Verfahren zur Herstellung eines alkylsuustituierten Phenols. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen alkyl- substituierten Phenols.
Substituierte Phenole wurden bis jetzt hergestellt durch Kondensation von Alko holen, Alkylhaloiden, Aldehyden, Säuren usw. mit dem entsprechenden Phenol und in tramolekularer Umlagerung der erhaltenen Phenyläther zu den isomeren substituierten Phenolen.
Es wurde nun gefunden, @dass Äthylen kohlenwasserstoffe direkt in den Phenolkern eingeführt werden können, so dass eine Iso lierung von als Zwischenprodukt entstehen den isomeren Phenyläthern in Wegfall kommt. Das Verfahren besteht im Prinzip in der Reaktion des Äthylenkohlenwasser- stoffes mit dem Phenol in Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel und in Gegenwart eines kationoidischen Kondensiermittels.
Dieses Verfahren hat gegenüber den oben genannten bekannten Verfahren Vorteile. So werden bei diesem Verfahren ungesättigte Kohlenwasserstoffe benützt, welche gewöhn lich leichter erhalten werden können als die entsprechenden Säuren, Alkohole usw. Wei ter hat.sich gezeigt, dass der Ertrag und die Reinheit ider erhaltenen Produkte besser sind, als es bei den bekannten Verfahren der Fall ist.
Der Ausdruck "kationoidisches Konden- siermittel" wird hier im Sinne von Robert Robinson benützt, man vergleiche zum Bei spiel sein Buch über "Versuch einer Elek tronentheorie organiseh-chemiseher Reak tionen", Verlag Ferdinand Enke, Stuttgart 1932, speziell Seite 16.
Solche Mittel sind Protone und Protonquellen, wie Säuren, Me tallatome, welche Koordinationssysteme mit Wasser oder Ammoniak bilden können, Schwefel aus Schwefeldioxyd, Schwefel säure, Natriumbisulfat, Atome und freie Ra dikale mit unvollständigem Elektronen mantel und dergleichen.
Besonders brauchbar wurden die folgenden Mittel gefunden: Schwefelsäure, Phosphorsäure, schwefelsau- res Natron, Mononatriumphosphat, Zinkchlo rid, Aluminiumchlorid, Bortrifluorid, Ben- zolsulfonsäure, Toluolsulfonsäure, Salzsäure, und andere kationoidische Mittel oder eine Mischung solcher Mittel. Sie treten nicht in Reaktion mit den oben genannten reagieren den Verbindungen ein, sondern bleiben un verändert und wirken daher katalytisch.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung eines alkyl- substituierten Phenols, welches dadurch ge kennzeichnet ist, dass Resorcin mit Diisobu- tylen in Gegenwart eines katinoidschen Kon- derisiermittels zur Reaktion gebracht wird.
Das so erhaltene neue Diisobutylresorcin ist ein farbloser kristallinischer Körper, dessen Schmelzpunkt bei 101 bis 102 C liegt. Beispiel: Verfahren <I>zur</I> Herstellung <I>von</I> Diisobutyl- resorcin.
<B>1125</B> Gramm Diisobutylen werden zu 500 cm3 Eisessigsäure gegeben. Diese Lösung wird auf eine Temperatur von @0 bis 15 C abgekühlt. Dann wird unter ständigem Um rühren langsam eine Lösung von 980 Gramm Schwefelsäure gelöst in 500 cm' Eisessig säure zugeführt, während die Temperatur mittelst eines Eisbades unter 15 C gehal ten wird.
Die gekühlte Mischung, welche sich in zwei Schichten teilt, wenn nicht gerührt wird, wird dann einer Mischung von 1100 Gramm Resorcin und 1100 cm' Eis essig beigegeben, wobei Sorge getragen wird, dass die Temperatur unter 15 bleibt. Die Zufügung wird unter kräftigem Rühren durchgeführt. Mit dem Umrühren wird wäh rend zwei Stunden nach der Hinzufügung des Phenols fortgefahren. Man erzielt eine rosafarbene, helle Lösung, welche langsam auf die Zimmertemperatur gebracht wird.
.lach Stehenlassen während 24 bis 125 Stunden bei Zimmertemperatur, wird die Mischung in 5 Liter kaltes Wasser gegossen und werden 400 Gramm Natriumhydroxyd unter Kühlung zugefügt. Die untere, stark kolorierte Schicht wird abgetrennt, mit Na triumkarbonatlösung gewaschen und dann im Vakuum destilliert. Die Fraktion zwi schen 200 und 225 (Druck 28 mm) wird gesammelt. Es ist eine viskose Flüssigkeit, welche beim Stehen zu weissen Kristallen kristallisiert. Bei Umkristallisierung aus Li- groin (Siedepunkt 80 bis<B>110'</B> C) wird Di- isobutylresorcin erhalten.
Dieses Produkt bil det einen farblosen kristallinischen Körper, dessen Schmelzpunkt bei<B>101</B> bis <B>102'</B> C liegt. Es besitzt ein hohes Bakterienvernich- tungsvermögen und kann als Desinfektions mittel, Insektenvertilgungsmittel usw, ver wendet werden.
An Stelle des Eisessig können andere Flüssigkeiten als Lösungsmittel für die re agierenden Substanzen benützt werden, wie zum Beispiel Schwefelsäure selbst, oder höhere Fettsäuren, wie Propionsäure, oder die entsprechenden Alkylsulfate oder Mi schungen von Lösungsmitteln, oder irgend eine Flüssigkeit, welche nicht leicht von Schwefelsäure angegriffen wird. .Das Lö sungsmittel kann auch nur als Lösungsmittel für eine der reagierenden Substanzen wirken. während die andere bloss in der Lösung suspendiert ist. Änderungen im Verhältnis von Lösungsmittel zu den reagierenden Substan zen und Kondensiermittel können ebenfalls vorgenommen werden.