DE672221C - Verfahren zur katalytischen Druckhydrierung von Kohlen oder Teeren - Google Patents

Verfahren zur katalytischen Druckhydrierung von Kohlen oder Teeren

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DE672221C
DE672221C DE1930672221D DE672221DD DE672221C DE 672221 C DE672221 C DE 672221C DE 1930672221 D DE1930672221 D DE 1930672221D DE 672221D D DE672221D D DE 672221DD DE 672221 C DE672221 C DE 672221C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/006Combinations of processes provided in groups C10G1/02 - C10G1/08

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Description

  • Verfahren zur katalytischen Druckhydrierung von Kohlen oder Teeren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen Druckhydrierung von Kohlen oder Teeren.
  • Es ist bekannt, diese Stoffe mit Wasserstoff oder Wasserstoff enthaltenden Gasen oder Dämpfen unter Druck zu behandeln, um sie in flüssige Erzeugnisse, wie Benzin oder Mittelöl, umzuwandeln. Es ist auch schon voroleschlagen worden, den Wasserstoff durch andere reduzierende Gase oder unter den Reaktionsbedingungen Wasserstoff liefernde Gase oder Gasgemische zu ersetzen. So hat man beispielsweise schon Kohlenoxyd im Gemisch mit Wasserdampf oder Wasserdampf für die Druckhydrierung von Kohlen und Teeren vorgeschlagen, Die sich in dieser Richtung bewegenden zahlreichen Vorschläge unterscheiden sich voneinander durch die Art der verwendeten Katalysatoren, die Temperaturen, die Drucke oder andere Reaktionsbedin-"ungen. Alle bekannten Verfahren stimmen jedoch dahingehend überein, daß die Ausgangsstoffe in Gegenwart von Wasserstoff oder anderen reduzierenden Gasen auf eine verhältnismäßig hohe Temperatur erhitzt werden.
  • Der größte Nachteil aller dieser bekannten Verfahren besteht darin, daß sie sämtlich verhältnismäßig große Mengen von Wasserstoff erfordern, dessen Gewinnung kostspielig ist. Deshalb sind diese Verfahren,.wenn sie auch in vieler Beziehung technische Vorteile besitzen, keine einwandfreie Lösung der Aufgabe, flüssige Kohlenwasserstoffe aus Kohlen und Teeren in wirtschaftlicher Weise herzustellen.
  • Es wurde gefunden, daß bei der bekannten Druckhydrierung von Kohlen und Teeren eine beträchtliche Menge von Wasserstoff dazu verwendet wird, um unter Bildung von Wasser mit dem Sauerstoff der Ausgangsstoffe zu reagieren. Der für diese Zwecke verwendete Wasserstoff geht also für die Hydrierung verloren.
  • Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch beseitigt, daß die zur Hydrierung verwendeten Ausgangsstoffe in einer ersten Stufe durch Behandlung mit Kohlenoxyd oder kohlenoxydhaltigen Gasen, die im Falle der Verwendung von Kohle beträchtliche Mengen Wasserstoff enthalten müssten, von Sauerstoff befreit und dann in einer zweiten Stufe, gegebenenfalls nach Abtrennung niedrigsiedender Produkte, mit Wasserstoff oder imwesentlichen aus Wasserstoff bestehenden Gasen hydriert werden, wodurch eine weitere Umwandlung der Ausgangsstoffe in flüssige Produkte bewirkt wird. Diese zweistufige Reaktion kann durch Katalysatoren in beiä#n-Stufen begünstigt werden.
  • Das zur Reaktion in der ersten Stufe e#..' forderliche Kohlenoxyd kann in beliebiger Weise hergestellt werden. So kann man beispielsweise Kohlenoxyd enthaltende Gase, wie Wassergas oder Generatorgas, verwenden. In der ersten Stufe des Verfahrens verbindet sich der Sauerstoff der Ausgangsstoffe mit dem Kohlenoxyd unter Bildung von Kohlensäur6. Ein Teil dieses Sauerstoffes kann sich auch mit dem irn Ausgangsstoff vorhandenen Wasserstoff unter Bildung von Wasser vereinigen, das darauf mit dem Kohlenoxyd wieder unter Bildung von Wasserstoff und Kohlensäure nach folgender Gleichung reagiert:
    11. 0 -IL C 0 i#-->- C 02 1 H#,.
    Der auf diese Weise zusätzlich gewonnene Wabserstoff des Ausgangsstoffes wird dann weiter zur Hydrierung verwendet.
  • Die Ausgangsstoffe enthalten häufig eine gewisse hIenge Wasser, das beim Erhitzen verdampft wird und in der ersten Stufe des Verfahrens nach der obigen Gleichung auch mit dem Kohlenoxyd unter Bildung von Kohlensäure und Wasserstoff reagiert. Es kann sogar in gewissen Fällen vorteilhaft sein, den zu behandelnden Ausgangsstoffen vor der ersten Stufe Wasser zuzusetzen, um die Menge Wasserstoff zu erhöhen, die man während der ersten Stufe des Verfahrens durch Reaktion zwischen dem Kohlenoxyd und dem Wasser erhält.
  • Die Ausgangsstoffe werden in der ersten Stufe des Verfahrens in einen Zustand -ebracht, der geeignet und günstig für die Hy- drierung in der zweiten Stufe ist, damit in dieser ohne Schwierigkeiten die gewünschten flüssigen Endprodukte erhalten werden.
  • Wenn es sich um die Druckhydrierung von Steinkohle oder Braunkohle handelt, ist es erforderlich, in der ersten Stufe ' Gemische von Kohlenoxyd und beträchtlichen Mengen Wasserstoff und nicht Kohlenoxyd allein zu verwenden. Dies ist auch dann der Fall, wenn Gemische von Kohlen mit solchen Sauerstoff enthaltenden Stoffen, die üblicherweise durch Hydrierung in einer Stufe schon in sauerstofffreie Flüssigkeiten umgewandelt werden können, verwendet werden, beispielsweise Gemische von Braunkohlen mit Phenol oder Kresol. Nach derersten Stufe siriddann die Phenole oder Kresole zum größten Teil in cyclische Kohlenwasserstoffe umgewandelt, während die Kohle vom Sauerstoff befreit ist. Teere oder ihre Fraktionen können aber auch mit Vorteil mit Kohlenoxyd allein in der erst-en Stufe behandelt werden.
  • Es ist zwar bekannt, die Druckhydrierung ':in mehreren Stufen auszuführen, z. B. derart, in den einzelnen Stufen der Wasserstoffpartial druck erhöht wird. Hiervon untervscheidet sich jedoch das vorliegende Verfahren dadurch, daß in der ersten Stufe entweder mit reinem Kohlenoxyd oder mit einem größere Mengen von Kohlenoxyd enthaltenden Gasgetnisch und in der zweiten Stufe mit reinem Wasserstoff oder :einem zur Hauptsache aus Wasserstoff bestehenden Gasgemisch gearbeitet wird.
  • Es ist ferner bekannt, die Extraktion von Kohle mit organischen Lösungsmitteln in Gegenwart von Kohlenoxyd vorzunehmen, -,vobei ausdrücklich darauf hingewiesen -wird, daß Wasserstoff in wesentlichen Mengen nicht vorhanden sein darf. Bei dieser Arbeitsweise wird zwar die gewünschte Extraktion der Kohle, aber nicht eine praktisch vollständige Entfernung des in der Kohle vorhandenen Sauerstoffs erzielt. Dies -wird erst erreicht, wenn man gemäß vorliegender Erfindung*bei Verwendung von Kohle beträchtliche Men ' gen Wasserstoff neben Kohlenoxyd enthaltende Gase verwendet.
  • Beispiel 204g Braunkohle mit 9,2% Asche und 2% Feuchtigkeit werden in einem Druckgefäß bei Anwesenheit von I5,2g eines aus gleichzeitig ausgefälltem Ferribydroxyd. und Aluminiumhydroxyd bestehenden Mischkatalysators mit 2og Wasser und einem Gernisch von Wasserstoff und Kohlenoxyd im Verhältnis i:i beieinemAnfangsdruckvon iookg/cm2 erhitzt. In 67Minuten wird die Temperatur allmählich von Zimmertemperatur auf 46o' gebracht. Wenn diese Temperatur erreicht ist, wird die Erhitzung abgebrochen; nachdem die Temperatur der Reaktionsmiasse im Druckgefäß auf 3oo' gefallen ist, wird durch Druckentlastung der gasförmige und dampfförmige Teil des Reaktionsgemisches abgeblasen. Man ,erhält dabei folgende Mengen von Produkten, berechnet auf trockene und aschefreie Braunkohle: unter 22o' siedendes Kohlenwasserstofföl .................... 9,6%, zwischen 22o bis 3oo' siedendes Kohlenwasserstofföl * ******* 7,6%, unter 3oo' siedende Stoffe kresolischer Art ................ 4 0/0, weicher asphaltartiger Rückstand 38 Gio.
  • Aus der nachstehenden Berechnung geht her-Z, vor, daß der größte Teil des in der Kohle in gebundener Form vorhandenen Sauerstoffs als Kohlensäure entfernt worden ist. Zu Beginn der Reaktion waren 27,5 9 Wasser anwesend, die sich wie folgt zusammensetzen: 20- zu-esetztes Wasser, 4,ig als Feuchtigkeit in der Kohle anwesendes Wasser,. 1,4 im Katalysator vorhandenes Wasser und etwa 2g während der Reaktion gebildetes Wasser. Diese 27,5,-, Wasser entsprechen 24,59 Sauerstoff. Ferner waren ic)2,5- Kohlenoxyd, die 58,6.- Sauerstoff entsprechen, und 2oo g wasserfreie Braunkohle, die 48,2 g organisch gebundenen Sauerstoff enthalten, vor Beginn der Reaktion anwesend. Das sind insgesamt i3i,3g Sauerstoff. Nach Beendigung der Reaktion wurden i 1, 5 g Wasser erhalten, was io,2g Sauerstoff entspricht. Ferner waren anwesend 41,Ig Kohlenoxyd, die 23,5g Sauerstoff entsprechen, und i2o,og Kohlensäure, die 87,39 Sauerstoff entsprechen. Insgesamt waren also i2i,og Sauerstoff anwesend. Der Rückstand enthält schätzungsweise 5 - Sauerstoff und die. Stoffe kresolischer Art etwa 1,59 Sauerstoff. Der Verbrauch an Kohlenoxyd während der Reaktion betrug 61,4 g.
  • Der in der ersten Stufe erhaltene Rückstand wird dann mit Wasserstoff unter Druck weiterbehandelt, wodurch er in beträchtlichem Maße in niedriger siedende Kohlenwasserstofie umgewandelt wird.
  • Z>

Claims (2)

  1. PATENT AN SPRÜCH E: i. Verfahren zur katalytischen Druckhydrierung von Kohlen oder Teeren in mehreren Stufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe in einer ersten Stufe durch Behandlung mit Kohlenoxyd oder kohlenoxydhaltigen Gasen, wie Generatorgas oder Wassergas, die im Falle der Verwendung von Kohle beträchtliche Mengen Wasserstoff enthalten mü#ssen, von Sauerstoff befreit und dann in einer zweiten Stufe, gegebenenfalls nach Abtrennung niedrigsiedender Produkte, mit Wasserstoff oder im wesentlicheii aus Wasserstoff bestehenden Gasen hydriert werden.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrensnach ,Inspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsstoffe Gemische von Kohlen mit Teeren oder Phenolen verwendet werden und in der ersten Stufe mit einem kohlenoxydhaltigen, beträchtliche Mengen Wasserstoff enthaltenden Gas gearbeitet wird. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Stufe des Verfahrens in Gegenwart von Wasser oder Wasserdampf durchgeführt -wird.
DE1930672221D 1929-06-24 1930-06-08 Verfahren zur katalytischen Druckhydrierung von Kohlen oder Teeren Expired DE672221C (de)

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