DE1144692B - Verfahren zur Entfernung von Merkaptanen aus Abgasen - Google Patents

Verfahren zur Entfernung von Merkaptanen aus Abgasen

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DE1144692B
DE1144692B DEG19310A DEG0019310A DE1144692B DE 1144692 B DE1144692 B DE 1144692B DE G19310 A DEG19310 A DE G19310A DE G0019310 A DEG0019310 A DE G0019310A DE 1144692 B DE1144692 B DE 1144692B
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mercaptans
activated carbon
disulfides
contact
soaked
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Gelsenberg Benzin AG
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/34Chemical or biological purification of waste gases
    • B01D53/46Removing components of defined structure
    • B01D53/48Sulfur compounds
    • B01D53/485Sulfur compounds containing only one sulfur compound other than sulfur oxides or hydrogen sulfide
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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    • B01D53/1487Removing organic compounds
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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    • B01D53/14Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols by absorption
    • B01D53/1493Selection of liquid materials for use as absorbents

Description

  • Verfahren zur Entfernung von Merkaptanen aus Abgasen Beim Arbeiten mit merkaptanhaltigen Produkten in der Technik tritt die Notwendigkeit auf, merkaptanhaltige Abgase wegen ihrer Geruchsbelästigung zu beseitigen. Dies ist besonders im Anschluß an solche Verfahren erforderlich, bei denen Merkaptane aus z. B. Benzin entweder entfernt oder umgewandelt werden und die gasförmigen oder flüssigen Abfallstoffe durch die aufgenommenen Merkaptane einen unerträglichen Geruch aufweisen. Denn die Geruchsintensität der Merkaptane ist außerordentlich groß. Die Konzentrationsangeben in der Literatur, die sich mit der Menge an Merkaptanen befassen, die gerade noch wahrgenommen werden können, sind entsprechend dem subjektiven Charakter der Geruchsempfindung nicht ganz einheitlich. So soll Äthylmerkaptan bereits in einer Verdünnung von 1 : 1011 deutlich wahrnehmbar sein (C., 1936, S. 4178). Selbst eine Verdünnung von l : 1012 wird noch als deutlich wahrnehmbar angesehen (Gas-und Wasserfach, 74, S. 248 [1931]).
  • Erstaunlich bleibt in jedem Falle jedoch die Größenordnung des Verdünnungsgrades, in der Merkaptane subjektiv nachweisbar sind. Aus diesem Grunde sind wiederholt Vorschläge gemacht worden, um technische Gase, wie z. B. Leuchtgas (Bull. Soc. Pharm. Bordeaux, 1958, 97, S. 59 ff.) und Wassergas (Henglein, NGrundriB der Chemie und Technik «, 4. und 5. Auflage, 1949, S. 310), die bekanntlich merkaptanfrei sind, mit sehr kleinen Mengen von Merkaptanen zu odorieren.
  • Es sind auch Verfahren beschrieben worden, um aus technischen Gasen, wie Wassergas oder Leuchtgas, darin enthaltene Schwefelverbindungen zu entfernen.
  • Als solche werden genannt : SOS, CS2 und Thiophen.
  • Diese Verfahren haben zum Ziel, die technischen Gase zu entschwefeln. Sie arbeiten einstufig und verwenden zum Teil ganz bestimmte, ausgewählte Aktivkohlen (deutsche Patentschriften 708 933, 355 191, 702 605).
  • Eine Entschwefelung von Gasen, die Merkaptane enthalten, ist auf diesem Wege jedoch nicht zu erreichen, da diese in Disulfide übergeführt werden, die an alkalisierten Aktivkohlen nicht oder nur in so beschränkter Menge adsorbiert werden, daß das entweichende Gas schwefelhaltig bleibt.
  • Die Merkaptane sind dann besonders unangenehm, wenn sie in Abgasen auftreten, die frei in die Atmosphäre entweichen. Es besteht zwar die Möglichkeit, merkaptanhaltige Abgase direkt zu verbrennen oder mit Heizgas, unter Umständen unter Zusatz von Luft, abzufackeln und dadurch den Merkaptanschwefel in SO2 überzuführen, jedoch sind die Voraussetzungen hierfür nicht immer gegeben.
  • Zur Desodorierung von Luft von Geruchsstoffen, die bei der Fäulnis oder Zersetzung tierischer oder pflanzlicher Eiweißstoffe auftreten, ist bereits ein Verfahren beschrieben worden (USA.-Patentschrift 1738 543). Nach diesem Verfahren wird Eisenhydroxyd aus Eisensulfat und Kalziumhydroxyd in wäßriger Phase gebildet und gleichzeitig auf Mergel niedergeschlagen. Das System wird in Form einer Aufschlämmung im Gegenstrom über ein Verteilersystem mit der zu reinigenden Luft in Berührung gebracht. Bei dieser Reaktion werden die Geruchsstoffe so umgesetzt, daß die entweichende Luft geruchsfrei ist. Zu diesem Geluchsstoffen gehören auch Merkaptane. Bei der Umsetzung der Merkaptane bilden sich spezielle Verbindungen mit Eisenhydroxyd.
  • Das Verfahren arbeitet also einstufig und in flüssiger Phase. Bei der Zersetzung tierischer oder pflanzlicher Eiweißstoffe treten nur geringe Mengen von Merkaptanen auf. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für die Anwendbarkeit des Verfahrens, weil sich erst dadurch eine ausreichende Lebensdauer der aktiven Masse ergibt. Bei Anwendung von technischen Abgasen, die größere Mengen von Merkaptanen enthalten, würde sich die aktive Masse zu schnell erschöpfen. Bei der Umsetzung bilden sich keine Disulfide, so daß eine Gewinnung von Disulfiden nicht möglich ist.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, das die in Abgasen enthaltenen Merkaptane in einfacher und wirksamer Weise bei Raumtemperatur, jedenfalls bei Temperaturen unter 100° C, in Disulfide überführt und die gebildeten Disulfide nachtrsglich adsorbiert.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird die Entfernung von Merkaptanen aus Abgasen dadurch herbeigeführt, daß die Abgase in Gegenwart von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen über mit alkalischer Lösung getränkte Feststoffe, wie Aktivkohle, Bimsstein, Kokse, Tonscherben, Bauxite oder Raseneisenerz, und anschließend durch oberflächenaktive Stoffe, z. B. Aktivkohle, geleitet werden.
  • Das Verfahren hat erhebliche Vorzüge. Da es bei Raumtemperatur oder wenig erhöhter Temperatur durchgeführt wird, ist der Energieaufwand gering.
  • Das liegt einmal daran, daß die in der ersten Stufe des Verfahrens gebildeten Disulfide sich von den Merkaptanen dadurch unterscheiden, daß ihre Geruchsintensität um 3 bis 4 Zehnerpotenzen geringer ist als die Merkaptane. Beispielsweise sind nach einer Literaturangabe » 1500 cm3 Disulfide erforderlich, um 28000 ma Luft deutlich durch Geruch kenntlich zu machen ( (. Dem entspricht ein Verdünnungsgrad von 1 : 10°.
  • Disulfide haben außerdem eine wesentlich höhere Siedelage als die Merkaptane, wie folgende Daten zeigen : Kp.
  • CHSH........ 5, 8° C C2HSSH 37, 0° C C, H, SH... 68, 0 bis 68, 5° C (CH3) 2S2 ...... 116 bis 118° C (C2H6) 2S2 152 bis 154° C (C3H7)2S2 ..... 191 bis 192° C Die höhere Siedelage hat den Vorteil, daß sich diese Verbindungen wesentlich leichter adsorbieren lassen als die Merkaptane.
  • Die hohe Wirksamkeit des Verfahrens ist aus folgendem zu ersehen : Kontakte verschiedener Art wurden mit z. B. 200 1 Abgas je Liter Kontakt je Stunde beaufschlagt. Im Abgas waren 10 bis 20 g Schwefel je Kubikmeter als Merkaptanschwefel enthalten. Die Bestimmung der Wirksamkeit der Kontakte erfolgte durch Fällung der Merkaptane vor und hinter dem Kontakt in Form von Cadmiumverbindungen. Schwefelwasserstoff wird durch diese Bestimmungsmethode nicht erfaßt. Es ist aber damit zu rechnen, daß noch Verbindungen vorhanden sind, die zwar mit Cadmiumsalzen Sulfide geben, sich aber nicht wie die Merkaptane zu Disulfiden oxydieren lassen.
  • Die Umsetzung der Merkaptane an beliebigen oberflächenaktiven Stoffen ist in der tabellarischen Zusammenstellung gezeigt :
    Umsetzung
    Kontaktstoffe ohne Zusatz bzw. Adsorption'
    der Merkaptane
    Torf » 0, 1°/o
    Bimsstein ............ 9,5%
    22, 0 °/o
    36, 36, D
    Tonscherben................ 38, 5°/
    Raseneisenerz................ 54, 8 %
    Tränkt man dagegen die Kontaktstoffe, z. B.
  • Bimsstein, ntit Alkali, mit z. B. 20%iger NaOH, tritt sofort eine praktisch quantitative Umsetzung der Merkaptane in der Gasphase zu Disulfiden ein. An Stelle von wäßrigen Laugen können hierzu auch wäßrige Lösungen von alkalisch reagierenden Salzen, wie z. B. Soda, verwendet werden.
  • Die Betriebszeit der Kontakte hängt vom Trägermaterial, von dem Einhalten optimaler Konzentrationen der aufgesaugten alkalischen Zusätze und, wie die angeführten Beispiele zeigen, von der Strömungsgeschwindigkeit der Abgase bzw. von der Konzentration der zu beseitigenden Verbindungen in den Abgasen ab. Bei gleichbleibendem Gehalt an Merkaptanschwefel im Abgas sind die Betriebszeiten um so länger, je größer die Laugenkonzentration auf den Trägern und je kleiner die Strömungsgeschwindigkeit ist.
  • Abgeklungene Kontakte lassen sich durch eine einfache Wasserdampfdestillation regenerieren. Nach erneuter Tränkung mit z. B. 20°/oiger NaOH erreichen sie ihre alte Wirksamkeit wieder.
  • Die Auswahl der Kontaktstoffe erfolgt zweckmäßig nach dem Gesichtspunkt des bestmöglichen Umsatzes, und zwar in der Weise, daß nur Kombinationen gewählt werden, bei denen der Umsatz der Merkaptane zu Disulfiden größer ist als 95%. Wenn man die Bedingungen so wählt, daß bei einem einmaligen Durchgang durch ein Kontaktbett der Umsatz mehr als 95 °/0 beträgt, kann anschließend an den Oxydationsvorgang die Adsorption der gebildeten Disulfide in zweiter Stufe erfolgen. Wählt man jedoch eine Kombination und Bedingungen, die bei einem einmaligen Durchgang durch ein Kontaktbett einen geringeren Umsatz als 95 °/0 ergeben, so ist es vorteilhaft, die Behandlung des Abgases durch HintereinanderschaltenmehrererKontaktbettenvorzunehmen und dann erst die Adsorption anzuschließen. Durch diese Anordnung wird das gewünschte Ergebnis auch mit weniger leistungsfähigen Stoffen bewirkt.
  • Um für den bestmöglichen Umsatz die optimale Menge und Konzentration der von den porösen Trägern aufgesaugten wäßrigen alkalischen Zusätze zu erhalten, ist es zweckmäßig, Maßnahmen zu treffen, die eine Konzentrationsänderung der aufgebrachten alkalischen Zusätze verhindern. Dies ist z. B. dadurch möglich, daß man den Feuchtigkeitsgehalt des umzusetzenden Gasgemisches kontrolliert. Man kann aber auch frische Imprägnierlösung während des Umsatzes periodisch oder kontinuierlich über das Kontaktbett geben.
  • Die Adsorption der gebildeten Disulfide kann beispielsweise an Aktivkohle erfolgen. Sobald die in der ersten Stufe gebildeten Disulfide die Adsorptionskapazität der nicht mit alkalisch reagierenden Zusätzen getränkten Aktivkohle der zweiten Stufe erschöpft haben, wird diese durch eine Wasserdampfdestillation regeneriert. Auf dem Kondenswasser scheiden sich die Disulfide in Form einer öligen Schicht ab. Das Gemisch der Disulfide einer Untersuchungsreihe hatte folgende Eigenschaften : d20 ................ 0,9947 S. B@ ............... 136°C S. Ber. (ASTM) ......... - 150°C 5,0% - 162°C 97, 5°/0 Molekulargewicht..... 121 S. E., °C 170/98, 5°/o °/0 S............... 51, 02 n2O................... 1, 5073 Aus dem Produkt konnten 37 Volumprozent Diäthylsulfid isoliert werden. Alkalisierte Kontakte adsorbieren nur ganz geringe Mengen an Disulfiden.
  • B e i s p i e l 1 11 einer mercaptanhaltigen Ablauge wurde mit einem Luftstrom von 501 Luft je Stunde beschickt.
  • Die Ablauge wurde alle 24 Stunden gewechselt, um eine Verarmung der Abgase an Merkaptanen zu vermeiden. Sie wurde auf einer Temperatur von 70°C gehalten. Das Abgas enthielt 10 bis 20g/m3 Merkaptanschwefel. Der mit der Luft abgehende Wasserdampf wurde durch einen nachgeschalteten Kühler kondensiert. Das im wesentlichen von Wasserdampf befreite Gas wurde über ein Kontaktbett von 250 cm3 Inhalt geleitet, das Raumtemperatur hatte. Nach dem Durchgang durch das Kontaktbett wurde das Abgas über eine Saute von trockener Aktivkohle mit 11 Füllung geführt. Auch diese Säule hatte Raumtemperatur.
  • Umsatz an Merkaptanen zu Disulfiden # 95 °/0
    Ver-Betriebs-
    such Kontakt zeit in Bemerkungen
    Nr. Tagen I
    I. Strömungsgeschwindigkeit 2001 Abgas
    je Liter Kontakt je Stunde mit 10 bis 20 g
    Merkaptanschwefel je Kubikmeter Abgas
    Aktivkohle
    ohne Tränkung 7 bis 8
    ,. 2 Aktivkohle,
    getränkt mit
    20°/o NaOH 60
    3 Aktivkohle, nach der
    getränkt mit zweiten Rege-
    20°/o NaOH 62 neration
    II. Strömungsgeschwindigkeit 4001 Abgas
    je Liter Kontakt je Stunde mit 5 bis 10 g
    Merkaptanschwefel je Kubikmeter Abgas
    4 Aktivkohle,
    getränkt mit
    10°/o NaOH 20
    5 Aktivkohle,
    getränkt mit
    20 °/o NaOH 29
    6 Aktivkohle, nach der ersten
    getränkt mit Regeneration
    20 °/o NaOH 30
    7 Aktivkohle,
    getränkt mit
    40°/0 NaOH 48
    Das Kontaktbett bestand aus 250 cm3 einer mit 20°/oiger NaOH getränkten Aktivkohle. Nach dem Durchgang durch das Kontaktbett waren 98 bis 95 °/O der durchgehenden Merkaptane oder als Merkaptane bestimmten Verbindungen zu Disulfiden umgesetzt.
  • Die dahintergeschaltete Aktivkohlesäule nahm die Disulfide auf. Das auftretende Gas war geruchfrei (Versuch 2).
  • Der in Versuch 2 nach 60 Betriebstagen abgeklungene Kontakt wurde mit Wasserdampf regeneriert und erneut mit 20°/oiger NaOH getränkt. Er wurde in Betrieb genommen und in gleicher Weise ein zweites Mal regeneriert. Der Kontakt erreichte nach der zweiten Regeneration 62 Betriebstage, ehe der Umsatz unter 95 °/o sank (Versuch 3).
  • Eine Aktivkohle wurde mit 10°/oiger NaOH getränkt und mit Abgas beaufschlagt. Jedoch wurde der Luftstrom von 50 auf 1001 je Stunde erhöht. Nach einer Laufzeit von 20 Tagen sank der Merkaptanumsatz unter 95 °/o (Versuch 4).
  • Unter den gleichen Versuchsbedingungen wie Versuch 4 hielt eine Aktivkohle, die mit 20°/oiger NaOH getränkt war, 29 Betriebstage, nach der Regeneration 30 Tage (Versuch 5 und 6).
  • Unter den gleichen Bedingungen wie der Versuch 4 wurde eine Aktivkohle eingesetzt, die mit 40°/oiger NaOH getränkt war. Nach 48 Betriebstagen sank der Merkaptanumsatz unter 95°/0 (Versuch 7).
  • Eine Aktivkohle ohne Tränkung wurde Bedingungen ausgesetzt, wie sie in Versuch 2 beschrieben sind.
  • Nach einer Betriebszeit von 8 Tagen sank der Merkaptanumsatz unter 95 °/o (Versuch 1).
  • Beispiel 2 Bimsstein wurde mit 20°/oiger NaOH getränkt und mit einem Abgas beaufschlagt, das 10 bis 20 g Merkaptanschwefel je Kubikmeter enthielt. Die Strömungsgeschwindigkeit bettug 2001 Gas je Liter Kontakt je Stunde. Nach 30 Betriebstagen sank der Umsatz unter 95 °/o. Nach der dritten Regeneration betrug die Betriebszeit 31 Tage.
  • Beispiel 3 In gleicher Weise wie im Beispiel 2 wurde Steinkohlenkoks mit 20°/oiger NaOH getränkt und unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 2 mit Abgas beaufschlagt. Nach der zweiten Regeneration betrug die Betriebszeit 20 Tage.
  • Beispiel 4 Bimsstein wurde mit einer 20°/igen Sodalösung getränkt und mit einem Abgas beaufschlagt, das im Kubikmeter 2 g Merkaptanschwefel enthielt. Die Strömungsgeschwindigkeit betrug 4001 Gas je Liter Kontakt je Stunde. Der Umsatz betrug zunächst 64 °/o und sank nach 5 Betriebstagen auf 52 °/o.
  • Beispiel 5 Raseneisenerz vom Schüttgewicht 460 g pro Liter mit einer Körnung von 3 bis 5 mm wurde mit 20 °/o NaOH getränkt und anschließend getrocknet. Auf 250 cm3 = 115 g wurden auf diese Weise 61 g NaOH aufgebracht. Die aktiven Kontaktkörner wurden mit einem Abgas beaufschlagt, das 10 bis 20 g Merkaptanschwefel je Kubikmeter enthielt. Die Strömungsgeschwindigkeit betrug 2001 Gas je Liter Kontakt je Stunde. Nach 5 Betriebstagen war der Kontakt erschöpft.
  • Aus der nachgeschalteten Aktivkohlesäule wurden durch Wasserdampfdestillationen 45 cm3 Disulfide abgetrieben.
  • Beispiel 6 50 g Ca (OH) 2 wurden in Wasser aufgeschlämmt und auf 250 cm3 Aktivkohle vom Schüttgewicht 340g/l aufgebracht. 250 cl"= 85 g so präparierter Kohle wurden mit einem Abgas beaufschlagt, das 10 bis 20 g Merkaptane je Kubikmeter enthielt. Die Strömungsgeschwindigkeit betrug 2001 Gas je Liter Kontakt je Stunde. Nach 2 Tagen traten hinter dem Kontakt Merkaptane aus.
  • Aus der nachgeschalteten Aktivkohlesäule wurden durch Wasserdampfdestillationen 10 cm3 Disulfide abgetrieben.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zur Entfernung von Merkaptanen aus Abgasen durch Behandlung mit alkalischen Feststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgase bei Temperaturen unter 100°C in Gegenwart von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen über mit alkalischer Lösung getränkte Feststoffe, wie Aktivkohlen, Bimsstein, Kokse, Tonscherben, Bauxite oder Raseneisenerz, geleitet werden, worauf sie durch nichtalkalisierte oberflachenaktive Stoffe, vorzugsweise Aktivkohle, geführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Menge und Konzentration der wäßrigen alkalischen Zusätze im Kontaktbett durch an sich bekannte Maßnahmen konstant gehalten werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxydations-und/oder Adsorptionsstufen mehrmals angewendet werden, vorzugsweise so, daß die Oxydationsbehandlung mehrfach wiederholt wird, bevor die Adsorption in ein-oder mehrmaliger Folge angewendet wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenDzeichnet, daß aus dem nachgeschalteten Aktivkohlebett Disulfide unter Einschaltung einer Wasserdampfdestillation gewonnen werden.
    In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patentschriften Nr. 355 191, 418 495, 702 605, 708 933, 851 107, 925 058 ; französische Patentschrift Nr. 1 092 735 ; USA.-Patentschrift Nr. 1738 543 ; )) Petroleum Refiner (s, 30, S. 126 (1951).
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