Traktor. Vorliegende Erfindung betrifft einen Traktor.
Die insbesondere zur Beförderung land wirtschaftlicher Maschinen gebräuchlichen Traktoren haben meistens vier Räder. Ausser dem haben in den meisten Fällen auch die angehängten Geräte vier Räder mit oft sogar verschiedener Achslänge. Infolgedessen ent steht eine entsprechende Anzahl Radspuren, welche beim Fahren auf nutzbarem Land eine Beeinträchtigung desselben verursachen. Man hat zwar auch schon Einrad- und Zwei radtraktoren gebaut, indessen haben diesel ben den Nachteil, dass sie in starrer Ver bindung mit dem anzuhängenden Gerät stehen müssen. Mit solchen Traktoren allein, das heisst ohne Anhänger zu fahren, ist sehr schwer, wenn nicht unmöglich, und doch kommt dieser Fall in der Praxis sehr oft in Betracht.
Die genannten Übelstände werden nun beim Traktor gemäss der Erfindung dadurch beseitigt, dass derselbe zwei einzeln brems- bare Triebräder und ein vorderes - Laufrad besitzt, welches an einem zweckmässigerweise lösbar mit dem Fahrgestellrahmen verbun denen Stützteil gelagert ist, während am hintern Ende des Fahrgestellrahmens ein Schwingrahmen mit Anhängevorrichtung ge lagert ist.
Dank dieser Ausbildung ergibt sich ein äusserst wendiger Traktor, welcher besonders in Landwirtschaftsgebieten mit kleinen Par zellen von Vorteil ist, und, da bei weg genommenem Stützteil nur noch die zwei Triebräder vorhanden sind, ergibt sich bei Benützung des Traktors ohne Stützteile eine verringerte Inanspruchnahme des nutzbaren Bodens.
Zweckmässigerweise ist der Stützteil mit einem abhebbaren Zusatzgewicht versehen, welches ein Aufbäumen bei Leerfahrt des Traktors verhindert.
Die Anhängevorrichtung kann am Schwing rahmen höhenverstellbar angebracht sein, um dieselbe auf die für das zu schleppende Ge rät passende Höhe einstellen zu können.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungs gegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 den Traktor in Seitenansicht, und Fig. 2 eine Draufsicht desselben; Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht des Trak tors mit weggenommenem Stützteil; und Fig. 4 eine Draufsicht desselben, Fig. 5 zeigt in grösserem Massstab eine Einzelheit in Draufsicht mit teilweisem Schnitt, Fig. 6 zeigt den Traktor mit einem an gehängten Mähapparat in Seitenansicht und Fig. 7 eine Draufsicht hiervon.
Fig. 8 zeigt in grösserem Massstabe einen senkrechten Schnitt durch Teile der Lenk vorrichtung und Fig. 9 einen weitern Teilschnitt hierzu senkrecht zu ersterem; Fig. 10 eine Draufsicht, mit Schnitt durch den Antrieb.
In Fig. 1 ist 1 das auf die, die Trieb räder 2 tragende Radachse 6 aufgesetzte Ge triebegehäuse des Traktors, welches den Fahr gestellrahmen bildet und auf seiner Ober seite das Lenkrad 3 hebst Führersitz 4 und Benzinbehälter 5 trägt, während an seiner Vorderseite der Kühler 7 angeordnet ist. Am vorderen Ende des Getriebegehäuses 1 ist mittelst seitlichen Augen Und -durchgesteck ten Stiften 8 ein Stützteil 9 abnehmbar befestigt, an dessen vorderem Ende ein Lauf rad 10 aufklappbar gelagert ist. Auf den Stützteil ist ein abnehmbares Gegengewicht 11 aufgesetzt. Ein H-förmiger Schwingrahmen 12 ist mit an den einen Armen vorgesehenen Halslagern konzentrisch zur Lenkradachse horizontal verschwenkbar befestigt.
Zwischen den freien Armen des Schwingrahmens ist eine Achse 13 befestigt, auf welcher der U-förmige Anhängebügel 14 höhenverschieb bar aufgesetzt ist. Im Anhängebügel ruht ein mit Muttergewinde versehener Mitneh mer 15, der mit seinem vorderen Ende in einer Führungsrinne des Schwingrahmen steges 12a- gegen Verdrehung gesichert ge führt ist, und eine im Schwingrahmen gelagerte, senkrechte Schraubenspindel 18 geht durch das Muttergewinde des Mitnehmers hindurch, so dass durch deren Drehung der Mitnehmer nebst Anhängebügel in der Höhe verschoben wird. Am obern Ende trägt die Spindel zu ihrer Drehung eine Handkurbel 16.
Die Deichsel oder Kupplungsstange eines anzuhängenden Gerätes wird durch eine Bohrung 141, im An hängebügel hindurchgesteckt und tritt in eine entsprechende Bohrung 14, des Mitnehmers 15 ein. Der Anhängebügel 14 hat in seinen Schenkeln zwei Schlitze 14", zum Einsetzen eines Keils 17 (Fig. 3), welcher durch die Deichsel oder Kupplungsstange hindurchgeht. Das obere Ende der Achse 13 ragt zum Schwingrahmen heraus und dient als Füh rungszapfen<B>13.</B> für auf dem Schwingrahmen abzustützende Anhängegeräte.
Der Schwing rahmen liegt mit Vorsprüngen 126 und 12, an segmentförmigen Arbeitsflächen 12d (Fig.4) des Getriebegehäuses an und kann in den seitlich ausgeschwenkten Lagen mittelst eines eingesteckten Bolzens 21 (Fig. 4) arretiert werden. Zum Lenken des Traktors wird vom Führersitz aus mittelst des Lenkrades 3 eine auf das Differentialgetriebe des Traktors einwirkende Bremsvorrichtung betätigt, mit- telst welcher jeweils eines der Triebräder gebremst werden kann.
Teile der Vorrichtung zum Lenken des Traktors sind aus Fig, 8 und 9 ersichtlich. Die in der Standsäule 22 geführte, das Lenk rad 3 tragende Steuerwelle 21 hat am un tern .Ende ein Winkelrad 23, welches mit zwei lose auf einer wagrechten Achse 25 gelagerten Winkelrädern 24 kämmt. Auf der Nabe jedes Winkelrades 24 sitzt eine Exzen- terscheibe 26, auf welcher die Endschlaufe eines Bremsbandes 29 liegt, das eine Brems scheibe 28 umfasst und mit dem freien Ende verankert ist. Die Bremsscheiben 28 sind auf Querwellen 27 aufgesetzt (Fig. 10), welche je durch ein Vorgelege mit dem zugehörigen Triebrad verbunden sind.
Die Querwellen 27 werden durch das Differentialgetriebe 30 an getrieben; mit der bekannten Eigenschaft, dass diese beiden Wellen 27 mit verschiede ner Geschwindigkeit laufen können, wie dies bei jedem Automobilhinterraddifferentialantrieb der Fall ist. Der Antrieb des Differentials 30 erfolgt in bekannter Weise durch die Kegel räder 31, 32 von dem Übersetzungsgetriebe 33 aus, das seinerseits vom Motor 34 angetrie ben wird. Bei Geradeausfahrt bleibt das Lenkrad 3 in Mittelstellung, wobei keine der Scheiben 28 gebremst wird und jede der Wellen 27 das halbe Drehmoment über trägt.
Sobald nun bei einer Kurvenfahrt das Lenkrad 3 gedreht wird, wird das bezüglich der zu beschreibenden Kurve innenliegende der Bremsbänder 29 angezogen und bremst die betreffende Bremsscheibe 28 und Quer welle 27. Hierdurch wird das Drehmoment auf das innenliegende Rad verkleinert, es bleibt zurück, während das Drehmoment am äussern Rad in unverminderter Stärke wirkt und dasselbe vorausläuft.
Fig. 3 und 4 zeigen den Traktor in der Einstellung zum Schleppen eines Pfluges. Hierbei ist der Stützteil weggenommen, so dass das Traktorgewicht zum Teil noch auf den Pflug belastend wirkt. Der Schwingrahmen 12 ist seitlich verschwenkt und arretiert, und die Deichsel 19 des nicht gezeichneten Pfluges ist am Anhängebügel 14 angekuppelt.
Fig. 6 und 7 zeigen die Verwendung des Traktors zum Schleppen einer Mäh maschine bekannter Konstruktion. Hierbei ist der Schwingrahmen 12 in die Längsmitte des Traktors eingestellt und die Mähmaschinell an dessen Anhängebügel 14 angekuppelt, welcher auf die passende Höhe eingestellt ist. Am hintern Ende des Getriebegehäuses 1 ist eine Welle 20 herausgeführt, welche mit dem Antrieb des Mähbalkens gekuppelt ist. Der Steuerhebel der Mähmaschine liegt im Griffbereich des Führers unmittelbar neben dem Führersitz. Der vordere Stützteil 9 ist entfernt. Dank der beschriebenen Befestigung der Mähmaschine am Traktor ist letzterer in stabiler Lage gehalten, trotzdem er nur auf zwei Rädern läuft.