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Verfahren zur Herstellung von geformtem Caleiumoxyd.
Es ist bekannt, aus Caleiumhydratsehlamm, welcher gegebenenfalls vorher zum Teil entwässert wird, unter Druck Formlinge zu pressen und zu festem Caleiumoxyd zu brennen. Ein durch längeres Absitzen oder Zentrifugieren gut getrockneter Kalkschlamm, welcher gewöhnlich als Stichkalk bezeichnet wird, enthält noch über 50% freies Wasser, welches in dem kolloiden Kalk festgehalten wird. Da nun bei allen bisher bekannten Erhärtungsprozessen die Wasserabgabe von Gelassen die entscheidende Rolle spielt (s. z. B.
Zeitschrift für angewandte Chemie 42, S. 1087, 1929), so hat man auch für mehr oder weniger entwässerten Kalkschlamm anzunehmen, dass die Formbeständigkeit der aus ihm hergestellten Presslinge auf einer Verfestigung infolge Wasserabgabe der Gelasse-beim Lagern und Brennenberuht. Übrigens hat sich ein auf diese Erkenntnisse gegründetes Verfahren in den Carbidbetrieben nicht einführen können.
Es wurde nun gefunden, dass trockener Kalkstaub-also praktisch wasserfreies Caleiumhydrat, wie es nach dem Verfahren der sogenannten Trockenvergasung von Caleiumearbid (s. z. B. deutsche Patentschrift Nr. 423478 und 530111) erhalten wird und auch daraus hergestellter gebrannter Staubkalk - also Calciumoxyd-sowie auch Mischungen dieser beiden staubförmigen Pulver, ohne jeden Zusatz zu steinharten Formlingen gepresst werden können.
Im Gegensatz zu dem obengenannten, bekannten Verfahren wird nach vorliegender Erfindung ein in jedem Fall staubtrockenes, praktisch wasserfreies Pulver gepresst. Es war nicht vorauszusehen, dass ein derartiges Ausgangsmaterial ein solches Zusammenbacken und dabei sehr deutliche, über Wochen hinaus wirkende Naehhärtung zeigen würde. Die gepressten Formlinge können, wenn sie aus Caleiumhydrat hergestellt sind, ohne Verminderung ihrer Festigkeit gebrannt werden.
Alle bekannten Verfahren zur Brikettierung, beispielsweise von Feinerzen, Giehtstaub, Kiesabbränden, Staubkohle usw.. arbeiten mit Zusatz von Bindemitteln, wie teerartigen Stoffen, Bitumen, Wasser, gelegentlich auch unter Zusatz von wässerigem Kalksehlamm. Auch die Brikettierungsfähigkeit von Braunkohle beruht auf ihrem Bitumen-und Wassergehalt. Neu dagegen ist die Anwendung trockenen Kalkstaubes ohne jeden Zusatz zur Erzielung steinharter Formlinge.
Der Fortschritt des Verfahrens liegt z. B. in der Herstellung eines wertvollen Erzeugnisses aus den bisher technisch unverwertbaren Abfällen der grosstechnischen Acetylenerzeugung. Die bisherigen Versuche mit Caleiumhydratschlamm haben zu keinem technischen Erfolg geführt, weil die Trocknung des wasserhaltigen Schlammes unwirtschaftlich war. Der trockene Kalkstaub ist an sich noch nicht an Stelle von Stückkalk, beispielsweise für den Carbidofen, verwendbar, doch wird er durch die Behandlung nach dem vorliegenden Verfahren auch für diese Zwecke nutzbar gemacht.
Beispiele :
1. 1 t wasserfreier Staubkalk wurde bei Temperaturen von 500 bis 10000 C calciniert und die erhaltenen 750 kg Staubealciumoxyd gepresst. Das Pressen wurde mit Strang-oder hydraulischer Presse bei Drucken von 700 bis 1000 kgleiiii und Temperaturen von 20 bis 400 C vorgenommen. Das erhaltene Material hatte die Festigkeit gebrannten Stückkalkes.
2. 1 t Staubkalk wurde ohne vorherige Calcinierung unter Anwendung von 700 bis 1200 kgjr : m2 Pressdruck gepresst. Die erhaltenen Briketts wurden im Schachtofen gebrannt ; es wurden 750 kg gebrannter Kalk gewonnen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von geformtem Caleiumoxyd, dadurch gekennzeichnet, dass praktisch trockener Calciumhydroxydstaub, wie er bei der sogenannten Troekenvergasung des Caleiumcarbids entsteht, oder daraus hergestellter Caleiumoxydstaub ohne Zusatz gepresst wird.
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