Verfahren zur Herstellung eines Schwefelfarbstoffes. In dem Schweizer Patent Nr. 122072 und dessen Zusätzen ist beschrieben, dass sich die Chinonküpenfarbstoffe der allgemeinen Formel
EMI0001.0002
worin Ri = Aryl, R = H oder Alkyl oder Aralkyl, X = H oder einwertiger Substituent, Y = H oder einwertiger Substituent, insbe sondere Halogen (Cl) bedeuten, nach der für Schwefelfarbstoffe üblichen Färbeweise auf der pflanzlichen Faser fixieren lassen.
Bei einigen Gliedern dieser Farbstoff klasse, nämlich solchen, bei denen der an gegliederte, in obiger Formel durch R1 be zeichnete Arylrest höher molekular ist, treten aber in der Apparaten- und Stückfärberei des öfteren Schwierigkeiten auf, die darauf zurückzuführen sind, dass die Leukoverbin- dungen dieser Farbstoffe die Neigung zeigen, während des Färbeprozesses sich kristallin aus dem Färbebad abzuscheiden, so dass hierdurch leicht unegale Färbungen erhalten werden.
Es wurde gefunden, dass man diesem Übelstand vollständig abhelfen und im Schwe- felnatriumbade bei jeder praktisch in Frage kommenden Konzentration und Temperatur leicht lösliche Derivate der Chinonküpenfarb- stoffe des obengenannten Typs erhalten kann, wenn man in das Molekül dieser Farbstoffe die Gruppe -SO2-NH- einführt, wobei diese Gruppe entweder mit dem Schwefel- oder mit dem Stickstoffatom mit dem Aryl- rest direkt verknüpft ist.
Bemerkenswerterweise erleidet die aus gezeichnete Verwandschaft dieser Farbstoffe zur pflanzlichen Faser durch die Einführung der Gruppe -SOz-NI=I- keinerlei Einbusse. Die mit Hilfe dieser Derivate hergestellten Färbungen zeichnen sich durch eine beson dere Lebhaftigkeit der Nuance aus und weisen Echtheitseigenschaften auf, welche den An forderungen der Praxis genügen. Hierdurch wird ein bedeutender technischer Effekt er zielt.
Die Herstellung der die Gruppe -S02-NH- enthaltenden Derivate der Chinonküpenfarb- stoffe kann beispielsweise erfolgen, indem man bei der Darstellung der Ausgangskörper die Arylenthiazothioniumchloride mit solchen aromatischen Verbindungen umsetzt, welche in ihrem Molekül ausser den primären oder sekundären Aminogruppen noch mindestens eine -S02-NH-Gruppe enthalten.
Vorliegendes Patent bezieht sich nun auf ein Verfahren zur Herstellung eines Schwefel farbstoffes, dadurch gekennzeichnet, dass man Monobenzolsulfobenzidin mit 3-Dlethyl-5-chlor- l.2-phenylenthiazothioniumchlorid konden siert, das Kondensationsprodukt durch Be handeln mit Alkalien in die entsprechende -o-Aminomerkaptariverbindung überführt und dass man dann eine Kondensation mit Chlor- anil vornimmt.
Der so erhaltene Farbstoff der Formel
EMI0002.0017
ist ein blaues Pulver, das sich in konzen trierter Schwefelsäure mit blauer Farbe löst. Der Farbstoff ist im Schwefelnatriumbad leicht löslich und färbt Baumwolle daraus in grünstichig blauen Tönen von besonderer Lebhaftigkeit und guter Echtheit an. Beispiel: 34,6 kg Monobenzolsulfobenzidin werden in etwa 540 Litern Eisessig gelöst und mit 13,2 kg wasserfreiem Natriumacetat versetzt.
Hierzu werden unter Rühren in der Kälte 29 kg 3-Methyl-5-chlor-1.2-phenylenthiazo- thioniunichlorid allmählich zugegeben, und das Gemisch wird noch einige Stunden nach gerührt. Der kristalline Niederschlag wird abgesaugt, mit wenig Eisessig, dann mit Salzsäure gewaschen und getrocknet.
52,6 kg des Kondensationsproduktes wer den mit etwa 150 Liter Alkohol angerührt und unter Rühren einlaufen lassen in 60 Liter Natronlauge 33 o B6, 5 kg Hydrosulfit kon zentriertes Pulver und 20 Liter Wasser. Das Gemisch wird 1/z Stunde auf 50 o erwärmt, mit Wasser auf 1000 Liter Volumen ver- dünnt, filtriert und in eine vorgelegte Lösung von 20 kg Chlorzink, 5 Liter 50 %ige Essig säure und 100 Liter Wasser einlaufen lassen. Das ausgefallene Zinkmerkaptid der o-Amino- merkaptoverbindung wird abgesaugt und mit Wasser gewaschen.
Das gut abgepresste Zinkmerkaptid wird dann mit 30 kg Ohloranil und 400 Liter Alkohol einige Stunden gekocht; das Ge misch wird warm mit Salzsäure angesäuert und der entstandene Farbstoff abgesaugt, mit heissem Alkohol, dann mit Wasser ge waschen und getrocknet.