Verfahren zur Herstellung von wertvollen liohlenwasserstoffen aus kohlenstoffhaltigen Materialien. Die Erfindung bezieht sich auf die Be handlung kohlenstoffhaltiger Materialien ver schiedenster Art mit Wasserstoff bezw. 'Wasserstoff enthaltenden oder liefernden Ga sen bei hohen Temperaturen und Drucken, wobei die Ausgangsstoffe durch Hydrie rung, Reduktion bezw. Aufspaltung, ge gebenenfalls auch mehrere derartiger Vor gänge, in wertvolle, meist flüssige Produkte übergeführt werden.
Als Ausgangsstoffe für dieses Verfahren kommen zum Beispiel in Betracht: Steinkohle, Braunkohle, Holz, Torf, Lignit usw., ferner durch Destillation, Extraktion, Spaltung (Zersetzung) und an dere Behandlungsarten daraus gewonnene Produkte oder deren Bestandteile, ferner die durch Kracken, Hydrieren und dergleichen erhaltenen weiteren Umwandlungsprodukte. Andere Ausgangsstoffe sind zum Beispiel Mineralöle, Bitumina der verschiedensten Art, zum Beispiel Erdöle, Schieferöle, Asphalte, Erdwachse und dergleichen, sowie aus ihnen gewonnene Produkte.
Es ist bekannt, die "Hydrierung" von kohlenstoffhaltigen Stoffen der vorstehend genannten Art in Gegenwart von Katalysa toren verschiedenster Art und Beschaffen heit, insbesondere von Metallen und Metall verbindungen, wie Oxyden. Sulfiden und dergleichen durchzuführen.
Vorstehende Erfindung beruht auf dür Erkenntnis, dass Hydrierungsvorgänge (her oben genannten Art -durch Schwefelwasser stoff günstig beeinflusst werden können, wenn der Schwefelwasserstoff in Kombination mit gewissen andern Katalysatoren zur Anwen dung gebracht wird, wobei es erforderlich ist, die Menge des Schwefelwasserstoffes von Fall zu Fall so zu bemessen, dass die erstreb ten Wirkungssteigerungen erzielt werden.
Als geeignete Katalysatoren für die Durchführung des Verfahrens kommen Eisen, Kobalt, Nickel bezw. Verbindungen dieser Metalle, wie zum Beispiel Oxyde, Hydroxyde, Sulfide usw., in Betracht.
Im allgemeinen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, anstatt fertiger Sulfide Metall sauerstoffverbindungen, wie zum Beispiel Kobalthydroxyd, anzuwenden und diese wäh rend des Hydrierungsvorganges mehr oder weniger weitgehend in Metallschwefelverbin- dungen überzuführen. Anscheinend werden hierbei Metalischwefelverbindungen gebildet, die mit den gewöhnlichen Sulfiden hinsicht lich ihrer chemischen oder physikalischen Eigenschaften oder nach beiden Richtungen hin nicht völlig identisch sind.
Bei Anwen dung von in Schwefelverbindungen überführ- baren Metallen oder Metallverbindungen wird Schwefelwasserstoff, Schwefel oder derglei chen in solchen Mengen angewendet, dass mehr Schwefelwasserstoff bezw. Schwefel vorhanden ist, als von dem Metall bezw. von der Metallverbindung unter den gegebenen Arbeitsbedingungen gebunden werden kann. Im allgemeinen hat sich gezeigt, dass die Menge des Schwefelwasserstoffes so zu regeln ist, dass der Überschuss über das zur Über führung der Metalle bezw. Metallverbin dungen in die entsprechende Schwefelverbin dung erforderliche Mass 1-l5 %, bezogen auf das zu hydrierende Material, beträgt.
Inner halb dieser Grenzwerte muss man von Fall zu Fall den für die Erzielung optimaler Wir kungen erforderlichen Schwefelwasserstoff überschuss durch Vorversuche ermitteln.
Man kann nach vorstehendem schwefel freie oder schwefelarme Ausgangsstoffe un ter Zugabe der erforderlichen Mengen von Metallverbindungen bezw. Metalle, insbeson dere der genannten Metallsauerstoffverbin- dungen, durch Zusatz von Schwefelwasser stoff auf einen für die Erzielung optimaler Wirkungen geeigneten Schwefelgehalt ein stellen. Ausgangsstoffe, welche von Natur aus einen Schwefelgehalt besitzen, der an sich zur Erzielung optimaler Wirkungen aus reicht, deren Hydrierung also weder durch Erhöhung noch Verminderung des Schwefel gehaltes verbessert werden kann, können un ter Zugabe der erforderlichen Menge der Hilfsstoffe verarbeitet werden.
Ausgangs stoffe, welche grössere Mengen von Schwefel enthalten als zur Erzielung optimaler Wir kungen dienlich sind, werden durch Erniedri gung ihres Schwefelgehaltes auf- passende Bedingungen eingestellt.
An Stelle des Zusatzes von Schwefel wasserstoff oder Schwefelwasserstoff liefern den Stoffen, zum Beispiel Schwefel, zu schwefelfreien oder schwefelarmen Ausgangs stoffen kann man auch so vorgehen, dass man denselben solche Mengen von schwefelreichen Ausgangsstoffen zusetzt, dass das Gemisch den für die Durchführung der Hydrierung optimalen Schwefelgehalt aufweist. Um gekehrt kann man zu schwefelreichen Aus gangsstoffen durch Zugabe schwefelfreier oder schwefelarmer Stoffe in passenden Mengen auf gewünschten optimalen Schwe felgehalt einstellen.
Die Hydrierung wird im allgemeinen bei Drucken von mehr als 100 Atm. gegebenen falls sehr viel höheren Drucken und bei Tem peraturen, welche zwischen 350 und 600 liegen, zweckmässig unter Verwendung von Wasserstoff im Überschuss, gegebenenfalls starkem Überschuss durchgeführt; das Ver fahren kann diskontinuierlich oder kon tinuierlich durchgeführt werden.
Man kann den überschüssigen Wasserstoff auch im Kreislauf halten, und für Anwesen heit solcher Mengen von Schwefelwasserstoff in dem kreisenden Wasserstoffstrom Sorge tragen, dass hierdurch die Wirksamkeit der Katalysatoren gesteigert wird. Zum Beispiel verfährt man derart, dass die Abgase des Hydrierungsvorganges einer teilweisen Ent spannung unterworfen und das hierbei erhal tene wasserstoffreiche Abgas (A) in den Ily- driervorgang zurückgeführt mit der Mass gabe,
dass der Schwefelwasserstoffgehalt des zirkulierenden Hydriergases auf solcher Höhe gehalten wird, dass er zusammen mit dem aus dem Schwefelgehalt des Ausgangsmate- rials entstehenden Schwefelwasserstoff die Wirksamkeit der Katalysatoren steigert. Die Schwefelwasserstoffkonzentration des krei senden Hydriergases kann .durch richtige Wahl des Entspannungsdruckes, durch Tem peraturregelung, durch passende Einstellung der Berührungsdauer zwischen Gas und Flüs sigkeit und dergleichen Massnahmen auf die gewünschte Höhe eingestellt werden.
Bei vollständiger Entspannung der flüssigen Hy- drierungsprodukte auf Atmosphärendruck er hält man dann noch ein an Kohlenwa.sser stoffen reiches Gas (B), welches auch reich liche Mengen Schwefelwasserstoff enthält.
Falls der Schwefelwasserstoffgehalt des Gases A nicht ausreicht, kann man dem Gas B Schwefelwasserstoff nach an sich be kannten Methoden entziehen und dem Gas A die fehlende Menge zumischen.
Nach einer andern Ausführungsform der Erfindung wird derart gearbeitet, dass die Abgase des Hydrierungsvorganges unter Aufrechterhaltung des Arbeitsdruckes in einen flüssigen und einen gasförmigen Teil zerlegt werden und der gasförmige, in der Hauptsache aus Wasserstoff bestehende Teil zusammen mit solchen Mengen von Schwefel wasserstoff in das Reaktionsgefäss zurück geleitet wird, dass in diesem eine Schwefel- wasserstoffkonzentration aufrecht erhalten wird, durch welche die Wirksamkeit der Katalysatoren gesteigert wird.
Bei .dieser Arbeitsweise sind nur verhält nismässig unbedeutende Druckunterschiede zu überwinden. Man kann infolgedessen mit einfachen Apparaten auskommen, die ge statten, gegebenenfalls auch mässige Druck erhöhungen zwecks Wiederherstellung des Reaktionsdruckes leicht zu erreichen. Bei der Verarbeitung schwefelreicher Materialien enthält das Abgas gegebenenfalls so viel Schwefelwasserstoff, dass bei Rückführung des unveränderten Gases eine Anreicherung des Schwefelwasserstoffes über die optimale Konzentration stattfinden würde. In diesen Fällen entfernt man auf bekannte Weise einen Teil des Schwefelwasserstoffes, oder auch die ganze Menge und fügt dann die Schwefelwasserstoffmenge dem Gas wie der zu.
Mit Vorteil kann man zur Aufnahme des Schwefelwasserstoffes schwefelarme Öle, wel che selbst der Hydrierung unterworfen wer den sollen, verwenden, und dadurch diese auf den optimalen Schwefelgehalt einstellen.
Man kann zum Beispiel auch nur einen Teil der wasserstoffreichen Abgase des Hy- drierungsprozesses den Schwefelwasserstoff vollständig oder weitgehend entziehen und durch Zumischung von gewaschenem Gas zu dem ungewaschenen Gas den Schwefel wasserstoffgehalt des in das Reaktionsgefäss zurückgeführten Gases auf gewünschte Höhe einstellen.
Unter Umständen wird man den ge wünschten Effekt der Einstellung einer optimalen Schwefelwasserstoffkonzentration im Kreislaufgas in einfacher Weise auch schon dadurch erzielen können, da.ss man eine bestimmte Menge des schwefelwasserstoff haltigen Abgases durch ein Ventil ablässt und die abgeblasene Menge schwefelwasser stoffhaltigen Abgases durch eine entspre chende Menge Wasserstoff ersetzt. Der Wasserstoff bezw. Schwefelwasserstoff des entfernten Abgases kann wieder nutzbar ge macht werden.
Man kann auch beide Mass nahmen - die Entfernung eines Teils der Hydriergase und die Entziehung gewünschter Mengen Schwefelwasserstoff - miteinander kombinieren.
Selbstverständlich ist bei allen diesen Massnahmen stets der als Ersatz für den ver brauchten Wasserstoff zuzusetzende Frisch wasserstoff mit zu berücksichtigen.
In Fällen, in welchen der Schwefel wasserstoffgehalt der wasserstoffhaltigen Abgase nicht ausreicht, um die optimale 'lffirkungssteigerung der Katalysatoren zu gewährleisten, muss für Zusatz der fehlenden Menge Schwefelwasserstoff Sorge getragen werden, oder es müssen .den zu hydrierenden Ölen oder dergleichen solche Mengen von Schwefelwasserstoff, Schwefel oder andern schwefelwasserstoffliefernden Schwefelver- Bindungen zugesetzt werden, dass die er wünschte Schwefelwasserstoffkonzentration im Reaktionsgefäss sicher gestellt wird.
Die Zugabe von Schwefelwasserstoff zu dem umlaufenden Gasstrom erfolgt bei allen Ausführungsformen der Erfindung vorteil haft erst dann, nachdem der Gasstrom die Fördervorrichtungen (Pumpen und derglei chen) passiert hat, also unmittelbar vor der Rückleitung des Gases in das Hydriergefäss. Der erforderliche Schwefelwasserstoff kann hierbei auch zusammen mit dem Frisch wasserstoff zugeführt werden.
Es empfiehlt sich vielfach, zum Beispiel auch dann, wenn der Schwefelwasserstoffgehalt des Kreislauf gases gerade die Optimalkonzentration an Schwefelwasserstoff im Kontaktraum sichert, den Schwefelwasserstoff vor der Fördervor richtung zunächst möglichst vollständig, zum Beispiel durch Waschprozesse unter Auf rechterhaltung des Druckes, zu entfernen und ihn dann hinter dieser Vorrichtung in der geeigneten Menge wieder in den Kreislauf einzuführen.
Diese Ausführungsform des Verfahrens bietet neben den schon hervor gehobenen Vorteilen der Einstellung der opti malen Schwefelwasserstoffkanzentration noch den weiteren Vorteil, dass sie die Anwendung besonders korrosionsfester Materialien für die dem Angriff des Schwefelwasserstoffes bezw. der Schwefelverbindungen ausgesetzten För dervorrichtungen unnötig macht, da durch die Umleitung der korrodierenden Gas bestandteile hier eine Korrosion vermieden wird.
In Ausübung der Erfindung kann man zum Beispiel auch derart vorgehen, dass man das aus dem Hydriergefäss abgehende Gas- oder Dampfgemisch durch geeignete Kühl vorrichtungen leitet und hierauf zum Beispiel in einen ersten Waschturm führt. In diesem läuft Druckwasser von oben dem Gemisch entgegen, so dass der Waschturm zugleich als Einspritzkühler wirkt.
Das ablaufende Gemisch aus wässeriger Flüssigkeit und öligem Kondensat wird getrennt, die wäs serige Schicht, die Ammonsulfid und die Hauptmenge des Schwefelwasserstoffes ge- löst enthält, und immer noch unter dem im Reaktionsgefäss herrschenden Druck steht, wird zum Beispiel einer Montejus-Anlage zu geleitet; diese fördert zum Beispiel mit ge nügend hoch komprimiertem Wasserstoff die wässerige Flüssigkeit in einen zweiten Waschturm. Hier tritt das gegebenenfalls mit Hilfe von alkalischen Flüssigkeiten in einem Nachwäscher praktisch vollständig von Schwefelwasserstoff befreite Umlaufgas ein, nachdem es zum Beispiel durch eine Um laufpumpe auf den nötigen Arbeitsdruck ge bracht ist.
In dem zweiten Waschturm wird das Gas mit den erforderlichen Mengen von Schwefelwasserstoff beladen, zum Beispiel derart, dass es mit der schwefelwasserstoff haltigen Waschflüssigkeit des ersten Turmes in innige Berührung gebracht wird. Die Wiederaufnahme von Schwefelwasserstoff kann zum Beispiel durch Erwärmen erleich tert werden. Das Gemisch von Hydriergas und Schwefelwasserstoff wird aus dem zwei ten Turm direkt in das Hydriergefäss ein geführt.
Als ,Quelle für den zuzusetzenden Schwe felwasserstoff können die bei der Konden sation unter Druck erhaltenen Kondensate dienen. Aus diesen lässt sieh der Schwefel wasserstoff zweckmässig durch Behandeln mit Waschflüssigkeiten und Wiederaus treiben aus diesen, zum Beispiel durch Er wärmen. (yewinnen.
Man kann aber auch, wie bereits früher erwähnt wurde, den zuzusetzenden Schwefel wasserstoff zum Beispiel aus der sogenannten Methanfraktion gewinnen, die man beim Ent spannen des Kondensates erhält. Die Methan abgase können zum Beispiel mit Kalkmilch gewaschen und der hierbei gebundene Schwe felwasserstoff kann dann unter Druck, mit- telst Säuren, wieder in Freiheit gesetzt wer den.
Vorteilhaft wird der Hydrierungs- bezw. Zusatzwasserstoff bei Reaktionsdruck, und zwar vorzugsweise unter Erwärmen durch die Waschflüssigkeit, mit welcher die Methanabgase gewaschen wurden, durch geleitet und hierbei mit Schwefelwasserstoff beladen.
Man- kann zum Beispiel auch die Methanabgase mit dem zu hydrierenden Öl waschen und hierdurch Schwefelwasserstoff in solchen Mengen in .den Vorgang einführen, dass hierdurch zusammen mit den durch den kreisenden Gasstrom in das Reaktionsgefäss zurückgeführten Mengen von Schwefel wasserstoff optimale Schwefelwasserstoff mengen in dem Reaktionsgefäss aufrecht er halten werden.
Schliesslich kann man zum Beispiel auch noch derart vorgehen, dass man den Schwefelwasserstoff aus den Me- thanabgasen zum Beispiel durch Auswaschen gewinnt, denselben in üblicher Weise in Schwefel überführt und den so gewonnenen Schwefel dem zu hydrierenden Öl in solchen Mengen zugibt, dass der Schwefelgehalt zu sammen mit dem durch das Hydriergas in den Vorgang eingeführten Schwefelwasser stoff .die gewünschten Schwefelwasserstoff konzentrationen liefert.
Es kann unter Um ständen auch vorteilhaft sein, das flüssige Produkt der Kondensate einer teilweisen Entspannung zu unterwerfen, mit der - Mass gabe, dass der Zwischendruck, auf den ent spannt wird, so gewählt wird, dass dadurch eine Methanfraktion mit einem bestimmten, gerade gewünschten Schwefelwasserstoff- gehalt erhalten wird.
Beispiele: 1. 200 gr eines mexikanischen Petroleum rückstandes vom spezifischen Gewicht 0,999 mit einem Schwefelgehalt von<B>2,97%</B> wur den in einem Autoklaven in Gegenwart von 3 % Kobalthydroxyd und 5 % Schwefel wasserstoff eine Stunde lang mit Wasserstoff von 100 Atm. Anfangsdruck auf 460 er hitzt. Es wurden erhalten 79 % eines Öls vom spezifischen Gewicht 0;867, das 42 (-33%, berechnet auf das Ausgangsmate rial) bis 180 siedender Bestandteile enthielt.
Wurde der Versuch unter sonst denselben Bedingungen - nur in Abwesenheit von Schwefelwasserstoff - durchgeführt, so wurden nur<B>26%</B> bis<B>180'</B> siedender Ben- zine, bezogen auf das Ausgangsmaterial, er halten. 2. 300 gr eines englischen Steinkohlen schwelteeres vom spezifischen Gewicht 1,06? mit einem Schwefelgehalt von 0,58% wur den in Gegenwart von 5 % Kobalthydroxyd und 5 % Schwefelwasserstoff mit Wasser stoff von 110 Atm. Anfangsdruck eine Stunde auf 475 erhitzt. Es wurden erhalten 219 gr Öl vom spezifischen Gewicht 0,831 mit 64% unter 180 siedenden Kohlen wasserstoffen.
In Abwesenheit von Schwefelwasserstoff unter sonst gleichen Bedingungen wurden 240 gr Öl vom spezifischen Gewicht 0,935 mit nur 23 % unter<B>180</B> siedenden Bestand teilen erhalten.
3. FTolzteeröl wurde in Gegenwart v an 5 % Nickelhydroxyd und 8 % Schwefel wasserstoff mit Wasserstoff von<B>110</B> Atm. Anfangsdruck eine Stunde auf 440' erhitzt. Es wurden erhalten 80 % Öl vom spezifischen Gewicht 0,956 mit 26,3 % bis 180 siedenden Benzinen.
In Abwesenheit von Schwefelwasserstoff wurden nur<B>62%</B> Öl vom spezifischen Ge wicht 0,987 mit einem Gehalt von 17,8 Benzinen erhalten.
4. Ein Kreosotöl vom spezifischen Ge wicht 0,979 mit<B>0,9%</B> Schwefel und 4,5 bis<B>1.80</B> siedenden Bestandteilen wurde kon tinuierlich mit Wasserstoff von 200 Atm. bei 470-480 über einen Katalysator von I'erri-Hydroxyd auf Silikagel geleitet.
Das Verhältnis von Öl und Wasserstoff wurde so geregelt, dass auf 1 kg Öl 1500 Liter Wasserstoff kamen.
Dem Wasserstoff wurde 1 % Schwefel wasserstoff zugesetzt (bezogen auf das Aus gangsmaterial<B>2,3%).</B> Es wurden erhalten 79,3% Öl vom spezifischen Gewicht 0,91-1 mit einem Gehalt von 50 % (- 39,7 %, be zogen auf das Ausgangsmaterial) bis<B>180'</B> siedenden Benzinen.
Beim Arbeiten ohne Schwefelwasserstoff wurden<B>95,5%</B> Öl vom spezifischen Gewicht 0,944 mit einem Gehalt von<B>29% (27,7%,</B> bezogen auf das Ausgangsmaterial) bis<B>180'</B> siedenden Benzinen erhalten. 5. Ein Braunkohlenteer-Mittelöl vom spe zifischen Gewicht<B>0,979</B> mit einem Schwefel gehalt von 0,9 % wird bei 200 Atm. in Gegenwart eines Katalysators aus Nickel- hydroxy d im Wasserstoffstrom hydriert, der art, dass auf je 1 kg Öl 1560 Liter Hydrier- gas angewendet werden.
Die Reaktion wird unter Zusatz von 2/o Schwefel zum Braun- holilenteer-1@iittelöl in Gang gebracht. Die Reaktionsprodukte werden auf 100 Atm. ent spannt und gekühlt. Es entweichen pro kg angewendetes Öl 970 Liter Gas (A), ge messen bei 760 mm und<B>0',</B> die etwa 83 Wasserstoff,<B>12,5%</B> Kohlenwasserstoffe und 21,8 mgr Schwefelwasserstoff pro Liter ent halten. Dieses Gas wird wieder auf 200 Atm. komprimiert und nach Zugabe von 590 Liter frischem Wasserstoff der Hydrierung wieder zugeleitet.
Bei der weiteren Entspannung auf Atmosphärendruck werden noch 87 Literdes Gases (B) erhalten mit 13 % Wasserstoff, -19 % Methankohlenwasserstoffen und 90 mgr Schwefelwasserstoff pro Liter. Das erhaltene Reaktionsprodukt ist ein helles Ö1 vom spezifischen Gewicht 0,842, das 587o bis<B>180'</B> siedende Bestandteile, keine Phenole und kaum ungesättigte Kohlen wasserstoffe enthält.
Wird das gleiche Braunkohlenteer-Mittel- öl unter den gleichen Bedingungen hydriert, jedoch ohne dass man das Gas A dem Prozess wieder zuführt, sondern dass pro kg Aus gangsprodukt stets 1560 Liter frischer Wasserstoff verwendet werden, so entsteht ein Hydrierungsprodukt vom spezifischen Gewicht 0,858 mit 5/o Phenol und 11 % un gesättigten Kohlenwasserstoffen und nur 50 % bis<B>1.80</B> siedenden Bestandteilen.
6. Mineralrohöl vom spezifischen Gewicht 0,868 und 2,6 % Schwefelgehalt wird bei 450-560' unter 200 Atm. Wasserstoffdruck hydriert. Als Katalysator dient Kobalt hydroxyd. Durch Vorversuche wurde fest gestellt, dass das Optimum der katalytischen Wirksamkeit des Kobaltkatalysators bei die sem Mineralöl bei einem Gehalt von 6 % Schwefelwasserstoff; bezogen auf Rohöl, liegt. Die Hydrierung wird im grossen derartig durchgeführt, dass pro kg Öl 1780 Liter Hy- driergas angewendet werden.
Nachdem die Hydrierung durch Zusatz von 3 % Schwefel zu dem Mineralöl in Betrieb gesetzt war, entwichen nach Kondensation der Reaktions produkte unter 200 Atm. Druck 1335 Liter eines wasserstoffreichen Gases mit 95,8 Wasserstoff und 2 % Methan, das pro Liter 30 mgr Schwefelwasserstoff enthält.
Man gewinnt also durch dieses Abgas pro kg Öl 37,8 gr Schwefel zurück. Um das Optimum aufrecht zu erhalten, sind aber nur 30 gr Schwefel nötig. Es werden von den 1335 Liter Abgas 335 Liter abgezweigt und mit Hilfe von alkalischer Eisenhydroxyd- suspension vom Schwefelwasserstoff befreit. Das so vom Schwefelwasserstoff befreite Gas wird gemeinam mit 445 Liter frischem Wasserstoff und 1000 Liter ungewaschenem schwefelwasserstoffhaltigem Abgas der Re aktion wieder zugeführt.
Beim Entspannen des flüssigen Kondensationsproduktes ent weichen noch 1.13 Liter Gas mit<B>59%</B> Me- thankohlenwasserstoffen, <B>35%</B> Wasserstoff und 160 mgr Schwefelwasserstoff pro Liter.
Bei dieser Arbeitsweise erhält man 81,5 eines hellen Öls vom spezifischen Gewicht 0,760. Die Benzinausbeute beträgt 56%, be zogen auf Ausgangsmaterial. Arbeitet man ohne Zusatz von Schwefel nur mit Frisch gas, so beträgt die Ausbeute 74% an öl und die Benzinausbeute nur 48%.
Arbeitet man im Kreislauf, ohne den Schwefelwasserstoffgehalt des zuzuführenden Abgases auf die erforderliche Menge zu redu zieren, so reichert sich das Abgas schnell mit Schwefelwasserstoff an, und die Aus beute an Benzin fällt schnell auf 40 % und noch tiefer.
Wie die vorliegenden Beispiele zeigen, kann man durch Zufuhr oder Bildung von Schwefelwasserstoff in geeigneten Mengen Ausbeutesteigerungen an wertvollen, bis zu <B>1.80'</B> siegenden Ölen erzielen, die ein Mehr faches der Ausbeuten betragen, welche bei Hydrierung des gleichen Ausgangsmaterials unter Verwendung der gleichen Metalle - bezw. Metallverbindungen - aber bei Ver zicht -auf Schwefelwasserstoffzugabe erziel bar sind.