DE814123C - Verfahren zur Herstellung eines leichten Baumaterials und nach diesem Verfahren hergestelltes Material - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines leichten Baumaterials und nach diesem Verfahren hergestelltes Material

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DE814123C
DE814123C DE1949P0040462 DEP0040462D DE814123C DE 814123 C DE814123 C DE 814123C DE 1949P0040462 DE1949P0040462 DE 1949P0040462 DE P0040462 D DEP0040462 D DE P0040462D DE 814123 C DE814123 C DE 814123C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines leichten Baumaterials und nach diesem Verfahren hergestelltes Material Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines leichten Baumaterials aus tonhaltigen Stoffen mit Hilfe von wirtschaftlichen und leicht anwendbaren Mitteln.
  • Der größte Teil der bisher laufend angewandten Bauverfahren bezweckt zunächst die Herstellung eines Materials, dessen Form mit Rücksicht auf seine Anpassung an den zu erhaltenden Bautyp entwickelt ist. Die so hergestellten Baustoffe haben ganz allgemein ein Volumen und eine Form, die ihr Brennen heikel gestalten oder wenigstens für diesen Vorgang eine erhebliche Zeit erfordern, die z. B. bis zu io Stunden betragen kann, wobei diese Zeit noch beträchtlich durch die notwendigen Trocken- und Abkühlungsperioden verlängert wird, was schließlich eine Gesamtherstellungszeit ergibt, die häufig mehrere Tage beträgt.
  • Man hat diesem letzteren Übelstand durch die Herstellung von Materialien abzuhelfen gesucht, welche als Masse gebrannt und dann zerkleinert werden, um ihre Verwendung in einer Kunststeinmasse zu ermöglichen. Gewisse andere bekannte Verfahren schlagen noch vor, die Zerkleinerung der Ausgangsstoffe vor dem Brennen vorzunehmen und die so erhaltene Masse zur Verglasung zu bringen, um z. B. kugelförmige Körner zu erhalten, die alsdann in einer Kunststeinmasse als Füllstoff verwendet werden können. Alle bisher unternommenen' Versuche zur Beschränkung der Trocknungs- und Brennzeit haben zu Fehlschlägen geführt; da sie sehr häufig ohne gründliche Kenntnis der Gesetze ausgeführt wurden, welche den Verlauf des Brennens von tonhaltigen Stoffen beherrschen, und es erfolgte im allgemeinen ein Platzen der Formlinge.
  • Eines der Ziele der Erfindung ist insbesondere die Verringerung der Trocknungs- und Brennperiode des Baumaterials aus tonhaltigen Stoffen. Eingehende Untersuchungen der Erscheinungen des Brennens haben gestattet, die Bedingungen zu bestimmen, unter denen ein schnelles Brennen eines tonhaltigen noch wasserhaltigen Körpers vorgenommen werden kann, ohne ein Platzen befürchten zu müssen. Diese Untersuchungen haben gezeigt, daß die Hauptbedingung die Dicke des diesem Brennen ausgesetzten Körpers war. Wenn man nämlich einen tonhaltigen Körper der plötzlichen Einwirkung starker Hitze aussetzt, bildet sich sofort an der Oberfläche dieses Körpers eine trockene und teilweise gebrannte Kruste, deren Dicke, obwohl sie von der Art der benutzten tonhaltigen Erde abhängt, im allgemeinen irri Verlauf von io bis 15 Minuten größenordnungsmäßig etwa 2 mm beträgt.
  • Der Brennvorgang bleibt während einer gewissen Zeit an dieser Tiefe stehen, und die sich im Innern der Tonmasse befindende Feuchtigkeit verwandelt sich nun in Dampf, der, da er nicht mehr entweichen kann, unfehlbar das Platzen des Tonkörpers bewirkt. Das ist der Grund, warum es bisher notwendig war, diese Erzeugnisse allmählich und langsam, d. h. während verhältnismäßig langer Zeit zu trocknen.
  • Wenn man dagegen die Dicke der der Trocknung oder dem Brennen unterworfenen Masse auf das Doppelte der Dicke der so gebildeten Kruste, welche die erste gebrannte Schicht darstellt, beschränkt, so durchdringt die Wärme; welche in die Tonmasse von den beiden gegenüberliegenden Flächen eindringt, die gesamte Masse im Verlauf von einigen Minuten. Die ersten Brennschichten vereinigen sich dann, und die im Innern dieser Masse gebildeten Dämpfe haben wegen des kürzeren, zu durchlaufenden Weges die Möglichkeit, zu entweichen, ohne das Platzen zu bewirken.
  • Es ist somit für das zu brennende Erzeugnis eine kritische Dicke vorhanden; welche das schnelle Brennen einer plastischen Tonmasse gestattet, wobei die Bestimmung dieser kritischen Dicke auf dem Grundsatz des Fortschreitens der Wärme in den zu brennenden Körper beruht. , Diese Dicke liegt bei einem. Wert, -der gleich dem Doppelten der Dicke der ersten Trocknungs- und Brennschicht -ist, und die zu brennenden Körper müssen genügend dünn und porös sein, um das schnelle Entweichen der Gase oder Dämpfe ohne Aufplatzen zu ermöglichen.
  • Anstatt das Baumaterial den Möglichkeiten der menschlichen Hand oder . einem anderen Zweck anzupassen, wie es bei den Ziegelsteinen der Fall ist, wobei diese Anpassung auf Kosten der Brenndauer und des notwendigen Brennstoffs erfolgt, paßt man zunächst dieses Material den Erscheinungen des Brennens an, indem man seine Dicke kleiner als diese kritische Dicke macht, was gleichzeitig die Erzielung der höchsten Brennstoffersparnis gestattet. Die Form und die Masse dieses Materials werden also den Bedingungen einer wirtschaftlichen Herstellung und eines wirtschaftlichen Brennens untergeordnet.
  • Diese Besonderheit gestattet insbesondere, die Trockenperiode ganz bedeutend zu verringern, welche bisher ein wesentlicher Vorgang war, der Handhabungen und eine beträchtliche, bis zu mehreren Tagen betragende Zeit erforderte. Man kann infolgedessen die Herstellung des gebrannten Materials in fortlaufender und vollständig selbsttätiger Weise vornehmen. Schließlich kann man dieses Brennen in einer sehr kurzen Zeit vornehmen, die nach Minuten rechnet, an Stelle einiger Stunden bei den üblichen Verfahren. Außerdem kann diese Brennart für das erste Brennen von feuerfesten Erden in einer wirtschaftlicheren Weise, als bisher möglich, verwendet werdo,n: , Ein weiteres Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung eines Baumaterials, welches dieser Brennart durch eine dementsprechende Herstellung angepaßt ist.
  • Es ist leicht verständlich, daß es möglich ist, zu brennende Teile sehr einfacher Form mit einer Dicke von etwa 4 bis 5 mm zu schaffen. Immerhin ist die Bedeutung solcher Teile infolge der Möglichkeit ihrer Anhäufung in einer verhältnismäßig kompakten Masse begrenzt. Es ist besser, ein hohles Korn zu schaffen, dessen etwa 4 bis 5 mm dicke Wand im Grundriß eine vieleckige oder kreisrunde Form hat und einen Hohlraum oder eine axiale Bohrung gewünschter Abmessungen umgibt. Man erhält so ein Material mit Abmessungen, Formen, einem Widerstand gegen Druck und Isoliereigenschaften, die in jeder technischen Hinsicht brauchbar sind. Die Abmessungen des Hohlraums oder der Bohrung können natürlich verschieden sein, je nachdem ob man eher die Druckfestigkeit oder die Leichtigkeit des Materials zu steigern wünscht. Die so gebildeten Teile können jede beliebige Form aufweisen und z. B. hohle Würfel bilden oder rohrförmig, prismatisch usw. sein.
  • Ein weiteres Ziel der Erfindung ist noch die Ermöglichung der Herstellung eines Baumaterials, welches alle Eigenschaften des Ziegelsteins aufweist, aber in der Form eines Füllstoffs für die Herstellung eines Betons verwendbar ist, d. h. in einer sehr viel zweckmäßigeren Weise.
  • Die Erfindung wird daher durch ein Verfahren zur fortlaufenden Herstellung eines leichten Baumaterials verwirklicht, welches darin besteht, eine tonhaltige Erde durch mechanische Mittel zu behandeln, um ihr eine plastische Beschaffenheit zu geben, die so erhaltene Masse in Teile zu unterteilen, deren Dicke nicht merklich die dem schnellen Eindringen der Wärme, falls man diese Masse einer hohen Temperatur aussetzt, entsprechende Dicke übertrifft, die erhaltenen Teile bei einer verhältnismäßig hohen Temperatur zu trocknen, sie bei einer Temperatur zu brennen, die nicht den Schmelz- oder Erweichungspunkt des Stoffes erreicht, und dann ihre Abkühlung zu bewirken.
  • Gemäß einem vorteilhaft erscheinenden Kennzeichen der Erfindung teilt man die behandelte plastische Tonmasse mechanisch in eine Vielzahl von Körnern gleichmäßiger Größe. Diese Unterteilung der Masse wird vorzugsweise in zweckentsprechender Form durch mechanische Mittel vorgenommen. Man drückt z. B. die plastische Masse durch Düsen, um Stangen aus dem so geformten Stoff zu erhalten; welche in entsprechenden kurzen Abständen zerschnitten werden, um Körner zu erhalten. In diesem Fall wird die Größe der Drückdrüsen so berechnet, daß die Wanddicke dieser Körner die oben angegebene nicht übersteigt.
  • Hinsichtlich dieser größten Dicke, welche die Wände der Körner haben sollen, sei bemerkt, daß diese Körner, was ihre Größe anbetrifft, etwa mit Flußkies vergleichbar sind, weshalb das Wort Kies im weiteren Verlauf dieser Beschreibung zur Bezeichnung des in Körner übergeführten Materials verwendet wird. Das Brennen gibt den Körnern ein poröses Gefüge, welches dem des Ziegelsteins entspricht, wozu eine sehr geringe Dichte kommt. Dieser innere Aufbau der dem Brennvorgang unterworfenen Körner erinnert an den der keramischen Stoffe, weshalb das erhaltene Baumaterial hier keramischer Kies genannt wird.
  • Nachstehend ist ein Beispiel des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens angegeben. Man geht von einer beliebigen tonhaltigen Erde aus, wie sie gewöhnlich in den Ziegeleien und Ziegelsteinfabriken verwendet wird. Diese Erde wird einem an sich bekannten und infolgedessen hier nicht ausführlich beschriebenen Behandlungsvorgang unterworfen, um sie in eine bildsame Beschaffenheit überzuführen, welche ihre Formung auf der Strangpresse gestattet, wobei diese mechanische Behandlung je nach der Art der behandelten Erde, die fett oder mager sein kann, etwas verschieden ist. Man kann auch von tonhaltigen Erden ausgehen, die sich beim Brennen verformen, da eine Volumvergrößerung oder eine leichte Formänderung in keiner Weise den erhaltenen Erzeugnissen schadet. Man kann somit zur Ausübung dieses Verfahrens Erden benutzen, die man nicht für die Herstellung der üblichen keramischen Erzeugnisse verwenden kann, oder Erden, welche neutralisierbare oder vorzugsweise durch Wärme ausscheidbare Verunreinigungen enthalten.
  • Hierauf preßt man die Masse durch ein Mundstück oder einen Satz von nebeneinanderliegenden Mundstücken, welche jeden beliebigen Querschnitt haben können und vorzugsweise mit einem ringförmigen Ansatz zur Erzielung eines Rohres versehen sind. Dieser Vorgang kann in einer Presse stattfinden, und das Mundstück arbeitet mit einem Schneidorgan zusammen, welches vorzugsweise ein Messer geeigneter Form und Bauart ist, dessen Arbeitsrhythmus so auf die Leistung der Strangpresse'abgestimmt ist, daß Körner entstehen, deren Länge gleich ihrer Querausdehnung ist. Man erhält so einen aus Körnern gleicher Größe gebildeten Kies, ohne daß es nötig wäre, irgendeine Zerkleinerung oder Sortierung vorzunehmen. Es ist jedoch klar, daß diese Unterteilung der plastischen Masse auch auf einer anderen Presse oder mit Hilfe einer beliebigen anderen geeigneten Maschine vorgenommen werden kann.
  • Die so gebildeten Körner werden auf einem Transportband aufgefangen, welches sie in eine Kammer oder Vortrocknungszone eines Brennofens führt. Das Material liegt ungeordnet auf diesem Transportband, wobei die Zwischenräume zwischen den aufgeschütteten Körnern sowie die axialen Bohrungen, welche von dem Ansatz des Mundstücks herrühren und diesen Körnern eine rohrförmige Gestalt geben, die Berührungsfläche zwischen der Luft oder den die Trocknung bewirkenden heißen Gasen und den Körnern selbst entsprechend vergrößern. Aus den oben angegebenen Gründen und entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren haben die Wände dieser hohlen Körner eine Dicke, die vorzugsweise 4 mm nicht übersteigt. Eine geeignete Größe für diese Körner ist eine Seitenlänge von 15 mm mit einer inneren Bohrung von etwa 7 mm, was Wände einer Dicke von 4 mm ergibt, wie oben angegeben. Die Korngröße kann jedoch auch verändert werden, um sich den normalen Gesetzen der Herstellung eines dem Bedarf entsprechenden üblichen Betons anzupassen. Versuche haben gezeigt, daß bei derartigen Körnern die Trockenfläche etwa zehnmal so groß ist wie bei Ziegelsteinen. Es ist daher leicht einzusehen, daß die Verdampfung der Feuchtigkeit der Körner sehr viel schneller erfolgt. Andererseits gestattet entsprechend dem Vordringen der Wärme in das Innere der Masse die Dicke dieser Körner auch die Verdampfung des gesamten, sich in ihrer Masse befindenden Wassers. Auf diese Weise kann die Vortrocknung von die obigen Abmessungen aufweisenden Körnern bei hohen Temperaturen, z. B. 4oo bis 5oo°, erfolgen, und zwar ohne die Gefahr eines Aufplatzens und in einem auf etwa 30 Minuten verringerten Zeitraum.
  • Hierauf werden diese getrockneten Körner mit Hilfe einer Transportvorrichtung in die Brennzone gebracht, die z. B. demselben Ofen angehört wie die Vortrocknungskammer. Dieses Brennen erfolgt durch allmähliche, schnelle Erhitzung bis zu einer Höchsttemperatur. Die mit den Wänden der getrockneten Körner in Berührung kommende Wärme bewirkt in einigen Minuten das Brennen einer Oberflächenschicht von etwa 2 mm von jeder ausgesetzten Seite aus, so daß sich die gebrannten Dicken schnell im Innern der Masse des Korns treffen und die Gesamtheit dieser Körner sehr schnell gebrannt wird. Da sich die Porosität in den Körnern mit dem Verlauf dieses Brennens entwickelt, kann jede etwa noch verbliebene Spur von Feuchtigkeit entfernt werden, ohne daß etwa ein Platzen der Körner auftritt. Das vollständige Brennen erfolgt so in 'einem Zeitraum, der zwischen io und 15 Minuten schwankt (in der Zone der Höchsttemperatur), und zwar entsprechend der verwendeten Temperatur und der Art der tonhaltigen Erde, aus welcher die Körner hergestellt werden. So kann sich bei fetten Erden eine Temperatur von etwa 75o° als hinreichend erweisen, während diese Temperatur bei mageren Erden bis auf i ioo° steigt. Es ist zu bemerken, daß dieses Temperaturintervall stets niedriger als der Schmelzpunkt des Stoffes bleibt.
  • Auf dieses Brennen läßt man eine Abkühlungsperiode des keramischen Kieses in dem Schlußteil des Ofens folgen. Die von den Körnern während dieser Abkühlung abgegebene Wärme kann übrigens Alls gewünscht als Vortrocknungswärme benutzt werden.
  • Nach der Abkühlung ist der Kies verwendungsbereit. Es ist zu bemerken, daß die Gesamtdauer der Wärmebehandlung i Stunde nicht übersteigt, womit sie merklich kürzer als alle bisher angewandten Behandlungen ist. Dieser bedeutende Vorteil rührt von der Anpassung der dem Brennen ausgesetzten Teile an die Gesetze her, welche die Entwicklung dieses Brennens in ihrer Masse beherrschen.
  • Der erhaltene keramische Kies besitzt infolge dieser Schnelligkeit des Brennvorganges eine verbesserte Porosität. Ein weiterer wichtiger Vorteil wird durch seine im Vergleich zu den üblichen Baustoffen verhältnismäßig geringe Dichte dargestellt. Man kann ganz allgemein annnehmen, daß das Volumen der nach dem oben angegebenen Verfahren erhaltenen endgültigen Masse fast das Doppelte des Volumens der tonhaltigen Erde beträgt, aus welcher dieser keramische Kies erhalten wurde.
  • Ein weiterer Vorteil ist noch das Isoliervermögen des lose aufgeschütteten Materials, welches von dem Vorhandensein der Luftschicht herrührt, die ungefähr die. Hälfte des Volumens dieses Materials ausmacht.
  • Die Verwendung dieses erfindungsgemäßen keramischen Kieses kann in Form eines Zuschlagstoffe für Beton und durch Gießen in Verschalungen erfolgen, was eine sehr zweckmäßige Verwendung ermöglicht. Die Mengen von Zement und Sand, die diesem keramischen Kies beigemischt werden, hängen von den Besonderheiten des Baues ab, den man zu erhalten wünscht. Es ist so möglich, z. B. Leichtbauten aus keramischem Kies aufzuführen, die eine sehr gute Porosität der Wände aufweisen und mit Methoden erstellt werden, die denen für den gewöhnlichen Beton benutzten ähnlich sind.
  • Falls man diesen keramischen Kies für Zwecke zu benutzen wünscht, die eine größere Widerstandsfähigkeit erfordern, z. B. für Straßen, Brückenpfeiler und ähnliche Anwendungen, erhöht man die Brenntemperatur bis zum Verglasungspunkt, ohne jedoch den Schmelz- oder Erweichungspunkt des Stoffes zu erreichen.
  • Durch Steigerung der Brenntemperatur über den Schmelzpunkt hinaus kann man übrigens eine Verflüssigung des Materials erzielen, wodurch man ein durch die geschmolzene tonhaltige Erde gebildetes flüssiges Erzeugnis erhält, welches geformt werden kann und dank des erfindungsgemäßen Verfahrens so in weniger als einer Stunde aus der feuchten, nicht gebrannten Magse mit einem äußerst kleinen Wärmeverbrauch erhalten werden konnte.
  • Man sieht, daß ein derartiger keramischer Kies vielfache Anwendungen ermöglicht. Gegebenenfalls kann man übrigens fahrbare, auf Lastwagen oder Eisenbahnwagen angeordnete Anlagen vorsehen, die unmittelbar an dem Gewinnungsort der tonhaltigen Erde arbeiten können, um den gebrauchsfertigen keramischen Kies zu liefern.
  • Die Erfindung betrifft auch den keramischen Kies aus tonhaltiger gebrannter Erde, der durch die Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens erhalten wurde und durch Körner gebildet wird, deren Wände eine Stärke haben, die die durch die in der Beschreibung angegebenen Entwicklungsgesetze des Brennens zugelassene Stärke nicht übertrifft.

Claims (15)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Baustoffes aus Ton, Lehm oder Kohlengrubenschlamm, dadurch gekennzeichnet, daß das Material, gegebenenfalls unter Zusatz eines Magerungsmittels oder auch Binderhittels, auf mechanischem Wege in formbaren Zustand gebracht, aus der Masse Formlinge hergestellt werden, deren Wandstärke etwa der bei Einwirleung hoher Temperaturen von etwa 400°` nach einigen Minuten, z. B. nach etwa io bis 15 Minuten; auftretenden Dehydrationszone entspricht (kritische Picke), die Formlinge darauf von chemisch gebundenem Wasser befreit und schließlich bei einer unter dem Sinterungspunkt liegenden Temperatur gebrannt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke der Formlinge (kritische Dicke) bei fettem Ton etwa 4 mm, bei magerem Lehm etwa 6 mm und bei Kohlengrubenerden über io mm beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Hohlkörper von einer der kritischen Dicke entsprechenden Wandstärke herstellt, deren Hohlraum mit der Außenluft in Verbindung steht.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge durch Pressen aus Düsen in fortlaufenden Strängen hergestellt und die Stränge durch Schneideeinrichtungen unterteilt werden.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Düsen mit Dorn verwendet werden, so daß hohle Stränge erhalten werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilung der Stränge so erfolgt, daß die Länge der Abschnitte etwa gleich ihrer Höhe ist.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge durch Walzen, Pressen, oder andere geeignete Maschinen hergestellt werden. B.
  8. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der grüne Ton nach dem Plastifizieren geformt und die Formlinge mit Wandstärken von der kritischen Dicke in einer ersten Wärmebehandlung von etwa 400 bis 700° während etwa io Minuten getrocknet und darauf in einer zweiten Wärmestufe bei Temperaturen von etwa 75o° bis unter den Sinterungspunkt his zur Mullitbildung während etwa io bis 30 Minuten gebrannt werden. g.
  9. Verfahren nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge in der zweiten Stufe auf Temperaturen bis zur beginnenden Sinterung erhitzt werden. io.
  10. Verfahren nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge in der dritten Stufe bis zur Verflüssigung erhitzt werden. i i.
  11. Verfahren nach Anspruch i bis 9 zur Herstellung von Klinkermassen zur Zementfabrikation.
  12. 12. Baustoff aus gebranntem Ton, Lehm oder Kohlengrubenerde nach den vorhergehenden Ansprüchen, in Wandstärken unterhalb der kritischen Dicke, vorzugsweise in Form von Hohlkörpern, wie Hohlzylindern o. dgl., deren Breite etwa der Höhe entspricht.
  13. 13. Anwendung der gebrannten Formlinge nach den vorhergehenden Ansprüchen als Packlager bei Straßen- und Eisenbahnbau.
  14. 14. Anwendung der gebrannten Formlinge nach den vorhergehenden Ansprüchen als keramischer Kies, als Zuschlagstoff zu Bitumenmassen.
  15. 15. Anwendung der gebrannten Formlinge nach den vorhergehenden Ansprüchen als Schüttgut zu Betonmischungen mit oder ohne Sand.
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