Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten. Die Herstellung harzartiger hondensa tionsprodukte aus aromatischen Aminen und Aldehyden spielt eine grosse Ralle bei der Herstellung von Pressma.ssen, pressbaren Harzen, Hartpapieren und dergleichen.
Bei den bisher bekannten Verfahren ge winnt man unlösliche und unschmelzbare Harze, welche durch Hitze und Druck ge formt werden können, :durch Kondensation in einem sauren Medium. das heisst unter Zu satz von mindestens äquivalenten Mengen starker Mineralsäure. Diese ermöglicht, das Anilin bezw. die Vorkondensationsstufen so lange in Lösung zu halten, bis der zugesetzte Aldehyd in Reaktion getreten ist. Bei dieser Arbeitsweise fallen, nachdem die Säure neu tralisiert ist, unschmelzbare und unlösliche Harze an.
Nach einem weiteren Vorschlag werden schmelzbare Harze, .die nicht als solche in einen unschmelzbaren Zustand durch Er hitzen übergeführt werden, sondern erst nach Zusatz von weiterem Aldehyd einem Här- tungspro-zess unterworfen werden können, aus molekularen Mengen von - Anilin und Formaldehyd gewonnen, wobei etwa 1/1. Äquivalent Salzsäure zur Emulgierung des Anilins zugesetzt wird.
Da. die Härtung in der zweiten Phase erneute Wasserabspaltung infolge des Kondensationsprozesses nach sich zieht, so sind die Eigenschaften der Erzeug- nisse weniger gut als die Beschaffenheit von Massen, die aus einem absolut wasserfreien Harz hergestellt werden, dessen Härtung ahne Wasserabspaltung lediglich durch Poly- merisation erfolgt.
Es ist bereits vorgeschlagen, Aminalde- hydharze unter Verwendung einbasischer oder mehrbasischer organischer Säuren her zustellen. Diese Harzer sind, vorausgesetzt die Verwendung von etwa 71i2 oder mehr Mal Aldehyd auch im Anfangsstadium lös lich und ohne Zuführung von Aldehyden - durch Hitze allein - in den unlöslichen und unschmelzbaren Zustand überführbar. Die vorliegende Erfindung dient der Herstellung solcher
härtbarer Harze der letztgenannten Art ,ohne Zuhilfenahme orga nischer Säuren. Es wurde nämlich gefunden, ,dass es auch möglich ist, mit Mineralsäure ohne Neutralisation der Säure aus der Reak tionsflüssigkeit ausfallende, direkt härtbare Harze zu erhalten.
Zu diesem Zwecke wird die Säuremenge so gewählt, dass sie zur Salz bildung mit dem Amin nicht ausreicht, also zum Beispiel 'b Äquivalent oder weniger .der Säure. Es wird ferner ein Lösungsmittel verwendet, welches das Amin, sowie die in den ersten Stufen der Reaktion gebildeten Anfangskondensate genügend lange in - Lö sung hält und sich mit dem Aldehyd klar mischt, um somit die Wirkung desselben bis zur Bildung des, härtbaren Harzzustandes durchzuführen.
Dies geschieht vorteilhaft durch Benutzung entsprechend verdünnten Alkohols oder durch Benutzung von Aceton gemischen als Lösungsmittel. Dabei wird,die Konzentration . des verdünnten Alkohols bezw. der wässerigen Acetonmischung so be messen, dass die sich abscheidenden Konzen trationsprodukte in löslichen, schmelzbaren und härtbaren Zustand ausfallen. So ist ein etwa 54 bis 60%iger Alkohol ein geeignetes Lösungsmittel.
Die Entfernung der Säure erfolgt nur in besonderen Fällen, dagegen wird ein Kata lysator zugesetzt, falls die Intensität der Härtung verstärkt werden soll, und als sol cher Katalysator kann dem fix und fertig hergestellten Harz zum Zwecke ,der Häxtung sogar ein weiterer Zusatz von Säuren, Mine ralsäuren oder organischen Säuren, wie Mono- chloressigsäure, einverleibt werden.
Die Überführung der Harze in höhere Polymerisation.sstufen erfolgt durch Wärme, und zwar ist die Härtungsintensität propor tional der aufgewendeten Härtungstempera- tur, so da3 zurr Beispiel Harze von hoher Wärmebeständigkeit auf diese Weise zu er halten sind.
Man kann, auch die Härtung bei Gegenwart von Füllstoffen vornehmen. Vor teilhaft wird das Harz oder die Harzlösung entwässert, oder auch eine Entwässerung der Mischung aus Harz und Füllstoffen bewirkt. Gegebenenfalls kann man eine Nachtrock nung im Vakuum bei erhöhter Temperatur anschliessen.
Beispiel: 100 em3 40 ö ige Formaldehydlösuxg wer den mit 100 cm' Äthylalkohol und 4 cm' konzentrierter Salzsäure von der Dichte 1,19 gemischt. Das Gemisch wird auf 65 erhitzt, und es werden 50 eni3 Anilin hinzugegeben. Die Temperatur wirrt unter Rühren eine Stunde lang bei etwa 65 gehalten.
Nach ,dem Erkalten wird das gebildete Harz von der Mutterlauge getrennt, Das Hazz ist bei <B>65'</B> flüssig und bildet bei Zimmertempera tur eine äusserst zähe Masse. Die Weiterver arbeitung geschieht zum Beispiel so, dass man das Harz in Benzol, dem etwas Alkohol bei gemischt ist, auflöst und die Lösung durch Zusatz wasserentziehender Mittel entwässert. Diese Lösung kann. zur Imprägnierung von Füllstoffen Verwendung finden.
Zum Bei spiel können Faserstoffbahnen mit ihr im prägniert, vom Lösungsmittel befreit und durch Erwärmen unter Druck miteinander vereinigt werden. Statt .des Anilins können andere aromatische Amine, zum Beispiel Toluidine, verwendet werden. An Stelle des Formaldehyds sind andere Aldehyde, zum Beispiel Acetaldehyd oder Benzaldehyd, ge eignet. Die Arbeitsweise entspricht im wesentlichen der im Beispiel angegebenen. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wird vorzugsweise Formaldehyd benutzt.