DE3539204A1 - Baustoff fuer die deckschicht eines sport- und/oder spielplatzes, insbesondere tennisplatzes, verfahren zur herstellung eines solchen platzes, und sport- und/oder spielplatz, insbesondere tennisplatz mit einer deckschicht aus dem baustoff - Google Patents
Baustoff fuer die deckschicht eines sport- und/oder spielplatzes, insbesondere tennisplatzes, verfahren zur herstellung eines solchen platzes, und sport- und/oder spielplatz, insbesondere tennisplatz mit einer deckschicht aus dem baustoffInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Sport- und/oder Spielplätze,
insbesondere Tennisplätze. Weiterhin betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung von Sport- und/oder Spielplätzen, insbesondere
Tennisplätzen. Schließlich betrifft die Erfindung
einen Baustoff zur Erzeugung der Deckschicht solcher Plätze.
Aus der Deutschen Patentschrift 27 43 533 ist ein Kunststoffbelag
für Sportplätze, insbesondere Tennisplätze bekannt, der
eine gummielastische Tragschicht aufweist, in welcher gummielastische
Körper verankert sind. Diese Körper stehen mit ihrem
oberen Teil hervor und bilden durch ihre Anordnung Zwischenräume
zwischen den oberen Körperteilen. Die Zwischenräume sind
mit losen, auf die Tragschicht aufgetragenen Körnern einer kleineren
Korngröße als die gummielastischen Körper ausgefüllt. Vorzugsweise
bestehen diese Körner aus Gummi oder einem anderen
elastomeren Kunststoff. In der dazugehörigen Offenlegungsschrift
ist auch angegeben, daß die feinen Körner der Abdeckschicht
aus Ziegelmehl bestehen können (vgl. DE-OS 27 43 533, Anspruch
11). Derartige Kunststoffplätze mit einer Deckschicht
aus mineralischem Korngemenge sind bislang in der Praxis nicht
realisiert worden.
Weiterhin ist aus der Deutschen Offenlegungsschrift 19 37 761
ein Verfahren zum Stabilisieren von Tennisplätzen gegen mechanischen
Verschleiß bekannt, bei welchem das Gesteinsgemisch
der Deckschicht des Tennisbelags mit einer wässerigen Dispersion
von wasserunlöslichen Homo- oder Kopolymerisation von Vinylverbindungen
vermischt wird. Als solche Vinylverbindungen dienen
vorzugsweise Vinylazetat, Vinylproprionat und andere Ester
der Acrylsäure oder Methacrylsäure.
Typischerweise besteht der Belag bzw. die Deckschicht einer
Tennenfläche aus einem mineralischen Korngemenge der Körnung
0/3. Entsprechende Tennisplätze weisen beispielsweise eine
Deckschicht aus Ziegelmehl, Rotgrant, feinteiligem Naturgestein
(wie es beispielsweise aus der DE-OS 33 05 691 bekannt
ist), Asche, Schlacke oder anderem mineralischen Tennenmaterial
auf. Die Bindung des mineralischen Korngemenges setzt einen
gewissen Wassergehalt voraus. Bei einem typischen Tennenbelag
speichert die unterhalb der Deckschicht befindliche dynamische
Schicht Wasser und gibt dieses bei trockener Witterung
zur Feuchthaltung der Deckschicht wieder ab.
Bei einem Kunststoffbelag der oben bezeichneten Art ist diese
Möglichkeit der Wasserspeicherung nicht oder wenigstens nicht
in ausreichendem Ausmaß gegeben, so daß die Gefahr einer Staubbildung
besteht, wenn die Deckschicht aus mineralischem Korngemenge
besteht. Besonders lästig ist diese Staubbildung bei Innenplätzen,
bei denen eine Wässerung nur beschränkt möglich ist.
Davon ausgehend besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, einen Baustoff für die Deckschicht von Spiel- und/oder
Sportplätzen, insbesondere Tennisplätzen bereitzustellen, der
auf einer Tragschicht aus Kunststoff-gebundenen Granulat aufgebracht
werden kann, dort ausreichend haftet, preiswerter ist,
als das bekannte lose Rollkorn aus Gummi, und wesentlich weniger zur
Staubbildung neigt als die bekannten mineralischen Korngemenge
für Tennenbeläge. Dieser Baustoff soll insbesondere auch für
Innenplätze geeignet sein, die vor Regen und Schnee geschützt
sind, und bei denen eine regelmäßige Wässerung nicht möglich
ist.
Ausgehend von einem Baustoff zur Erzeugung einer Deckschicht
eines Sport- und/oder Spielplatzes, insbesondere Tennisplatzes,
der im wesentlichen aus einem mineralischen Korngemenge der
Körnung 0/3 besteht, ist die erfindungsgemäße Lösung dieser
Aufgabe dadurch gekennzeichnet, daß die Körner des Korngemenges
mit einem mehrwertigen Alkohol getränkt und/oder ummantelt sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Baustoffes
betreffen die Art und Auswahl des mehrwertigen Alkohols, dessen
Anteil und die mittlere Teilchengröße des Gemisches aus Korngemenge
und mehrwertigem Alkohol.
Ein weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung eines Sport- und/oder Spielplatzes,
insbesondere Tennisplatzes, wobei auf einer Tragschicht aus
einem Kunststoff-gebundenen Granulat eine Deckschicht aus einem
mineralischen Korngemenge aufgebracht wird. Die Besonderheit des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß als Baustoff ein
Korngemenge aufgebracht wird, das mit einem mehrwertigen Alkohol
behandelt worden ist, so daß die Körner dieses Korngemenges mit
diesem mehrwertigen Alkohol getränkt und/oder ummantelt sind.
Vorzugsweise wird ein bei Umgebungstemperatur flüssiger, mehrwertiger
Alkohol verwendet, und eine geeignete Behandlung besteht
darin, das trockene Korngemenge mit dem flüssigen Alkohol zu versetzen
und eine ausreichende Zeitspanne lang in einem Zwangsmischer
zu mischen.
Vorzugsweise dient als Kunststoff zur Erzeugung der Kunststoff-
gebundenen Tragschicht ein zu einem Elastomer aushärtendes Präpolymeren-
Gemisch, und der Baustoff wird vor der völligen Aushärtung
des Präpolymeren-Gemisches auf der Granulatschicht aufgebracht.
Ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines Sport- und/oder Spielplatzes, insbesondere
Tennisplatzes, wobei auf einem vorbereiteten Untergrund ein an
Luft aushärtendes Gemisch aus Polyurethan-bildenden Präpolymeren
und Gummi- und/oder Kautschukgranulat aufgebracht wird. Auch
wenn ein solches Gemisch geglättet wird, weist eine solche
Schicht Zwischenräume zwischen den oberen Teilen der Granulatkörner
auf. Erfindungsgemäß wird auf der feuchten, noch nicht
völlig ausgehärteten Granulatschicht ein mineralisches Korngemenge
aufgebracht, das mehrwertigen Alkohol enthält. Bei dem
mehrwertigen Alkohol kann es sich beispielsweise um Glycerin,
um ein flüssiges bis flüssig-viskoses Polyethylenglykol und/oder
um ein Gemisch solcher mehrwertigen Alkohole handeln.
Vorzugsweise wird der die Deckschicht bildende Baustoff in einer
Menge von etwa 2 bis 8 kg/m2 auf die feuchte, noch nicht völlig
ausgehärtete Granulatschicht aufgebracht. Besonders bevorzugt
werden etwa 3 bis 6 kg/m2 Baustoff aufgebraucht, was erfahrungsgemäß
eine Deckschicht mit einer Schichtdecke bis zu 3 mm liefert.
Beispielsweise kann der Baustoff in dünner, gleichmäßiger Schichtstärke
aufgeworfen werden und dann mit einer leichten Handwalze
angedrückt werden.
Noch ein weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung betrifft
einen Sport- und/oder Spielplatz, insbesondere Tennisplatz, mit
einer Deckschicht aus mineralischem Korngemenge auf einer Tragschicht
aus Kunststoff-gebundenem Granulat. Erfindungsgemäß ist
die Deckschicht aus dem oben erläuterten Baustoff erzeugt worden,
nämlich einem mineralischen Korngemenge mit einem Gehalt
an mehrwertigem Alkohol.
Besonders bevorzugt handelt es sich bei einem solchen Sport- und/
oder Spielplatz, insbesondere Tennisplatz um einen vor Regen und
Schnee geschützten Innenplatz.
Aus den Deutschen Patentschriften 27 43 533 und 28 26 206 sind
Sport- und/oder Spielplätze, insbesondere Tennisplätze bekannt,
die eine Tragschicht aus Kunststoff-gebundenem Granulat aufweisen.
Wegen der Zwischenräume zwischen den oberen Teilen der Granulatkörner
bzw. der Porosität der Oberfläche kann auf einer
solchen Tragschicht loses Rollkorn aufgebracht werden, so daß
auch auf einem Kunststoffbelag die für Ziegelmehl typische Gleitwirkung
bei ausreichender Standsicherheit gewährleistet wird.
Mit der Bezugnahme auf diese Patentschriften soll deren Inhalt
- soweit zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung hilfreich
und notwendig - auch zum Bestandteil der vorliegenden Unterlagen
gemacht werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde überraschenderweise
festgestellt, daß die herkömmlichen, für Tennenbeläge typischen
mineralischen Korngemenge dann als loses Rollkorn auf einem
Kunststoff-Belag mit einer körnig strukturierten Oberfläche aufgebracht
werden können, wenn sie einen kleinen Anteil an mehrwertigem
Alkohol enthalten. Als mehrwertiger Alkohol dient vorzugsweise
eine bei Umgebungsbedingungen (20°C) flüssig bis
flüssig-viskose, aliphatische Polyhydroxy-Verbindung. Der mehrwertige
Alkohol schafft eine
ausreichende Bindung zwischen den einzelnen Körnern des Korngemenges.
Vorzugsweise ist ein wenigstens leicht hykoskopischer,
mehrwertiger Alkohol vorgesehen, welcher der umgebenden Luft
Feuchtigkeit entzieht und an das Korngemenge bindet. Auf diese
Weise kann die Gefahr der Staubbildung erheblich eingeschränkt
und die Notwendigkeit zur Wässerung weitgehend, wenn nicht vollständig,
beseitigt werden.
Die im Rahmen der Erfindung vorgesehenen aliphatischen Polyalkohole
wie etwa Glycerin, Polyalkylenglykole und dergleichen sind unter
den typischen Umgebungsbedingungen chemisch weitgehend inert,
geruchlos und physiologisch unbedenklich. Überraschenderweise
haften diese mehrwertigen Alkohole hervorragend an mineralischen
Tennenbelagsmaterialien, wie etwa Ziegelmehl. Typischerweise
führt die Anwesenheit des mehrwertigen Alkohols zu einer Intensivierung
der Färbung des mineralischen Tennenbelagsmaterials.
Nachstehend wird die Erfindung mehr im einzelnen mit Bezugnahme
auf bevorzugte Ausführungsformen beschrieben.
Der erfindungsgemäß vorgesehene Baustoff dient insbesondere zur
Erzeugung der Deckschicht auf einer Tragschicht, die ihrerseits
aus einem Kunststoff-gebundenen Granulat besteht. Das Granulat
besteht typischerweise aus Gummi, beispielsweise Reifengranulat,
oder aus synthetischem Kautschuk, beispielsweise sogenanntes
EPDM-Granulat. Die mittlere Teilchengröße des Granulats beträgt
typischerweise etwa 1 bis 5 mm. Im Einzelfall kann das gummielastische
Granulat auch einen Anteil an mineralischem Korn
enthalten, der vorzugsweise 30 Gewichtsprozent der Gesamtmenge
des Granulats nicht übersteigt. Weiterhin kann das Granulat im
Einzelfall auch Kunststoffasern enthalten oder durch Kunststoffasern
ersetzt sein, soweit diese als Greifelemente für das lose
aufgebrachte Rollkorn dienen können.
Die Greifelemente für das lose Rollkorn, nämlich das oben erläuterte
Granulat, Fasern oder dergleichen sind mit Kunststoff zu
einer elastomeren Tragschicht gebunden. Als Kunststoff dienen
vorzugsweise unter Luft und/oder Feuchtigkeitseinwirkung aushärtende
Systeme, die nach der Aushärtung ein Elastomer bilden.
Besonders bewährt haben sich Polyurethan-bildende Präpolymere.
Vorzugsweise wird das Kunststoff-Bindemittel in so geringer Menge
eingesetzt, daß eine wasserdurchlässige Tragschicht erhalten
wird. Die Tragschicht kann typischerweise eine Schichtdicke von
10 bis 12 mm aufweisen.
Die Oberfläche der Tragschicht wird weitgehend eben planiert und
geglättet. Zwischen den oberen Teilen der Granulatkörner, Fasern
und/oder sonstigen Greifelementen bestehen jedoch Zwischenräume,
so daß eine poröse, durchbrochene, offene Struktur erhalten
wird, in welcher eine Verankerung des lose aufgebrachten Rollkorns
erfolgt, so daß dieses in seiner Beweglichkeit eingeschränkt
ist und nicht leicht entfernt wird. Im Rahmen der Erfindung
wird als loses Rollkorn ein mineralisches Korngemenge
aufgebracht, wie es typischerweise zur Erzeugung der Deckschicht
von Tennenflächen dient. Beispielsweise kann als mineralisches
Korngemenge Ziegelmehl, Rotgrant, Asche, Schlacke, feinteiliges
Natursteinmaterial etwas aus Diabase und/oder Prasinit, Steinmehl
und sonstige mineralische Tennenbelagsmaterialien verwendet werden.
Das mineralische Korngemenge soll die für Sportplätze,
insbesondere Tennisplätze geforderte Körnung von 0 bis 3 mm
aufweisen. Vorzugsweise wird ein Einkornmaterial mit einer mittleren
Teilchengröße von 0,5 bis 2,0 mm verwendet, um die Staubbildung
noch weiter herabzusetzen.
Die Besonderheit der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß
dieses, an sich bekannte mineralische Korngemenge mit einem mehrwertigen
Alkohol behandelt worden ist, bevor es zur Erzeugung
einer Deckschicht auf der oben erläuterten Tragschicht aufgebracht
wird. Der mehrwertige Alkohol hat die Aufgabe, auch ohne das für
Tennenflächen typische Wässern eine ausreichende Bindung des Korngefüges zu gewährleisten,
aus der Umgebungsluft Feuchtigkeit anzuziehen und/
oder einer Staubbildung entgegenzuwirken. Weiterhin muß der mehrwertige
Alkohol unter üblichen Umgebungsbedingungen weitestgehend
beständig, geruchlos und physiologisch unbedenklich sein. Schließlich
soll eine gute, dauerhafte Haftung an dem mineralischen Material
gewährleistet sein.
Eine Reihe von aliphatischen Polyhydroxy-Verbindungen erfüllen diese
Forderungen. Gut geeignet ist beispielsweise Glycerin. Auch Polyäther/
Polyhydroxy-Verbindungen sind gut geeignet, wobei die Äther-
Sauerstoffatome gegebenenfalls zur Haftung am mineralischen Bestandteil
beitragen. In dieser Hinsicht sind die bekannten Polyalkylenglykole
gut geeignet, die sich beispielsweise vom Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid ableiten.
Der mehrwertige Alkohol muß nicht notwendigerweise in flüssiger
Form vorliegen. Durch trockenes Vermischen bilden auch feste,
pulverförmige Polyalkohole einen Überzug auf den Körnern des
Korngemenges, welcher die Bindung des Korngefüges fördert. Vorzugsweise
wird jedoch ein bei etwa 20°C flüssiger bis flüssig-
viskoser Polyalkohol verwendet, weil mit einfacheren Mitteln
eine gleichmäßige Verteilung erhalten wird. Darüber hinaus sind
die flüssigen niedermolekularen Polyalkohole zumeist stärker
hykroskopisch als die festen, höhermolekularen Polyalkohole.
Gut bewährt haben sich beispielsweise die flüssigen Polyethylenglykole
mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 200 bis 1000,
die vorzugsweise eingesetzt werden. Besonders gut sind Polyethylenglykole
mit einem mittleren Molekulargewicht von 300 bis 600 geeignet.
Gut geeignet ist auch ein Gemisch aus Glycerin und solchen Polyethylenglykolen.
Der Anteil an mehrwertigem Alkohol soll wenigstens 3 Gewichtsprozent
des mineralischen Korngemenges ausmachen, damit eine ausreichende
Bindewirkung erhalten wird. Ein Polyalkohol-Gehalt über
15 Gewichtsprozent hinaus bringt keine weiteren Vorteile. Auch
nach der Behandlung mit mehrwertigem Alkohol soll das Korngemenge
weitgehend trocken, krümelig und schüttfähig sein, um die
Ausbreitung auf der Tragschicht nicht zu beeinträchtigen. Besonders
gut bewährt hat sich ein Polyalkoholgehalt von etwa 6 bis
10 Gewichtsprozent des Korngemenges, der vorzugsweise angewandt
wird.
Durch geeignete Behandlung wird eine weitgehend homogene Verteilung
des Polyalkohols im Korngemenge erreicht. Häufig erleichtert
ein Wasserzusatz die Homogenisierung. Beispielsweise kann
das trockene Korngemenge in einem Zwangsmischer mit dem Polyalkohol
vermischt werden, so daß die einzelnen Körner des Korngemenges
getränkt und/oder ummantelt werden. Typischerweise
bringt eine solche Behandlung eine Intensivierung der Färbung
eines farbigen mineralischen Korngemenges wie etwa Ziegelmehl,
Rotgrant oder dem grün-gräulichen Prasinit.
Nach der Vermengung von mineralischem Material und Polyalkohol
wird das Mischgut vorzugsweise gesiebt, um größere Aggregate zu
beseitigen. Das Mischgut soll ein Sieb mit einer lichten Maschenweise
von etwa 6 mm passieren. Anschließend kann das Mischgut
verpackt und gelagert werden.
Zur Erzeugung der Deckschicht erfindungsgemäßer Sport- und/oder
Spielplätze, insbesondere Tennisplätze wird dieses Mischgut
auf der vorbereiteten Oberfläche einer Kunststoff-gebundenen
Granulatschicht aufgebracht. Gut bewährt hat sich eine Menge
von etwa 3 bis 6 kg/m2, die in der Praxis eine mittlere Schichtdicke
der Deckschicht bis etwa 3 mm liefert.
Vorzugsweise wird dieses Mischgut auf der feuchten, noch nicht
völlig ausgehärteten Granulatschicht aufgestreut und mit einer
leichten Handwalze angedrückt. Hierdurch wird ein Teil des mineralischen
Korngemenges innerhalb der elastomeren Tragschicht fest
verankert. Der erfindungsgemäß vorgesehene Gehalt an mehrwertigem
Alkohol fördert die Bindung des restlichen losen Korngemenges
an diese fest verankerten Mineralkörner.
Das nachstehende Ausführungsbeispiel dient zur weiteren Erläuterung
der Erfindung, ohne diese einzuschränken.
Zur Erzeugung eines Innen-Belages für eine Tennishalle wird der
vorhandene butiminös gebundene Untergrund zuerst gesäubert.
Mittels eines Airless-Spritzgerätes wird ein Haftvermittler,
nämlich ein flüssiger Polyurethan-Primer in einer Menge von
100 g/m2 aufgespritzt. Nach einer Abbindezeit von etwa 6 h wird
mit einem Kunststoff-Fertiger das vorher in einem Zwangsmischer
hergestellte, Polyurethan-gebundene Gummigranulatgemisch in einer
mittleren Schichtdicke von etwa 10 mm fugenlos aufgetragen.
Getrennt davon wird in einem Zwangsmischer das mineralische Korngemenge
mit einem mehrwertigen Alkohol vermischt. Für eine Probefläche
wird trockenes Ziegelmehl der Körnung 0,5 bis 2 mm
mit Glycerin vermischt. Für eine andere Probefläche wird das
nämliche trockene Ziegelmehl mit einem flüssigen Polyethylenglykol
(PEG-Type 400 mit einer mittleren molaren Masse von
380 bis 420 g/mol) vermischt. Für eine weitere Probefläche wird
ein bekanntes grau-grünes mineralisches Natursteinmaterial der
Korngröße 0/3 mit einer Mischung aus gleichen Teilen Glycerin
und flüssigem Polyethylenglykol vermischt.
In jedem Falle werden 100 Gewichtsteile mineralisches Korngemenge
mit etwa 10 Gewichtsteilen Polyalkohol vermischt, dem eine
geringe Menge Wasser zugesetzt worden war. Es wird etwa 5 Minuten
lang gemischt, wobei das Mischprodukt eine einheitliche, deutlich
dunklere Färbung annimmt.
Das danach erhaltene, weitgehend trockene, krümelige Mischprodukt
wird gesiebt (lichte Maschenweite kleiner/gleich 6 mm)
und kann daraufhin abgefüllt und gelagert werden.
Zur Erzeugung der Probeflächen wird dieses Mischprodukt in einer
Menge von ca. 5 kg/m2 auf der oben beschriebenen, feuchten, nicht
ausgehärteten Gummigranulatschicht in dünner Schicht gleichmäßig
aufgebracht ("überworfen") und mit einer leichten Handwalze angedrückt.
Nach vollständiger Aushärtung der Gummigranulatschicht
wird die Deckschicht mittels eines Tennisbesens abgezogen. Nach
Aufspritzen einer Linierung sind die Probeflächen bespielbar.
In allen Fällen sind die Probeflächen hervorragend für das
Tennisspiel geeignet. Die Plätze verbinden die Elastizität eines
Kunststoffbelags mit der Gleit- und Rutschwirkung herkömmlicher
Ziegelmehlplätze. Gegenüber den letzteren ist der Wartungs- und
Pflegeaufwand erheblich geringer. Die so hergestellten Spielflächen
benötigen kein Bewässerungssystem. Es tritt keine Staubbildung
auf. Deswegen sind diese Spielflächen insbesondere für
Innen- bzw. Hallenplätze geeignet.
Claims (17)
1. Baustoff zur Erzeugung einer Deckschicht eines Sport- und/
oder Spielplatzes, insbesondere Tennisplatzes,
im wesentlichen bestehend aus einem mineralischen Korngemenge
der Körnung 0/3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Körner des Korngemenges mit einem mehrwertigen Alkohol
getränkt und/oder ummantelt sind.
2. Baustoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der mehrwertige Alkohol eine aliphatische, wenigstens schwach
hykroskopische Polyhydroxyverbindung ist.
3. Baustoff nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der mehrwertige Alkohol ein Polyalkylenglykol oder ein Gemisch
verschiedener Polyalkylenglykole ist.
4. Baustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der mehrwertige Alkohol bei 20° Celsius flüssig bis flüssigviskos
ist.
5. Baustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der mehrwertige Alkohol ein Polyethylenglykol mit einem mittleren
Molekulargewicht von 200 bis 1000, insbesondere von
300 bis 600 ist.
6. Baustoff nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der mehrwertige Alkohol Glycerin ist.
7. Baustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Korngemenge 3 bis 15 Gewichtsprozent mehrwertigen Alkohol
enthält.
8. Baustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Korngemenge 6 bis 10 Gewichtsprozent mehrwertigen Alkohol
enthält.
9. Baustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das den mehrwertigen Alkohol enthaltende Korngemenge ein
weitgehend trockenes, krümeliges Material darstellt, dessen
mittlere Teilchengröße einer Siebmaschenweite kleiner 6 mm
entspricht.
10. Verfahren zur Herstellung eines Sport- und/oder Spielplatzes,
insbesondere Tennisplatzes,
wobei auf einer Tragschicht aus einem Kunststoff-gebundenen
Granulat eine Deckschicht aus einem mineralischen Korngemenge
aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Baustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 9 aufgebracht
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
als Kunststoff ein zu einem Elastomer aushärtendes Präpolymeren-
Gemisch dient, und
der Baustoff vor der völligen Aushärtung des Präpolymeren-
Gemisches aufgebracht wird.
12. Verfahren zur Herstellung eines Sport- und/oder Spielplatzes,
insbesondere Tennisplatzes,
wobei auf einem vorbereiteten Untergrund ein an Luft aushärtendes
Gemisch aus Polyurethan-bildendem Präpolymeren
und Gummi- und/oder Kautschukgranulat aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf der feuchten, noch nicht völlig ausgehärteten Granulatschicht
ein Baustoff nach einem der Ansprüche 1 bis 9 aufgebracht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Baustoff in einer Menge von 2 bis 8 kg/m2, insbesondere
in einer Menge von 3 bis 6 kg/m2 aufgebracht wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Baustoff auf die noch feuchte Granulatschicht in dünner,
gleichmäßiger Schichtstärke aufgeworfen und mit einer leichten
Handwalze angedrückt wird.
15. Sport- und/oder Spielplatz, insbesondere Tennisplatz,
mit einer Deckschicht aus einem mineralischen Korngemenge
auf einer Tragschicht aus Kunststoff-gebundenem Granulat,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Deckschicht aus einem Baustoff nach einem der Ansprüche
1 bis 9 erzeugt worden ist.
16. Sport- und/oder Spielplatz, insbesondere Tennisplatz,
nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Tragschicht aus Gummi- und/oder Kautschukgranulat besteht
und mit Polyurethan gebunden ist.
17. Sport- und/oder Spielplatz, insbesondere Tennisplatz,
nach Anspruch 15 und 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Platz ein vor Regen und Schnee geschützter Innenplatz
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853539204 DE3539204A1 (de) | 1985-11-05 | 1985-11-05 | Baustoff fuer die deckschicht eines sport- und/oder spielplatzes, insbesondere tennisplatzes, verfahren zur herstellung eines solchen platzes, und sport- und/oder spielplatz, insbesondere tennisplatz mit einer deckschicht aus dem baustoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853539204 DE3539204A1 (de) | 1985-11-05 | 1985-11-05 | Baustoff fuer die deckschicht eines sport- und/oder spielplatzes, insbesondere tennisplatzes, verfahren zur herstellung eines solchen platzes, und sport- und/oder spielplatz, insbesondere tennisplatz mit einer deckschicht aus dem baustoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3539204A1 true DE3539204A1 (de) | 1987-05-07 |
Family
ID=6285202
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853539204 Withdrawn DE3539204A1 (de) | 1985-11-05 | 1985-11-05 | Baustoff fuer die deckschicht eines sport- und/oder spielplatzes, insbesondere tennisplatzes, verfahren zur herstellung eines solchen platzes, und sport- und/oder spielplatz, insbesondere tennisplatz mit einer deckschicht aus dem baustoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3539204A1 (de) |
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