DE488500C - Erzeugung von grobstueckigem Koks aus Braunkohle - Google Patents

Description

• Erzeugung von grobstöckigem Koks aus Braunkohle Bei der Verkokung von Braunkohle, gleichgültig, ob diese nach dem altgeübten Schwelverfahren der sächsisch-thüringischen Braunkohlenteerindustrie oder nach neueren Verfahren durch Tieftemperaturbehandlung ausgeführt wird, ist bisher neben Teer, Schwelwasser und Gas als fester Rückstand stets ein körniger, lockerer und zerreiblicher Koks erhalten worden. Wegen dieser Eigenschaften konnte der Braunkohlenkoks als Brennstoff nur in Spezialfeuerungen, z. B. in Grudeherden, oder nach vorangegangener Mahlung in Staubfeuerungen verwendet werden. Die Möglichkeit des Absatzes für Braunkohlenkoks in Form von Grude oder Koksstaub ist aber beschränkt.
• Es wurde nun beobachtet, daß aus Braunkohle brikettförmiger fester Koks erhalten werden kann, wenn nicht die Kohle als solche oder auf die gewöhnliche Art daraus hergestellte Briketts verkokt werden, sondern wenn dazu Briketts verwendet werden, die aus einer Kohle hergestellt sind, welche vor der Verpressung bis auf einen Wassergehalt von weniger als 8 °/o getrocknet wurde. Zwar hat man auch schon Braunkohlenbriketts mit einem Feuchtigkeitsgehalt bis herunter zu etwa 8 % hergestellt, ihre gesonderte Verschwelung oder Verkokung ist aber bisher nicht vorgenommen worden. Insbesondere wurde bisher nicht beobachtet, daß man bei Verwendung von Briketts aus besonders wasserarmer Kohle eine unerwartet günstige Wirkung erzielen kann, indem Koks erhalten wird, der die ursprüngliche Brikettform im wesentlichen beibehalten hat und sich durch große Druckfestigkeit auszeichnet. Der so erhaltene Braunkohlenstückkoksstellt einen vorzüglichen rauchlosen Brennstoff dar.
• Die Stärke der Trocknung der zur Brikettierung kommenden Kohle ist von verschiedenen Faktoren abhängig, u. a. von dem Bitumengehalt der Rohkohle. Fürhochbituminöse Falkenauer Kohle z. B. hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die zerkleinerte Förderkohle bis auf 3 % Feuchtigkeit herabzutrocknen, um sie dann in üblicher Weise auf Briketts zu verpressen. Derartige Briketts ergeben bei geeigneter Wärmebehandlung neben viel gutem Teer einen brikettförmigen Koks von hervorragender Heizkraft und Brauchbarkeit. Bei geringerem Bitumengehalt ist der Wassergehalt der Kohlebriketts höher zu halten als bei höherem Bitumengehalt. Ausführungsbeispiel Mitteldeutsche Rohbraunkohle mit 48,55 % Feuchtigkeit, 6,24 °/o Asche, 13,94 % fixem Kohlenstoff und 31,27 °/o flüchtigen Substanzen wird bis auf einen Restwassergehalt von 3,7 °/o getrocknet. Das derartig getrocknete Gut wird bei dem üblichen Preßdruck zu Briketts verpreßt. Diese Briketts werden bei Tieftemperatur, d. h. maximal 500', verkokt. Man erhält grobstöckigen brikettförmigen Koks mit 2o,8o °/a Asche, 52,17 `/o fixem Kohlenstoff und 27,03 °/o flüchtigen Substanzen. Der erzeugte Stückkoks hat eine auf der hydraulischen Presse.nach bekannter Methode bestimmte Druckfestigkeit von t:3 kg je Quadratzentimeter. Ein aus Hochbituminöser böhmischer Braunkohle hergestellter Stückkoks zeigte sogar eine Druckfestigkeit von 237 kg je Ouadratzentimeter.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCI3: Verfahren zur Erzeugung von brikettförmigem Koks aus Braunkohlenbriketts, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Herstellung der Briketts verwendete Kohle vor der Verpressung bis auf einen Wassergehalt von weniger als 80/, getrocknet wird.