Verfahren zur Herstellung eines niedrigsiedende Kohlenvvasserstofie enthaltenden Produktes durch destruktive Hydrierung von hochsiedenden, kohlenwasserstoffhaltigen Stoffen. Die Erfindung bezieht sich auf die Her- siellung eines niedrigsiedende Kohlenwasser stoffe enthaltenden Produktes durch destruk tive Hydrierung hochsiedender, kohlenwas- @er;
stoffhaltiger Stoffe mit Wasserstoff bezw. \Vasserstoff enthaltenden oder liefernden Ga sen bei erhöhten Temperaturen unter hohen Drucken von mehr als 100 at in' Gegenwart von Katalysatoren.
Es ist bereits bekannt, einen derartigen Hydrierungsprozess mit der Massgabe durch zuführen, dass die Abgase der Hydrierung zunächst teilweise entspannt und das hierbei erhaltene wasserstoffreiche Gas erneut zur Hydrierung verwendet wird. Hierbei wurde empfohlen, das zirkulierende Hydriergas vor Rückleitung desselben in das Hydriergefäss einem Waschprozess zu unterwerfen, um es von Schwefelwasserstoff und Kohlenwasser stoffen zu befreien.
Vorliegende Erfindung beruht auf der neuen Erkenntnis, dass der Hydrierungsvor- gang der oben genannten Art durch die Ge genwart von Schwefelwasserstoff günstig be einflusst werden kann, wenn der Schwefel wasserstoff in Kombination mit Katalysa toren, welche Metalle der sechsten Gruppe des periodischen Systems enthalten, wie Molyb- dänverbindungen, zum Beispiel Holybdän- säure und Holybdaten und, oder ZVolfram- verbindungen,
wie zum Beispiel Wolfram- säure oder Wolframaten, zur Anwendung ge bracht wird. Hierbei ist es erforderlich, die Menge des Schwefelwasserstoffes so zu be messen, dass die erstrebten Wirkungssteige rungen erreicht werden. Die zur Wirkungs steigerung. erforderlichen Schwefelwasser- stoffmengen liegen im allgemeinen innerhalb der Grenzen von 1 bis 15ö vorzugsweise von 1 bis<B>105'01</B> und vielfach zwischen 1 bi. 6 % bezogen auf die zu hydrierenden Stoffe, wie Öle, Teere usw.
Die jeweils zur Ein stellung optimaler Wirkungen erforderlichen Mengen von Schwefelwasserstoff werden zweckmässig für jedes zu hydrierende Aus gangsmaterial unter Berücksichtigung der Katalysatoren und der anzuwendenden Re aktionsbedingungen, zum Beispiel mit Bezug auf Temperaturhöhe und Druck ermittelt.
Auf Grund der neuen Erkenntnis der Fä higkeit von Schwefelwasserstoff in Kombi nation mit beispielsweise Molybdän- und Wolframverbindungen katalytisch zu wir ken, wird der Hydrierungsvorgang nach vor liegender Erfindung so durchgeführt, dass der Schwefelwasserstoffgehalt des in den Hydrierungsvorgang zurückgeführten Gases so eingestellt wird, dass in dem Hydriergefäss eine Schwefelwasserstoffkonzentration auf rechterhalten wird, durch welche die Wirk samkeit der verwendeten Katalysatoren ge steigert wird.
Die Erfindung eignet sich ins besondere für kontinuierliches Arbeiten unter hohen Drucken. Nach einer Ausführungs form der Erfindung werden die Abgase der Hydrierung einer an sich bekannten teil weisen Entspannung unterworfen mit der Massgabe, dass durch richtige Wahl des Ent spannungsdruckes, eventuell auch durch Temperaturregelung, durch richtige Einstel lung der Berührungsdauer zwischen Gas und Flüssigkeit und dergleichen Massnahmen die Schwefelwasserstoffkonzentration des in Kreislauf befindlichen Hydriergases auf die gewünschte Höhe eingestellt wird, derart, dass der Schwefelwasserstoffgehalt des in das Hydriergefäss zurückgeführten Gases zu,
3am- men mit den aus den Ausgangsstoffen ent stehenden Schwefelwasserstoff die Erzielung optimaler Effekte gewährleistet.
In Ausübung der Erfindung kann man zum Beispiel derart verfahren, dass man das Ausgangsmaterial, unter Verwendung von zum Beispiel Molybdänsäure als Katalysator bei Drucken von mehr als 100 at bei erhöh ten Temperaturen mit Wasserstoffgas, dem zunächst Schwefelwasserstoff zugesetzt sein kann, hydriert und das aus dem Hydrier- gefäss abgehende Gas einer partiellen Ent spannung unterwirft.
Hierbei erhält man eine grosse Menge Gas (Gas A), welches im wesentlichen aus Wasserstoff besteht, und ausserdem noch relativ geringe Mengen von Kohlenwasserstoffen und schliesslich noch Schwefelwasserstoff enthält. Entspannt man nunmehr das flüssige Produkt noch weiter auf Atmosphärendruck, so erhält man noch eine gewisse Menge Gas (Gas B), welches weniger Wasserstoff mehr Kohlenwasser stoffe und ausserdem noch Schwefelwasser stoff enthält.
Man kann aber auch die Abgase des Hy- drierungsvorganges unter Aufrechterhaltung oder annähernder Aufrechterhaltung des Ar beitsdruckes durch Kühlung in einen fliis- sigen und einen gasförmigen Teil zerlegen und den gasförmigen, in der Hauptsache aus Wasserstoff bestehenden Teil mit solchen Mengen von Schwefelwasserstoff in das Re aktionsgefäss zurückleiten, dass in diesem eine Schwefelwasserstoffkonzentration aufrecht erhalten wird, durch welche die Wirksamkeit von Molybdän- und, oder Wolframkatalysa- toren auf das Optimum gesteigert wird.
Bei dieser Arbeitsweise sind nur verhält nismässig unbedeutende Druckunterschiede zu überwinden. Mau kann infolgedessen mit einfachen Apparaten auskommen, die gestat ten, gegebenenfalls auch mässige Druckerhö hungen zwecks Wiedereinstellung des Reak tionsdruckes leicht zu erreichen.
Bei Verarbeitung schwefelhaltiger Ma terialien, welche Abgase liefern, die Schwe felwasserstoff in beträchtlichen Mengen ent. halten, kann man zum Beispiel so vorgehen. dass man dem gasförmigen, in der Hauptsache aus Wasserstoff bestehenden Teil, zum Bei spiel durch Waschung oder dergleichen Mass nahmen so viel Schwefelwasserstoff entziebt,
da.ss der Schwefelwasserstoffgehalt des in dag Reaktionsgefäss zurückgeführten Wasserstof fes zusammen mit dem aus den Schwefelver bindungen des zu verarbeitenden Materials entbundenen Schwefelwasserstoff eine solche Schwefelwasserstoffkonzentration im Rea' & - tionsgefäss liefert, dass die erstrebte Wir kungssteigerung der Katalysatoren in mög lichst optimaler Auswirkung erreicht wird.
Man kann zu diesem Zweck zum Beispiel so vorgehen, dass der umlaufende Gasstrom unter Druck mit zum Beispiel Wasser, Ölen, wässerigen Aufschlemmungen, Aufschlem- mungen von Eisenhydroxyd, Kalziumhydro- xyd oder dergleichen gewaschen wird, so dass der Schwefelwasserstoffgehalt in ge wünschter Weise verringert wird. Mit Vor teil kann man zur Aufnahme des Schwefel wasserstoffes schwefelarme Öle, welche selbst der Hydrierung unterworfen werden sollen, verwenden.
Hierdurch kann man dieselben auf den gewünschten Schwefelgehalt einstel len, so dass bei Hydrierung derselben in fire- genwart von zum Beispiel Molybdän- und oder Wolframkatalysatoren Wirkungsstei gerungen in der letzteren erzielt werden kön nen.
Man kann zum Beispiel auch nur einem Teil der wasserstoffreichen Abgase des Ry- drierungsprozesses den Schwefelwasserstoff vollständig oder weitgehend entziehen und durch Zumischung von gewaschenem Gas den Schwefelwasserstoffgehalt des in das Reak tionsgefäss zurückgeführten Gases auf ge wünschte Höhe einstellen.
Unter Umständen wird man den ge wünschten Effekt einer optimalen Schwefel- wasserstoffkonzentration im Kreislaufgas in einfacher Weise auch schon dadurch erzielen können, dass man eine bestimmte Menge des schwefelwasserstoffhaltigen Abgases durch ein Ventil ablässt und die abgeblasene Menge schwefelwasserstoffhaltigen Abgases durch eine entsprechende Menge Wasserstoff er setzt. Der Wasserstoff, bezw. Schwefelwas serstoff des entfernten Abgases kann wider nutzbar gemacht werden.
In allen Fällen, in welchen der Schwe- felwasserstoffgehalt der wasserstoffhaltigen Abgase nicht ausreicht, um die zur Wir kungssteigerung der Katalysatoren im Re aktionsgefäss erforderliche Schwefelwasser- stoffkonzentration aufrechtzuerhalten, muss für Zusatz der fehlenden Menge Schwefel- wasserstoff Sorge ,getragen werden, oder es müssen den zu hydrierenden ölen oder der gleichen solche Mengen von Schwefelwasser stoff, Schwefel oder andern schwefelwa5ser- stoffliefernden Schwefelverbindungen zuge setzt werden,
dass die erwünschte Schwefel- wasserstoffkonzentration im Reaktionsgefäss sicher gestellt wird.
Die Zugabe von Schwefelwasserstoff zu dem kreisenden Gasstrom erfolgt im allge meinen vorteilhaft erst, nachdem der Gas strom Fördervorrichtungen (Pumpen, Kom pressoren oder dergleichen) passiert hat, also unmittelbar vor der Rückleitung des Gases in das Hydriergefäss. Der erforderliche Schwefelwasserstoff kann hierbei auch zu sammen mit dem Frischwasserstoff zugeführt werden. Es empfiehlt sich unter Umständen, den Schwefelwasserstoff vor der Fördervor- richtung möglichst vollständig zu entfernen und ihn hinter dieser Vorrichtung in der geeigneten Menge wieder in den Kreislauf einzuführen.
Diese Ausführungsform des Verfahrens bietet neben dem schon hervor gehobenen Vorteil der Einstellung der opti malen Schwefelwasserstoffkonzentration noch den weiteren Vorteil, dass sie die Anwendung besonders korrosionsfester Materialien für die dem Angriff des Schwefelwasserstoffes bezw. der Schwefelverbindungen wie Mercaptane ausgesetzten Fördervorrichtungen unnötig macht.
Der von den Reaktionsprodukten des Hy- drierungsvorganges abgetrennte gasförmige Teil kann gegebenenfalls vor Rückleitung des Wasserstoffes in das Reaktionsgefäss ganz oder teilweise einem Waschprozess oder mehreren Waschprozessen unter Aufrechter haltung oder annähernder Aufrechterhaltung des Reaktionsdruckes unterworfen werden. Hierbei kann man die Abgase von darin be findlichem Schwefelwasserstoff teilweise oder auch vollständig befreien.
In Ausübung der Erfindung kann man zum Beispiel derart vorgehen, dass man das aus dem Hydriergefäss abgehende Gas- oder Dampfgemisch durch geeignete Kühlvorrich- Lungen leitet und hierauf zum Beispiel in einen ersten Waschturm führt. In diesem läuft Druckwasser von oben dem Gemisch entgegen, so dass der Waschturm zugleich als Einspritzkühler wirkt.
Das ablaufende Ge misch aus wässeriger Flüssigkeit und öligem Kondensat wird getrennt, die wässerige Schicht, die etwas Ammonsulfid und die Hauptmenge des Schwefelwasserstoffes ge löst enthält und immer noch unter dem im Reaktionsgefäss herrschenden Druck steht, wird zum Beispiel einer Montejus-Anlage zu geleitet; diese fördert zum Beispiel mit, ge nügend hoch komprimiertem Wasserstoff die wässerige Flüssigkeit in einen zweiten Waschturm.
Hier tritt das gegebel.enfalls mit Hilfe von alkalischen Flüssigkeiten in einem Nachwäscher praktisch vollständig von Schwefelwasserstoff befreite Uniia.ufgas, nachdem es zum Beispiel durch eine Umlauf pumpe auf den nötigen Arbeitsdruck ge bracht ist, zweckmässig von unten ein. ,In dem zweiten Waschturm wird es mit den er forderlichen Mengen von Schwefelwasserstoff beladen, zum Beispiel derart, dass es mit der schwefelwasserstoffhaltigen Flüssigkeit des ersten Turmes in innige Berührung gebracht wird. Der Vorgang kann zum Beispiel durch Erwärmen erleichtert werden.
Das Gemisch von Hydriergas und Schwefelwasserstoff wird aus dem zweiten Turm ohne Zwischen schaltung weiterer Apparaturen in das Ry- driergefäss eingeführt.
Als Quelle für den zuzusetzenden Schwe felwasserstoff können die bei der Konden sation unter Druck erhaltenen Kondensate dienen: Hieraus lässt sich der Schwefelwas serstoff zweckmässig durch Behandeln mit Waschflüssigkeiten und Wiederaustreiben aus diesen, zum Beispiel durch Erwärmen gewinnen. Bei vollständiger Entspannung der Kon densate erhält man ein an Kohlenwasserstof- fen reiches Gas, die sogenannte Methanfrak- tion (Gas B), das noch verwertbaren Schwe felwasserstoff enthält, der auch zur Ergän zung der optimalen Schwefelwasserstoff- mengen des in den Kreislauf zurückgeführten Gases dienen kann.
Zu diesem Zwecke können die Methaligase, zum Beispiel mit Kalkmilch gewaschen und der hierbei gebundene Schwe felwasserstoff kann dann unter Druck mit telst Säuren wieder in Freiheit gesetzt wer den. Vorteilhaft wird der Hydrierungs- bezw. Zusatzwasserstoff bei Reaktionsdruck, und zwar vorzugsweise unter Erwärmen, durch die Waschflüssigkeit, mit welcher die Methangase gewaschen wurden, durchgeleit(-t und hierbei mit Schwefelwasserstoff beladen.
Man kann zum Beispiel auch die Methanab- gabe mit dem zu hydrierenden 01 waschen und hierbei Schwefelwasserstoff in solchen T Tengen in den Prozess einführen, dass hier durch zusammen mit den durch den kreisen den Gasstrom in das Reaktionsgefäss zurück geführten Mengen von Schwefelwasserstoff optimale SchwefelR#asserstoffmengen in dem Reaktionsgefäss aufrecht erhalten werden.
Schliesslich kann man auch noch derart vor gehen, da.ss man den Schwefelwasserstoff aus den Methanabgasen, zum Beispiel durch Aus waschen gewinnt, denselben in üblicher Weise in Schwefel überführt und den so ge wonnenen Schwefel dem zu hydrierenden 01 in solchen Mengen zugibt, dass der Schwefel gehalt zusammen mit dem durch das Hy- driergas in den Vorgang eingeführten Schwe felwasserstoff die gewünschte Schwefelwa;- serstoffkonzentration liefert.
Es kann unter Umständen auch vorteilhaft sein. das flüs sige Produkt der Kondensate einer teilweisen Entspannung zu unterwerfen mit der Mass gabe, dass der Zwischendruck, auf den ent spannt wird, so gewählt wird, dass dadurch eine Methanfraktion mit einem bestimmten, gerade gewünschten Schwefelwasserstoff--e- halt erhalten wird.
Beispiel <I>1:</I> a) Ein Kreosotöl vom spezifischen Ge wicht 0,979 mit einem Schwefelgehalt von 0,9 % wird bei 200 at und 460 C in Ge genwart eines Molybdänkatalysators konti nuierlich hydriert, derart, dass auf je 1 kg 04 1500 Liter Hydriergas angewendet wer- den. Die Reaktionsprodukte werden abge kühlt und zunächst auf 50 at entspannt. Es entweichen pro kg angewendetes Ö-1 1000 Liter (760 mm, 0 ) Gas (A), die etwa 95 Wasserstoff und<B>0,6%</B> Schwefelwasserstoff enthalten.
Dieses Gas wird auf 200 at kom primiert und der Hydrierung wieder zuge leitet. Bei der weiteren Entspannung auf Atmosphärendruck werden noch 100 Liter Gas (B) mit<B>69%</B> Wasserstoff und<B>11,1%</B> Schwefelwasserstoff erhalten. Dem Gas B wird durch Auswaschen mit Wasser unter Druck der Schwefelwasserstoff entzogen. Durch Entspannung der wässerigen Lösung wird dieser wieder in Freiheit gesetzt, und davon werden 5,5 Liter mit 500 Liter fri schem Wasserstoff zusammen dem Gas (A) zugesetzt und entsprechend komprimiert der Hydrierung zugeführt.
Das erhaltene Reaktionsprodukt ist ein helles Öl vom spezifischen Gewicht 0,848, das 48 % bis 180 siedende Bestandteile, 0,9 % Phenole und keine ungesättigten Koh- lenwasserstoffe enthält.
b) Wird das gleiche Öl unter sonst glei chen Bedingungen hydriert, nur mit der Mass gabe, dass das Gas (A) nicht wieder der Hy drierung zugeführt wird, sondern, dass pro kg Ausgangsmaterial 1500 Liter reinen Was serstoffs verwendet werden, so entsteht ein Hydrierungsprodukt vom spezifischen Ge wicht 0,887 mit 5 % Phenol, 15 % ungesät tigten gohlenwasserstoffen und 40 % bis 180 siedenden Bestandteilen.
<I>Beispiel 2:</I> Hydrierung eines Braunkohlenteeröls mit ',3% Schwefelgehalt. Vorversuche ergaben bei 200 at Wasserstoffdruck und 450 bis 480' unter Verwendung von Molybdänsäure auf stückigem rotem Bauxit als Katalysator, dass insgesamt 3,5% Schwefel berechnet auf das Teeröl, anwesend sein müssen, damit eine optimale Ausbeute an Hydrierungspro- dukten, speziell ein bis<B>180'</B> siedendes Ben zin erhalten wird.
Das Verhalten des Öls wurde darauf im kontinuierlichen Versuch studiert, zunächst so, dass man die erforder liche Mehrmenge von 1,2% Schwefel dem Öl als solchem zufügte. Bei der An#,vendung von 1800 Liter Hydriergas (90 bis 92%iger Wasserstoff) wurden pro lig Öl beint Kühlen des Reaktionsproduktes unter Reaktionsdruck (200 at), 1100 Liter eines Abgases erhalten.
das nach teilweiser Entfernung der gasförmi gen Kohlenwasserstoffe aus 80 bis 90 % igem Wasserstoff bestand und pro Liter 16 mgi- Schwefelwasserstoff gleich 15 mgr Schwefel enthielt. Es standen also aus dieser Quelle
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Schwefel zur Verfügung, während zur Anreicherung des Öls auf den optimalen Schwefelgehalt nur 1,2% erforderlich waren.
Dementspre chend wurde in die Rückgabeleitung eine mit Kalkmilch beschickte Waschvorrichtung ein geschaltet, die mit so geringen Mengen Kalk milch berieselt wurde, dass nur etwa 1i des im Abgas vorhandenen Schwefelwasserstof fes an Kalk gebunden wurde. Die Rest menge ging in das Reaktionsgefäss zurück. Auf diese Weise war es möglich, ohne An wendung von fremdem Schwefel, lediglich unter Ausnutzung des Schwefelwasserstoffes aus dem Abgas, unter optimalen Bedingun gen zu arbeiten.
Da Abtrennung des Gases und Kalkmilchwäsche unter Reaktionsdruck stattfanden, war als Fördervorrichtung zwecks Rückführung eine einfach kon struierte Umlaufpumpe ausreichend. die bei einem Gehalt des Gases von durchschnittlich 12 mgr Schwefelwasserstoff pro Liter an standslos arbeitet. Die verbrauchte Wasser stoffmenge von rund 700 Liter pro kg 0I wurde als Frischwasserstoff in den Reak tionskreislauf eingeführt. Unter diesen Be dingungen wurde ein bis<B>300'</B> siedendos Öl erhalten, das 67 % bis 180 siedendes Ben zin enthielt.
Arbeitet man ohne Rückführung des Schwefelwasserstoffes aus dem Abgas, also zum Beispiel so, dass nur Frischwasser stoff in die Reaktion eingeführt wird, so beeinflusst der unzulängliche Schwefelgehalt des Ausgangsproduktes das Ergebnis sofort ungünstig. Man erhält ein<B>01</B> das nur 5()% bis 180 siedünde Kohlenwasserstoffe ent hält. Führt man. anderseits das Abgas so, wie es anfällt mit 16 mgr Schwefelwasser stoff pro Liter in den Vorgang zurück, so reichert sich der Schwefelwasserstoff im Umlaufgas weiter stark an.
Es wer den schnell Schwefelwasserstoffmengen er reicht, die durch Einwirkung auf Schmieröl, Dichtungen und Regelorgane der Umlauf pumpe deren zuverlässiges Arbeiten gefähr den. Zugleich fällt die Ausbeute an<B>01;</B> und der Gehalt dieses Öls an niedrig siedenden Kohlenwasserstoffen geht von 5070' auf 30 bis<B>35%</B> zurück.
Man kann auch in folgender Weise ver fahren: Das Abgas mit 16 mgr Schwefel wasserstoff pro Liter wird bei Reaktions druck mit Wasser gewaschen. Dabei werden <B>85%</B> des Schwefelwasserstoffes durch das Wasser aufgenommen. Es wird weiterhin eine Kalkmilchwäsche nachgeschaltet, die den Schwefelwasserstoff bis auf Mengen von einigen Zehntel mgr herausnimmt. Das der art gereinigte Gas kann nunmehr durch eine beliebig konstruierte Fördervorrichtung wie der auf einen Druck gebracht werden, der die Rückführung in das Reaktionsgefäss. ge stattet. Insbesondere brauchen keine gegen Schwefelwasserstoff unempfindlichen Teile dieser Fördervorrichtung verwendet zu wer den.
Der erforderliche Schwefelwasserstoff wird dem Wasserstoff nach dem Passieren der Fördervorrichtung in einem Rieselturm wieder zugeführt, wo das den Schwefelwas serstoff enthaltende Waschwasser mit Hilfe von Montejus in gleichmässigem Strom von oben aufgegeben wird, während der Wasser stoff von unten entgegenströmt. Durch Heiz- vorrichtungen wird dabei die Austreibung des Schwefelwasserstoffes erleichtert.
Durch Regulierung der Temperatur am Fusse des Turmes auf etwa 60 ist es leicht möglich; die erforderliche Schwefelwasserstoffmenge von etwa 13 mgr pro Liter des in die Re aktion zurückkehrenden Gases diesem beizu mengen. Eine derart betriebene Vorrichtung vermeidet vollständig die Schwierigkeiten, die sonst bei der Förderung eines stark schwefelwasserstoffhaltigen Abgases bei hohen Drucken auftreten können. Sie ist daher besonders für den Dauerbetrieb geeig net.
<I>Beispiel 3:</I> Hydrierung eines Steinkohlenteerkreosot- öls mit<B>0,8%</B> Schwefelgehalt. Druck, Tem peratur und Katalysator waren wie im Bei spiel 2. Optimale Ausbeuten wurden bei Vor handensein von insgesamt 2 % Schwefel, be rechnet auf das angewendete Öl, erhalten. Der kontinuierliche Versuch, der unter Zu gabe von 12 gr Schwefel pro kg Öl eingelei tet wurde, zeigte, dass in diesem Fall bei der Trennung von Abgas und flüssigem Produkt durch Abkühlung unter Reaktionsdruck ein Abgas mit nur 5,3 mgr Schwefelwasserstoff pro Liter erhalten wurde, und zwar in einer Menge von 1000 Liter pro kg Öl.
Da mit standen nur<B>0,5%</B> Schwefel zur Rück führung zur Verfügung, während zur Dek- kung der Differenz zwischen dem natürlichen Schwefelgehalt des Ausgangsmaterials und der zur optimalen Hydrierung erforderlichen Menge 1,2 % erforderlich waren. Als weitere Schwefelquelle kam indessen das sogenannte Methanabgas in Betracht, das bei Entspan nung des flüssigen Kondensates auf Atmo sphärendruck erhalten wird. Dieses Gas lie fert pro kg Öl zirka 14 gr Schwefel in Form von Schwefelwasserstoff zurück. Sie wur den dem Gas durch Waschen mit Ammoniak wasser entzogen.
Zirka<B>50%</B> der Waschflüs sigkeit wurden in einen sogenannten Reak tionsmischer gepumpt, dem gleichzeitig die zur Zersetzung erforderliche Menge Schwe felsäure zugeführt wurde. Durch das Misch organ wurden die Flüssigkeiten gemischt und gleichzeitig fein zerstäubt, sowie der benö tigte Frischwasserstoff in Mengen von 800 Liter pro kg Öl, schon auf Reaktionsdruck komprimiert, hindurchgeleitet, so dass der entbundene Schwefelwasserstoff an diesen Wasserstoff abgegeben wurde. Das Abgas mit 5 gr Schwefelwasserstoff pro kg<B>01</B> und das Frischgas mit 7 bis 8 gr Schwefelwasser stoff pro kg Öl waren zusammen leicht in der Lage, den optimalen Schwefelbedarf .der Reaktion im Dauerbetrieb zu decken.
Es wird unter diesen Umständen pro Liter Teer- öl 1. Liter Hydrierungsprodukt erhalten. Die ses wird durch einmaliges Waschen mit Soda lösung von kleinen Mengen gelösten Sehwe- felwasserstoffes befreit und ergibt bei der Destillation 60 % bis 180 siedendes Benzin, das einer weiteren Raffination nicht mehr bedarf.
Wird nur Frischwasserstoff in die Reaktion eingeführt, oder aber unter Rück führung der im Wasserstoffabgas enthaltenen völlig.ungenügenden Mengen Schwefel ge arbeitet, so werden nur 95 Vol. % Ausbeute mit einem Benzingehalt von 55% erhalten.