DE3305691C2 - Pulvergemisch für die Deckschicht eines Sport- oder Spielplatzes insbesondere Tennisplatzes, Verfahren zur Herstellung des Sport- oder Spielplatzes und Sport- oder Spielplatz, insbesondere Tennisplatz mit einer Deckschicht aus dem Pulvergemisch - Google Patents

Pulvergemisch für die Deckschicht eines Sport- oder Spielplatzes insbesondere Tennisplatzes, Verfahren zur Herstellung des Sport- oder Spielplatzes und Sport- oder Spielplatz, insbesondere Tennisplatz mit einer Deckschicht aus dem Pulvergemisch

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DE3305691C2 DE19833305691 DE3305691A DE3305691C2 DE 3305691 C2 DE3305691 C2 DE 3305691C2 DE 19833305691 DE19833305691 DE 19833305691 DE 3305691 A DE3305691 A DE 3305691A DE 3305691 C2 DE3305691 C2 DE 3305691C2
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Abstract

Die Deckschicht eines Sport- und/oder Spielplatzes, insbesondere Tennisplatzes, wird aus einem Pulvergemisch erzeugt, das im wesentlichen aus 5 bis 25 Gew.-% Gips-Bindemittel und 75 bis 95 Gew.-% farbigem, natürlich vorkommendem Gestein, nämlich Diabase (Grünsteine) und/oder Prasinite (Grünschiefer) sowie verwandte Facies besteht, wobei 5 bis 20 Gew.-% des Pulvergemisches eine mittlere Korngröße kleiner 20 μm aufweisen. Vorzugsweise enthält das Gestein 5 bis 30 Gew.-% Talkum. Das Pulvergemisch wird auf einem vorbereiteten Oberbau aufgebracht, mit Wasser gesättigt und die wassergesättigte Pulvergemischschicht gewalzt. Die sportphysiologischen Eigenschaften, insbesondere jedoch das Ballspringverhalten, entsprechen denen der herkömmlichen Tennenbeläge mit Ziegelmehl-Deckschicht.

Description

2. Pulvergemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 10 bis 15 Gew.-% des Pulvergemisches eine mittlere Korngröße kleiner 20 μπι aufweisen.
3. Pulvergemisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das in massiver Form vorliegende Naturgestein eine Abriebbeständigkeit, bestimmt als Volumenverlust durch schleifende Beanspruchung nach DIN 52 108 von weniger als 20 cm3/50 cm2 aufweist.
4. Pulvergemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das nachträglich zugefügte Talkum eine mittlere Korngröße kleiner 63 μιπ aufweist.
5. Pulvergemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Naturgestein ein Prasinit ist, wie er in Lagerstätten in Nordbayern vorkommt (entsprechend den in der Beschreibung erläuterten Gesteinsproben).
6. Pulvergemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der gebrannte Stuckgips eine mittlere Korngröße kleiner 400 μπι aufweist
7. Verfahren zur Herstellung eines Sport- oder Spielplatzes, insbesondere Tennisplatzes, wobei auf einen vorbereiteten Oberbau das Pulvergemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6 als Deckschichtmaterial aufgebracht, planiert und verdichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die planierte, zunächst trockene Pulvergemischschicht mit Wasser gesättigt und anschließend zu einem örtlich jeweils zu ermittelnden Zeitpunkt gewalzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das trockene Pulvergemisch in einer Schichtdicke von 1 bis 4 cm aufgebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Wassersättigung wenigstens etwa 0,8 bis 1,5 Liter Wasser pro 1 kg Gips-Bindemittel aufgebracht werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekenn7eichnet, daß mit einer wenigstens 750 kg schweren Walze gewalzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das trockene Pulvergemisch in Gebinden kleiner 500 kg angeliefert wird.
12. Sport- oder Spielplatz, insbesondere Tennisplatz, mit einer unter Wasseraufnahme abgebundenen Deckschicht auf einem wasserdurchlässigen Oberbau, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht aus einem Pulvergemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6 erzeugt worden ist.
Die Erfindung betrifft in erster Linie ein Pulvergemisch zur Erzeugung einer wasserdurchlässigen Deckschicht eines Sport- oder Spielplatzes, insbesondere Tennisplatzes, entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Nach der deutschen Patentschrift 5 33 045 ist ein Pulvergemisch dieser Art bekannt. Das in ihm enthaltene anorganische Bindemittel ist Zement. Die Korngröße des zerkleinerten Naturgesteins beträgt etwa 1 bis 5 mm.
Die Deckschicht aus dem bekannten Pulvergemisch weist nicht das außer der Wasserdurchlässigkeit erforderliche Wasserrückhalte-Vermögen auf. Weiterhin ist die durch das Abbinden des Zements zwischen den zuschlagstoff-Partikeln erhaltene Bindung nicht regenerierbar. Wird die ausgehärtete Mörtelmasse mechanisch zu einem Pulvergemenge aufgerauht, erneut mit Wasser versetzt und erneut verdichtet, so tritt, wie üblich, keine erneute Bindung bzw. Aneinanderkittung auf; vielmehr bleibt ein sandiges, weiches Material zurück, das keine nennenswerte. Trittstabilität aufweist.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Pulvergemisch der angegebenen Art bereitzustellen, das nach der Zugabe von Wasser und dem Abbinden eine Deckschicht ergibt, welche ein erhöhtes Wasserrückhalte-Vermögen aufweist, welche abgelöste Teilchen wenigstens teilweise wieder zu binden vermag, j
§o |iUnd die bei der Anwendung als Tennisplatz-Deckschicht den hohen Spielkomfort herkömmlicher Ziegelmehi- |
"■Deckschichten gewährleistet.
Ausgehend von einem Pulvergemisch zur Erzeugung einer wasserdurchlässigen Deckschicht eines Sportoder Spielplatzes, insbesondere Tennisplatzes, das im wesentlichen aus zerkleinertem Naturgestein und anorganischem Bindemittel besteht, wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
a) das anorganische Bindemittel Stuckgips ist,
b) der Bindemittelgehalt 5 bis 25% des Pulvergemisch-Gewichtes ausmacht,
c) als Naturgestein ein Diabas und/oder ein Prasinit sowie verwandte Facies dienen,
d) das Naturgestein, bezogen auf sein Gewicht, 5 bis 30% Talkum enthält, welches entweder bereits im Naturgestein enthalten oder nachträglich zugefügt worden ist und
e) 5 bis 20 Gew.-°/o des Pulvergemisches eine mittlere Korngröße kleiner 20 pirn aufweisen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Pulvergemisches gemäß den Ansprüchen 2 bis 6 betreffen einen bevorzugten Korngrößenbereich, die Auswahl des Naturgesteins hinsichtlich seiner Abriebbeständigkeit, die mittlere Korngröße des nachträglich zugesetzten Talkums, die Auswahl eines bevorzugten Prssinites und die Korngröße des Stuckgipses.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines Sport- oder Spielplatzes, insbesondere Tennisplatzes, wobei auf einen vorbereiteten Oberbau das oben angegebene Pulvergemisch in trockener Form aufgebracht, zu einer Schicht planiert, die planierte Pulvergemischschicht mit Wasser gesättigt und anschließend zu einem örtlich jeweils zu ermittelnden Zeitpunkt gewalzt wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind in den Ansprüchen 8 bis 11 angegeben; sie betreffen die Schichtdicke der trockenen Pulvergemischschicht, die zur Wassersättigung erforderliche Menge Wasser, ein bevorzugtes Walzengericht und zweckmäßige Gebinde des trockenen Pulvergemisches.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus einen Sport oder Spielplatz, insbesondere Tennisplatz, mit einer unter Wasseraufnahme abgebundenen Deckschicht auf wasserdurchlässigem Oberbau, dessen Deckschicht aus einem Pulvergemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6 erzeugt worden ist.
Stuckgips wird beim Erhitzen des natürlich vorkommenden Minerals CaSO4-2H2O auf Temperaturen zwischen etwa IOD und 200°C insbesondere zwischen 130 und 180°C. erhalten, ist etwas wasserärmer als das Halbhydrat CaSOv 1/2 H2O und enthält noch geringe Anteile an löslichem und unlöslichem Anhydrit CaSO.). Das Abbinden beruht auf der Hydratation dieses Brennproduktes unter Zurückbildung von Dihydrat. Hierbei werden feinfaserige, miteinander verfilzte und die Zuschlagstoffe bindende Gipskriställchen (CaSO^HjO) gebildet.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde überraschenderweise festgestellt, daß einige Stuckgipssorten zusammen mit dem erfindungsgemäß vorgesehenen, Talkum enthaltenden Naturstein nach Wasserzugabe zu einem Gefüge abbinden, dessen Bindung regenerierbar ist. Eine solche regenerierbare Bindung liegt dann vor, wenn das abgebundene Gefüge aus Gipskriställchen und Gestein nach teilweiser mechanischer Zerstörung nach Zugabe von Wasser und erneuter Verdichtung wiederum abzubinden vermag. Die Ursachen und Voraussetzungen dieser regererierbaren Bindung werden noch nicht völlig verstanden, sie scheinen jedoch mit der Auswahl bestimmter Stuckgipssorten und dem Talkumgehalt zusammenzuhängen.
Je nach Herkunft, Brenndauer u.<d/oder Brenntemperatur weist der Stuckgips unterschiedliche Eigenschaften auf, was sich beispielsweise deutlich am Wasserbedarf zur Bereitung einer verbrauchsfähigen Gipspaste zeigt. Vermutlich bestehen Unterschiede in der Porosität, der Kristallgröße und/oder Form des Halbhydrats, der freien Oberfläche, insbesondere jedoch hinsichtlich der Oberflächenkräfte und der Oberflächenaktivität. Ein Brennprodukt mit vergleichsweise hoher Oberflächenaktivität (das dann zumeist eine vergleichsweise geringe Schüttdichte aufweist) vermag offensichtlich über Dipolwechselwirkungen, Adhäsionskräfte u. dgl. eine größere Menge Wasser zu binden, und diese Fähigkeit bleibt auch nach der Hydratation zum Dihydrat e-halten, so daß entsprechend ausgewählte Stuckgipssorten nach dem Abbinden eine Masse ergeben, die ein außerordentlich hohes Wasserrückhaltevermögen aufweist. Gegebenenfalls besteht eine Analogie zur Wasserhiridung in Zeolithen.
Bei stets gleicher Gesteinssorte und gleichem Gesteinsanteil zeigte die Auswahl verschiedener Gipse erhebliche Auswirkungen, wenn die abgebundene Masse mehrere Zentimeter tief aufgerauht, erneut mit Wasser versetzt und danach wieder verdichtet wurde. Bei der Verwendung von Estrichgips verändert sich das aufgerauhte und verdichtete Material nicht und liegt auch noch nach Tagen als sandiges, weiches Material vor, das keine nennenswerte Trittstabilität aufweist. Bei der Verwendung des Stuckgipses bindet das aufgerauhte, gewässerte und verdichtete Material erneut ab. Die bei diesem erneuten Abbinden resultierende Härte und Festigkeit beträgt weniger als die Hälfte, jedoch wenigstens ein Viertel der beim ersten Abbinden erhaltenen Härte und Festigkeit. Es wird vermutet, daß diese regenerierbare Bindung auf der erneuten Ausbildung von Wasserstoffbrückenbindungen beruht, weiche die Doppelschichten aus einerseits Calciumionen und Sulfanetraedern und andererseits Wassermolekülen erneut miteinander und/oder mit Sauerstoffzentren, adsorbiertem Wasser u. dgl. an dem Gestein verbinden.
Der Bindemittelgehalt des erfindungsgemäßen Pulvergemisches gewährleistet eine höhere Wasseraufnahmefähigkeit. Das Wasserrückhaltevermögen der mit dem erfindungsgemäßen Pulvergemisch hergestellten Deckschicht ist auch wesentlich höher als dasjenige herkömmlicher, ungebundener Ziegelmehldeckschichten. Das höhere Wasserrückhaltevermögen verringert den Zwang zum Wässern und beeinflußt die Luftfeuchtigkeit über der Deckschicht; aus den genannten Gründen ist die Deckschicht gleichfalls gut für Hallen-Tennisplätze geeignet.
Obwohl es sich um eine gebundene Deckschicht handelt, erfüllt diese die Anforderungen der DIN 18 035, Teil 5, hinsichtlich der Wasserdurehlässigkeit von Tennenbelägen für Spielfelder, Leiehtathletikanlagen und so Tennisfelder. Auch nach Aufnahme des maximal möglichen Wassergehaltes sperrt der Belag den Wasserdurchtritt zum Oberbau nicht, sondern erweist sich als wasserdurchlässig. Auch nach großer Wassereinwirkung, etwa nach einem Dauerregen, wird die erfindungsgemäße Deckschicht wie die aus dem bekannten Pulvergemisch hergestellte nicht weich. Sowohl nach Regenfällen wie nach Dauerfrost ist eine baldige Bespielbarkeit erfindungsgemäßer Plätze gegeben.
Nachstehend wird die Erfindung im einzelnen unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben.
»Pulvergemisch« bezeichnet ein Gemenge aus verschiedenen feinteiligen Materialien, wobei die mittlere
'I Korngröße des Gemenges von 0 bis etwa 3,15 mm reichen kann. Die Korngröße 0 bezeichnet jenes extrem feine
V1 Material, das nach Brechen und Mahlen von natürlichem Gestein stets vorhanden ist, weil die Entfernung diese:
V] extrem feinen Anteile durch Sichten und/oder Waschen einen unvertretbar hohen Aufwand erfordern würde.
;,' Nach einem wichtigen Merkmal der Erfindung müssen 5 bis 20 Gew.-% des Pulvergemisches eine mittlere 5 Korngröße kleiner 20 μίτι aufweisen; d. Iu 5 bis 20 Gew.-% des Pulvergemisches müssen ein Sieb mit einer
I lichten Maschenweite von 20 μπι passieren, so daß die mittlere Korngröße dieses Materials zwischen 0 und
V 20 μΐη liegt. Enthält das Pulvergemisch deutlich mehr als 20 Gew.-°/o an diesem feinteiligen Material einer
Γ, mittleren Korngröße kleiner 20 μπι, so wird eine Deckschicht erhalten, die bei Wasserzutritt schwammig wird
H und eine ungenügende Wasserdurchlässigkeit aufweist Sinkt dieser Anteil an feinteiligem Material einer mittle-
''. ίο ren Korngröße kleiner 20 μπι auf weniger als 5 Gew.-% ab, so kann die erfindungsgemäß angestrebte regene-
!£ rierbare Bindung und das hohe Wasserrückhaltevermögen der Deckschicht nicht erhalten werden.
\. Vorzugsweise weisen entsprechend einer der Ausgestaltungen 10 bis 15 Gew.-% des Pulvergemisches eine
% mittlere Korngröße kbiner 20 μΐπ auf, weil innerhalb dieser Grenzen die besten Ergebnisse hinsichtlich rege-
~. nierbarer Bindung und hohem Wasserrückhaltevermögen der Deckschicht erhalten werden. Es ist wichtig, daß
j; 15 sämtliche Komponenten des Pulvergemisches in diesem Korngrößenbereich kleiner 20 μπι vertreten sind. Der
3 Anteil der Komponenten am Korngrößenbereich kleiner 20 μπι muß nicht der erfindungsgemäß vorgesehenen
|j Zusammensetzung des Pulvergemisches folgen; beispielsweise kann der Anteil an Stuckgips mehr als 25
I Gew.-°/o, nämlich bis zu etwa 35 Gew.-%, und der Anteil an Talkum bis zu etwa 40 Gew.-% dieses Korngrößen-
J bereiches kleiner 20 μηι ausmachen. Vorzugsweise wird jedoch auch die Zusammensetzung des Korngrößenbe-
I 20 reiches kleiner 20 μΐη innerhalb der erfindungsgemäß vorgesehenen Zusammensetzung dei, Pulvergemisches
I gehalten.
i Die Korngrößenverteilung des Pulvergemisches oberhalb 20 μπι soll einer Körnungslinie folgen, die zwischen
§ den Grenzkörnungslinien für Tennenbelagsbaustoffe gemäß DIN 18 035, BI. 5, S. 5, dort Bild 5, liegt. Vorzugs-
1 weise ist eine solche Korngrößenverteilung vorgesehen, deren Körnungslinie etwa in der Mitte zwischen diesen
? 25 Grenzkörnungslinien verläuft. Wie für Tennenbelagsbausioffe uülich, soll das Größtkorn einen Durchmesser
I von 3,15 mm nicht nennenswert übersteigen, um die Verletzungsgefahr in Grenzen zu halten.
I Es ist ebenfalls wichtig, daß durch zweckmäßige Maßnahmen bei der Herstellung und Vermischung sowie
ja durch geeignete Verpackung die Homogenität des Pulvergemisches gewährleistet wird. Sämtl-che Proben eines
I Pulvergemischvorrates zur Herstellung der Deckschicht eines Tennisplatzes sollen im wesentlichen die gleiche
I 30 Zusammensetzung und gleiche Korngrößenverteilung aufweisen, um einen Belag mit einheitlichem Spielverhal-
I ten über die gesamte Spielfläche zu ergeben. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, eine Entmischung des
I Pulvergemisches während der Lagerung, insbesondere jedoch während des Transportes zu vermeiden, was
I zweckmäßigerweise, wie später für das Verfahren zur Herstellung des Sport- oder Spielplatzes erläutert,
§ dadurch geschieht, daß das Pulvergemisch in Gebinde kleiner 500 kg abgepackt wird. Vorzugsweise wird das
I 35 Pulvergemisch in Gebinde mit einem Fassungsvermögen von etwa 100 kg oder weniger abgepackt. Besonders
I bevorzugt werden Säcke mit einem Fassungsvermögen von etwa 50 kg verwendet.
f: Das Naturgestein ist farbiges, natürlich vorkommendes Material. Hinsichtlich der Farbe kommen vor allem
I dunkle, insbesondere grüne, blaue und braune Farbtöne in Betracht, wobei grünliche, graugrüne, blaugrüne und
I ähnliche ""arbtöne besonders bevorzugt werden. Die Verwendung von farbigem Gestein verringert die Lichtre-
I 40 flektion. Die genannten dunklen und gedämpften Farbtöne sind für das menschliche Aufge besonders angenehm.
I Ferner heben sich vor dem resultierenden dunklen Hintergrund die weißen Markierungslinien besonders deut-
p lieh ab. Die Anwendung von natürlich vorkommendem Material ergibt einen preiswerten farbigen Belag.
I Das Gestein soll eine hohe Abriebbeständigkeit aufweisen. Bei der Prüfung auf Verschleiß nach D-N 52 108
\ soll der Abrieb, bestimmt an massiven Stein, einen Wert von 20 cm3/50 cm2 nicht überschreiten. G:it bewährt hat
I 45 sich Geltein, das unter diesen Pn.fbedingungen einen Volumenverlust durch Schleifverschleiß von etwa 12 bis
I 18 rm3/50 cm2 aufweist. Weiterhin soll das Gestein eine Druckfestigkeit von wenigstens 10 000 N/cm2 aufweisen.
ξ An beispielhaften Materialien wurde sogar eine Druckfestigkeit von 20 000 N/cm2 und mehr festgestellt, was ein
I Zermahlen solcher Gesteinskörner unter dem Gewicht eines Sportlers sicher ausschließt.
I Die erfindungsgemSß ausgewählten Gesteine sind Diabase (Grünsteine) und/oder Prasinite (Grünschiefer)
I so sowie verwandte Facies. Die genannten Gesteine sind sämtlich durch Metamorphose basischer Eruptiv-Gestei-
I ne entsanden und bilden eine Gruppe recht ähnlicher Gesteine, die sich durch hohe Festigkeit und Zugfestigkeit
I auszeichen. Gemeinsam ist ihnen eine grüne, graue, graugrüne bis blaugrüne Farbe.
I Die charakteristischen Gemengeteile des Diabas sind Natronkalkfeldspat, Augit, Hornblende und Quarz;
1 gelegentlich ist zusätzlich Olivin vorhanden. Der Augit ist häufig in Chlorit umgewandelt, so daß der Diabas-
\. 55 schiefer in Chloritschiefer übergeht. Mit dem Hinweis auf verwandete Facies sollen beispielsweise aucn derarti-
I ge Abwandlungen und nahe Verwandte der genannten Gesteine umfaßt sein. Die Diabase werden häufig auch
•j als Grünsteine bezeichnet. Nachstehend sind die Zusammensetzungen für Diabase aus verschiedenen Fundstel-
I !en angegeben.
60 ,
Diabas
Südnorwegisches Silvretta
Urgestein Schweiz
SiO2 52,3 5,1
TiO2 2,8 3,7
Al2O3 14,7 14,0
Fe2O3 4,3 4,7
FeO 8,8 6,2
MnO 0,2 0,1
MgO 4,6 3,4
CaO 9,0 5,7
Na2O 2,5 4,1
K2O 1,2 2,4
P2O5 0,2 0,6
Die wichtigsten MiriefalbesiandieiJe des Frasinit sind Albit, ί iornblende, Epidot, begleitet von Chlorit, Glaukophan, eventuell Quarz und manchmal auch Sericit. Häufig tritt eine stark zerfaserte, lichtgrüne Hornblende auf, neben der oft Klinochlor vorhanden ist. Die Prasinite werden auch als Grünschiefer bezeichnet und stehen in enger Verwandschaft zum Glaukophan-Schiefer (Glaukophanite). Nachstehend ist eine typische Zusammensetzung eines Prasinit angegeben.
Prasinit
aus der Randschieferzone der Münchberger Gneismasse
Probe I (Raum Döhlau) Probe II (Raum Wirsberg)
47,6
7'5 30
3,5 35
0,6
ca. 8%, davon etwa 4% CO2
Einzelheiten zur Entstehung dieser Gesteine, zu deren Zusammensetzung und Fundstellen lassen sich beispielsweise dem Fachbuch »Gesteinskunde« von Friedrich Rinne, Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung 4Q 1928—1940, Leipzig, entnehmen.
In der Nachbarschaft dieser natürlich vorkommenden Gesteine befinden sich häufig Talkum-führende Gesteinszonen, oder die genannten Gesteine sind weitgehend homogen mit Talkum durchsetzt. Talkum ist ein bekanntes Mg-Silikat der angenäherten Struktur (Mg3[OH]2Si-(OiO) und bildet zumeist eine undurchsichtige, farblose bis hellgrüne Masse. Eine typische Talkumprobe besteht beispielsweise aus 61% SiO2,31% MgO, 5% H20,1,4% AI2O3,1,1% FeO, 0,3% CaO und 0,1% CO2. Im Rahmen der Erfindung ist festgestellt worden, daß sich ein Talkumanteil des Gesteins vorteilhaft auf die Festigkeit der Deckschicht auswirkt. Die leicht faserige * Struktur des Talkums ergibt in Verbindung mit Gipskristallen und Wasser eine dreidimensional vernetzte Struktur hoher Bindungsstärke. Darüber hinaus verleiht ein Talkumgehalt der Deckschicht eine gewisse Nach- &^ giebigkeit ?■'-
Der Talkumgehalt des Gesteins soll wenigstens 5 Gew.-% betragen und kann bis zu etwa 30 Gew.-% reichen. Vorzugsweise ist ein Talkumgehalt von etwa 10 bis 25 Gew.-% des Gesteins vorgesehen. Sofern das verwendete Gestein nicht bereits im natürlich vorkommenden Zustand einen Talkumgehalt in dieser Größenordnung aufweist, kann dem zerkleinerten Gestein nachträglich Talkum zugesetzt werden. Entsprechendes Talkum ist handelsüblich zugänglich. Das nachträglich zugesetzte Talkum soll eine mittlere Korngröße kleiner 63 μΐη aufweisen, um gemeinsam mit dem Gips-Bindemittel und dem anderen feinen Gesteinsanteil beim Abbinden mit Wasser ein feines Gefüge zu ergeben, das ein hohes Wasserrückhaltevermögen aufweist
Bei Bedarf können verschiedene Gesteinssorten, etwa ausgewählter Diabas und ausgewählter Prasinit nach der Zerkleinerung miteinander vermischt werden, um bestimmte Färbungen hervorzurufen oder einen gewünschten Talkumgehalt des gesamten Gesteins einzustellen.
Vorzugsweise wird als Gestein Prasinit eingesetzt, der bereits als natürlich vorkommendes Material einen Talkumgehalt zwischen 5 und 30 Gew.-% aufweist Geeigneter Prasinit kommt beispielsweise in Lagerstätten in Nordbayern, etwa im Raum Hof vor und weist einen Talkumgehalt zwischen etwa 15 und 20 Gew.-% auf. Zumindest nach der Zerkleinerung wird ein Prasinitgemenge mit einem homogenen Talkumgehalt zwischen 15 und 20 Gew.-% erhalten.
SiO2 42,7
Fe2O3 10,0
Al2O3 17,3
TiO2 1,0
CaO 10,9
MgO 73
Na2O 1,8
K2O 0,9
Glühverlust ca. £
Die Gewinnung, Aufbereitung und Zerkleinerung der genannten, natürlich vorkommenden Gesteine ist bekannt und soll hier nicht im einzelnen dargelegt werden; Einzelheiten lassen sich beispielsweise Fachbüchern zur Gesteinsaufbereitung entnehmen.
Als weiterer Bestandteil desTulvergemisches ist Stuckgips vorgesehen. Wie bereits oben ausgeführt, wird er unter dem Gesichtspunkt ausgewählt, daß eine Deckschicht erhalten wird, deren Bindung zumindest teilweise regenerierbar ist. Hierzu sind einige Stuckgipssorten geeignet, die handelsüblich beispielsweise über den Bau- *;toffgroßhandel zugänglich sind. Die Eignung einer ausgewählten Stuckgipssorte zur Gewährleistung der regenerierbaren Bindung wird zweckmäßigerweise empirisch festgestellt. Hierzu reichen einige wenige einfache Versuche unter gleichbleibenden Bedingungen aus.
ίο Beispielsweise werden 15 Gew.-%: des zu prüfenden Stuckgipses mit 85 Gew.-% Gestein (das seinerseits etwa 15 bis 20% Talkum enthält) trocken vermischt, das Gemisch in einer etwa 8 cm dicken Schicht ausgebreitet, mit Wasser gesättigt und anschließend verdichtet. Nach dem Abbinden wird an einer Stelle der abgebundenen Schicht deren Härte bzw. Festigkeit bestimmt, beispielsweise anhand des Verschleißverlustes bei schleifender Beanspruchung. Daraufhin wird eine andere Stelle wenigstens 3 cm tief mechanisch aufgerauht, das resultierende Gemenge an Ort und Stelle erneut mit Wasser versehen und verdichtet. Bei einem gut geeigneten Stuckgips macht die nach dem erneuten Abbinden resultierende Härte bzw. Festigkeit wenigstens 25% der nach dem ersten Abbinden erhaltenen Härte bzw. Festigkeit aus. Entsprechender Stuckgips wird eingesetzt, weil mit der regenerierbaren Bindung überraschenderweise auch ein besonders hohes Wasserrückhaltevermögen verbunden ist, welches, wie bereits erwähnt, auch dasjenige herkömmlicher Ziegelmehl-Deckschichten um ein mehrfaches übersteigt.
In der Regel ist ein Stuckgips um so besser geeignet, je geringer seine Schüttdichte ist. Zweckmäßigerweise soll es sich um sehr feines Material mit einem hohen Anteil an mikrokristallinem Halbhydrat CaSO,i-1/2^0 handeln, das nach dem Calcinieren nicht mehr gemahlen worden ist.
Es ist erkannt worden, daß es nicht in erster Linie auf die Leimkraft des Stuckgipses, sondern auf die Fähigkeit zur regenerierbaren Bindung, verbunden mit dem hohen Wasserrückhaltevermögen, ankommt Es ist daher ' nicht erforderlich, die weitgehend reinen und qualitativ hochwertigen Gipse mit hoher Leimkraft (beispielsweise Gipse aus Neufundland) einzusetzen. Vielmehr kann Stuckgips eingesetzt werden, der beispielsweise durch Aufbereitung und Brennen von in der Bundesrepublik vorkommenden Gipsen erhalten worden ist. Der Stuckgips kann Verzögerer enthalten, um den Abbindezeitpunkt hinauszuschieben; geeignete und bekannte Verzögerer sind beispielsweise hydrolisierte Eiweißverbindungen, Borate, Polyphosphate, Acetate u. dgl. Die mittlere Teilchengröße des Stuckgipses soll 400 μπι, vorzugsweise 200 μίτι, nicht übersteigen.
Der Anteil an Stuckgips macht 5 bis 25 Gew.-% des gesamten Pulvergemisches zur Herstellung der Deckschicht aus. Macht der Anteil weniger als 5 Gew.-% aus, so wird keine wesentliche Verbesserung hinsichtlich des Wasserrückhaltevermögens der resultierenden Deckschicht erhalten. Bei Anteilen über 25 Gew.-% wird die abgebundene Masse zu dicht; es resultiert eine mörtelartige Masse, deren Rutschverhalten an der Belagoberfläche unbefriedigend und deren Wasserdurchlässigkeit zu gering ist Vorzugsweise macht der Anteil an Stuckgips 6 bis 15 Gew.-% aus. Bereits em Gipsanteil von 6 bis 9 Gew.-% ergibt eine zufriedenstellende Deckschicht S hinsichtlich regenerierbarer Bindung und erhöhtem Wasserrückhaltevermögen. Bei Stuckgipsen mit höheren — Anteilen an inerten Bestandteilen, wie sie häufig bei Stuckgipsen aus deutschen Lagerstätten auftreten, kann der
Stuckgipsanteil vorzugsweise 10 bis 15 Gew.-% des Pulvergemisches ausmachen. i
Das erfindungsgemäße Pulvergemisch besteht im wesentlichen aus dem genannten Gestein und Stuckgips. « Neben diesen Hauptkomponenten können im Einzelfall noch bestimmte Zusätze in kleineren Mengen vorgesehen werden; hierzu gehören die bereits erwähnten Verzögerer zur Beeinflussung des Abbindezeitpunktes des Gipses; ferner können Substanzen zur Hemmung des Wachstums von Moos, Gras u. dgl. zugesetzt werden.
Zur Bereitung des erfindungsgemäßen Pulvergemisches werden das zerkleinerte Gestein, der trockene Stuckgips und pulverförmiges Talkum unter weitgehendem Feuchtigkeitsausschluß homogen miteinander vermischt. Das Vermischen kann in bekannten Vorrichtungen erfolgen, beispielsweise in einer Mischtrommel oder -schnekke.
Um die Homogenität der Zusammensetzung und Korngrößenverteilung zu gewährleisten, erfolgt das Vermisehen vorteilhafterweise kontinuierlich, und das anfallende Mischgut wird direkt, d. h. ohne Zwischenlagerung, in einem Silo od. dgl. in die vorgesehene Gebinde abgepackt. Das gebrochene und gemahlene Gestein wird vorteilhafterweise in Chargen unterschiedlicher Korngrößenbereiche klassifiziert, und die einzelnen Chargen werden dann aus deren Vorratsbehältern kontinuierlich und mit ausgewähltem Durchsatz der Mischtrommel bzw. -schnecke zugeführt, um die angestrebte Körnungslinie des Pulvergemisches in verhältnismäßig engen Toleranzen einzuhaken.
Nach dem Vermischen wird das erhaltene Pulvergemisch verpackt und trocken gelagert Das Pulvergemisch wird vorzugsweise in Gebinden kleiner 500 kg abgepackt, um eine Entmischung der Bestandteile im Verlauf der Lagerung und des Transportes zu vermeiden. Gut geeignet und besonders bevorzugt sind Papier- oder Kunststoffsäcke mit einem Fassungsvermögen von 50 kg. ^
Beim Verfahren zur Herstellung des Sport- oder Spielplatzes, insbesondere Tennisplatzes, wird das erfindungsgemäße Pulvergemisch in trockenem Zustand auf einen vorbereiteten Oberbau aufgebracht und planiert, mit Wasser gesättigt und anschließend zum jeweils ermittelten Zeitpunkt gewalzt Der Oberbau soll wasserabführend und im wesentlichen eben planiert sein. Im Falle des einfachen Wegebaues kann es sich bei diesem Oberbau um den natürlich anstehenden Boden handeln, der gegebenenfalls verdichtet und/oder zusätzlich mit einer Schicht Kies und/r ier Sand versehen worden ist Die Anforderungen an den Oberbau von Spiel- oder Sportplätzen sind in der Fachwelt bekannt, und das erfindungsgemäße Pulvergemisch erfordert keine Abweichungen von den üblichen Anforderungen gemäß DIN 18 035, Teil 5. Für Hallenplätze kann als Unterbau eine mit entsprechendem Gefalle versehene Beton- oder Asphaltschicht dienen, auf der zweckmäßigerweise eine
dynamische Schicht vorgesehen wird, um die gewünschte Elastizität zu gewährleisten. Sofern unmittelbar unterhalb der Deckschicht aus dem erfindungsgemäßen Pulvergemisch eine dynamische Schicht vorgesehen ist, soll diese vorzugsweise aus Wasser zurückhaltenden Stoffen wie Schlacke oder Lava bestehen.
Entsprechend einer Weiterbildung des Verfahrens wird das trockene Pulvergemisch in einer Schichtdicke von 1 und 4 cm aufgebracht.
Die planierte Pulvergemischschicht wird mit Wasser besprüht. Zweckmäßigerweise dient hierzu ein Sprühstrahl möglichst feiner Wassertröpfchen, der so lange aufgebracht wird, bis die Pulvergemischschicht über ihre gesamte Schichtdicke wassergesättigt ist. Um nicht nur das zur Bildung des Dihydrates erforderliche Wasser "bereitzustellen, sondern auch das absorptiv bindbare Wasser zur Verfügung zu stellen, sollen pro 1 kg Stuckgips • gemäß einer anderen Weiterbildung des Verfahrens wenigstens etwa 0,8 bis 1,5 I Wasser aufgebracht werden. Im Zweifelsfall wird eher mehr als weniger Wasser aufgebracht, um die Wassersättigung zu gewährleisten, und um eine gute Verzahnung der abgebundenen Deckschicht mit dem Oberbau zu erreichen.
Daraufhin wird die wassergesättigte Pulvergemischschicht verdichtet. Es ist wichtig, daß die Pulvergemischschicht zuerst mit Wasser gesättigt und anschließend verdichtet wird, weil bei der umgekehrten Schrittfolge die aufgabengemäß angestrebte regenerierbare Bindung der Deckschicht nicht erhalten wird.
Das Verdichten der wassergesättigten Pulvergemischschicht erfolgt mittels einer Walze, wie sie zum Walzen herkömmlicher Ziegelmehlplätze eingesetzt wird; eine solche Walze hat ein Vollgewicht von etwa 500 kg. Vorzugsweise wird jedoch eine schwerere Walze vorgesehen, die ein? höher? Dnirliansiihnng erlaubt.
Bei einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird eine Walze mit einem Vollgewicht von wenigstens 750 kg eingesetzt. Mit einer solchen, je nach Bandagenbreite und -durchmesser beispielsweise bis 1200 kg schweren Walze wird eine mehrmalige Passage, vorzugsweise aus verschiedenen Richtungen, vorgesehen; beispielsweise soll die Walze 3 bis 5mal jede Stelle der wassergesättigten Pulvergemischschicht überqueren, um ! I eine ausreichende Verdichtung zu gewährleisten.
Der örtlich jeweils zu ermittelnde Zeitpunkt des Walzens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa der Umgebungstemperatur, der Anwesenheit eines Verzögerers im Pulvergemisch und der verwendeten besonderen Sorte Stuckgips. Zweckmäßigerweise wird dieser Zeitpunkt an Ort und Stelle empirisch ermittelt. Unmittelbar nach der Wassersättigung ist die Pulvergemischschicht zunächst weich. Die Bildung der Gipskriställchen CaSO4-2H2O erfolgt autokatalytisch an entsprechenden Kristallisationskeimen, zu deren Bildung eine gewisse Zeitspanne verstreichen muß. Danach erfolgt die Abbindung recht rasch und ist mit einer deutlichen und fühlbaren Zunahme der Härte der Pulvergemischschicht verbunden. Es wird dann gewalzt, wenn die Pulverge-
mischschicht anfängt, hart zu werden. Bei der Anwendung von Verzögerer enthaltendem Pulvergemisch tritt dieses Hartwerden etwa 20 bis 30 Min. nach der Wassersättigung ein.
Nach dem Verdichten hält man die Schicht zweckmäßigerweise 12 bis 15 Std. lang unbespielt, um Beschädigungen der Oberfläche zu vermeiden. Anschließend kann die Deckschicht ohne weiteres bespielt werden. Zur a Förderung des Aufrauhens und Verbesserung des Rutschverhaltens wird zweckmäßigerweise vor der ersten
Ingebrauchnahme des Platzes nochmals eine dünne Schicht trockenes Fein-Gestein aufgeworfen. Diese nachträglich aufgeworfene Schicht dient lediglich dazu, bewegliche Gesteinskörner zu liefern, um das angestrebte Gleit- bzw. Rutschverhalten am Anfang sicherzustellen. Beim Gebrauch eines solchen Platzes, beispielsweise zum Tennisspielen, wird dann die erforderliche Menge an losem Oberflächenmaterial unmittelbar durch den Gebrauch erzeugt und nachgeliefert. Überschüssiges Oberflächenmaterial wird infolge der regenerierbaren Bindung wieder an die Deckschicht gebunden.
Hinsichtlich des Spielkomforts, des Rutschverhaltens und des Sprungverhaltens des Balles unterscheiden sich die erfindungsgemäßen Tennisplätze nicht nennenswert von herkömmlichen Ziegelmehlplätzen. Auch von ί I geübten Tennisspielern wurden die erfindungsgemäßen Tennisplätze ohne weiteres angenommen.
An einem erfindungsgemäßen Tennisplatz, Außenplatz auf Tennenoberbau gemäß DIN 18 035, Teil 5, wurde das Ballspringverhalten untersucht und mit dem Ballspringverhalten auf Ziegelmehlplätzen verglichen. Die Untersuchung erfolgte entsprechend den vom Deutschen Tennisbund erarbeiteten Richtlinien, wobei zum Flachschuß eine übliche Ballwurfmaschine verwendet wurde, während beim Fallversuch der Ball aus einer Höhe von 2 m auf den jeweiligen Belag fiel. Bestimmt wurden unter den bekannten Bedingungen der Reflexionswinkel, die Reflexionsweite, die Reflexionshöhe und die Ballreflexion. Die Auswertung erbrachte das nachstehend tabellarisch wiedergegebene Ergebnis.
.
Gepflegter Tennenbelag Zulässige Erfindungsgemäßer Belag
,„ mit Ziegelmehl-Deckschicht Schwankungsbreite (86%Prasinitmitca.l8%
- Talkum und 14% Stuckgips
Reflexionswinkel 100% 73—108% 96%
Reflexionsweite 100% 89—128% 108%
Reflexionshöhe 100% mind. 90% 98%
Ballreflexion 100% mind. 90% 98%

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    L Pulvergemisch zur Erzeugung einer wasserdurchlässsigen Deckschicht eines Sport- oder Spielplatzes, insbesondere Tennisplatzes, im wesentlichen bestehend aus zerkleinertem Naturgestein und anorganischem Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß
    a) das anorganische Bindemittel Stuckgips ist,
    b) der Bindemittelgehalt 5 bis 25% des Pulvergemisch-Gewichtes ausmacht,
    c) als Naturgestein ein Diabas und/oder ein Prasinit sowie verwandte Facies dienen,
    d) das Naturgestein, bezogen auf sein Gewicht, 5 bis 30% Talkum enthält, welches entweder bereits im
    Naturgestein enthalten oder nachträglich zugefügt worden ist, und
    e) 5 bis 20 Gew.-% des Pulvergemisches eine mittlere Korngröße kleiner 20 μηι aufweisen.
DE19833305691 1983-02-18 1983-02-18 Pulvergemisch für die Deckschicht eines Sport- oder Spielplatzes insbesondere Tennisplatzes, Verfahren zur Herstellung des Sport- oder Spielplatzes und Sport- oder Spielplatz, insbesondere Tennisplatz mit einer Deckschicht aus dem Pulvergemisch Expired DE3305691C2 (de)

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