DE767934C - Herstellung geformter Aktivkohle - Google Patents
Herstellung geformter AktivkohleInfo
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- DE767934C DE767934C DEI65457D DEI0065457D DE767934C DE 767934 C DE767934 C DE 767934C DE I65457 D DEI65457 D DE I65457D DE I0065457 D DEI0065457 D DE I0065457D DE 767934 C DE767934 C DE 767934C
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B32/00—Carbon; Compounds thereof
- C01B32/30—Active carbon
- C01B32/354—After-treatment
- C01B32/384—Granulation
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
- Carbon And Carbon Compounds (AREA)
Description
- Herstellung geformter .Aktivkohle Zur Herstellung geformter Aktivkohle ist es bekannt, kohlenstoffhaltiges Material, wie zerkleinerter Torf, Holzkohle oder Braunkohle, wie Hydrosulfiden, Sulfiden oder Polysulfiden anzurnaischen, unter Teerzusatz zu formen, zu trocknen, zu verschwelen, durch Glühen in Abwesenheit von Luftsauerstoff zu aktivieren und das Material auszuwaschen.
- Man, hat auch bereits Aktivkohle mit Wasserdampf bei über 7oo° liegenden Temperaturen (iooo° und mehr) behandelt. Hierbei tritt ein Abbrand der Kohle ein, d. h. es handelt sich um eine sogenannte Wasserdampfaktivierung unter Wassergasbildung.
- Es wurde nun gefunden, daß man geformte Aktivkohle mit einer außerordentlich hohen Adsorptionsfeuchtleistung (Adsorption an feuchter Kohle aus, feuchtem Luft - Gas - Gemisch) dadurch erhält, daß man nach dem an sieh üblichen Anmaischen von verkohlbarem Ausgangsmaterial mit Sulfiden bzw. Polysulfiden oder Stoffen, die solche Sulfide oder Polysulfide liefern, Formen der Maische, Trocknen, Aktivieren durch Glühen in Abwesenheit von Luftsauerstoff und Auswaschen das so erhaltene gereinigte Material nochmals mit Wasserdampf bei höheren Temperaturen behandelt. Die Wasserdampfnachbehandlung wird vorzugsweise bei Temperaturen zwischen etwa 450 und 6oo° vorgenommen, so daß kein Abbrand der Kohle eintritt.
- Als geeignetes verkohlbares Ausgangsmaterial kommt vor allem Torf in Frage. Auch Anthrazit, Holzkohle oder Braunkohle können benutzt werden. Das Ausgangsmaterial wird vor dem Anrnaischen zweckmäßig möglichst fein zerkleinert.
- Geeignete Sulfide bzw. Polysulfide sind vor allem die des Kalziums oder Natriums. Diesen gleich zu erachten sind auch solche Stoffe oder Stoffgemische, die im Verlauf des Verfahrens Sulfide bztv. Polysulfide, wie [-Zalirimsulfid oder N atriumsuhid, wirksam werden lassen, d. h. also z. B. Kalium- oder \atriumsulfate, -rliodanide, -sulfite oder auch Sulfo:isäuren. Kaliumsulfid bzw. Kaliumpolysulfide oder diese Substanzen liefernde Komponenten, -wie Kalilauge und Schwefel, Haben sich als besonders brauchbar erwiesen.
- Das Anmaischen erfolgt in üblicher Weise. Gegebenenfalls kann Teer zugesetzt werden. Zweckmäßig wird bei 550 bis 6oo° mit heißen Gasen vorgetrocknet.
- Nach dem beschriebenen Verfahren lassen sich durch Änderung des llaiscliverliältnis:es die Eigenschaften der Kohle weitgehend verändern.
- Die nach dem beanspruchten Verfahren hergestellte Gasmaskenkohle zeichnet sich gegenüber bekannten Kohlen vor allem durch ihre hohe Adsorptionsfeuchtleistung gegenüber Giftgasen, wie Chlorpikrin oder Phosgen, aus. Im Zusammenhang hiermit steht die Tatsache, daß die neuen Kohlen erheblich hy drophober sind als die bekannten Kohlen. Dies kommt beispielsweise dadurch zum Ausdruck, daß die neuen Kohlen, berechnet auf ihre Gesamtaktivität, z. B. auf Benzol bezogen, weniger Wasser aufnehmen als bekannte Kohlen. Die größere Hydrophobität ist auch daran zu erkennen, daß bei den nach vorliegendem Verfahren herstellbaren Kohlen die Differenz der Benetzungswärme in Benzol und in Wasser erheblich größer ist als bei anderen Kohlen. Auch ihr Rückhaltevermögen und ihre Volumenkapazität sind gegenüber anderen Kohlen, insbesondere solchen aus heimischen Rohstoffen, gesteigert.
Es hat s?ch gezeigt, daß diese Eigenscliafts- verbessc-rungen nur bei der beschriebenen Wasserdampfnaclibehandlung der nach dem bekannten Sulfidverfahren herggestellte:i Koh- len eintreten, während eine @t@"asserdampf- nachbelia.ndlung anderer Kohlen deren Eigen- schaften nur unwesentlich verändert. D:es gebt aus dem nachfolgenden Beispiel a) hervor. Beispiel Zur Herstellung von GasmasIccnkolile wer- den ::2 Teile Kalium (als Kalilauge bzw. Isaliumsulfid oder -pol,: sulfid aus der zurück- gewonnenen Lauge). 2i Teile Schwefel (ent- v.-eder als elementarer Schwefel oder als Poly- sulfid- bzw. Sulfidscliwefel aus der zuriick- gewonnenen La@aw j , 25o Teile Torf und io Teile Teer angeniaischt. Dann wird mittels eiri.r livdraulischen Presse geformt und bei foo bis 6oo-' verschwelt. Das Gut wird bei 700 bis 1000- in Abwesenheit von LuitSauer- stoff geglüht, mit Lauge oder @@-ass@r a'i- geschreckt, gelaugt und mit Säure, zweck- mäßig Salzsäure, und Wasser gewaschen- Dann wird möglichst unter Luita'ischluß das Gut finit Wasserdampf lief 500 bis :::Zo- r bis 2 Stunden behandelt (hohle A). Die bekannte Vergleichskohle wurde in folgend-r Z@'eise hergestellt: 1la#_i(lel:clialeri werde:i gebrochen, finit Zitil>clilorid arige- rna:scht und bei Temperaturen von 750 bis 850J al,#tiviert. Das geglühte Produkt wird gelaugt, gewaschen und getrocknet. Dann wird die hoble in der vorher beschriebenen Weise mit Wasserdampf behandelt (Kohle B). a) Bestimmung der Adsorptionsfeuchtleistung Es wurde zunächst bei beiden hohlen, vor und nach der Behandlung mit Wasserdampf, festgestellt, wie lange bei feuclit(#r Kohle Chlorpikrin und Phosgen restlos gehalten werden. Der Giftgehalt war bei der Unter- suchung der Kohlen jeweils der gleiche. Zeit l Kohle Giftgas Feuchtigkeitsgehalt der Bohle vor nach Zunahme in -Minuten Wasserdannpf- -G asserdarnpf- beliandlun., behanälung A Chlor- pikrin 28 ofo iS' 0o" 26' oo" 8,00 " A - wie es sich nach Behandlung mit Luft eines Feuchtigkeitsgehalts von 75 0(0 einstellt . . . . . . . . . . r2' 30" 2i' oo" S' 30" 13 - 280/' S' 30" 9, 15l. o B - wie es sich nach Behandlung mit Luft eines Feuchtigkeitsgehalts von 75 0/0 einstellt . . . . . . . . . . 5,00" 5,3()" 0'.30" A Phosgen io °;0 i0' oo" 12,00" 2' oo" B -- io 01o 8'30" y 9 ' oo" 0,30- Rückhaltevermögen Kohle Feuchtigkeitsgehalt nach der Kohle sofort 1q Stun- den A 280/, I 8'4o' 2I' oo" A wie er sich nach Be- handlung mit Luft eines Feuchtigkeits- gehalts von 75 0/0 einstellt . . . . . . . . . . 7' 30" 171 30" B 281)/, 2' 00" 3' oo" B wie er sich nach Be- handlung mit Luft eines Feuchtigkeits- gehalts von 75 0/0 einstellt . . . . . . . . . . 2' oo" 3' oo" (Anmerkung: Beide Kohlen werden nach der Wasser- dampfbehandlung untersucht.) Benetzungswärme Differenz Kohle in Benzol in Wasser cal/ccm cal ccm cal ccm A 17,4 3,4 14,0 B r4,6 5,6 g,o
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von geformter Aktivkohle, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem an sich üblichen Anmaischen. von verkohlbarem Material mit Sulfiden bzw. Polysulfiden oder Stoffen, die Sulfide oder Polysulfide liefern, Formen der Maische; Trocknen, Aktivieren durch Glühen in Abwesenheit von Luftsauerstoff und Auswaschen das so erhaltene gereinigte Material nochmals mit Wasserdampf bei höheren Temperaturen behandelt, wobei jedoch ein Abbrand der Kohle durch Wasserdampfaktivierung vermieden wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserdampfnachbehandlung bei Temperaturen von etwa 45o bis 6oo° möglichst in Abwesenheit von Luftsauerstoff durchgeführt wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen- i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Torf als verkohlbares Ausgangsmaterial benutzt wird.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Anmaischen in an sich bekannter Weise Kaliumsulfid bzw. -polysulfide bzw. Stoffe, die Kalium:sulfid oder -polysulfide liefern, verwendet. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften hTr. 485 825, 5o6 522, 531 703.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI65457D DE767934C (de) | 1939-08-22 | 1939-08-22 | Herstellung geformter Aktivkohle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI65457D DE767934C (de) | 1939-08-22 | 1939-08-22 | Herstellung geformter Aktivkohle |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE767934C true DE767934C (de) | 1955-03-10 |
Family
ID=7196337
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI65457D Expired DE767934C (de) | 1939-08-22 | 1939-08-22 | Herstellung geformter Aktivkohle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE767934C (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE485825C (de) * | 1925-06-07 | 1929-11-05 | Ver Fuer Chemische Und Metallu | Herstellung aktiver Kohlen |
DE506522C (de) * | 1927-06-11 | 1930-09-04 | Chemische Werke Carbon Ges M B | Herstellung hochaktiver Kohle |
DE531703C (de) * | 1927-11-27 | 1931-08-14 | Ernst Berl Dr | Herstellung von aktiven Kohlen |
-
1939
- 1939-08-22 DE DEI65457D patent/DE767934C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE485825C (de) * | 1925-06-07 | 1929-11-05 | Ver Fuer Chemische Und Metallu | Herstellung aktiver Kohlen |
DE506522C (de) * | 1927-06-11 | 1930-09-04 | Chemische Werke Carbon Ges M B | Herstellung hochaktiver Kohle |
DE531703C (de) * | 1927-11-27 | 1931-08-14 | Ernst Berl Dr | Herstellung von aktiven Kohlen |
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