DE835869C

DE835869C - Verfahren zur Herstellung feuerfester Steine

Info

Publication number: DE835869C
Application number: DED3840A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Karl Verlohr
Original assignee: Dolomitwerke GmbH
Current assignee: Dolomitwerke GmbH
Priority date: 1943-05-25
Filing date: 1943-05-25
Publication date: 1952-04-07

Description

Verfahren zur Herstellung feuerfester Steine Die llerstellung feuerfester Steine und Stampfniassen aus gesintertem Dolomit oder einem Ausgangsmaterial, das im wesentlichen aus einem oder mehreren seiner Bestandteile besteht, verursacht Schwierigkeiten, wenn die Verpressung des körnigen Materials vor dem Brennen der Steine ohne Jeglichen \\'asserztisatz, also vollkommen trocken, erfolgen soll. Dabei ergibt sich naturgemäß nur geringe Festigkeit der rohen Steine, die sich auch nach dem brennen noch geltend macht. Man hat versucht diesem Umstand durch verschiedene -Xlittel zu begegnen, u. a. durch Anwendung besonders feiner Körnungen oder auch durch gewisse, I>eim Brennen der Steine schlackenhildende Zuschläge der verschiedensten Art. Im letzteren Fall werden naturgemäß die feuerfesten und unter Umständen auch sonstigen Eigenschaften der fertigen Steine ungünstig beeinflußt.
Das erfindungsgemäße Verfahren behebt die ge- schilderten Mängel bei der Herstellung feuerfester Steine aus den genannten Ausgangsstoffen und ergibt sowohl einen qualitativ hochwertigen Rohpreßling als auch fertigen gebrannten Stein.
Die Ahbindung beim Pressen der Rohsteine wird dadurch verbessert, daß man in dem körnigen Gut, jedoch nur vorübergehend, ein zusätzliches Bindemittel erzeugt, da-s jedoch kein Wasser einbringt und fernerhin beim Brennen der Steine wiederum ausgetrieben wird, so daß also die Bildung leicht schmelzender, schlackenartiger Bestandteile im Stein vermieden wird. Dieses Bindemittel wird in einer höch#st wirksamen Form erzeugt, so daß bereits sehr geringe Mengen außerordentlich gute Wirkungen zeigen. Für die gegenseitige Abbindung der Körner kommen naturgemäß nur deren Ober flächen in Frage, die verfahrensgemäß mit einem ganz dünnen Film mit abbindenden Eigenschaften überzogen werden. Hierfür hat sich eine Vorbehandlung des körnigen Gutes mit sauren, völlig trockenen Gasen als überaus wirksam erwiesen. Als solche kommen vor allem wasserfreies Salzsäuregas, Schwefligsäuregas oder diese Stoffe eiithaltende Gase in Frage. Diese Gase werden unter guter Durchmischung des Gutes über dasselbe ge- leitet, was zweckmäßig im Gegenstrom erfolgt. Dabei können auch erhöhte Temperaturen angewendet werden. Im allgemeinen genügen sehr geringe Gasmengen, so daß z. B. schon mit i % Salzsäuregas, bezogen auf das zu verpressende Gut, ein sehr guter Effekt erzielt werden kann, indem alsdann Rohsteine anfallen, deren Festigkeit bis zu iooo/o höher liegen kann als ohne Vorbpehandlung. Dieser Umstand kommt bei den alsdann gebrannten Steinen darin zum Ausdruck, daß deren Kaltdruck-Üestigkeit ebenfalls verbessert ist. Infolge dieser hohen Festigkeit wird man gegebenenfalls auch in die Lage versetzt, die Körnung des zu verpressenden Gutes nicht übermäßig fein anwenden zu müssen, so daß sich ein nicht zu dichter und daher in hohem Grade temperaturwechselbeständiger Stein ergibt. Ähnliches gilt auch hinsichtlich eines erhöhten Schlackenangriffs bei zu feiner Körnung, Nvenn der Stein im Betrieb eingebaut ist. Arbeitet man ohne die geschilderten Maßnahmen, so ist man mit Rücksicht auf ausreichende Festigkeiten gezwungen, die Körnung entweder sehr fein zu nehmen oder ein weicheres, also weniger gesintertes Rohmaterial zu verwenden, das selbstredend eine wesentlich schlechtere Steinqualität liefert als ein stark gesintertes, härteres Material.
(Grundsätzlich ähnlicheWirkungenwie init sauren Gasen lassen sieh auch mit überhitztem Wasserdampf erzielen. Durch die Überhitzung, im Verein mit dem ebenfalls erhitzten Gut, wird eine Wasserauftiahme vermieden, und der Wasserdampf macht seine Wirkung insofern geltend, als eine Auflockerung der Oberflächenschichten der einzelnen Körner erfolgt, was deren Abbindung beim Verpressen wesentlich verbessert.
Die vorstehend aufgezeigten Wege können entweder einzeln für sich oder auch in beliebiger Kornbination miteinander Anwendung finden.
Das mit wasserfreien Säuren un#d/oder überhitztem Wasserdarnpf behandelte Material wird anschließend bei gewöhnliclier oder erhöhter Temperatur zu Steinen \-erpreßt, (Iii,# dann gebrannt \\-erden. Eine Nerpressungstemperatur von z. B. 200 bis 300' wirkt sawohl günstig auf die Druckfestigkeit des Rolipreßlings wit# auch auf diejenige des fertig gebrannten Steines.
Man ist daher unter Ul,nist;iii(leii in die Lage versetzt, bereits mit niedrigeren Pressedrückeii und somit leichteren Pressenbauarten auszukommen. Das vorerhitzte Gut nimnit die E`igenschaft des Fließens an, was die innere Reibung während des Pressens vermindert, so (laß die aufgewendete Preßarbeit in viel höherern Maße der eigentlichen Verbindung der Teilchen zugute kommt. Auch der Luftge#halt# der zu verpressenden Massc wird gleichzeitig herabgesetzt, so (laß weniger Gelegenheit zur 13ildung von Rissen und Spalten infolge der aus dem Feinmaterial entweichtiiden 1,u ft gegeben ist.
Die Verpressung des trockencii Ausgangsmaterials bei erhöhter Temperatur ergibt auch schon dann eine wesentliche Verbesserung der Festigkeite#n des Rohpreßlings und des fertig.2ii Steines, wenn ohne die vorherige Behandlung mit wasserfreier Säure und/oder Überhitztmi Wasserdampf ,gearbeitet wird.
Das erfindungsgemäße Nerfahren ist nicht auf die Flerstellung von Steinen beschränkt, sondern in gleicher Weise mit gleichen Vorteilen anwendbar auf Stampfmassen.

Claims

P A TLNT A NS P R Ü CH 1,I-.-i. Verfahren zur Herstellung feuerfester Steine und Stampfmassen aus gesintertern Dolomit oder einem Ausgangsniaterial, das im \vesentlichen aus einem oder mehreren seiner Bestandteile besteht, dadurch gekennzeichnet, (laß das gebräunte ki#rnige Material bei gewöhnlicher oder erhöhter '1.'eml).erattir mit sauren, möglichst wasserfreien Gasen behandelt und// oder bei erhöhter Temperatur der Einwirkung von überliitzteni Wasserdainpf ausgesetzt ist, wohei die .-.ufeiiialiderfolg#" beliebig ist, und anschließend bei gewÖhnlichct- oder erhöhter Ternperatur zu Steinen verpreßt oder als Stampfinasse verwendet wird.
2. Verfahren nach AnsprLICh 1, dadurch ge- kennzeichnet, (laß die Verpressting des trockenen Ausgangsmaterials oder seine Verwendung als Stampfmasse bei erhöhter Temperatur auch mit Material erfolgen kann, (las nicht besonders vorbehandelt ist.