DE639762C - Verfahren zur Druckhydrierung von Brennstoffen und ihren Umwandlungsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Druckhydrierung von Brennstoffen und ihren Umwandlungsprodukten

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DE639762C
DE639762C DEV24008D DEV0024008D DE639762C DE 639762 C DE639762 C DE 639762C DE V24008 D DEV24008 D DE V24008D DE V0024008 D DEV0024008 D DE V0024008D DE 639762 C DE639762 C DE 639762C
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Dr-Ing Josef Varga
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/08Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal with moving catalysts
    • C10G1/086Characterised by the catalyst used
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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Description

  • Verfahren zur Druckhydrierung von Brennstoffen und ihren Umwandlungsprodukten Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Einstellung der größten Wirkungssteigerung von Molybdän- und/oder Wolframkatalysatoren in bezug auf die Ausbeute an den jeweils gewünschten Reaktionsprodukten bei der Druckhydrierung von Brennstoffen und ihren Umwandlungsproduk_ ten. Als Ausgangsstoffe kommen z. B. in Betracht Brennstoffe, wie Steinkohle, Braunkohle, Holz, Torf, Lignit usw., ferner durch Destillation, Extraktion, Hydrierung, Cracken, Spalten (Zersetzung) und andere Behandlungsarten gewonnene Abbau- und Umwandlungsprodukte oder deren Bestandteile, wie z. B. Produkte der Holzverkohlung, Teeröle, Braunkohlenteeröle, ferner die z. B. durch Hydrieren, Cracken u. dgl. Maßnahmen erhältlichen weiteren Umwandlungsprodukte. Andere Ausgangsstoffe sind z. B. Mineralöle, Bitumina der verschiedensten Art, z. B. Erdöle, Schieferöle, Asphalt, Erdwachse, Cellulose, cellulosehaltige Stoffe, ligninhaltige Stoffe u. dgl. sowie aus ihnen gewonnene Produkte.
  • Für die destruktive Hydrierung von Ausgangsstoffen der vorstehend genannten Art sind zahlreiche der verschiedenartigsten Katalysatoren in Vorschlag gebracht worden (vgl. deutsche Patentschrift 301 773 und, australische Patentschrift 1217/I926). Fürschwefelhaltige Ausgangsstoffe, deren Gehalt an Schwefelverbindungen wegen angeblicher Kontaktgiftwirkung oder aus anderen Gründen störend empfunden wurde, hat man vorgeschlagen, eine Entschwefelung vor Einführung in den Hydriervorgang vorzunehmen oder den Hydriervorgang unter solchen Bedingungen durchzuführen, bei welchen vorhandener Schwefel z. B. durch Bindung durch Metalle oder geeignete Metallverbindungen unschädlich gemacht wird. Andere Vorschläge liefen darauf hinaus, die Hydrierung unter Verwendung schwefelfester Katalysatoren durchzuführen. So werden z. B. in der französischen Patentschrift 616 237 Stickstoffverbindungen, ferner Verbindungen die Schwefel in chemischer Bindung enthalten, ferner Molybdän, Wolfram, Chrom und ihre Verbindungen, z. B. Sulfide, Säuren oder deren Salze, als Katalysatoren bezeichnet, deren Wirkung- durch Schwefel nicht beeinflußt werde (vgl. S. z, Zeile 54 bis S. 2, Zeile 2,4 sowie S. r, Zeile 1o bis 1q. sowie. Zeile 2o bis 26). Es -ist auch bereits vorgeschlagen worden, die destruktive Hydrierung in Gegenwart von schwefelfesten Kataly-. satoren mit der Maßgabe durchzuführen, daß an Stelle von Wasserstoff Hydriergase verwendet werden, welche außer Wasserstoff: noch Stickstofft, Oxyde des Kohlenstoffs". Schwefelwasserstoff, Wasserdampf, Methan'. oder andere Kohlenwasserstoffe enthalten (vgl. die obengenannte französische Patentschrift 616 237, S. z, Zeile 78 bis 83).
  • Vorliegende Erfindung beruht nun auf der neuen Erkenntnis, daß unter der Vielzahl bekannter Hydrierungskatalysatoren eine kleine Gruppe, nämlich Molybdän- und Wolframkatalysatoren, insofern eine Sonderstellung einnehmen, als sie befähigt sind, durch Zusammenwirken mit ganz bestimmten Mengen von Schwefelwasserstoff Wirkungen, insbesondere mit Bezug auf die Ausbeute an erstrebten Fertigprodukten, auszulösen, welche die Wirkungen erheblich übertreffen, welche bei Anwendung der gleichen Katalysatoren in Abwesenheit von Schwefelwasserstoff oder bei Anwesenheit der durch den natürlichen Schwefelgehalt der Ausgangsmaterialien bedingten Schwefelwasserstoffkonzentration erzielbar sind. Wie gefunden wurde, gibt es für jeden zu hydrierenden Ausgangsstoff einen Schwefelwasserstoffbereich, innerhalb dessen bei Anwendung von Mo- und W-Katalysatoren Wirkungssteigerungen erzielt werden können, und innerhalb .dieses Bereichs einen engeren Bereich bzw. Schwefelwasserstoffwert, der die Erzielung optimaler Wirkungen gestattet. Im allgemeinen liegen die zur Erzielung erheblicher Wirkungssteigerungen geeigneten Schwefelwasserstoffkonzentrationen innerhalb der Grenzen von z bis 6111, bezogen auf das zu hydrierende Material. Der optimale Schwefelwasserstoffwert kann z. B. bei dem einen Ausgangsstoff zwischen 3 und 401, bei einem anderen zwischen 4. und 6111 liegen usw. Man muß infolgedessen von Fall zu Fall die Schwefelwasserstoffkonzentrationen innerhalb von r bis 611, so lange ändern, bis die optimale Wirkung in bezug auf die Ausbeute an dem jeweils gewünschten Reaktionsprodukt erzielt ist. Auf der als günstig ermittelten Höhe wird dann der Schwefelwasserstoffgehalt im Hydriergefäß ständig gehalten. Bei Verarbeitung schwefelhaltiger Ausgangsmaterialien ist " der Gehalt derselben an Schwefelverbindungen, welche befähigt sind, unter den gegebenen Bedingungen Schwefel-,vasserstoff zu liefern, entsprechend in Rechnung zu stellen.
  • Die durch bestimmte Mengen von Schwefelwasserstoff erzielbaren Wirkungssteigerungen der Mo- und W-Katalysatoren zeigen sich vor allem in einer größeren Ausbeute an gewünschten Fertigprodukten. Durch die spaltende Druckhydrierung lassen sich je nach den Arbeitsbedingungen die Ausgangsstoffe in verschiedene Endprodukte, wie z. B. Benzin, Schmieröle, Mittelöle usw., umwandeln. Durch Anwesenheit bestimmter Schwefelwasserstoffmengen im Reaktionsgefäß kann man die Ausbeute an den jeweils gewünschten Fertigprodukten oder aber den Durchsatz pro Zeiteinheit und pro Einheit Katalysatorraum wesentlich erhöhen. Man kann z. B. erheblich größere Ausbeuten an dem gewünschten Rohprodukt, z. B. Benzin, erhalten oder erheblich reinere Rohprodukte, z. B. solche mit geringeren Gehalten an ungesättigten Kohlenwasserstoffen, an Sauerstoff-, Stickstoff- und Schwefelverbindungen, welche infolge ihres höheren Reinheitsgrades - einfacher zu raffinieren sind und infolge Wegfalls von Raffnationsverlusten höhere Ausbeuten an Fertigprodukten ergeben. Außerdem können noch günstige Wirkungen anderer Art erzielt werden, z. B. mit Bezug auf die Steigerung der Lebensdauer der Katalysatoren und mit Bezug auf Hintanhaltung unerwünschter Gasbildung oder unerwünschter Kohlenstoffabscheidung.
  • Die Einstellung der für die Wirkungssteigerung bestgeeigneten Schwefelwasserstoffko@nzentrationen kann in einfachster Weis im Zusammenhang mit den ohnehin üblichen Vorversuchen zur Feststellung der für die Umwandlung des Ausgangsmaterials in das gewünschte Endprodukt günstigsten Arbeitsbedingungen in bezug auf Temperatur, Druck; Durchsatz usw. erfolgen, indem, man durch Variation des Schwefelwasserstoffgehalts die bestgeeigneten H. S-Konzentrationen ermittelt. Diese Vorversuche können selbstverständlich auch in der Hydrierungsapparatur selbst durchgeführt werden.
  • Die Erzielung der Wirkungssteigerung erfordert die Anwesenheit von schwefelhaltigen Molybdän- bzw. Wolframkatalysatoren. Man kann demgemäß z. B. Molybdänsulfid oder Wolframsulfid anwenden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß es günstiger ist, die schwefelhaltigen Katalysatoren im Hydriergefäß sich bilden zu lassen, z. B. derart, daß hierfür geeignete Mo- und W-Verbindungen, wie Molybdänsäure, Wolframsäure, Molybdate, Wolframate, angewendet und diese durch Einwirkung des Schwefelwasserstoffs geschwefelt werden. Hierbei ist die Zufuhr an Schwefelwasserstoff bzw. Schwefelwasserstoffbildnern so zu regeln, daß außer der zur Schwefelung der Katalysatoren erforderlichen Menge noch--die zur Wirkungssteigerung benötigte Menge von H, S im Hydriergefäß anwesend ist. Man kann den zur Wirkungssteigerung erforderlichen Schwefelwasserstoff z. B. zusammen mit dem Hydriergas in das Reaktionsgefäß einführen oder den zu hydrierenden Stoffen Schwefel oder andere zur Schwefelwasserstoffbildung befähigte Schwefelverbindungen in den erforderlichen Mengen zusetzen. In beiden Fällen sind in den Ausgangsstoffen vorhandene Schwefelverbindungen, soweit sie zur Schwefelwasserstoffbildung befähigt sind, in Rechnung zu setzen. Man kann z. B. auch derart vorgehen, daß man schwefelreiche hydrierbare Ausgangsstoffe. mit schwefelarmen oder schwefelfreien hydrierbaren Ausgangsstoffen in solchen Mengenverhältnissen miteinander mischt, daß die Mischung befähigt ist, bei der Hydrierung die zur Wirkungssteigerung erforderlichen Mengen von Schwefelwasserstoff zu liefern. Selbstverständlich kann man auch mehrere der genannten Methoden zur Bemessung des Schwefelwasserstoffgehaltes in Vereinigung miteinander anwenden.
  • Die Arbeitstemperaturen liegen im allgemeinen zwischen 25o und 700°. Die Arbeitsdrucke werden vorzugsweise oberhalb ioo Atm. gehalten. Der Wasserstoff wird zweckmäßig in großem f_Tberschuß, z. B. in solchen Mengen, welche das Doppelte oder Dreifache der für die destruktive Hydrie-. rung erforderlichen Mengen betragen, zugeführt.
  • Die Erkenntnis, daß man die Wirkung schwefelhaltiger Molybdän- und Wolframkatalysatoren durch Einstellung und Aufrechterhaltung bestimmter Schwefelwasserstoffkonzentrationen im Hydriergefäß erheblich steigern kann, ist insofern überraschend, als die bekannten Veröffentlichungen lediglich erwarten ließen, daß beim Arbeiten mit schwefelfesten Katalysatoren diese bzw. ihre Wirkungen durch Anwesenheit von Schwefelwasserstoff oder Schwefelwasserstoff bildenden Stoffen nicht ungünstig "beeinflußt werden würden. Wie fern der Fachwelt der Gedanke der Möglichkeit der Erzielung von Wirkungssteigerungen durch vereinigte Anwendung bestimmter Mengen von Schwefelwasserstoff und von Molybdän- und Wolframkatalysatoren lag, zeigt die französische Patentschrift 62o 632, in der gesagt wird, daß die Druckhydrierung schwefelhaltiger Ausgangsstoffe oft große Schwierigkeiten bereite, weil der Schwefel schwierig zu entfernen sei, sich immer in den Produkten der Hydrierung wieder vorfinde und deren Wert beträchtlich vermindere. Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, schlägt die französische Patentschrift vor, die Ausgangsmaterialien durch eine ziemlich komplizierte Vorbehandlung zu entschwefeln und sie hierauf in Gegenwart von Katalysatoren der Druckhydrierung zu -unterwerfen-. Als einziges Beispiel für einen Katalysator nennt die französische Patentschrift eine Molybdänkontaktmasse," also einen Katalysator,. der in der früheren veröffentlichten französischen Patentschrift 616:237 ausdrücklich als schwefelfest bezeichnet worden ist.
  • Beispiele i. Ein englischer Tieftempera:turteer` mit einem Schwefelgehalt von 0,q.00/, lieferte bei Verarbeitung in einem rotierenden Autoklaven in Gegenwart von 3% Molybdänsäure bei 1stündigem Erhitzen auf q.60° bei einem Anfangsdruck von ioo Atm. Wasserstoff eine Benzinausbeute von 21,5 0%. Durch weitere Versuche wurde die Beeinflussung der Benzinausbeute durch Änderung des Schwefelgehalts des Tieftemperaturteers unter Einhaltung gleicher Arbeitsbedingungen geprüft. Bei Zusatz von o,6 bis 0,7% Schwefelblume zu dem Teer, welche Menge theoretisch erforderlich wäre, um die angewendete Molybdänsäure in Molybdänsuliid überzuführen, betrug die Benzinausbeute z2,2°/0. Durch weitere Versuche, bei welchen der Zusatz von Schwefelblume um je i0/, erhöht wurde, wurde festgestellt, daß die Höchstausbeute an Benzin, nämlich 32 0110, bei Zugabe von 5,5 0/0 Schwefel erhalten wurde. Bei weiterer Erhöhung des Schwefelzusatzes fiel die Benzinausbeute; bei Zugabe von 15'/, Schwefel erreichte' sie wieder den Anfangswert. Auf Grund dieser Vorversuche wurde das Verfahren kontinuierlich unter Zugabe von etwa 5 bis 5,5% Schwefelblume durchgeführt.
  • z. Ein Braunkohlengeneratorteer mit einem Schwefelgehalt von 1,1% wurde in einem rotierenden Autoklaven in Gegenwart von 3'/, Molybdänsäure bei einem Wasserstoffanfangsdruck von 125 Atm. i Stunde auf q.60° gehalten. Die Benzinausbeute betrug :21,31/,. Bei weiteren unter gleichen Reaktionsbedingungen ausgeführten Versuchen wurde 10/0, 3% usw. Schwefelblume zugegeben. Bei Zusatz von q.0/0 Schwefel wurde die optimale Ausbeute von 32,10% Benzin erhalten. Bei Zugabe von 5'/'o Schwefel betrug die Benzinausbeute 31,40/0; bei weiterer Erhöhung des Schwefelzusatzes fiel die Benzinausbeute weiter ab. Auf Grund der Vorversuche wurde die Hydrierung kontinuierlich mit strömendem Wasserstoff mit Schwefelzusätzen von 3,5 bis q.,50/" durchgeführt.
  • 3. Ein englischer Steinkohlentieftemperaturteer mit einem Schwefelgehalt von i,o % wurde im rotierenden Autoklaven bei 125 Atm. Wasserstoffanfangsdruck in Gegenwart von 5"/, Molybdän- und 5'/" Wolframsäure auf 460a C erhitzt und i Stunde auf dieser Temperatur gehalten. Die Versuche wurden mit Schwefelzusätzen von 2,6°/o, welche Menge zur Überführung der Molybdänsäure und Wolfranisäure in MoSQ und WS, erforderlich wäre, bzw. mit 3,60%, 4,60J, und 7,60£o durchgeführt.
    Ausbeute-
    Katalysator S-Zugabe Benzin erhöhung
    °/n °/n °%
    a) 5 Mo-Säure -+- 5 0/, W-Säure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,6 17,3 0
    b) 5 °/o Mo-Säure + 5 0/, W-Säure ..... ..... . ....... 1.. 3,6 19,5 12,7
    c) 5 % Mo-Säure + 5 0/, W-Säure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,6 22,5 30,0
    d) 5 % MO-Säure -f- 5 °/o W-Säure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,6 18,3 5.8
    Auf Grund dieser Vorversuche wurde die kontinuierliche Hydrierung mit Schwefelzusätzen von, etwa 4,6% durchgeführt.
  • Die bei Vorversuchen im rotierenden Autoklaven ermittelten Schwefelwerte können häufig ohne weiteres auf den kontinuierlichen Betrieb übertragen werden. Es empfiehlt sich aber, zu Beginn des kontinuierlichen Verfahrens die Schwefelwasserstoffkonzentrationen im Hydriergefäß noch etwas zu variieren und, nachdem hierdurch die optimalen Ausbeuten im kontinuierlichen Betrieb ermittelt worden sind, unter Aufrechterhaltung dieser Schwefelwasserstoffkonzentrationen weiterzuarbeiten.
  • Die in den Beispielen i bis 3 gegebenen Werte für kontinuierliches Arbeiten sind, ausgehend von dem Ergebnis der Autoklavenversuche, zu Beginn des kontinuierlichen Prozesses ermittelt worden.
  • 4. Ein juraschieferöl, sogenanntes Kühleröl, vom spez. Gewicht o,92 und mit einem Schwefelgehalt von 3,35% wurde in Gegenwart eines S-haltigen Katalysators, der etwa io% Mo-Säure enthielt, in einer kontinuierlich arbeitenden Druckapparatur von 500 ccm Katalysatorraum hydriert. Der Arbeitsdruck betrug .20o Atm. und die Temperatur 47o bis 48o°. Die Benzinausbeute betrug 39,4 Volumprozent.
  • In einer zweiten Versuchsreihe wurde unter den obengenannten Versuchsbedingungen das Schieferöl unter Zusatz von 20/, Schwefel hydriert. Die Hydrierung ergab 39,0 Volumpro.zent Benzin.
  • Der Schwefelgehalt des Kühleröls wurde dann durch Mischen mit einem schwefelarmen Hydrierungsprodukt -auf 1,93'/, Schwefel herabgesetzt und die Mischung unter den obengenannten Bedingungen .hydriert. Es fielen hierbei als Anteil für das Kühleröl q.5,20/, Benzin an. Die Ausbeuteerhöhung, die durch Herabsetzung des Schwefelgehaltes erreicht wird, beträgt 1q.,80/,. Wurde das Mischen des Kühleröls und des S-armen Hydrierungsrückstandes so durchgeführt, daß der Schwefelgehalt der Mischung 2,640/, beträgt und diese Mischung wiederum unter den gleichen Bedingungen hydriert, so fielen 48,1 Volumprozent Benzin, als Kühlerölanteil berechnet, an. Die Ausbeutesteigerung beträgt hier gegenüber der Hydrierung des ursprünglichen Öles 220f, Ein weiterer Versuch wurde mit der zuletzt genannten Mischung durchgeführt, wobei der Mischung noch i0% Schwefel zugesetzt wurde, so daß der Schwefelgehalt auf 3,6q.0% stieg, also ungefähr auf den natürlichen Schwefelgehalt des Kühleröles. Bei diesem Versuch wurden 39, i Volumprozent Benzin, berechnet auf Kühleröl, gewonnen. Die Benzinausbeute ist also die gleiche, wie sie bei der Hydrierung des Kühleröles mit seinem natürlichen Schwefelgehaltanfällt. Die Ergebnisse der einzelnen Versuchsreihen, die stets unter den gleichen oben beschriebenen Versuchsbedingungen ausgeführt wurden, sind in nebenstehender Tabelle zusammengestellt.
  • Die Hydrierung des Kühleröles wurde in der nach obigen Vorv ersuchen als günstigst ermittelten Mischung von 3 Teilen Kühleröl und i Teil getopptem Hydrierungsprodukt durchgeführt, und es stellte sich heraus, daß auch nach mehrtägigem Betrieb der Hydrierungsapparatur immer noch eine Benzinausbeute von 4o Volumprozent erreicht wurde oder, auf das Kühleröl allein berechnet, eine Benzinausbeute von 48'1,.
  • 5: Zur Veredelung eines Texasrohöls mit einem spez. Gewicht von 0,870 und einem Schwefelgehalt von 1,68°/o wird dieses 01 für einen Molybdänkatalysator, der i0010 Molybdänsäure enthält, einmal mit seinem natürlichen Schwefelgehalt, ein anderes Mal mit 4% Schwefelzusatz bei einem Reaktionsdruck von Zoo Atm. und bei einer Reaktionstemperatur von 430 bis 44o° kontinuierlich hydriert unter Reaktionsbedingungen, bei welchen eine möglichst weitgehende Hydrierung des C)les unter möglichst geringer Crackung erfolgt. Durch Vorversuche im rotierenden Autoklaven war festgestellt, daß bei 4% Schwefelzusatz die günstigste Wir-
    Benzin
    ' Benzin - auf Kühleröl
    Rohöl S-Zusatz S-Gehalt berechnet Ausbeute-
    Vol- ' - Gewichts- -Völuin--- Gewichts- erhöhung
    °% a/" Prozent Prozent Prozent Prozent 1/0
    Kühleröl.......................... o 3,55 39,4 34,5 0
    Kühleröl.......................... 2 5,40 39,0 33,2 0
    Getopptes Hydrierungsprodukt ...... --1,5 2,0 15,8 12,0
    Getopptes Hydrierungsprodukt ...... 2ö 2,5 15,6 12,7
    Getopptes Hydrierungsprodukt ...... 3,0 3,5 16,4 12,3
    Mischung
    Kühleröl + getopptes Hydrierungsprodukt
    1 1 0 1,93 30,5 25,4 45,2 38,8 14,8
    3 1 0 2,64 40,0 33,5 48,1 40,4 22,0
    3 1 1 3,64 33,4 28,4 39,1 33,8 0
    kung des Katalysators eintritt, und es wurden darum bei diesem günstigsten Schwefelzusatz auch die kontinuierlichen Versuche durchgeführt, um zu zeigen, daß auch bei kontinuierlichen Arbeiten trotz verschiedener Durchsätze die günstigste Wirkung der durch Vorversuche ermittelten Schwefelkonzentration vorhanden ist.
    Ergebnisse
    Durchsatz .... ..................... kg/Std. 2,0 2,5 3,0
    S-Zusatz................................ /o 0 4 0 4 0 4
    H2 Aufnahme ;........................1/kg 1g2. 215 129 203 84 16o
    Ölzunahme des H2 Gehaltes im Produkt.. °/0 0,6 0,7 0,5 0,9 0,1 o,5
    Hartasphalt im Produkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 0 0 0 o,76 0,35
    Die Tabelle zeigt, daß der Schwefelzusatz die Wasserstoffaufnahme bei jedem Durchsatz begünstigt hat. Der Unterschied ist bei einem Durchsatz hon 2,o kg 01/Stunde beim Arbeiten mit oder ohne Zusatz von Schwefel gering, nimmt aber mit der Steigerung des Durchsatzes erheblich zu. Die durch. Schwefel= zusatz begünstigte Wasserstoffaufnahme kommt in den verschiedenen Eigenschaften des Produktes zum Ausdruck. Der Unterschied in der Zunahme des Wa#sserstoffgehaltes im Hydrierungsprodukt bei Hydrierung mit oder ohne Schwefelzusatz ist namentlich bei höheren Durchsätzen besonders groß. Der Zusammenhang zwischen dem Durchsatz und der günstigen Wirkung des Schwefels geht deutlich aus der Tabelle hervor. Der Durchsatz kann um 5o11° erhöht werden, um mit S-Zusatz ein Produkt zu erhalten, das dem ohne S-Zusatz erhaltenen Produkt gleichwertig ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Einstellung der größten Wirkungssteigerung von Molybdän- und/ oder Wolframkatalysatoren in bezug auf die Ausb--ute an den gewünschten Reaktionsprodukten bei der Druckhydrierung von Brennstoffen und ihren Umwandlungsprodukten mit Wasserstoff bei hohem Druck und hohen Temperaturen in Gegenwart von Schwefel durch. Änderung der Arbeitsbedingungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schwefelwasserstoffkonzentration innerhalb der Grenzen von i bis 6 Gewichtsprozent, bezogen auf das Hydriergut, bis zur Erreichung der ,größten Wirkungssteigerung ändert.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE926664C (de) * 1937-03-11 1955-04-21 Degussa Verfahren zur Druckhydrierung von Kohlen, Teeren, Mineraloelen oder ihren Destillations- oder Umwandlungsprodukten
DE1077818B (de) * 1959-02-12 1960-03-17 Leuna Werke Iawalter Ulbrichti Verfahren zur Verhinderung von Verkrustungen an heissen Waenden bei der Verarbeitungvon Erdoel-, Teer- u. ae. Produkten
US4451356A (en) * 1980-12-22 1984-05-29 Exxon Research And Engineering Co. Catalytic dehydroxylation of phenols

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