DE2022569B2 - Verfahren zur reinigung von rohem 2-mercaptobenzothiazol - Google Patents

Verfahren zur reinigung von rohem 2-mercaptobenzothiazol

Info

Publication number
DE2022569B2
DE2022569B2 DE19702022569 DE2022569A DE2022569B2 DE 2022569 B2 DE2022569 B2 DE 2022569B2 DE 19702022569 DE19702022569 DE 19702022569 DE 2022569 A DE2022569 A DE 2022569A DE 2022569 B2 DE2022569 B2 DE 2022569B2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mercaptobenzothiazole
solution
crude
carbon disulfide
aniline
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19702022569
Other languages
English (en)
Other versions
DE2022569C3 (de
DE2022569A1 (de
Inventor
Seiji Hirakata; Kunihiro Haruo Takatsuki; Kimura Osamu Minoo; Inoue Masatoshi Toyonaka; Osaka Sagawa (Japan)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sumitomo Chemical Co Ltd
Original Assignee
Sumitomo Chemical Co Ltd
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Sumitomo Chemical Co Ltd filed Critical Sumitomo Chemical Co Ltd
Publication of DE2022569A1 publication Critical patent/DE2022569A1/de
Publication of DE2022569B2 publication Critical patent/DE2022569B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2022569C3 publication Critical patent/DE2022569C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D277/00Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings
    • C07D277/60Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings condensed with carbocyclic rings or ring systems
    • C07D277/62Benzothiazoles
    • C07D277/68Benzothiazoles with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached in position 2
    • C07D277/70Sulfur atoms
    • C07D277/722-Mercaptobenzothiazole

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Thiazole And Isothizaole Compounds (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol, welches durch Umsetzung von Anilin, Schwefel und Schwefelkohlenstoff erhalten wurde.
2-Mercaptobenzothiazol ist eine Rohmaterialausgangsverbindung für Kautschukvulkanisationsbeschleuniger der Thiazolreihe und wird üblicherweise durch Behandlung einer Mischung von Anilin, Schwefel und Schwefelkohlenstoff in einem geeigneten Verhältnis bei erhöhter Temperatur unter hohem Druck hergestellt. Mit dem Wachsen der Kautschukindustrie und der Automobilindustrie steigt laufend der Bedarf an 2-Mercaptobenzothiazol. Das rohe 2-Mercaptobenzothiazol, wie es durch Umsetzung von Anilin, Schwefel und Schwefelkohlenstoff unter einem hohen Druck, wie oben beschrieben, erhalten wird, enthält jedoch Nebenprodukte und Zwischenprodukte, wie Anilinbenzothiazol, Benzothiazol, Phenylisothiocyanat, Diphenylthioharnstoff, 2-Aminothiophenol und 3-(2-Benzothiazolyl)-2-benzothiazolinthion in verschiedenen Mischungsverhältnissen, ebenso wie nicht umgesetztes Anilin und nicht umgesetzten Schwefel. Außerdem liefert die Tatsache, daß das rohe 2-Mercaptobenzothiazol harzartigen Teer unbekannter Zusammensetzung und unbekannter chemischer Struktur enthält, das schwierigste Problem.
Es ist daher eine vollständige Reinigung des 2-Mercaptobenzothiazols erforderlich, um es für den Markt und als Rohmaterial für die Herstellung von verwandten Derivaten verwenden zu können. Über dieses Reinigungsverfahren sind bisher schon viele Diskussionen geführt und Vorschläge gemacht worden, jedoch sind alle diese Verfahren nicht zufriedenstellend, und man ist bei der augenblicklichen Lage auf Kompromisse mit irgendwelchen nicht zufriedenstellenden Verfahren angewiesen.
In der US-Patentschrift 20 90 233 ist beispielsweise ein Verfahren beschrieben worden, gemäß welchem rohes 2-Mercaptobenzothiazol mit einer Überschußmenge an Schwefelkohlenstoff gewaschen wird und der Nebenprodukte und Teere enthaltende Schwefelkohlenstoff bei der nächsten Umsetzung wiederverwendet wird. Bei diesem Verfahren ist es jedoch schwierig, wiederverwendbare Nebenprodukte und Zwischenprodukte von harzartigen Teeren zu trennen, und das "· gewünschte Produkt kann bei Wiederverwendung von Schwefelkohlenstoff, der zum Waschen verwendet wird, verschlechtert werden; um die Qualität konstant zu halten, ist es notwendig, die Menge an Schwefelkohlenstoff, der für das Waschen verwendet wird, außerordentlich stark zu erhöhen. Ein alternatives Verfahren, bei dem die durch das Waschen entfernten Materialien nicht wiederverwendet werden (CA-PS 4 48 209) kann nicht technisch mit Rücksicht auf die Ausbeute und Kosten ausgeführt werden.
'■'· lnderUS-PS21 17 120 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem man rohes 2-Mercaptobenzothiazol schmilzt und die sich ergebende Schmelze in eine verdünnte Mineralsäure (z.B. eine l°/oige wäßrige Lösung von Schwefelsäure) gießt. Obwohl nicht umgesetztes Anilin
-'» nach diesem Verfahren entfernt werden kann, können andere Nebenprodukte, Zwischenprodukte und Teergehalte usw. nicht entfernt werden, und es ist daher für dieses Verfahren irgendein praktischer Wert niemals anerkannt worden. Bei einem weiteren Verfahren, wie
-'■> es in »Bulletin of Industrial Chemistry« Bd. 41, S. 371, beschrieben ist, sind folgende Verfahrensstufen vorgesehen: Auflösen des rohen 2-Mercaptobenzothiazols in wäßriger 2n-Ätznatronlösung, Einführen von Luft in die Lösung während 20 Stunden, um Zwischenprodukte und
)" Nebenprodukte mit einer Mercaptogruppe zu oxydieren, Zusetzen von Aktivkohle, um teerartige Bestandteile zu adsorbieren, Abfiltrieren und Zusetzen von wäßriger 6n-Schwefelsäurelösung zu dem Filtrat, um 2-Mercaptobenzothiazol zu fällen, das dann herausge-
i· nommenwird.
Ähnliche Arbeitsweisen sind auch in der SU-PS 1 79 306 und in Ullmann, Enzyklopädie der technischen Chemie, 3. Aufl., Bd. 12, S. 305 beschrieben. Diese Arbeitsweisen sind jedoch nicht ausreichend, um reines
■*" 2-Mercaptobenzothiazol zu erzielen. Es ist dabei nämlich notwendig, das Auflösen in Ätznatronlösung und das Fällen durch Säure weiter zu wiederholen. Eine solche Arbeitsweise kann wegen ihrer komplizierten Arbeitsvorgänge und wegen der Schwierigkeit der
-ti Wiederverwendung der Nebenprodukte und Zwischenprodukte nicht ohne große Kosten ausgeführt werden. Wenn man den pH-Wert bei der Säurefällung genügend erniedrigt, wird die Reinheit von 2-Mercaptobenzothiazol durch Fällung von anderen, in einer wäßrigen
'·" Lösung des Natriumsalzes von 2-Mercaptobenzothiazol gelösten Verunreinigungen herabgesetzt. Es ist daher außerdem erforderlich, den pH-Wert nicht unter 5 bis 4 sinken zu lassen, es ist jedoch schwierig, tins 2-Mercaptobenzothiazol vollständig zu fällen, so daß ein
■">■'> Verlust an dem gewünschten Produkt durch Lösung unvermeidlich ist. Dieses Verfahren besitzt daher keinen technischen Wert, obwohl es im Laboratorium ausführbar ist. Bei einem weiteren Verfahren, das in der US-Patentschrift 21 61 741 beschrieben ist, sind solche
ho Arbeitsvorgänge, wie Auflösen von rohem 2-Mercaptobenzothiazol in wäßrigem Ammoniak, Abtrennen von unlöslichen Materialien durch Dekantieren und Sammeln von gefälltem 2-Mercaptobenzothiazol durch Verdampfen von Ammoniak vorgesehen. Dieses Ver-
tv~> fahren ist jedoch hinsichtlich der Abtrennung von nicht umgesetztem Anilin, Benzothiazol und teerartigen Bestandteilen unvollkommen und erfordert außerdem eine außerordentlich große Apparatur wegen der
geringen Löslichkeit von 2-Mercaptobenzothiazol in wäßrigem Ammoniak. Dieses Verfahren besitzt daher technisch keinen praktischen Wert.
in der US-Patentschrift 23 49 598, in der tschechoslowakischen Patentschrift 1 02 400 und in dem PB-Report "> Nr. 73 9Π und Nr. 73 914 sind einige Verfahren zum Reinigen von 2-Mercaptobenzothiazol beschrieben, bei denen man rohes 2-Marcaptobenzothiazol in einem Kalkschlamm gießt, den Schlamm auf 40 bis 800C erhitzt, die unlöslichen Stoffe abfiltriert und das sich m ergebende Calciumsalz von 2-Mercaptobenzothiazol mit 10%iger Salzsäure neutralisiert und eine Säurefällung vornimmt. Die Behandlungskonzentration ist jedoch so niedrig (annähernd 2%ige Lösung), daß diese Verfahren nicht wirksam ausgeführt werden können, ι und außerdem sind diese Verfahren hinsichtlich der Abtrennung und Wiedergewinnung von nicht umgesetzten Rohstoffen, Zwischenprodukten, Nebenprodukten und teerartigen Bestandteilen unvollkommen. Beispielsweise werden die Nebenprodukte und Zwischenproduk- Ji te mit einer Mercaptogruppe, in dem rohen 2-Mercaptobenzothiazol enthalten, nicht wiedergewonnen und abgetrennt, sondern dem Produkt einverleibt, so daß diese Verfahren hinsichtlich der Reinheit nicht günstig sind. In der US-Patentschrift 26 31 153 ist ein Verfahren .' zum Unlöslichmachen und Abtrennen von löslichen Verunreinigungen beschrieben, bei welchem man Luft in eine verdünnte Ätzalkalilösung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol bei einem pH-Wert von 8 bis 9 bei einer Temperatur von 20 bis 700C während 24 Stunden ι einführt. Dieses Verfahren ist ähnlich demjenigen, das in »Bulletin of Industrial Chemistry«, Bd. 41, S. 371, beschrieben ist, und ist aus den schon angegebenen Gründen für die Praxis nicht geeignet. Selbst wenn die löslichen Verunreinigungen in einer Ätzalkalilösung \ durch Luftoxydation unlöslich gemacht werden, weisen diese Verunreinigungen beträchtliche Löslicnkeit in einem System auf, in dem ein organisches Material, wie 2-Mercaptobenzothiazol, aufgelöst ist.
In den US-Patentschriften 26 58 864 und 27 30 523 und in der japanischen Patentveröffentlichung 4886/ 1955 ist ein Verfahren zum Unlöslichmachen und Abtrennen von Verunreinigungen beschrieben, bei dem man ein geschmolzenes, rohes 2-Mercaptobenzothiazol mit überhitztem Wasserdampf bei 170 bis 2400C erhitzt, um nicht umgesetztes Anilin und als Nebenprodukt erzeugtes Benzothiazol zu entfernen, das behandelte Gut in etwa der zweifachen Menge an Ätznatronlösung auflöst und ein Persäuresalz, wie Ammoniumpersulfat, zur Oxydation hinzugibt. Diese Verfahren unterscheiden sich von dem zuvor geschilderten Verfahren nur hinsichtlich der Oxydation durch das Persäuresalz und sind daher auch nicht zufriedenstellend. Außerdem sind, wie auf Seite 2, linke Spalte, Zeilen 17 bis 19 der japanischen Patentveröffenthchung Nr. 4886/55 beschrieben ist, bei der tatsächlichen Ausführung dieses Verfahrens viele Bedingungen erforderlich und bedürfen besonderer Beachtung. Bei diesen Verfahren ist es auch schwierig, ein Produkt mit einer konstanten hohen Qualität zu erhalten, so daß sie nicht als praktisch brauchbare Verfahren anzuerkennen sind. In der polnischen Patentschrift 43 721 ist ein Verfahren beschrieben, gemäß welchem man rohes 2-Mercaptobenzothiazol in einer Kalkiösung bei 70 bis 90° C auflöst, die Lösung einer Oxydation mit Calciumhypochlorit unterwirft und sie mit Aktivkohle behandelt. Gemäß der Beschreibung auf Seite 2, rechtes Spalte, Zeilen 28 bis der japanischen Patentveröffentlichung 4886/55 gibt die Verwendung von Hypochlorit Veranlassung zj einer Wiederlösungserscheinung von ausgefällten Verunreinigungen, und es ist nach diesen Verfahren keine Verbesserung der Reinheit zu erwarten.
Ferner ist in der US-Patentschrift 30 30 373 ein Verfahren beschrieben, bei dem man rohes 2-Mercaptobenzothiazol mit einem Lösungsmittelgemisch von Schwefelkohlenstoff und Wasser in Gegenwart von nichtionischem, oberflächenaktivem Mittel emulgiert und nach Extraktion und darauffolgendem Filtrieren den Kuchen mit Schwefelkohlenstoff wäscht. Wie jedoch deutlich in der japanischen Patentveröffentlichung 4886/55 angegeben ist, beträgt die Herabsetzung der Ausbeute durch dieses Reinigungsverfahren 3 bis 4%, und außerdem ist die Reinheit nur 98%, so daß auch dieses Verfahren keinen praktischen Wert hat.
Gemäß einem in »Khim. i. Ind.« Bd. 29, Seiten 24/25 beschriebenen Verfahren gießt man ein geschmolzenes rohes 2-Mercaptobenzothiazol in eine 2%ige wäßrige Lösung von Ätznatron, filtriert unlösliche Stoffe, wie nicht umgesetzten Schwefel, ab, führt bei dem Filtrat eine Säurefällung mit 10%iger Schwefelsäure aus und filtriert ein bei einem pH-Wert von 4 ausgefälltes Produkt ab. Dieses Verfahren erschein! zunächst vorteilhaft hinsichtlich der Verhinderung der Einverleibung von Verunreinigungen, weil eine äußerst verdünnte Lösung, wie z. B. eine 2%ige Lösung von Ätznatron, zur Anwendung gelangt. Bei der praktischen Ausführung im technischen Maßstab ist es jedoch erforderlich, eine sehr große Apparatur zu verwenden und die Bedingungen für die Säurefällung sind begrenzt. Außerdem ist es schwierig, die Produkte vollständig zu sammeln, und es ist daher eine Herabsetzung der Ausbeute unvermeidlich.
> Aus der vorstehenden Schilderung ist es ersichtlich, daß viele Verfahren zum Reinigen von 2-Mercaptobenzothiazol beschrieben worden sind, daß diese Verfahren jedoch in verschiedener Hinsicht Nachteile aufweisen und nicht zufriedenstellend sind.
ι Aufgabe der Erfindung ist es, 2-Mercaptobenzothiazol hoher Reinheit nach einem Verfahren herzustellen, bei dem einige sehr einfache Stufen vereinigt sind und gleichzeitig eine gute Abtrennung von wiederverwendbaren Materia!ien, wie nicht umgesetzten Rohstoffen, ι Nebenprodukten und Zwischenprodukten von Materialien stattfindet, die wie harzartiger Teer nicht wiederverwendet werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch ein Verfahren zur Reinigung von ,1) rohem 2-Mercaptobenzothiazol, welches durch Umsetzung von Anilin, Schwefel und Schwefelkohlenstoff erhalten wurde, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das rohe 2-Mercaptobenzothiazol unter einem Druck von 0,5 bis 5,0 mm Hg und bei einer Temperatur ■>■ von 190 bis 2500C verdampft, den Dampf kondensiert, das Kondensat bei 10 bis 5O0C in einer Alkalilösung löst, wobei die erhaltene Lösung 20 bis 50 Gew.-% 2-Mercaptobenzothiazol, bezogen auf das Gewicht der Alkalilösung, enthält, anschließend die Alkalilösung mit nii einem bei Raumtemperatur flüssigen, aromatischen Kohlenwasserstoff extrahiert und aus der wäßrigen Phase in an sich bekannter Weise das 2-Mercaptobenzothiazol ausfällt.
Die Erfindung beruht insbesondere auf drei Prinzih'i pien. Das erste Prinzip besteht aus einer Verdampfung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol, um nichtflüchtige, harzartige Materialien zu entfernen und Schwefelwasserstoff, Schwefelkohlenstoff, Anilin, Benzothiazol,
2-Amino'.hiophenol, Phenylisothiocyanat odor Diphenylthioharnstoff abzutrennen, die einen höheren Dampfdruck im Vergleich mit 2 Mercaptobenzothiazol aufweisen und leicht zu verflüchtigen sind. Die abgetrennten und gewonnenen Materialien können mit Ausnahme von Schwefelwasserstoff in einer darauf folgenden Reaktion wiederverwendet werden.
Das zweite Prinzip besteht in einer Auflösung von Fraktionen, die 2-Mercaptobenzothiazol, Schwefel, Anilinobenzothiazol und 3-(2-Benzothiazolyl)-2-benzothiazolinthien enthalten, die einen ähnlichen Dampfdruck aufweisen, in einer wäßrigen Alkalilösung, um unlösliche Stoffe abzutrennen. Die abgetrennten unlöslichen Stoffe können bei einer darauf folgenden Reaktion wiederverwendet werden.
Andererseits enthält die durch Abtrennen der unlöslichen Stoffe erhaltene hell fc'elbbraune transparente Flüssigkeit noch ! bis 2% Verunreinigungen. Die Verunreinigungen ergeben eine Färbung der von 2-Mercaptobenzothiazol abgeleiteten Produkte zu violettbraun oder schwarzbraun, so daß die Produkte davon ein verdorbenes Aussehen haben können und daß auch die Qualität und ihre Leistungen nachteilig beeinflußt werden können. Solche Verunreinigungen müssen daher aus der hell gelbbraunen transparenten Flüssigkeit entfeint werden. Für diesen Zweck ist bisher eine Aktivkohlebehandlung ausgeführt worden. Eine solche Behandlung hat sich jedoch für die Entfernung von solchen Verunreinigungen, die kein teerartiges Material sind, nicht als wirksam erwiesen. Die Extraktion von solchen Verunreinigungen mit einem im wesentlichen wasserunlöslichen, organischen Lösungsmittel, wie Schwefelkohlenstoff, Kohlenstofftetrachlorid, Chlorofom oder Äther hat, wie gefunden wurde, in vielen Fällen keine zufriedenstellende Wirkung, und besonders bei Verwendung von Schwefelkohlenstoff geht eine große Menge von 2-Mercaptobenzothiazol durch Auflösen in diesem verloren. Überraschenderweise ist jedoch gefunden worden, oau 100% von solchen Verunreinigungen mit einem {.romatischen Kohlenwasserstoff extrahiert und entfernt werden können. So besteht das dritte Prinzip der Erfindung darin, daß man die hell gelbbraune, transparente Flüssigkeit einer Extraktion mit einem aromatischen Kohlenwasserstoff unterwirft.
Bei der Ausführung des ersten Prinzips der Erfindung kann die übliche Einzeldestillation vorgenommen werden. Dies wird jedoch nicht bevorzugt, da das Erhitzen und Halten von 2-Mercaptobenzothiazol während längerer Zeitdauer in einer Destillationsvorrichtung zu einer thermischen Zersetzung von 2-Mercaptobenzothiazol führt. Vorzugsweise wird daher 2-Mercaptobenzo(hiazol kontinuierlich zugeführt und unter Anwendung von verringertem Druck von 0,5 bis 5 mm HG, vorzugsweise unter 2 mm HG, und einer Temperatur im Verdampfer von 190 bis 2500C, vorzugsweise 200 bis 2200C, kontinuierlich destilliert.
Bei der Ausführung des zweiten Prinzips der Erfindung beträgt die Konzentration von 2-Mercaptobenzothiazol in der Alkalilösung 20 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Alkalilösung. Das bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendete Alkali umfaßt chen hat eine große Wirkung auf die Löslichkeit von Nebenprodukten und Zwischenprodukten, und es wird daher die Behandlung bei 10 bis 500C, vorzugsweise 25 bis 35°C, ausgeführt.
Bei der Ausführung des dritten Prinzips der Erfindung wird ein aromatischer Kohlenwasserstoff verwendet, der bei Raumtemperatur ilüssig ist, wie z. Fi. Benzol! Toluol, Xylol, Äthylbenzol, Isopropylbenzol und Mesitylen. Die Menge des anzuwendenden aromatischen Kohlenwasserstoffs beträgt 5 bis 50%, vorzugsweise 10 bis 30%, bezogen auf das Volumen der zu extrahierenden Flüssigkeit. Das Extraktionsverfahren kann ansatzweise oder kontinuierlich im Gleichstrom ausgeführt werden, die Extraktionstemperatur beträgt zweckmäßig 5 bis 700C, vorzugsweise 25 bis 35°C.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird bevorzugt kontinuierlich ausgeführt.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert, in denen die Prozentsätze auf das Gewicht bezogen sind.
Beispiel 1
500 g rohes 2-Mercaptobenzothiazol mit einem Gehalt von 0,08% Schwefelkohlenstoff, 0,09% Anilin, 2,54% Benzothiazol, 6,80% Schwefel, 1,15% Anilinbenzothiazol, 1,31% 3-(2-Benzothiazolyl)-2-benzothiazolinthion, 84,53% 2-Mercaptobenzothiazol, 2,30% unbekannter Bestandteile und 1,20% harzartigen Teers wurden innerhalb drei Stunden in einen 200-ml-Kolben, der auf 2200C erhitzt worden war, unter verringertem Druck von 1 mm Hg eingeführt während der geschmolzene Zustand bei 1700C aufrechterhalten wurde. Die verdampften Bestandteile, die nacheinander aus einem an dem oberen Teil des Kolbens angeordneten Destillationsatislaß überdestillierten, wurden in ein Leitungsrohr von 30 cm Länge eingeführt, das auf 180 bis 190°C gehalten wurde, und die verflüssigten Komponenten wurden in einen Behälter (1) eingeführt. Nichtverflüssigte Komponenten wurden in einen Behälter (2) durch einen Kühler mit Eiswasser und durch ein Rohr eingeführt, das mit einer Trockeneis-Methanol-Gefriermischung gekühlt wurde. Der Auslaß war mit einem mit Ätznatron arbeitenden Turm verbunden. Demzufolge wurden 478,75 g Materialien in dem Behälter (1) und 14,7 g Materialien in dem Behälter (2) gesammelt, und es blieben 6,20 g nichtflüchtiger harzartiger Teer in dem Kolben zurück. 0,3 g Schwefelwasserstoff wurden in dem mit Ätznatron arbeitenden Turm absorbiert.
Die Zusammensetzung der in dem Behälter (1) gesammelten Materialien war wie folgt: 7,41% Schwefel, 1,11% Anilinobenzothiazol, 1,82% 3-(2-Benzothiazolyl)-2-benzothiazoIinthion, 87,25% 2-Mercaptobenzothiazol und 2,41% unbekannter Komponenten.
Die Zusammensetzung der in dem Behälter (2) gesammelten Materilien bestand aus: 2,71% Schwefelkohlenstoff, 5,76% Anilin und 91,52% Benzothiazol.
Der Inhalt des Behälters (1) befand sich bei etwa 1900C in geschmolzenem Zustand. Der Inhalt wurde in eine kalte Lösung, die gerührt wurde, gegossen, die das
H^drox^de eines Alkaümetaüs wovon Natriurnhvdro- 1 5-Mol-fache an Ätznatron ^κ**7Γ)Ετρη auf ?-Mf»rcantr*.
xyd bevorzugt angewendet wird.
Bei einer höheren Konzentration besteht die Neigung zur Erhöhung der Löslichkeit von Schwefel und Anilinbenzothiazol. Die Temperatur für das Löslichmabenzothiazol) enthielt. Die Temperatur der Flüssigkeit wurde auf 25 bis 3O0C gehalten. Nach einer Verweilzeit von 20 Minuten wurden die ungelösten Stoffe abfiltriert; der Gehalt an 2-Mercaptobenzothiazol im Filtrat betrug
40%. Das Unlösliche bestand aus einer Mischung von 35,50 g Schwefel, 5,32 g Anilinobenzothiazol und 8,72 g 3-(2-Benzothiazolyl)-2-benzothiazolinthion, und es wurde gefunden, daß es fast quantitativ aus dem Inhalt des Behälters (1) gewonnen worden war. Andererseits enthielt das Filtrat von hellgelb-brauner Farbe 417,71 g 2-Mercaptobenzothiazol und 11,50 g unbekannte Komponenten. Es wurden 200 ml Xylol zu 1044,3 g dieser Lösung zugegeben und die Mischung wurde nach Schütteln während 10 Minuten stehen gelassen, um eine Xylolschicht abzutrennen. Dieser Vorgang wurde fünfmal wiederholt. Die Xylolschichten wurden gemischt und destilliert, um Xylol wiederzugewinnen. In dem Kolben verblieben 11,49 g eines dunkelbraunen Feststoffes. Andererseits hatte die wäßrige Schicht eine hellgelbe Farbe und war transparent und es wurden unbekannte Komponenten kaum festgestellt. Auf diese Weise wurden 1032,8 g einer wäßrigen hellgelb-weißen Lösung des Natriumsalzes von 2-Mercaptobenzothiazol von äußerst hoher Reinheit erhalten.
Beispiel 2
In Beispiel 2 wurde die Extraktion unter Anwendung von Toluol, Isopropylbenzol und Mesitylen anstelle von Xylol ausgeführt, und nach Gewinnung durch Einzeldestillation der Extraktionslösung betrugen die Rückstände 11,47 g, 11,28 g und 11,31 g.
Beispiel 3
100 g der in Beispiel 1 erhaltenen hellgelb-braunen Flüssigkeit wurden in einen 300-ml-Becher eingebracht und unter Rühren wurde 20%ige Schwefelsäure tropfenweise zugegeben. Bei Erreichen eines pH-Wertes der Lösung unterhalb 2 wurde die Zugabe der Schwefelsäure beendet. Das dabei ausgefällte hellgelbweiße Pulver wurde filtriert, mit Wasser gewaschen, bis die Waschflüssigkeit neutral war, und danach auf ein konstantes Gewicht getrocknet. Es wurden 40,44 g hellgelb-weißes 2-Mercaptobenzothiazol erhalten Schmelzpunkt 181,5 bis 182,5° C, Reinheit 99,95% be einer Ausbeute von 100% (theoretischer Wen).

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol, welches durch Umsetzung von Anilin, Schwefel und Schwefelkohlenstoff erhalten wurde, dadurch gekennzeichnet, daß man das rohe 2-Mercaptobenzothiazol unter einem Druck von 0,5 bis 5,0 mm Hg und bei einer Temperatur von 190 bis 250°C verdampft, den Dampf kondensiert, das Kondensat bei 10 bis 50°C in einer Alkalilösung löst, wobei die erhaltene Lösung 20 bis 50 Gew.-% 2-Mercaptobenzothiazol, bezogen auf das Gewicht der Alkalilösung, enthält, anschließend die Alkalilösung mit einem bei Raumtemperatur flüssigen, aromatischen Kohlenwasserstoff extrahiert und aus der wäßrigen Phase in an sich bekannter Weise das 2-Mercaptobenzothiazol ausfällt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als aromatischen Kohlenwasserstoff Benzol, Toluol, Xylol, Äthylbenzol, lsopropylbenzol oder Mesitylen verwendet.
DE2022569A 1969-05-08 1970-05-08 Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol Expired DE2022569C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP3605069 1969-05-08

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2022569A1 DE2022569A1 (de) 1970-11-12
DE2022569B2 true DE2022569B2 (de) 1977-12-15
DE2022569C3 DE2022569C3 (de) 1978-08-10

Family

ID=12458870

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2022569A Expired DE2022569C3 (de) 1969-05-08 1970-05-08 Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol

Country Status (7)

Country Link
US (1) US3681371A (de)
BE (1) BE750029A (de)
CH (1) CH532075A (de)
DE (1) DE2022569C3 (de)
FR (1) FR2047529A5 (de)
GB (1) GB1261685A (de)
NL (1) NL148892B (de)

Families Citing this family (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE791800A (fr) * 1971-11-29 1973-05-23 Sumitomo Chemical Co Procede de preparation de 2-mercaptobenzothiazole
CN1300123C (zh) * 2005-04-11 2007-02-14 苏秋利 一种2-巯基苯并噻唑的萃取方法
CN104031003B (zh) * 2014-06-30 2016-04-13 宋魁景 Mbt的复合溶剂精制法
CN104250234B (zh) * 2014-09-04 2016-06-29 山东金城医药股份有限公司 用大孔吸附树脂提纯粗品2-巯基苯并噻唑的方法
CN107674041B (zh) * 2017-10-13 2021-01-22 山东尚舜化工有限公司 一种溶剂法提纯橡胶硫化促进剂m连续生产装置
CN110845441A (zh) * 2019-11-12 2020-02-28 内蒙古科迈化工有限公司 一种双氧水法精制橡胶促进剂mbt的方法
CN112321529A (zh) * 2020-11-04 2021-02-05 鹤壁市恒力橡塑股份有限公司 一种2-巯基苯并噻唑的制备方法

Family Cites Families (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2916494A (en) * 1959-12-08 Purification of j-pyridine carboxylic acid
US2422874A (en) * 1944-08-12 1947-06-24 Rockwood & Co Process of obtaining theobromine and other products from cocoa materials
US3519636A (en) * 1967-10-10 1970-07-07 American Cyanamid Co Catalytic mercaptobenzothiazole process with phosphorous sulfide catalyst

Also Published As

Publication number Publication date
NL7006590A (de) 1970-11-10
DE2022569C3 (de) 1978-08-10
DE2022569A1 (de) 1970-11-12
CH532075A (de) 1972-12-31
BE750029A (fr) 1970-10-16
NL148892B (nl) 1976-03-15
GB1261685A (en) 1972-01-26
FR2047529A5 (de) 1971-03-12
US3681371A (en) 1972-08-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2131470A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Kobalt
DE2924657A1 (de) Verbesserte methode zur gewinnung von metallischem kupfer
DE2022569C3 (de) Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzothiazol
DE2258484C3 (de) Verfahren zum Reinigen von rohem 2-Mercaptobenzothiazol
DD263520A5 (de) Kontinuierliches verfahren zur extraktion von carbonsaeuren, aldehyden, ketonen, alkoholen und phenolen aus verduennten waesserigen loesungen
DE2652394C2 (de) Verfahren zur Reinigung von 2-Mercaptobenzothiazol
EP0196592B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Merkaptobenzoxazolen
EP0509274A1 (de) Verfahren zur Reinigung von Indigo
EP0001085B1 (de) Verfahren zur Abtrennung von 1-Amino-4-bromanthrachinon-2-sulfonsäure
DE2111195A1 (de) Reinigungsverfahren fuer Adipinsaeure
EP0475226B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Mercapto-benzothiazol
DE720315C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Gaswasser
DE2256644C2 (de) Verfahren zur Herstellung von reinem 1-Nitro-anthrachinon
DE1025875B (de) Verfahren zur Abtrennung von Begleitstoffen aus kristallinen Stoffen
DE69917240T2 (de) Verfahren zur Herstellung von gereinigter Sorbinsäure
DE936039C (de) Verfahren zur Reinigung von rohem 2-Mercaptobenzthiazol
EP0218005B1 (de) Eintopfverfahren zur Herstellung von 2-Acetaminonaphthalin-6-sulfonsäure hoher Reinheit
DE1445934C3 (de) Verfahren zur Reinigung von Bipyridylen
DE966698C (de) Verfahren zur Durchfuehrung thioindigoider Synthesen
DE3519039C2 (de)
AT147147B (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefel.
DE1944585C (de) Verfahren zur Herstellung von festem, weißem Natriumstannat aus technischen Natriumstann atlaugen
CH638486A5 (de) Verfahren zur herstellung von 1,5-dinitroanthrachinon.
DE2944916A1 (de) Verfahren zur abtrennung von metallen aus russ
DE10341864B4 (de) Verfahren zur Herstellung hochreiner 2,3-Pyridindicarbonsäure

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8339 Ceased/non-payment of the annual fee