DE1918219A1 - Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrosilikaten,insbesondere von Xonotlit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrosilikaten,insbesondere von XonotlitInfo
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Description
RHEINISCHE KALKSTEIHWEEiE
G. Mo Β» Η. 24. März 1969
Wülfrath/ RhId0 1 91 8
Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrosilikaten, insbesondere von Xonotlit
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrosilikaten, insbesondere von Xonotlit,
durch hydrothermale Umsetzung von Kalk und Kieselsäure in etwa äquivalenten Mengen bei' erhöhten Temperaturen und unter Druck.
Es ist bekannt, daß sich Kieselsäure und Kalk in Gegenwart von Wasser bei Temperaturen oberhalb etwa 150 C bei länger
andauerndem Erhitzen zu Hydrosilikaten umsetzen. Je nach den
gewählten Kalk-Kieselsäure-Verhältnissen und nach den angewendeten Temperaturen bilden sich die verschiedenen HydroSilikate
sowohl der tobermoritischen Gruppe, als auch der wollastonitischen Gruppe. Um die gewünschten Umsetzungen zu erzielen,
sind jedoch nicht nur hohe Temperaturen und Drucke erforder- ι
lieh, sondern die Ausgangsstoffe müssen in möglichst feinteiligem
Zustand vorliegen0 Die erforderlichen Erhitzungszeiten
erstrecken sich dabei von einigen Stunden bis zu 20 Tagen und· mehr.
Diese Hydrosilikate sind wertvolle Ausgangsstoffe für industrielle
Verfahren, abgesehen von zahlreichen unmittelbaren
079-11/236 Anwendungsmöglichkeiten. Es bestand daher die Aufgabe, die
DroWz/Lr
erheblichen Kosten für die Feinmahlung der Ausgangsstoffe
- 2 00 9 843/162ö
BAD ORIGINAL
zu senken und auch die Reaktionszeiten zu verkürzen und ein Verfahren zu entwickeln, welches die Herstellung von Calciumhydrosilikaten,
insbesondere die Herstellung des Xonotlits, in wirtschaftlicher Weise ermöglicht.
Es wurde gefunden, daß man die Calciumhydrosilikate, insbesondere Xonotlit durch hydrothermale Umsetzung von Kalk und
Kieselsäure in etwa äquivalenten Mengen bei erhöhten Temperaturen und unter Druck vorteilhaft herstellen kann, wenn man die
Ausgangsstoffe Kalk und Kieselsäure in einem geschlossenen, als Mahlaggregat ausgebildeten Gefäß, nach und nach mit 10 4-0%
Wasser, bezogen auf die Ausgangsstoffe, versetzt, wobei sich durch die Hydratationswärme des Kalkes Temperaturen über
200° C einstellen, während gleichzeitig die Ausgangsstoffe
und auch die Reaktionsprodukte in dem Mahlaggregat zerkleinert werden.
Überraschenderweise zeigte sich, daß bei diesem Verfahren innerhalb sehr kurzer Reaktionszeiten nahezu vollständige
Umsetzungen zu Calciumhydrosilikaten erfolgen. Als Endprodukt wird je nach der verwendeten Wassermenge eine fast trokkene
bis brikettierbar feuchte Masse erhalten.
Durch die Initialbildung der Hydroeilikate wird ein katalytisch
gesteuerter, lawinenartig verlaufender Prozeß ausgelöst» Dieser Prozeß führt eben zu diesen hohen Bildungsgeschwindigkeiten
im Gegensatz zu den in der Literatur erwähnten langen
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SAD ORIGINAL
Reaktionszeiten«, Für den Verlauf der Reaktion wird angenommen,
daß sich zunächst tobermoritähnliche Phasen
bilden, welche sich in Xonotlit unter Freisetzung von Wasser umwandeln, welches erneut an der Bildung der tobermoritähnlichen
Phasen.teilnimmt ο Auf diese Weise genügen die erfindungsgemäß
geringen Wassermengen, was den Vorteil hat, daß die exotherm ablaufende Bildung der Hydrosilikate eine Energiezufuhr
von außen zur Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur und des sich dabei einstellenden Wasserdampfdruckes
unnötig macht. Es ist jedoch wichtig, daß zur Bildung der Hydrosilikate freies Wasser und wasserdampfgesättigte Atmosphäre
im Reaktionsgefäß vorhanden sind. Zur Einleitung der Reaktion zwischen Kalk und Kieselsäure ist eine bestimmte
Wassermenge notwendig. Diese Wassermenge löscht einen Teil des Kalkes ab unter Bildung von Calciumhydroxid und gleichzeitiger
Bildung von Wasserdampf. Dadurch werden Bedingungen für die Bildung der tobermoritähnlichen Phase geschaffen,
welche sich nach weiterer Wasserdosierung zunehmend vermehrt und autokatalytisch den Prozeß beschleunigte Als Folge dieses
Prozesses steigt die Temperatur auf über 200° C und schafft
somit die Sildunfrsbedinfnmgen für das Endprodukt Xonotlito
Die Wasserdosierung wird daher zweckmäßig dem Reaktionsverlaüf
entsprechend den Druck-ZTemperaturverhsltnissen angepaßt.
Die Zerkleinerung des Reaktionsgemisches durch Mahlung erfolgt
zweckmäßig nach dem Prinzip der Autogenmahlung, wobei sich die
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Quarzkörner gegenseitig zerkleinern. Dabei werden die oberflächlich
gebildeten Hydrosilikate abgerieben und neue Oberflächen freigelegt. Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
können daher normale handelsübliche Quarzkörnungen eingesetzt werden, und es ist nicht erforderlich, von teuren Quar'zmehlen
auszugehen, die bisher notwendig waren, um hinreichende Reaktionsgeschwindigkeiten zu erreichen.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sei anhand der Zeichnung erläutert:
Die Zeichnung zeigt schematisch eine Anlage zur Herstellung und Weiterverarbeitung von Calciumhydrosilikaten„ Die Bunkergruppe
1 enthält die Ausgangsstoffe Kalk und Quarzsand sowie einen Vorrat an Mineralisatoren, welche insbesondere für die
Weiterverarbeitung eine Rolle spielen und zweckmäßig schon dem Ausgangsgemisch zugesetzt werden.
Die Ausgangsstoffe werden über Dosierwaagen 2 im gewünschten
Mischungsverhältnis dem als Mahlaggregat ausgebildeten Reaktionsgefäß,
der Autoklavmühle 3» zugeführto Nach der Beschikkung
wird die Autoklavmühle gesahlossen, in Drehung versetzt
und über die Zuführung 4· 10 — 20% der benötigten Wassermenge
eindosiert ο Die Temperatur des Reaktionsgemisches steigt an und entsprechend dem Temperaturanstieg wird weiteres Wasser
dosierte Die Reaktion ist beendet, wenn die erforderliche Wassermenge
zugegeben ist und ein Abklingen der Temperatur sich bemerkbar macht„ Die Entleerung der Autoklavmühle 3 erfolgt
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über einen oder mehrere Entspannungsbehälter 5» in welche das Reaktionsprodukt durch den in der Mühle vorhandenen
Druck hineingedrückt wirdo Der Rest des Reaktionsproduktes
wird aus der Mühle durch Druckluft ausgetragen, die das Gebläse 6 erzeugt. Die Abscheidung des Feststoffanteiles erfolgt
in einem Multizyklon 7· Die Summe des Austrage wird entsprechend der vorgesehenen Weiterverarbeitung entweder in
der Brikettierpresse 8 brikettiert und von dort aus in einem Tunnelofen 9 oder in einem Kammerofen 10 zu Wollastonit gebrannt
oder das Reaktionsprodukt wird pneumatisch über eine Fullerpumpe 11 dem Vorratssilo 12 zugeführt, von wo es in
den Drehofen 13 gelangt, wo es zu Pigmenten oder zu körnigen
Brennprodukten, z. B0 Aufheilungsstoffen für den Straßenbau,
Füllstoffen und dergleichen, gebrannt wirdo
Die Hydrosilikate, welche nach dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung gewonnen werden, sind sehr feinteilige Stoffe mit großer spezifischer Oberfläche. Sie eignen sich für den
unmittelbaren Einsatz als Füllstoffe, als Isolierstoffe und
als Rohstoffe für die Keramik«, Sie können ferner als Absorptionsmittel
Verwendung finden und - wie gezeugt - als Ausgangsstoffe
für die Herstellung von Wollastonit und Pigmenten dienen.
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Patentansprüche - 6 -
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrosilikaten,
insbesondere von Xonotlit, durch hydrothermale Umsetzung von Kalk und Kieselsäure in etwa äquivalenten Mengen
bei erhöhten Temperaturen und unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe Kalk und Kiesel-
™ säure in einem geschlossenen, als Mahlaggregat ausgebildeten
Gefäß, nach und nach mit 10 - 40% Wasser, bezogen auf die Ausgangsstoffe, versetzt werden, wobei sich durch
die Hydratationswärme des Kalkes Temperaturen über 200 C einstellen, während gleichzeitig die Ausgangsstoffe und
auch die Reaktionsprodukte in dem Mahlaggregat zerkleinert werden»
2, Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
fc zusammen mit den Ausgangsstoffen geringe Mengen Calciumhydrosilikate
als Mineralisatoren zugesetzt werden«
ο Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerkleinerung des Reaktionsgemisches nach dem Prinzip der Autogenmahlung erfolgte
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Priority Applications (6)
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1918219B2 DE1918219B2 (de) | 1979-09-20 |
DE1918219C3 DE1918219C3 (de) | 1980-07-17 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE1918219C3 (de) |
GB (1) | GB1272115A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4104905A1 (de) * | 1991-02-18 | 1992-08-20 | Cirkel Kalksandsteinwerke Gmbh | Verfahren zur herstellung von xonotlit |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN102259876A (zh) * | 2010-05-28 | 2011-11-30 | 延增国 | 一种硅酸钙摩擦材料的制备方法 |
BE1025189B1 (nl) * | 2017-04-25 | 2018-12-03 | Etex Building Performance Nv | Methode voor het controleren van lediging van reactor |
-
1969
- 1969-04-10 DE DE19691918219 patent/DE1918219C3/de not_active Expired
- 1969-09-15 GB GB4530969A patent/GB1272115A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4104905A1 (de) * | 1991-02-18 | 1992-08-20 | Cirkel Kalksandsteinwerke Gmbh | Verfahren zur herstellung von xonotlit |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB1272115A (en) | 1972-04-26 |
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