DE1918219C3 - Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrosilikaten, insbesondere von Xonotlit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrosilikaten, insbesondere von XonotlitInfo
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Description
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrosilikaten, insbesondere
von Xonotlit, durch hydrothermale Umsetzung von Kalk und Kieselsäure in etwa äquivalenten Mengen
bei erhöhten Temperaturen und unter Druck.
Es ist bekannt, daß sich Kieselsäure und Kalk in Gegenwart von Wasser bei Temperaturen oberhalb
etwa 150° C bei !anger andauerndem Erhitzen zu Hydrosilikaten
umsetzen. Je nach den gewählten Kalk-Kieselsäure-Verhältnissen und n-ich den angewendeten
Temperaturen bilden sich die verschiedenen Hydrosilikate sowohl der toberim ritischen Gruppe,
als auch der wollastonitischen Gruppe. Um die gewünschten Umsetzungen zu erzielen, sind jedoch nicht
nur hohe Temperaturen und Drücke erforderlich, sondern die Ausgangsstoffe müssen in möglichst feinteiligem
Zustand vorliegen. So wird zum Beispiel in der DE-AS 1005 048 ak besonders günstige Arbeitsweise
ein intensives Vermählen der Ausgangsstoffe, möglichst ein Naßvermahlen, empfohlen. Die bekanntgewordenen
Verfahren erfordern dabei Erhitzungszeiten von einigen Stunden bis zu 20 Tagen und
mehr.
Diese Hydrosilikate sind wertvolle Ausgangsstoffe für industrielle Verfahren, abgesehen von zahlreichen
unmittelbaren Anwendungsmöglichkeiten. Es bestand daher die Aufgabe, die erheblichen Kosten für
die Feinmahlung der Ausgangsstoffe zu senken und auch die Reaktionszeiten zu verkürzen und ein Verfahren
zu entwickeln, welches die Herstellung von Calciumhydrosilikaten, insbesondere die Herstellung
des Xonotlits, in wirtschaftlicher Weise ermöglicht.
Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe lösbar ist, '"
wenn man die Ausgangsstoffe Kalk und Kieselsäure, gegebenenfalls unter Zusatz von Calciumhydrosilikaten
als Mineralisatoren, in einem geschlossenen, als Mahlaggregat ausgebildeten Gefäß nach und nach mit
10 bis 40% Wasser, bezogen auf die Ausgangsstoffe, Wl
versetzt und wenn gleichzeitig die Ausgangsstoffe und auch die Reaktionsprodukte in dem Mahlaggregat
zerkleinert werden.
überraschenderweise zeigte sich, daß bei diesem Verfahren innerhalb sehr kurzer Reaktionszeiten na- h>
hezu vollständige Umsetzungen zu Calciumhydrosilikaten erfolgen. Als Endprodukt wird je nach der verwendeten
Wassermenge eine fast trockene bis
•Ti
JO
brikettierbar feuchte Masse erhalten.
Durch die Initialbildung der Hydrosilikate wird ein katalytisch gesteuerter, lawinenartig verlaufender
Prozeß ausgelöst. Dieser Prozeß führt eben zu diesen hohen Bildungsgeschwindigkeiten im Gegensatz zu
den in der Literatur erwähnten langen Reaktionszeiten. Für den Verlauf der Reaktion wird angenommen,
daß sich zunächst tobermoritähnliche Phasei.
Ca5[Si6O16(OH)2][Ca(OH)2],, · 4H2O
bilden, weiche sich in Xonotlit unter Freisetzung von Wasser umwandeln, welches erneut an der Bildung
der tobermoritähnlichen Phasen teilnimmt. Auf diese Weise genügen die erfindungsgemäß geringen Wassermengen,
was den Vorteil hat, daß die exotherm ablaufende Bildung der Hydrosilikate eine Energiezufuhr
von außen zur Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur und des sich dabei einstellenden
Wasserdampfdrucks unnötig macht. Es ist jedoch wichtig, daß zur Bildung der Hydrosilikate freies Wasser
und wasserdampfgesättigte Atmosphäre im Reaktionsgefäß vorhanden sind.
Zur Einleitung der Reaktion zwischen Kalk und Kieselsäure ist eine bestimmte Wassermenge notwendig.
Diese Wassermenge löscht einen Teil des Kalks ab unter Bildung vr-n Calciumhydroxid und gleichzeitiger
Bildung von Wasserdampf. Dadurch werden Bedingungen für die Bildung der tobermoritähnlichen
Phase geschaffen, welche sich nach weiterer Wasserdosierung zunehmend vermehrt und autokatalytisch
den Prozeß beschleunigt. Als Folge dieses Prozesses steigt die Temperatur auf über 200° C und schafft somit
die Bildungsbedingungen für das Endprodukt Xonotlit. Die Wasserdosierung wird daher zweckmäßig
dem Reaktionsverlauf entsprechend den Druck-/ Temperaturverhältnissen angepaßt.
Die Zerkleinerung des Reaktionsgemisches durch Mahlung erfolgt zweckmäßig nach dem Prinzip der
Autogenmahlung, wobei sich die Quarzkörner gegenseitig zerkleinern. Dabei werden die oberflächlich gebildeten
Hydrosilikate abgerieben und neue Oberflächen freigelegt. Nach dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung können daher normale handelsübliche Quarzkörnungen eingesetzt werden, und es ist nicht
erforderlich, von teuren Quarzmehlen auszugehen, die bisher notwendig waren, um hinreichende Reaktionsgeschwindigkeiten
zu erreichen.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sei anhand der Zeichnung beispielhaft erläutert:
Die Zeichnung zeigt schematisch eine Anlage zur Herstellung und Weiterverarbeitung von Calciumhydrosilikaten.
Die Bunkergruppe 1 enthält die Ausgangsstoffe Kalk und Quar7sand sowie einen Vorrat
an Mineralisatoren, weiche insbesondere für die Weiterverarbeitung eine Rolle spielen und zweckmäßig
schon dem Ausgangsgemisch zugesetzt werden.
Die Ausgangsstoffe werden über Dosierwaagen 2 im gewünschten Mischungsverhältnis den als Mahlaggregat
ausgebildeten Reaktionsgefäß, der Autoklavmühle 3, zugeführt. Nach der Beschickung wird
die Autoklavmühle geschlossen, in Drehung versetzt und über die Zuführung 4 10-20% der benötigten
Wassermenge eindosiert. Die Temperatur des Reaktionsgemisches steigt an und entsprechend dem Temperaturanstieg
wird weiteres Wasser dosiert. Die Reaktion ist beendet, wenn die erforderliche Wasser-
menge zugegeben ist und ein Abklingen der Temperatur sich bemerkbar macht. Die Entleerung
der Autoklavmühle 3 erfolgt über einen oder mehrere Entspannungsbehälter 5, in welche das Reaktionsprodukt durch den in der Mühle vorhandenen Druck
hineingedrückt wird. Der Rest des Reaktionsprodukts wird aus der Mühle durch Druckluft ausgetragen, die
das Gebläse 6 erzeugt. Die Abscheidung des Feststoffanteils erfolgt in einem Multizyklon 7. Die
Summe des Austrage wird entsprechend der vorgesehenen Weiterverarbeitung entweder in der Brikettierpresse
8 brikettiert und von dort aus in einem Tunnelofen 9 oder in einem Kammerofen 10 zu Wollastonit
gebrannt oder das Reaktionsprodukt wird pneumatisch über eine Fullerpumpe 11 dem Vorratssilo
12 zugeführt, von wo es inden Drehofen 13 gelangt, wo es zu Pigmenten oder zu körnigen Brennprodukten,
z. B. Aufhellungsstoffen für den Straßenbau und Füllstoffen,
gebrannt wird.
Die Hydrosilikate, welche nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gewonnen werden, sind sehr
feinteilige Stoffe mit großer spezifischer Oberfläche. Sie eignen sich für den unmittelbaren Einsatz als Füllstoffe,
als Isolierstoffe und als Rohstoffe für die Keramik. Sie können ferner als Absorptionsmittel Verwendung
finden und—wie gezeigt - als Ausgangsstoffe
für die Herstellung von Wollastonit und Pigmenten dienen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrosilikaten, insbesondere von Xonotlit, durch hydrothermale Umsetzung von Kalk und Kieselsäure in etwa äquivalenten Mengen bei erhöhten Temperaturen und unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe Kalk und Kieselsäure, gegebenenfalls unter Zusatz von Calciumhydrosilikaten als Mineralisatoren, in einem geschlossenen, als Mahlaggregat ausgebildeten Gefäß nach und nach mit 10 bis 40% Wasser, bezogen auf die Ausgangsstoffe, versetzt werden und daß gleichzeitig die Ausgangsstoffe und auch die Reaktionsprodukte in dem Mahlaggregat zerkleinert werden.10
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CH1410469A CH535719A (de) | 1968-09-19 | 1969-09-18 | Verfahren zur Herstellung von Calciumhydrosilikaten, insbesondere von Xonotlit |
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DE1918219B2 DE1918219B2 (de) | 1979-09-20 |
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ID=5730793
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CN102259876A (zh) * | 2010-05-28 | 2011-11-30 | 延增国 | 一种硅酸钙摩擦材料的制备方法 |
BE1025189B1 (nl) * | 2017-04-25 | 2018-12-03 | Etex Building Performance Nv | Methode voor het controleren van lediging van reactor |
-
1969
- 1969-04-10 DE DE19691918219 patent/DE1918219C3/de not_active Expired
- 1969-09-15 GB GB4530969A patent/GB1272115A/en not_active Expired
Also Published As
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GB1272115A (en) | 1972-04-26 |
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