CH180051A - Verfahren zur Gewinnung von Schwefel. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Schwefel.

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CH180051A
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Aktiengesellsc Farbenindustrie
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Ig Farbenindustrie Ag
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  Verfahren zur Gewinnung von Schwefel.    Es ist bekannt, mit Teer verunreinigten  Schwefel, zum Beispiel aus gebrauchter Gas  reinigungsmasse und dergleichen gewonnenen  Rohschwefel,     durchExtraktion    mit organischen  oder anorganischen Lösungsmitteln zu ge  winnen. Beim Arbeiten mit organischen Lö  sungsmitteln machte sich jedoch bisher der  Nachteil geltend, dass die zum Beispiel in  der     Gasreinigungsmasse    enthaltenen Teerbe  standteile ebenfalls gelöst werden und den  Schwefel verunreinigen.

   Bei     Verwendung    von       anorganischen    Extraktionsmitteln, wie Na  triumsulfid,     Ammoniumsulfid    und dergleichen  bleibt zwar der Teer ungelöst, so dass der  Schwefel frei von Teer gewonnen werden  kann, dagegen ist der abgeschiedene Schwefel  mit Eisensulfid verunreinigt, da die als Ex  traktionsmittel benutzten Sulfide auch auf  die in den ausgebrauchten     Gasreinigungs-          massen    befindlichen Eisenverbindungen unter  Bildung von Eisensulfid einwirken, das zum  Teil von den Sulfiden gelöst wird und sich    dann zusammen mit dem Schwefel aus der  gemeinsamen Lösung abscheidet. Der auf  diese Weise gewonnene Schwefel besitzt  daher eine graue unansehnliche Färbe.

   Im  übrigen treten bei dieser Arbeitsweise auch  zu hohe Verluste an Extraktionsmitteln auf.  



  Es wurde nun gefunden, dass man aus  durch     teerige    Bestandteile, Bitumen und der  gleichen verunreinigtem Schwefel oder solchen  enthaltenden Massen in einfacher Weise einen  hochwertigen reinen Schwefel erhalten kann,  wenn man den verunreinigten Schwefel be  ziehungsweise die Massen, vorteilhaft in zer  kleinerter Form, mit unvollständig chlorierten,       niedrigsiedenden        aliphatischen        Koblenwasser-          stoffen,    wie     Methylen-    oder     Äthylenchlorid     oder Chloroform, behandelt. Hierbei gehen  die     teerigen    Bestandteile in Lösung, während  der Schwefel aber nicht oder nur in geringen  Mengen gelöst wird.

   Die Behandlung mit  den genannten chlorierten     Kohlenwasserstoff    en  kann unter Druck und bei gewöhnlicher oder      wenig erhöhter Temperatur vorgenommen wer  den. Es können ferner ein oder mehrere hinter  einandergeschaltete Extraktionsapparate ver  wendet werden, die im Gegenstrom von dem  Lösungsmittel durchflossen werden. Der aus  dem Lösungsmittel gewonnene Teer kann  für verschiedene Zwecke, zum Beispiel zur       Brikettierung    von     Kohleabfällen    oder zur  Asphaltbereitung verwendet werden.  



  Der auf die beschriebene Weise erhaltene  Schwefel kann, falls er aus irgendwelchen  Gründen den Anforderungen nicht entspricht,  noch einer Nachreinigung, zum Beispiel Um  lösen mit     Ammonsulfidlauge    oder Schwefel  kohlenstoff, Filtrieren dieser Lösungen oder  des geschmolzenen Schwefels über     Kieselgur,     Braunkohlenasche usw., unterworfen werden.  Einen leuchtend gelben, völlig reinen Schwefel  erhält man, wenn man den nach dem Aus  waschen mit dem organischen Lösungsmittel  erhaltenen Schwefel in Lösung, z. B. in  Schwefelkohlenstoff, einer Reinigung mit       Oleum    und dergleichen oder noch einer De  stillation unterwirft.  



  Das beschriebene Verfahren kann mit  Vorteil insbesondere auch zur Gewinnung  von reinem Schwefel aus     Gasreinigungsmassen     und dergleichen verwendet werden. Die Massen  werden hierbei zunächst mit den genannten  organischen Lösungsmitteln behandelt, wobei  die     teerigen    Bestandteile entfernt werden,  Der Schwefel wird aus den so behandelten       Gasreinigungsmassen    alsdann z.

   B. durch  Extraktion mit schwefellöslichen Mitteln, wie       Schwefelkohlenstoff,    und     Abdestillieren    des  Lösungsmittels oder durch     Herausscbmelzen     aus     derMasse    und gegebenenfalls anschliessende  Destillation     usw,    leicht in reiner Form er  halten.  



  <I>Beispiel 1:</I>  Man führt durch sechs miteinander verbun  dene, mit ausgebrauchter     Gasreinigungsmasse          gefüllteBehälternacheinanderSchwefelkohlen-          stoff,    wobei eine Lösung gebildet wird, deren  Gehalt an Schwefel während des     Durchfliessens     durch die Behälter dauernd zunimmt. Nach  einer bestimmten Zeit ist die Masse des Be  hälters 1 ausgelaugt, worauf der Zulauf des    frischen Lösungsmittels auf Behälter 2 um  geschaltet wird; der Behälter 1 wird zur       G        ewinnung    der restlichen Mengen an Lösungs  mittel mit Dampf behandelt.

   Der frisch ge  füllte Behälter 1 wird sodann an letzter Stelle  der Batterie angeschlossen, so dass die frische  Masse mit dem an Schwefel angereicherten  Lösungsmittel unmittelbar in Berührung  kommt. Wenn nun die blasse des Behälters  2 schwefelfrei ist, wird dieser ausgeschaltet  und ebenfalls     ausgedämpft,    geleert, frisch  gefüllt und an letzter Stelle wieder ange  schlossen. Die Extraktion wird in dieser Weise  kontinuierlich fortgeführt. Die den sechsten  Behälter verlassende, mit Schwefel möglichst  angereicherte Lösung, die neben dem Schwefel  eine grosse Menge Teer enthält, wird konti  nuierlich durch einen mit Dampf beheizten  Kolonnenapparat geführt, wobei die     Fleizung     so eingestellt wird, dass die ablaufende  Lösung gerade mit Schwefel gesättigt ist.

    Diese gesättigte heisse Lösung strömt einem  Rührgefäss zu, wo eine Kühlung der Lösung  unter starkem Rühren vorgenommen wird.  Der hierbei anfallende, feinkristalline Schwefel  wird kontinuierlich auf einem Saugfilter ab  gezogen, wobei das teerhaltige Lösungsmittel  abgetrennt und für sich weiter verarbeitet wird.  



  Der auf dem Saugfilter befindliche Schwefel  wird nun mit     Äthylenchlorid    solange ge  waschen, bis die Farbe hellgelb geworden  ist. Der so behandelte Schwefel ist schon  verhältnismässig rein und kann in dieser  Form bereits für viele Zwecke verwendet  werden.     Üm    diesen vollkommen reinen Schwefel  zu erhalten, kann das nach dem Waschen  erhaltene Produkt noch einer Destillation  unterworfen werden.  



       Beispiel   <I>2:</I>  Ein aus ausgebrauchter     Gasreinigungs-          masse    durch Ausschmelzen erhaltener Roh  schwefel mit einem Teergehalt von etwa  250o wird in feinkörnigem Zustand in einem  Rührbehälter durch Vermischen mit Chloro  form gewaschen. Das Chloroform wird hier  bei nach einiger Zeit mehrfach durch frisches  Chloroform ersetzt, bis das Lösungsmittel      hell abläuft. Der zurückbleibende, gelblich  aussehende Schwefel wird von anhaftendem  Chloroform befreit und alsdann einer De  stillationsblase zugeführt. Der nach der De  stillation erhaltene Schwefel ist von leuchtend  gelber Farbe und praktisch vollständig rein.  Er brennt in     offenen    Schalen unter Hinter  lassung eines kaum wägbaren Rückstandes ab.

    <I>Beispiel 3:</I>  Ein durch Extraktion von     Gasreinigungs-          masse    erhaltener feinkörniger Rohschwefel  wird in einem Rührbehälter mit     Methylen-          chlorid    bis zum klaren Ablauf des Lösungs  mittels gewaschen und alsdann von anhalten  dem     Methylecichlorid    befreit und destilliert.  Der erhaltene Schwefel besitzt eine etwas  bräunlich gelbe Farbe und einen Reinheits  grad von     99,990/0.     



  Die oben erwähnte Entfernung der rest  lichen Mengen des Lösungsmittels nimmt  man am besten durch Schmelzen des Schwefels  vor. Den geschmolzenen Schwefel gibt man  alsdann unmittelbar zwecks Destillation konti  nuierlich in dünnem Strahl in eine     Destilla-          tionsblase.    Hierdurch erreicht man, dass ein  etwa auftretendes Schäumen die Destillation  nicht stört. Auch gestattet eine derartige  Anordnung,' das Verfahren teilweise konti  nuierlich durchzuführen.

      <I>Beispiel</I>     I:     Ausgebrauchte     Gasreinigungsmasse    mit       einem        Teergehalt        von        21%        wird        mit        Chloro-          form    solange gewaschen, bis dieses fast rein  abläuft. Das der Masse noch anhaftende  Chloroform wird alsdann durch Behandlung  mit Wasserdampf entfernt, worauf die Masse  mit     Schwefelkohlenstoff    extrahiert wird.

   Die       Schwefelkohlenstofflösung        wird        mit        3%        rau-          chender    Schwefelsäure (d=1,92) versetzt  und während kurzer Zeit umgerührt. Nach  einer Filtration über gekörnte Bleicherde  wird der     Schwefelkohlenstoff    in einer De  stillationsblase     abdestilliert    und der in der  Blase     geschmolzene    Schwefel in Formen ab-    gelassen. Der Schwefel ist von     leuchtenp     gelber Farbe und hinterlässt beim Abbrennen  in     offenen    Schalen nur einen sehr geringen  Rückstand.  



  <I>Beispiel 5:</I>  Ausgebrauchte     Gasreinigungsmasse    mit       einem        Teergehalt        von        21%        wird        mit        Me-          thylenchlorid    solange gewaschen, bis die  Waschflüssigkeit fast klar ist. Nach Ent  fernen des     Methylenchlorids    durch Ausblasen  der Masse mit Wasserdampf wird der Schwe  fel mittelst überhitzten Dampfes aus der  Masse herausgetrieben. Der Schwefel wird  alsdann einer Destillation unterworfen.

   Der  erhaltene Schwefel besitzt ein leuchtend gel  bes Aussehen und hinterlässt in einer     offenen          Schale        abgebrannt        einen        Rückstand        von        0,04%.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefel aus mit teerigen Bestandteilen, Bi tumen und dergleichen verunreinigtem Schwe fel oder solchen enthaltenden Massen, da durch gekennzeichnet, dass man die teerigen Bestandteile etc. durch Extraktion mit un vollständig chlorierten, niedrigsiedenden ali- phatischen Kohlenwasserstoffen entfernt. UNTERANSPR-CCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung eines vollständig reinen Produktes der mit den erwähnten chlorierten Kohlenwasserstoffein behandelte Schwefel noch einer Reinigung mittelst Oleum unterworfen wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung eines vollständig reinen Produktes der mit den erwähnten chlorierten Kohlenwasserstoffein behandelte Schwefel noch einer Reinigung mittelst einer Destillation unterworfen wird.
CH180051D 1933-11-28 1934-11-06 Verfahren zur Gewinnung von Schwefel. CH180051A (de)

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