Verfahren zur Herstellung eines Carbocyaninfarbstoffes. Carbocyaninfarbstoffe werden bisher er halten, wenn man heterocyklische Stickstoff verbindungen mit reaktionsfähigen Methyl- bezw. Methylengruppen in Form ihrer quater- nären Salze durch Mittel wie Formaldehyd, Orthoameisensäureester, Natriumformiat und andere im molekularen Verhältnis miteinan der verkettet.
Es wurde nun gefunden, dass man zu wertvollen Farbstoffen aus der Reihe der Carbocyanine gelangt, wenn man Indolinver- bindungen, die in a-Stellung zum Stickstoff eine reaktionsfähige Methylengruppe enthal ten und bei denen an Stelle eines Wasser- stoffatomes dieser Methylengruppe die Alde- hydgruppe steht, mit gleichen oder verschie denen heterocyklischen Stickstoffverbindun gen,
zweckmässig in Form ihrer quaternären Salze, mit in a- oder r-Stellung zum Stick stoff befindlichen reaktionsfähigen Methyl- oder Methylengruppen in äquimolekularen Mengen in Gegenwart oder Abwesenheit von Kondensationsmitteln, wie zum Beispiel Phos- phoroxychlorid oder Piperidin, zweckmässig in Lösungsmitteln, wie zum Beispiel Py -i din, Nitrübenzol, Essigsäureanhydrid, kon densiert.
Als Aldehyde kommen zum Beispiel solche der folgenden Formel:
EMI0001.0035
worin g eine Alkylgruppe bedeutet, die beiden Y identische Alkylgruppen bedeuten, und worin der Kern R Substituenten enthalten kann, in Frage.
Als heterocyklische Stickstoffverbindungen in Form ihrer quaternären Salze kommen beispielsweise diejenigen folgender Formel in Frage
EMI0001.0043
worin der gern Ri Substituenten enthalten oder mit einem weiteren Arylkern konden siert sein kann, worin mi und m2 Glieder des heterocyklischen Ringes R2 sind und mi Sauerstoff, Schwefel, Selen,
Kohlenstoff oder eine Kette aus zwei Kohlenstoffatomen und m2 Kohlenstoff darstellt, und worin der hetero- cyklische Kern eine reaktionsfähige Methyl- gruppe in a- oder r-Stellung zum Stickstoff atom enthält.
Man kann diese Verbindungen als Aus gangsstoffe auch benutzen, wenn sie nicht in Form der quaternären Salze vorliegen, wenn man ein Kondensationsmittel verwendet, das Halogenwasserstoffsäure liefert. Es bildet sich dann intermediär das quaternäre Salz der heterocyklischen Stickstoffverbindung.
Die oben beschriebene neue Arbeitsweise hat gegenüber den bekannten Methoden zur Herstellung von Carbocyaninfarbstoffen den grossen Vorteil, dass sie in einfacher Weise neben der Darstellung symmetrischer auch die Darstellung unsymmetrischer Farbstoffe aus der Carbocyaninreihe ermöglicht.
Nach der neuen Arbeitsweise werden zum Beispiel Farbstoffe folgender allgemeiner Formel er halten:
EMI0002.0023
worin die Kerne Ri Substituenten enthalten oder mit einem weiteren Arylkern konden siert sein können, worin mi und m2 Glieder des heterocyklischen Kernes R2 sind und ini Sauerstoff, Schwefel, Selen, Kohlenstoff oder eine Kette aus zwei Kohlenstoffatomen und m2 Kohlenstoff darstellt.
Die nach der neuen Arbeitsweise herge stellten Carbocyaninfarbstoffe sind unter an derm auch zur Sensibilisierung von photo graphischen Halogensilberemulsionen ge eignet, insbesondere werden sie mit Vorteil zur Sensibilisierungvon Ammoniakemulsionen verwendet.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung eines Carbo- cyaninfarbstoffes, welches dadurch gekenn zeichnet ist, dass man 1.3. 3-Trimethylindolin- 2-inethylen-co-aldehyd mit 1.3.3-Trimethyl- 2-methylenindolin in Gegenwart von Phos- phoroxychlorid kondensiert, <I>Beispiel:
</I> 17,3 Gewichtsteile 1.3.3-Trimethyl-2- methylenindolin werden mit 20,1 Gewichts teilen 1.3.3-Trimethylindolin-2-methylen-co- aldehyd in 100 Gewichtsteilen Benzol gelöst und nach Zutropfen von 6 Gewiehtsteilen Phosphoroxychlorid auf Siedetemperatur des Benzols solange erhitzt, bis die Farbstoff bildung beendet ist.
Der nach Abtreiben des Benzols in Wasser gelöste Farbstoff folgen der Formel:
EMI0002.0056
lässt sich in metallisch glänzenden Kristallen aussalzen und färbt tannierte Baumwolle in leuchtenden blaustichigroten Farbtönen.