DE752916C

DE752916C - Verfahren zur Herstellung von Braunkohlenbriketts

Info

Publication number: DE752916C
Application number: DEK152682D
Authority: DE
Inventors: Heinrich Dr-Ing E H Koppers
Original assignee: Heinrich Koppers GmbH
Current assignee: Heinrich Koppers GmbH
Priority date: 1938-12-09
Filing date: 1938-12-09
Publication date: 1953-02-23

Description

Verfahren zur Herstellung von Braunkohlenbriketts Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Braunkohlenbriketts, die vor und nach der Verkokung und in der Glut erhöhte Festigkeit besitzen und die zur Schwelung oder Vergasung mittels Spülgasen dienen, wobei die Kohle vor der Brikettierung übertrocknet und danach durch Zufügen von Wasser auf eine Feuchtigkeit von, etwa z¢ bis 15 °/o gebracht wird.
Es ist bekannt, Rohbraunkohle durch Trocknen auf einen geringeren Wassergehalt zu bringen, als für die Brikettierung erforderlich (übertrocknung), und das getrocknete Gut an Stelle von Wasser mit einer wäßrigen Lösung, Suspension oder Emulsion solcher Stoffe zu benetzen, welche in. günstiger Weise auf die zu verpressende Kohlensubstanz einwirken. Vorgeschlagen wurde hierfür auch eine 3o/oige wäßrige Emulsion von Braunkohlenteer. Die Kohlensubstanz soll durch diese Behandlung derart wasserabstoßende Eigenschaften erhalten, daß das daraus hergestellte Brikett besonders wetter- und lagerbeständig wird.
Das Verfahren nach der Erfindung besteht demgegenüber darin, daß zum Anfeuchten der übertrockneten Kohle Schwelwasser benutzt wird. Hierdurch ergibt sich eine bedeutend gleichmäßigere Wiederanfeuchtung der Kohlensubstanz, da das Schwelwasser die Kohle im Gegensatz zum Reinwasser oder zu Flüssigkeiten, welche der Kohle wasserabstoßende Eigenschaften geben, schnell benetzt. Die mit der bisher üblichen Ausführung der Wiederanfeuchtung übertrockneter Braunkohle stets verbundenen Schwankungen des Wassergehaltes im Preßgut werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vermieden.
Zwar ist die Herabsetzung der Oberflächenspannung des Wassers durch kapillaraktive Stoffe, wie sie z. B. im Phenol des Schwelwassers vorliegen, an sich bekannt. Eine Ausnutzung dieser Eigenschaft des Schwelwassers in bezug auf die Wiederanfeuchtung übertrockneter Braunkohle vor der Brikettierung ist aber bisher nicht vorgeschlagen worden und lag auch nicht nahe, weil in der Fachwelt die Verwendung und Verbesserung von mit Schwelwasser angefeuchteter Kohle als ungünstig angesehen wurde.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren macht ein lästiges Abfallprodukt der Schwelereien im Eigenbetrieb nutzbar, ohne dafür ungünstige Eigenschaften des mit dem Schwelwasser behandelten Erzeugnisses einzutauschen.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst übertrocknete Rohbraunkohle wird nach der Trocknung zweckmäßig zunächst etwas abgekühlt, so daß sie durch Zufügung von zweckmäßig angewärmtem Schwelwasser auf die erstrebte Preßfeuchtigkeit von etwa 14 bis i5%. Wasser gebracht werden kann.
Das den Briketts zugefügte Wasser wird bei der nachfolgenden Vergasung in vorteilhafter Weise ausgenutzt, indem der frei werdende Wasserdampf zur Auflösung von Brennstoff nach der Wassergasreaktion dient. Dies ist besonders von Vorteil dann, wenn die Vergasung mittels eines. heißen SpüIgasstromes ausgeführt wird, der aus Vergasungsgas und den beim Schwelen des Brennstoffs entstehenden Schwelgasen gebildet wird. Der aus den Briketts abgetriebene Wasserdampf mischt sich in diesem Fall dem Spülgas bei, so daß der besondere Dampfzusatz zum Spülgasstrom entsprechend verringert werden kann. Sollen die gemäß der Erfindung hergestellten Braunkohlenbrikett: für die Herstellung von sog. Hartkoks verwendet werden, dann werden die Briketts lediglich geschwelt und verkokt ohne gleichzeitige Vergasung. Auf diese Weise erhält man einen leicht entzündbaren porösen, aber harten Brennstoff, der für Hausfeuerungen, industrielle Feuerungen oder aber auch für die Herstellung von Kraftgas in Generatoren geeignet ist.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Braunkohlenbrilzetts, die vor und nach der Verkokung und in der Glut erhöhte Festigkeit haben und die zur Sch-,velung oder 'Vergasung mit Spülgasen hei erhöhten Temperaturen dienen, wobei die Rohbraunkohle vor der Brikettierung übertrocknet und danach durch Zufügung von Wasser auf eine Feuchtigkeit von etwa i.a. bis i 5 % gebracht wird, worauf die Kohle brikettiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anfeuchten der vorgetrockneten Kohle Schwelwasser benutzt wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 594789, 633 61,9, 666 323; »Braunkohle« 1938, S.565. 575.