DE720465C

DE720465C - Verfahren zur Herstellung von koernigem Koks aus Braunkohle

Info

Publication number: DE720465C
Application number: DEL91145D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1936-09-19
Filing date: 1936-09-19
Publication date: 1942-05-07

Description

Verfahren zur Herstellung von körnigem Koks aus Braunkohle Während bei der altbekannten Scbwelung von Rohbraunkohle als fester Rückstand stets der leicht zerreibliche und mehr oder weniger staubhaltige Grudekoks anfiel, welcher hauptsächlich für Kochzwecke in Grudeöfen eine örtlich begrenzte Verwendung gefunden hat, sind neuerdings Schwelanlagen erstellt worden, in denen eigens für diesen Zweck hergestellte Briketts auf druckfesten - Stückkoks verarbeitet werden. Hierbei werden insbesondere unter hohem Druck gepreßte Briketts aus Braunkohle eingesetzt, die durch Mahltrocknung sehr weitgehend getrocknet und zerkleinert ist. Solche Briketts liefern bei der Spülgasschwelung einen grobstückigen bis brikettförmigen Koks, welcher in allen wesentlichen Eigenschaften dem aus Steinkohle erzeugten Koks gleichwertig ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, welches den wirtschaftlichen Vorteil der Rohkohlenschwelung mit den technischen Vorteilen einer weitgehenden Mahltrocknung verbindet, indem Mischbriketts aus grubenfeuchter Braunkohle und weitgehend, d. h. auf eine Korngröße bis i mm und einen Wassergehalt von höchstens io°/o mahlgetrockneter Braunkohle im Spülgasstrom geschwelt werden. Hierbei wird ein körniger bzw. kleinstückiger, im einzelnen Stück fester und weder staubhaltiger noch beim Versand oder Verbrauch staubig zerfallender Koks gewonnen, der ganz besonders als Brennstoff für großgewerbliche Rostfeuerungen brauchbar ist. Es wurde gefunden, daß der Zusatz von Rohbraunkohle zu weitgehend mahlgetrockneter Braunkohle die überraschende Wirkung hat, daß das aus dem Mischgut gepreßte Bri= kett in' seinem dichten Gefüge aufgelockert und bei der Verkokung zu körnigem Zerfall gebracht wird. Dabei ergeben sich als besondere Vorteile des neuen Verfahrens, daß nicht nur die Körnung, sondern auch die Festigkeit des aus dem Mischbrikett gewonnenen Kokses durch die Menge der dem Brikettiergut zugesetzten Rohkohle bestimmt wird und daß bei zweckentsprechender Bemessung des Zusatzes von Rohkohle die Entstehung staubfeiner Teile im Koks vermieden werden kann, also jener Teile, welche sich in dem altbekannten Schwelkoks in erheblicher Menge vorfinden und Gebrauchswert wie Absatzfähigkeit des Kokses herabsetzen.
Ausführungsbeispiel : Eine 53"/" Feuchtigkeit enthaltende mitteldeutsche Braunkohle, durch Mahltrocknung auf einen Wassergehalt von 10% und eine Korngröße von o bis i mm gebracht, wird nach Zusatz von 2o0/0 der auf eine Korngröße von 3 mm zerkleinerten Rohkohle bei 4.o bis 50° unter einem Druck von iooo lcg/cm2 in einer Ringwalzenpresse brikettiert. Die Briketts werden nach dem Spülgasverfahren bei etwa 55o° verschwelt.
Die Mischung von roher, sogenannter grüner Braunkohle mit bereits getrockneter Kohle ist an sich bekannt, wurde aber bisher zu ganz anderen Zwecken vorgenommen, und zwar unter anderem, um außergewöhnlich feuchte und daher auf ihrem Weg zu den Trockenapparaten sich festsetzende Förderkohle ordnungsgemäß fortbewegen zu können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von kör= nigem Koks durch Spiilgasschwelung von aus mahlgetrockneter Braunkohle erzeugten Briketts, dadurch gekennzeichnet, daß auf einen N@'assergehalt von höchstens ioo,o trocknete und auf eine Korngröße bis zu i mrii zerkleinerte Braunkohle mit grubenfeuchter Braunkohle gemischt, brikettiert und geschwelt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Brikettierung in Ringwalzenpressen bei 40 bis 5o° unter einem Druck von etwa iooo kgIcm= stattfindet.