erzeugen. Zugleich ist dieser Belag gut staubbindend, indem die
Poren der Koks-, stücke Wasser und sonstige Flüssigkeitsteile; längere Zeit festhalten
und dadurch zza._ scharfe Austrocknung verhüten. Der Belag., ist also in der Wirkung
etwa einer feinen Feile vergleichbar, die auch bei Nässe noch nicht rutschig wird.
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Eine vorteilhafte Einzelheit des neuen Verfahrens ergibt sich, wenn
die Koksstücke vor dem Einbringen in die Asphaltmasse mit teerähnlichen Massen getränkt
oder umhüllt «-erden. Diese an sich im Straßenbau bekannte vorherige Tränkung bringt
hier den Vorteil, daß der Koks besonders fest im Asphalt einbindet, und außerdem
bildet die Teilfüllung der Koksporen durch die elastischen Teerteile ein Pufferglied,
das beim Gefrieren eingedrungenen Wassers nachgibt und dadurch ein unerwünscht weitgehendes
Zersprengen der Koksstücke durch Frost verhütet, Die zum Nässebinden und Staubbinden
erwünschte Porosität des Straßenbelages ist also ohne den Nachteil unerwünschter
Zerstörbarkeit erreicht. ° Um die Menge des Tränkmittels in den Koksstücken genau
zu bemessen, kann das Tränken mit teerähnlicher Masse unter Druckanwendung und nachheriger
Druckentlastung erfolgen, so daß dann das überschüssige Tänkmittel wieder herausgedrückt
wird.
Auf dieseArt ist es beispielsweise erreichbar, daß die einzelnen Zellen
der Koksstücke an ihren Wandungen bekleidet, aber nicht etwa ganz mit Tränkmitteln
ausgefüllt sind.
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Der neue Straßenbelag kann in üblicher Weise unmittelbar am Verwendungsort
aufgebracht oder auch fabrikmäßig in Gestalt fertiger Platten hergestellt werden,
die dann am Verwendungsort verlegt werden. Ein Ausführungsbeispiel der letztgenannten
Art ist das folgende.
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In Plattenform von beispielsweise 30 cm im Geviert wird üblicher
Stampfasphalt oder Gußasphalt eingebracht, und vor dem Erhärten wird in die Oberfläche
eine Schicht Koks-!s cke von etwa 3 bis 5 cm Korngröße einf.3.
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,Yeßt oder eingewalzt, so daß die Stücke `kö'Ilständig umschlossen
,sind.
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"u;,.-oll eine Tränkung der Koksstücke mit Teer oder sonstigen Bitumen
vorgenommen werden, so kommen die Koksstücke vor dem Einbetten in die Asphaltmasse
zunächst in einen Druckkessel, dem unter erhöhtem Druck und unter Erwärmung der
Teer oder das sonstige Bitumen bis zur vollen Tränkung der Koksstücke zugeführt
wird, und dann wird das überschüssige Tränkmittel in die Atmosphäre ablaufen gelassen,
so daß in den Koksstücken nur die Wandungen der Poren bekleidet bleiben. Der so
vorbereitete Koks wird dann, in die Asphaltmasse gebettet.