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Die Erfindung betrifft einen Belag für Sportplätze, insbesondere Tennisplätze, der eine lose geschüttete Schicht von Kunststoffteilchen aufweist.
Bei Sportarten, wie bei Tennis, bei denen der Sportler viel Laufarbeit mit Starten, Beschleuni- gen und vielfach abruptem Abbremsen zu bewältigen hat, haben sich bisher insbesondere Rasen- plätze oder, bei den sogenannten Hartplätzen, Spielplätze mit einer Oberflächenschicht aus lose geschüttetem und gewalztem Ziegelmehl bewährt. Ein wesentlicher Vorteil solcher Ziegelmehlplätze liegt darin, dass der Sportler bei einer abrupten Abbremsbewegung mit dem abbremsenden Bein geringfügig ausgleitet, wodurch die dabei aufzunehmenden Spitzenbelastungen verringert und die Gelenke und Bänder der Beine geschont werden. Anderseits sind Elastizität, Dämpfung und das Reibungsverhalten eines gewalzten Ziegelmehlbelages besonders günstig.
Nachteile der Ziegelmehlplätze bestehen in dem hohen Pflegeaufwand ; der Platz muss regel- mässig gewalzt und befeuchtet werden. Bei einer zu geringen Feuchtigkeit besteht ausserdem eine Neigung zum Stauben. Das Ziegelmehl unterliegt ferner einem ständigen Verschleiss und muss von Zeit zu Zeit erneuert werden. Aus diesem Grund und der Notwendigkeit einer Befeuchtung, die in geschlossenem Räumen oft zu einer unangenehmen hohen Luftfeuchtigkeit führt, ist der
Einsatz von solchen Ziegelmehlbelägen in geschlossenen Sporthallen problematisch.
Um die Nachteile dieser Ziegelmehlbeläge zu vermeiden, wurde in der CH-PS Nr. 611959 ein insbesondere für Tennisplätze geeigneter Sportplatzbelag vorgeschlagen, bei dem eine Träger- schicht vorgesehen ist, in der Stabilisierungskörper, z. B. aus Gummi, fest eingebettet sind, welche mit ihren Oberteilen aus der Trägerschicht herausragen. Auf diese Trägerschicht wird dann eine relativ dünne Deckschicht aus feinem Gummigranulat mit einer Körnung von 0, 5 bis
1, 5 mm aufgebracht, welche die Zwischenräume zwischen den aus der Trägerschicht herausragenden
Stabilisierungskörpern ausfüllt und deren Spitzen bedeckt. Wenn sich der Sportler nun von dem
Sportplatzbelag abdrückt, werden die Spitzen der Stabilisierungskörper von der Profilsohle des Tennis- oder Sportschuhs erfasst, was z.
B. beim Starten ein einwandfreies Abdrücken ermöglicht.
Das beim Abbremsen gewünschte geringfügige Ausgleiten wird durch das feine Gummigranulat der Deckschicht gewährleistet, wobei ein stärkeres seitliches Verschieben des Deckschicht-Granulats durch die in der Trägerschicht fest eingebetteten Stabilisierungskörper aus Gummi weitgehend verhindert wird. Der aus der CH-PS Nr. 611959 bekannte Sportplatzbelag ist in seiner Herstellung aber recht aufwendig.
Zur Verbesserung der Eigenschaften von Sportanlagen, wie Weitsprunggruben, Reitturnierplätze u. dgl. ist es ferner aus der DE-OS 2638875 bekannt, einen Schüttgutbelag aus einer Mischung aus Sand und Gummiabrieb zu verwenden, wodurch gegenüber den üblichen Sandschüttungen die Elastizität des Belages verbessert und ein zu tiefes Einsinken in den Belag verhindert wird. Die Verwendung von Gummischrot in witterungsunempfindlichen Tennisplatzbelägen wird übrigens bereits in der sehr alten CH-PS Nr. 207054 beschrieben, doch wird hier der Gummischrot nicht in einer losen Schüttung sondern in einer ausserdem noch Korkschrot und Bitumen als Bindemittel enthaltenden Mischung eingesetzt.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Belag für Sportplätze zu schaffen, der auf weitgehend jedem beliebigen Untergrund, wie z. B. auf Asphalt, aufgebracht und gegebenenfalls von diesem wieder abgetragen werden kann und welcher bei einer Benutzung durch den Sportler ebenso angenehm ist wie ein Ziegelmehlplatz.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch den erfindungsgemässen Belag gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der Belag nur aus einer Schüttgutschicht aus Kunststoffteilchen besteht, die gegebenenfalls in an sich bekannter Weise noch anorganische Beimengungen enthält, wobei die Kunststoffteilchen Teilchen eines Splittergranulats sind.
Der erfindungsgemässe Belag, der im Gegensatz zu dem aus der genannten CH-PS Nr. 611959 bekannten Belag auf praktisch jedem beliebigen Untergrund aufgebracht werden kann, ist weitgehend gleich angenehm bespielbar wie ein Ziegelmehlbelag. Gegenüber einem Ziegelmehlbelag hat er jedoch noch folgende Vorteile : Geringe Wartung : es ist kein Befeuchten, sondern nur ein gelegentliches Abziehen des Belags erforderlich. Das Befeuchten ist aber aufwendig und verursacht besonders bei Hallenplätzen oft eine unangenehme hohe Luftfeuchtigkeit. Die geringe Wasseraufnahme des erfindungsgemässen Belags bewirkt in Verbindung mit einem beliebigen wasser-
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durchlässigen Untergrund ein rasches Abtrocknen der Plätze nach Niederschlägen. Frostunempfind- lichkeit des Belags führt überdies zu einer Saisonverlängerung.
Der Abrieb der Kunststoffteilchen ist gering, woraus sich eine geringe Staubentwicklung und damit eine geringere Verschmutzung von Nebenanlagen (Umkleideräume, Duschen, Buffet usw.) ergibt. Ausserdem ist der Verschleiss an dem Belagmaterial, den Schuhsohlen und Bällen geringer als bei Ziegelmehlplätzen. Der erfindungsgemässe Belag kann rasch auf einen passenden Untergrund aufgebracht werden (z. B. auch auf Parkett- oder Steinböden). Da die Schüttung keine feste Bindung zum Untergrund aufweist, ist eine Umrüstung der Sportböden kurzfristig und auch vorübergehend (z. B. Mehrzweckhallen) möglich.
Gemäss vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung entsprechen die ein Splittergranulat bildenden Kunststoffteilchen einer Siebgrösse von maximal 4 mm. Beläge, bei denen diese Teilchen grössere Abmessungen haben, sind zwar auch vorteilhaft bespielbar, doch haben sie eine Tendenz zur Haufenbildung, was ein öfteres Abziehen des Belags erfordert.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hat die Schüttgutschicht des Belags eine maximale Dicke von 10 mm. Grössere Dicken der Schüttgutschicht führen bei steigendem Materialaufwand zu keiner Verbesserung der Belagsqualität.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Belag für Sportplätze, insbesondere Tennisplätze, der eine lose geschüttete Schicht von Kunstoffteilchen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag nur aus einer Schüttgutschicht aus Kunststoffteilchen besteht, die gegebenenfalls in an sich bekannter Weise noch anorganische Beimengungen enthält, wobei die Kunststoffteilchen Teilchen eines Splittergranulats sind.