AT162109B - Verfahren zur Veredlung stückiger, minderwertiger Kohle. - Google Patents
Verfahren zur Veredlung stückiger, minderwertiger Kohle.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Veredlung stückiger, minderwertiger Kohle. Es sind, in Erkenntnis der weittragenden Be- deutung, die einer Qualitätsverbesserung minder- wertiger Brennstoffe zukommt, bereits einige Ver- fahren bekannt, bei denen auch Kohle mit heissem Wasser oder Dampf bei Überdruck, sowie auch unter Zusatz oxydierender Stoffe, wie z. B. Sal- petersäure u. a. m. behandelt werden. So beschreibt die amerikanische Patentschrift Nr. 759783 (Weeple) ein einfaches Auskochverfahren und, die deutsche Patentschrift Nr. 310191 (Griesheim- Elektron), ein Verfahren, bei welchem Kohle unter Zusatz von Salpetersäure gekocht wird. Ein Verfahren unter Anwendung von Druck schildert die deutsche Patentschrift Nr. 295296 (Schröder), wobei ebenfalls Salpetersäure mit- verwendet wird und weiters die deutsche Patent- schrift Nr. 339254 (Rabbow, Willink & Co.) ein Verfahren, bei dem u. a. ganz allgemein der Zu- satz oxydierender Stoffe empfohlen wird. Die Verwendung von Bichromaten, Permanganaten und anderen Oxydationsmitteln zur Imprägnierung von Kohle ist an sich bekannt. Schliesslich sei noch das Verfahren Fleissner (österr. Patentschrift Nr. 106814), bei welchem hochgespannter Dampf von 15 Atü angewendet wird und jenes von Ing. F. Brauneis (österr. Patentschrift Nr. 117240) erwähnt, bei welch letzteren ein Auskochen in Wasser bei Unter-oder Atmosphärendruck stattfindet. Eine Kombination der beiden letztgenannten Verfahren ist durch das ungarische Patent von György Jenö in Budapest bekanntgeworden, bei welchem Wasser und Dampf verwendet wird. Alle genannten Verfahren sind mit Nachteilen behaftet. So erfordert das Kochen unter Druck teure Geräte und besondere Wartung und die Anwendung von Säuren besondere säurefeste Materialien für die Kochgefässe. Auch ist auf die besonderen Massnahmen zur Sicherung vor Gesundheitsgefährdung beim Gebrauch von Säuren hinzuweisen. Dem Verfahren nach dem österr. Patent Nr. 117240 haften diese Nachteile nicht an, da hiebei nur gewöhnliches Wasser verwendet wird. Das gleiche gilt für das Ausdämpfverfahren nach dem österr. Patent Nr. 106814. Bei beiden Verfahren findet aber nur eine Enttonung der Kohle und eine Entfernung des in den Kapillaren kolloid gebundenen Wassers statt. Das vorliegende Verfahren bezweckt aber nicht nur diese beiden Erfolge, sondern darüber hinaus eine Veredelung der Kohle durch die chemische Einwirkung der im Kochwasser aufgelösten oxy- dierend wirkenden Stoffe Kaliumpermanganat, Kaliumchromat oder Bichromat. Es erfolgt hiebei sowohl eine Verminderung des Sauerstoff-und des Wasserstoffgehaltes der Braunkohle, wodurch eine Anreicherung an Kohlenstoff und damit eine weitgehende Inkohlung des minderwertigen Brennstoffes stattfindet als auch eine wesentliche Verminderung des Schwefelgehaltes, der Braunkohle, was besonders bei Pyrit und Schwefel mitführender Kohle von ausschlaggebender Bedeutung für deren Verwendung sein kann. Es findet somit eine Entwässerung, Entschwefelung, eine 30 bis 50% igue Herabsetzung des Gehaltes an Ballaststoffen und eine Erhöhung des Kohlenstoffgehaltes (Heizwertsteigerung) der behandelten Kohle statt, wobei die Stückigkeit der Kohle erhalten bleibt. An Hand der Zeichnung wird im folgenden die Arbeitsweise an einem Beispiel einer Kochvorrichtung geschildert : Die Kohle A wird vorerst in einem Vorbunker B den aus dem Kochwasser aufsteigenden Schwaden C ausgesetzt, wobei die langsam tiefer sinkende Kohle, allmählich die Temperatur der Schwaden annimmt. Diese so vorbehandelte Kohle gelangt nun in das kochende, stark wallende Wasser D, das bereits mit den aufgelösten vorgenannten Chemikalien versehen ist. Automatisch niedersinkend wird sie gut ausgekocht. Beim weiteren langsamen Niedersinken gelangt sie zu einer automatischen Rotationsschleuse E und schliesslich in ein Becherwerk F, das sich in einem mit dem Kocher kommunizierenden Schacht befindet. In diesem sammelt sich das von der Kohle mitgeführte Wasser G, dessen Höhe regulierbar ist und durch einen Überlauf H begrenzt wird. Diese Regulierung kann so weit getrieben werden, dass überhaupt kein Wasser im Becherwerk ist, wie beispielsweise durch Betätigung angebrachter Absperrorgane I an einem vorgeschalteten Ent- wässerungss1eb J und am Becherwerk K. Dies wird man bei Behandlung von holzigem Lignit tun. Das Wasser im Becherwerk ist naturgemäss schon etwas unter der Kochtemperatur. Beim Höhergehen gelangt die Kohle in kühlere Zonen und schliesslich aus dem Wasser heraus in die Zone der Schwaden, wodurch eine allmähliche Schrumpfung der Kohle bei Wahrung ihrer <Desc/Clms Page number 2> Stückigkeit und Konsistenz eintritt. Die Kapillaren schliessen sich, so dass jede Tendenz zu einem Zerfall der stückigen Kohle von Haus aus vermieden ist. Die Kohle steigt im Becherwerk noch höher in den Bereich der Heissluftströmung, durch die derVeredelungsprozess durchTrocknung der Kohle beendet wird. Diese Trocknung erfolgt im Gleichstrom mit der Heissluft, so dass beim Austritt der Kohle aus dem Becherwerk M sich deren Temperatur nur ganz unwesentlich von jener der Aussenluft unterscheidet. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Veredelung stückiger minderwertiger Kohle durch Kochen mit Wasser unter Zusatz oxydierender Reagenzien, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Kohle zunächst durch die abziehenden Dampfschwaden vorgewärmt, hie- nach in das siedende, mit Kaliumpermanganat oder Kaliumchromat bzw. Kaliumbichromat versetzte Kochwasser eingesenkt und schliesslich portionenweise durch eine am Grunde des Kochers vorhandene Schleuse ausgetragen wird, wobei die Stückigkeit der Kohle erhalten bleibt.
Claims (1)
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ausbringen der behandelten Kohle aus dem Kocher über die Schleuse die Kohle in einem mit dem Kocher kommunizierenden Gefäss vorteilhafter Weise durch ein Becherwerk hochgehoben wird, so dass sie innerhalb der Kochflüssigkeit allmählich abkühlt und dadurch ein Zerfall der Kohlenstücke vermieden wird.3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kohle unmittelbar an den Veredelungsvorgang anschliessend mit Heissluft getrocknet wird.
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| AT162109T | 1946-03-15 |
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|---|---|
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Cited By (1)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| US4099718A (en) * | 1976-05-17 | 1978-07-11 | Marcraft Recreation Inc. | Racquet frame construction |
-
1946
- 1946-03-15 AT AT162109D patent/AT162109B/de active
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