DE1771784C - Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus feinkörnigen Stoffen, insbesondere Brennstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus feinkörnigen Stoffen, insbesondere Brennstoffen

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DE1771784C
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Germany
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Walter Dr.-Ing.; Schinzel Walter Dipl.-Ing.; 4300 Essen; Antrag auf Nichtnennung Müschenborn
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Bergwerksverband GmbH
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Bergwerksverband GmbH
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Das Patent 1 186 825 betrißt ein Verfahren zur stufe gesteuert, womit erreicht wird, daß der nachHerstellung von Formkörpern aus feinkörnigen folgende Verkokungsprozeß technisch störungsfrei Stoffen, insbesondere Brennstoffen, bei dem Sulfit- abläuft — z. B. durch Verhindern des Verklebens ablauge mit Feststoffen bei hoher Temperatur ver- der Briketts im Ofen — und fertige Produkte mit mischt wird, welches im wesentlichen darin besteht, 5 gezielten Eigenschaften erhalten werden,
daß Sulfitablauge auf die unter etwa 100° C erwärm- Die Behandlungszeit kann 15 Minuten bis zu 2 ten Feststoffteilchen aufgebracht und auf dem Wege Stunden und darüber betragen. Sie hängt auch von zur Presse unter innigem Mischen mit dem Feststoff der Aufheizgeschwindigkeit der Briketts ab. Eine bis zur Bildung gleichmäßiger Bindemittelschichten Behandlungszeit von 10 bis 40 Minuten nach Erhöchster Klebekraft eingedickt wird. Gemäß Zusatz- io reichen der gewählten Behandlungstemperatur dürfte patent 1 771 433 kann die Sulfitablauge durch andere im allgemeinen ausreichend sein. Jedenfalls soll, dawasserlösliche Bindemittel wie insbesondere Melasse, mit die Briketts auch den anschließenden Verstärke und/oder Dextrine ersetzt werden. Das Ver- kokungsprozeß anstandslos überstehen, ihre Festigfahren gestattet die Herstellung von Formkörpern von keit mindestens 50 kp betragen,
hohen Festigkeiten mit geringem Streubereich der 15 Die thermische Behandlung kann für sich allein in Festigkeitswerte. einer besonderen Apparatur durchgeführt werden; e<
Es wurde nun gefunden, daß sich die nach dem eignen sich z. B. die bekannten Bandöfen und auch
vorstehend genannten Verfahren erzeugten Form- das sogenannte Sandbettofenverfahren,
körper aus Kohlen in hochwertige Formkokse über- Es ist auch möglich, die thermische Behandlung
führen lassen, indem man in an sich bekannter Weise 20 mit der Verkokung in einem einzigen Verkokungs-
die brikettierten Brennstoffe unterhalb ihres Erwei- ofen mit steuerbarer Temperatur — und Sauerstoff-
chungspunktes, vorzugsweise bei 200 bis 400° C, führung kontinuierlich durchzuführen. Dieser an die
über längere Zeit unter Luftabschluß oder unter thermische Behandlung anschließende Verkokungs-
mäßiger Sauerstoffzufuhr erhitzt und nachfolgend prozeß ist nämlich in seinem Ablauf begünstigt, da
verkokt. as die Briketts nach der thermischen Behandlung be-
Die spezifischen Eigenschaften der neuen Form- reits ein durchgehendes Porensystem aufweisen, wokokse richten sich weitgehend nach den gewählten durch ihre Entgasung wesentlich erleichtert wird. Ausgabekonten. Demgemäß lassen sich die neu- Trotzdem empfiehlt es sich, den Temperaturanstieg artigen Formkokse aus Kohle und Kohlengemischen in der Verkokungszone dem jeweiligen Gasgehalt der der verschiedensten Kohlearten erzeugen. Solche 30 Briketts anzupassen und notfalls bei gasreichen Kohlemischungen können z.B. aus Anthrazit, Mager- Briketts nur sehr vorsichtig aufzuheizen,
kohlen, Eßkohlen, Fettkohlen und Gasflammkohlen Als öfen für diesen Prozeß sind Sandkoker, Spülbestehen. Da sich die Körnung der Ausgangskohlen gasofen und auch Vertikalkammeröfen verwendbar, bekanntlich auch auf die Eigenschaften der Form- Bei der Umwandlung der nach der deutschen Patentkokse auswirkt, kommen als Ausgangsmaterial 35 schrift 1 186 825 hergestellten Sulfitablauge-Briketts Kohlemischungen einer Körnung 0 bis 10 mm, vor- werden stets Formkokse mit höheren und vor allem zugsweise 0 bis 4 mm, in Frage, wobei die gröberen auch gleichmäßigeren Festigkeiten erzielt als mit und die feineren Anteile überwiegend von der einen Sulfitablauge-Briketts, die nicht nach dem genannten oder anderen Kohlenart bestritten sein können. Die Verfahren erzeugt wurden. Andere Eigenschaften — Härtung von Sulfitablauge-Briketts durch eine ther- 40 z. B. Reaktionsfähigkeit und scheinbare Dichte — mische Nachbehandlung unter Luftabuchluß oder können durch Auswahl der Ausgangskohlen, evenmäßiger Sauerstoffzufuhr ist zwar bekannt, auch daß tuell auch durch den Zusatz bekannter Magerungssich an die Anoxydation eine Verschwelung oder Ver- mittel, eingestellt werden,
kokung anschließen kann, brauchbare Sulfitablauge- Beispiel 1
Briketts werden aber nachgewiesenermaßen nur nach 45
dem Verfahren des Patents 1 186 825 erhalten. Eine Mischung aus 50 Teilen Koksgrus einer Kör-
Durch die Brikettierung der Kohlen und Kohlen- nung 0 bis 1 mm und 50 Teilen Fettkohle 0 bis 3 mm
gemische mittels Sulfitablauge nach der deutschen wird auf 95° C erhitzt und anschließend mit 10 %
Patentschrift 1 186 825 gelingt es, Briketts mit be- Sulfitablauge mit einem Feststoffgehalt von 51 % als
friedigenden Festigkeiten und vor allem gleichmäßi- 50 Bindemittel brikettiert.
gern Brikettgefügeaufbau herzustellen. Diese Eigen- Die erzeugten 23 g schweren Preßlinge, die nach schaffen in Verbindung mit der erzielbaren durch- der Presse einen Wassergehalt von 3,5 °/o aufweisen, gehenden, gleichförmigen Porosität der Preßlinge werden unmittelbar nach ihrer Herstellung auf einem haben aber eine wesentliche Bedeutung für die bei beheizten Trocknerband bei 270° C während 35 den in bekannter Weise durchgeführten nachfolgen' 55 Minuten getrocknet, anschließend ohne Zwischenbunden thermischen Behandlungen ablaufenden Um- kerung einem Sandkoker zugeführt und in diesem Wandlungsprozesse der Brikettkomponenten. bei bis 900° C ansteigenden Temperaturen verkokt.
Bei der Verkokung der Briketts wirkt sich auch Die vorgetrockneten grünen Briketts besitzen eine
der Einfluß der Zerfallsprodukte der Sulfitablauge Festigkeit von 75 kp, die erzeugten Formkokse eine
bzw. der wasserlöslichen Kleber im Temperatur* Festigkeit von 140 kp, glatte Oberflächen und hohe
bereich unterhalb des Erweichungsbeginns der Abriebfestigkeit,
backenden oder sinternden Kohlen, insbesondere auf n «· ι a« j «1 9
die Backfähigkeit der Kohlekomronenten aus. Über- Beispiel ι
raschenderweise lassen sich daher auch ausgespro· Eine Mischung aus 60 Teilen Fettkohle 0 bis 2 mm
chen backende Kohlen, insbesondere Fettkohlen, £j und 40 Teilen Anthrazit 0 bis 3 mm wird auf 85° C
erflndungsgemäß ta Formkoks verarbeiten. erhitzt und mit 9 */o einer 55 Vt Feststoff enthalten'
Das MaS dieser Einwirkung wird durch Zelt, den Rübenzuckermelasse brikettiert. Die erzeugten Temperatur und Sauerstoffgehalt dieser Verfahrens' Briketts werden von der Presse über kurze, die Preß'
linge schonende Transportwege einem Spülgasofen zugeführt und in diesem zunächst während 1 Stunde auf 270° C erhitzt und anschließend bei einer Temperatur von 600° C geschwelt.
Die erzeugten Formschwelkokse besitzen eine Festigkeit von 160 kp.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Fonnkörpern aus feinkörnigen Stoffen, insbesondere Brenn-Stoffen, bei dem wasserlösliche Bindemittel mit Feststoffen höherer Temperatur vermischt werden nach Patent 1 186 825 und Zusatzpatent 1771433, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise die brikettierten Brennstoffe unterhalb ihres Erweichungspunktes, vorzugsweise bei 200 bis 400° C, über längere Zeit unter Luftabschluß oder unter mäßiger Sauerstoffzufuhr erhitzt und nachfolgend verkokt werden.

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